Frage zu Bodenwannen-Modifikation

  • Hallo Leser!


    Ich habe heute Ölwechsel gemacht und dabei natürlich die Bodenwanne abgebaut, wobei besonders das ANBAUEN wie immer lästig war.


    Danach bin ich auf den Tipp in der Wiki gestoßen, statt der Befestigungsschrauben Gewindebolzen mit Innensechskant reinzuschrauben, um so die Befestigung mit Muttern zu ermöglichen.


    Das scheint mir ja eine deutliche Vereinfachung für das Anschrauben zu sein.
    Insbesondere habe ich jedesmal Sorge, dass ich das Innengewinde im Träger aufarbeite, wenn ich mit der Ratschenverlängerung die Schraube "irgendwie" einschraube.


    Verstehe ich das aber richtig, dass man nach der Modifikation zum Abschrauben keine Ratsche verwenden kann, weil man ja mit Inbus gegenhalten muss, also mit Inbus und Ringschlüssel arbeiten muss?


    Das fände ich dann aber unpraktisch, da man wegen der Wannenflanke besonders an die hinteren Schrauben (dann Muttern) schlecht hinkommt.


    Oder übersehe ich da jetzt was?


    Vielen Dank
    Uwe

    1999 - ACV - 100kW - MV I - Chip + DPF + GRÜN

  • Hallo Uwe,
    interessante Idee mit den Gewindebolzen anstatt der Schrauben!
    Du machst dir meiner Meinung nach aber unnötig Sorgen.
    Da es sich um ein Rechtsgewinde handelt brauchen beim anschrauben der Muttern die Gewindebolzen nicht mit dem Inbus gegengehalten werden!
    Außerdem würde ich die Gewindebolzen z.B. mit Schraubensicherung oder einem Schweißpunkt befestigen, dann erübrigt sich auch der Inbus.
    Gruß Jens


    edit: Da ich gerade nicht unter dem Auto liege, habe ich die Befestigungspunkte nicht vor Augen. Wenn das Material in welchem die seitlichen Befestigungen sitzen nicht stark genug ist, muß evtl. doch auf die Variante mit Inbus zurückgegriffen werden.

    70XA Kasten mit 2,5 TDI AJT, Bj.2002, 215 000 eigene km


  • Hallo Uwe,
    "meine" Bodenwannen-Modifikation ist das "Ölauffangbecken". ;)


    Die Stehbolzenvariante ist nicht von mir entwickelt / beschrieben worden und ich benutze sie auch nicht, weil (meiner Meinung nach):
    - wie Du erkannt hast, komplizierter in der Verschraubung (Öffnen).
    - könnte sich leichter lösen, da zwei Fixierungsebenen (Bolzen in Gewindebohrung und Mutter auf Stehbolzen).



    Folgerichtig müsste man den Bolzen einkleben oder ähnlich sichern, Kontermuttereinsatz geht nicht.
    Und wenn das Gewinde des Bolzen dann irgenwann mal defekt wäre, wäre das Grundproblem wieder da.


    Ich verwende die Originalverschraubung, allerdings werden alle paar Jahre die Schrauben gewechselt. Weil der Schraubenkopf (Sechskant) irgendwann deutliche Spuren aufweist. Die neue Schraube wird dann wieder "angespitzt" und das Gewinde nachgeschnitten, so findet die Schraube leichter "ihren Weg" in die Bohrung. Dadurch wird die Gefahr der Deformierung des Bohrungsinnengewindes reduziert.


