Jahreszeiten - Forenservice III - Die Gewindepflege beim Reifenwechsel ...

  • ... bietet sich besonders im Frühjahr, beim Wechsel von Winterräder auf Sommerräder an.
    Grundlage der Maßnahme: Die Nutzung eines Radschraubensatzes für beide Felgenarten (Stahlfelge / Alufelge).
    I.d.R. ergeben sich dadurch unterschiedliche Einschraubtiefen der Radschrauben im Nabengewinde.
    Als Folge - über die Jahre - wird der periodisch genutzte Gewindeanteil (ganz hinten in der Bohrung) korrosiv immer stärker belastet, somit das Schraubengewinde ebenfalls einem höheren Verschleiß ausgesetzt.
    Mit zunehmendem Alter des Fahrzeuges kann sich das Öffnen der Radschrauben, meist der WR im Frühjahr, dann schon mal als extrem kraftintensiv gestalten.


    Diesem Prozess kann man handwerklich relativ einfach vorbeugen.


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    Die Radschrauben mit WD40, MoS2 o.ä. gut einölen, das Gewinde sauber abwischen, nochmal einölen und maximal tief in die Radnabengewindebohrungen einschrauben.
    Durch das Abwischen der Gewindegänge der Schraube wird der Korrosionsschmutz aus deren Gewindegängen genommen.


    Zweite Möglichkeit, WD 40 direkt in die Gewindegänge der Gewindebohrung einspritzen, die Bohrung quasi "fluten".
    Möglicher Nachteil: Je nach Ölmenge in der Bohrung verteilt sich das Öl später auch an Stellen, die man vielleicht nicht unbedingt "ölen" möchte.
    Falls man diese Variante wählt, dann die Ölmenge bitte vorsichtig dosieren.
    Dann wäre da noch die Grobmethode: Viel Öl in die Bohrung mit viel Pressluft hinterher: Dann ist das Öl sicher überall.
    Davon ist nun wirklich dringend abzuraten.



    [Blockierte Grafik: http://www.t4-wiki.de/wiki/images/Kdb02w.jpg]



    Bei der Variante "Öl auf die Schraube" kann nur eine relativ geringe Ölmenge aufgenommen werden, die sich, bedingt durch die Feingewindestruktur und deren Einschraubtiefe, extrem dünn verteilt.
    Die Schrauben nun ins Gewinde schrauben, je nach Baujahr wird im letzten Teil der Einschraubtiefe wird der Widerstand merklich stärker.
    Nicht bis zum Anschlag anknallen !
    Es genügt, die Schrauben deutlich über die sonst regulär mit Felge genutzte Tiefe einzuschrauben.


    5 x 4 = 20, d.h. diese Prozedur ist handwerklich nicht schwer, aber zeitintensiv. Wohl dem, der einen Schlagschrauber besitzt. Hier bitte Vorsicht, niedrigstes Drehmoment einstellen, Schraube nur zu 2/3 Gewindelänge einschrauben, dann per Hand langsam "fertig" einschrauben. Die besagten Gewindegänge (ganz hinten) möchten gepflegt, nicht überrumpelt werden. ;)
    Aber beim Ausschrauben kann man hier mit dem Schlagschrauber richtig Zeit sparen.:lol:


    Der gesamte Öleintrag in die Bohrungen bei dieser Methode ist sehr gering.
    Die Gewinde der Schrauben nach den Ausschrauben wieder abwischen, bitte vor der konkreten Radmontage dann nicht mehr ölen.
    Es entspricht nicht mal dem Schmiervorgang beim offiziellen Gewindenachschneiden in der Werkstatt.


    Diese Maßnahme muss wahrlich nicht jährlich durchgeführt werden, aber so periodisch 1mal in 2-3 Jahren hilft sie, die "feste" Radschraubenproblematik im höheren Alter des Fahrzeuges erheblich zu minimieren.

  • Meine Anmerkung zum Thema Gewindepflege: Eine kleine Runddrahtbürste, kurz das Gewinde gebürstet (einmal rein- und wieder rausgedreht) und dann den Tipp mit dem Kriechöl/WD40 befolgt. Ging echt gut... TobiasABL :P
    Rundbrste.jpg

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

    Einmal editiert, zuletzt von TobiasABL ()

  • Meine Werkstatt hat vom ölen oder fetten der Radbolzen in jeder Art abgeraten.
    Gegebenenfalls ist der Radbolzen mit der Drahtbürste zu säubern und der grobe Rost zu entfernen.


    Ein komplettes hineindrehen kann helfen, überflüssige Schmutzreste zu lösen und zu entfernem.
    Anschließend mit Druckluft ausblasen.
    In seltenen Ausnahmefällen sind die Gewinde nachzuschneiden.


    Das muß genügen, den der Reibwiderstand der Gewinde ist beim Anzugsdrehmoment mit einberechnet.


    Wer Fett, Öl, WD40 oder Ähnliches an seine Radbolzen machen möchte, der mag das tun.
    Die Erklärung meines Kfz-Meisters und seine Ablehnung jeglicher Schmiermittelchen klingt für mich jedoch schlüssig.


    CU, Axel

  • Hej Axel,


    das ist eine Glaubensfrage.
    Die einen glauben das und begründen es technisch, die anderen haben (glauben sie) bessere Gründe für das Gegenteil.


    Für mich sprechen eher die Gründe der Öler die Wahrheit.
    Beim neuen Auto ist sicher noch kein Rost in den Gewindegängen und auch dort wird ja das vorgegebene Drehmoment schon angewandt.