    Ich benutze öfters die Nuss + lange Verlängerung ohne Ratsche zum losen Einschrauben, oder die Schraube direkt mit Finger.
    Die Führung der Schraube in der Nuss ist sehr indirekt, man könnte konstruktiv den Sechskant verlängern, quasi noch 2 Muttern aufschweißen und damit die Führung und Stabilität der Schraube in der Nuss verbessern.
    Vielleicht wäre dann die Einschraubsituation für die beiden Gewinde (Innen / Außen) verschleißärmer.
    Noch nicht getestet.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Hallo,


    das Thema hat mich schon am T3 (D/TD) genervt und tut es beim T4 wieder.
    Hatte damals schon mit Steckbolzen, Federclips und Sicherung (selbstsichernder Federsplint) experimentiert. Federclips waren da möglich, weil die Wanne an einem Rahmenblech hing. Durch Rahmenblech- und Bodenwannenloch wurde im Original eine Schraube gesteckt und mit einer Mutter festgezogen, später war im Rahmenblech ein leicht zu zerstörendes Gewinde, so dass die Schraube von unten, ähnlich wie beim T4, genügte.
    Alle Versuche, das so zu optimieren, waren leider vergeblich.
    Zwar hielt das Ganze die Motorschutzwanne unter dem Fahrzeug und im Ruhezustand drückten die Clips die Wanne auch schön fest an den Rahmen. Der Sicherungssplint, der im Steckbolzen steckte, brauchte aber, so zum Reinfummeln, ca 0,5 mm Spiel. Folge: Bei jeder Bodenwelle bog die Wanne die Federclips um diese 0,5 mm auf und arbeitete auf Rahmen und Bolzen => Rostige Rahmenstellen und Rost an der Bodenwanne, wo die Zinkschicht weggescheuert war. Dichtband dazwischen war auch nicht der Clou, denn damit wurde das Anbringen der Clips wieder erschwert. Zudem war das Dichtband nach kurzer Zeit auch aufgerieben. Also das war so nichts.
    Beim T4 denke ich auch schon länger drüber nach. Das Vielversprechendste war ein eingeschraubter Bolzen mit einer eingefrästen Ringnut und einem Sicherungsblech. Aber auch da war das notwendige Spiel, um das Sicherungsblech (Langloch mit einseitiger Vollbohrung ähnlich Schlüsselloch) reinzuschieben, der Knackpunkt. Nächste Überlegung war, das Sicherungsblech als Keil mit 90° gewinkelter Schlagfläche auszulegen und dann halt reinzuschlagen, bis das Spiel weg ist. Geht, aber wie sichere ich dieses Konstrukt gegen rausrütteln, bei möglicherweise unterschiedlichen Einschlagtiefen, je nach Spiel? Unklar war auch wie die Ringnut das mitmacht.


    Ok, weiter bin ich noch nicht. Eigentlich suche ich die rischratschklick-Lösung, für die Werkzeug eigentlich nicht benötigt wird, aber die will mir partout nicht einfallen. Aber wenn ich sie habe, werde ich Euch teilhaben lassen.


    Gruß


    Thomas

    2001 ACV, 6 Sitzer Bus mit Selbstbau zur Not-Womo-Nutzung, friesengün, seit 09.11.09 offiziell grüne Plakette


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    Es muss eine "Spann"lösung sein.
    Ähnlich wie z.B. die Gummiverschlüsse bei Rally- Motorhauben oder die Klapp- Verschlüsse bei Bracken.


    Kritisch und knifflig ist eher die Realisierung der Montagepunkte.
    Aber für die 2-3 mal im Jahr wo ich die Wanne abnehme ist das für mich kein Thema.

  • Zitat

    Da es sich um ein Rechtsgewinde handelt brauchen beim anschrauben
    der Muttern die Gewindebolzen nicht mit dem Inbus gegengehalten werden!


    Das ist klar. Fraglich war das Herausschrauben.


    Zitat

    Außerdem würde ich die Gewindebolzen z.B. mit Schraubensicherung oder
    einem Schweißpunkt befestigen, dann erübrigt sich auch der Inbus.
    Gruß Jens


    Gegen Anpunkten spricht, dass dann der Bolzen nicht gewechselt werden kann, wenn er vergammekt ist.
    Schraubensicherung klingt interessant. Das ist eine Art Klebstoff, oder?
    Würde der das Drehmoment beim Lösen der Muttern halten? Könnte man mit Hilfe gekonterter Muttern den Bolzen trotzdem lösen?
    Vielen Dank für alle Antworten
    ~uwe

    1999 - ACV - 100kW - MV I - Chip + DPF + GRÜN


  • Bajonett-Verschluß ?


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Zitat

    Gegen Anpunkten spricht, dass dann der Bolzen nicht gewechselt werden
    kann, wenn er vergammekt ist.
    Schraubensicherung klingt interessant. Das ist eine Art Klebstoff, oder?


    Ja, Klebstoff light.


    Zitat

    Würde der das Drehmoment beim Lösen der Muttern halten?


    Jein, 2-3 mal schon.

    Zitat

    Könnte man mit Hilfe gekonterter Muttern den Bolzen trotzdem lösen?


    Letzendlich - ja. Leicht, vermutlich zu leicht.


    Zitat

    Vielen Dank für alle Antworten
    ~uwe


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Hallo nochmal!

    Zitat

    Das ist klar. Fraglich war das Herausschrauben.


    Das hab ich wohl überlesen...


    Zitat


    Gegen Anpunkten spricht, dass dann der Bolzen nicht gewechselt werden
    kann, wenn er vergammekt ist.


    Auch einen kleinen Schweißpunkt bekommt man wieder weg! Wenn man einen Gewindebolzen in V2A-Qualität oder mit hoher Festigkeit verwendet dürfte der halten. Ich weiß ja nicht wie oft du die Wanne abschraubst, ich mach das vielleicht zweimal im Jahr. Und wenn ich das selbst mache dann geht auch kein Gewinde kaputt!
    Der Sinn der Gewindebolzen soll doch ein leichteres anschrauben (der Muttern im Gegensatz zu Schrauben) sein. Dadurch halten die Gewinde länger weil sie nicht falsch angesetzt werden.


    Zitat

    Schraubensicherung klingt interessant. Das ist eine Art Klebstoff, oder?
    Würde der das Drehmoment beim Lösen der Muttern halten? Könnte man mit
    Hilfe gekonterter Muttern den Bolzen trotzdem lösen?


    Ob die Gewindebolzen mit Schraubensicherung ausreichend befestigt werden können hängt von der Dicke des Trägers in Abhängigkeit von dem Gewindedurchmesser und dem Anzugsdrehmoment ab. D.h. wenn das Blech zu dünn ist kann der Kleber auf der kleinen Fläche nicht genug Kraft aufnehmen.
    Ein mit Schraubensicherung befestigtes Gewinde läßt sich wieder lösen, zur Not auch mit einer aufgeschweißten Mutter. Aber bei dem Fall um den es hier geht sollte das eigentlich nicht nötig sein.
    Gruß Jens

    70XA Kasten mit 2,5 TDI AJT, Bj.2002, 215 000 eigene km

  • Hallo Klaus

    Zitat

    Bajonett-Verschluß ?


    Auch dafür braucht man leider das Spiel zum Verriegeln.
    Wie screwdriver schon schreibt, muß es ein System sein, das ständigen Zug auf die Bodenwanne Richtung Träger ausübt. Ist im Grundsatz nicht so schwierig, wären da nicht das recht hohe Gewicht der Wanne, die Vibrationen und als schwierigste Restriktion, der Platz.
    Die eine (hintere) Befestigung ist schließlich direkt im Radlauf, so dass z.B. seitlich aufklappende Zugspannsysteme (kennt man u.A. von einigen LKW Ladeklappen) bei entsprechender Hebellänge nicht zu öffnen wären oder wichtige Technik (Bremsleitungen etc) beschädigen könnten.
    Ich schaue mich vielleicht doch mal beim Ralley- oder Bootszubehör um. Schließlich müssen da ja auch schwere Sachen mal eben fixiert werden.
    Vielleicht tut es auch ein modifizierter Kistenbeschlag aus dem Baumarkt.
    Ich bleib da dran.
    Gruß


    Thomas

    2001 ACV, 6 Sitzer Bus mit Selbstbau zur Not-Womo-Nutzung, friesengün, seit 09.11.09 offiziell grüne Plakette