    Ein sehr guter Freund, Maschienbauingeniör(kann man das nach der neuen rechtschreibung mit ö schreiben?), hat mir das schlüssig erklärt, da es aber ein paar Jahre her ist kann ichs jetzt ohne einiges Nachdenken nicht mehr genauso schlüssig darlegen.


    Ich machs mal so und mal so.
    Peter (siehe oben) hat da so ein Döschen mitr einem speziellen Zeugs, das er hauchdünn auf die sauberen Schrauben aufträgt mit nem Minipinsel.
    Hat er bei meinem alten Bussi auch mal gemacht - und einmal hat viele Jahre und einige Reifenwechsel gereicht.


    Genau so eine Glaubensfrage scheint mir zu sein, auf welche Achse die besserern Reifen gehören.
    Und dann der Superzusatz: Und beim Syncro?

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)


  • Frag mal Deinen Meister, wie das Schneidöl dann wieder aus der Bohrung verschwindet ?
    Das Gewindenachschneiden sollte (aus mehreren Gründen) tunlichst vermieden werden.


    Und deshalb gibt es diesen Thread.
    Technische Diskussion sind immer gut, aber die ferngesteuerten Meisterratschläge, übermittelt durch technische Laien - eben meist grenzwertig.


    Der wichtigste Satz im Ausgangsposting:
    Die Gewinde der Schrauben nach den Ausschrauben wieder abwischen, bitte vor der konkreten Radmontage dann nicht mehr ölen.
    Wer lesen und (technisch) verstehen kann, ist, wie immer, klar im Vorteil.


    Und nochmals ganz deutlich:
    Weder die Radschrauben noch die Gewindebohrungen werden beim regulären Radwechsel gut geölt oder gefettet, dann stimmt das Anzugmoment nicht mehr.
    In dem empfohlenen Fall ist aber die Schmierwirkung zu minimal, um das Anzugmoment richtig negativ beeinflussen zu können.


  • ....
    Beim neuen Auto ist sicher noch kein Rost in den Gewindegängen und auch dort wird ja das vorgegebene Drehmoment schon angewandt.


    Ein sehr guter Freund, Maschienbauingeniör(kann man das nach der neuen rechtschreibung mit ö schreiben?), hat mir das schlüssig erklärt, da es aber ein paar Jahre her ist kann ichs jetzt ohne einiges Nachdenken nicht mehr genauso schlüssig darlegen.
    .......


    Hallo Fridi,
    das erforderliche Drehmoment wird in der Konstruktion errechnet, wenn man will auf drei Stellen nach dem Komma.
    Immer bei Neuteilen, d.h. die Gewindegänge sind im Sinne der Qualitätssicherung optimal hergestellt.
    Diese Situation ist nach 2-3 Jahren Betriebszeit nicht mehr gegeben.
    Dann kommt noch der Drehmomentschlüssel, im Sinne der Berechnung oft eher ein Schätzeisen mit Knack.


    Deshalb ist die Drehmomentangabe nicht haargenau messerscharf zu bewerten.
    Bei einer Angabe von 180Nm (Radschraube) liegt die Wahrheit in der Realität zwischen 17x und 18x. Und beides "stimmt", in Sinne der Technik.


    Die Flankenoberfläche in den Gewindegängen verändert sich mit zunehmender Nutzung / Alter eher negativ. Die Reibwerte steigen leicht an.
    D.h. die Drehmomenteinstellung müsste mit zunehmendem Alter eher etwas gesteigert werden.
    Deshalb "ölen" manche Werkstätten die "alten" Schrauben richtig ein, sogar die Kupferpastevariante gibt es. "Dann geht es wieder besser", sagt auch ein Meister.


    Würde ich trotzdem nicht empfehlen, das Losbrechmoment wird dadurch gesenkt - das wird dann erheblich problematischer als das "richtige" Anzugmoment anzuwenden.
    Im Gegenzug wird durch den Rost in den Gewinden das Losbrechmoment beim Räderwechsel erhöht, deshalb ist der Kraftaufwand beim Öffnen der Schrauben oft so groß.


    Der o.g. Tip sollte ein Mittelweg zur Pflege und Erhaltung "normalen, gedachten" Betriebssituation der Gewinde darstellen.
    Aber bitte: Wenig Öl und selten anwenden.

  • Moin,


    [quote='4wd','http://vwbuswelt.de/index.php/Thread/?postID=2660075#post2660075']
    In dem empfohlenen Fall ist aber die Schmierwirkung zu minimal, um das Anzugmoment richtig negativ beeinflussen zu können.


    Zumal diese Art der Behandlung nur die Reibung im Gewinde minimal reduziert. Ein großer Teil des Anzugsmomentes geht aber für die Reibung zwischen Schraubenkopf und Felge drauf.

  • Hallo Forum,


    ich mach das gleiche mit dem 'leichten' Einölen der Radschrauben auch an den Zündkerzen. Da hat man nämlich das Problem, dass die nach mehreren Jahren und doch nur 20 Nm Anzugsmoment ohne leichten Ölfilm dann festsitzen. Würde man die Räder auch in diesem Zeitintervall wechseln, würde nur noch der Schlagschrauber helfen, was im Pannenfall und Zuhause dann schlecht wäre.


    LG.


    Harald

    Grün - Rot find ich gut ! Caravelle Bj. 12/1981 von 9/1990 - 10/2003 Multivan Bj. 5/1989 von 6/2003 - 10/2008 Caravelle Comfortline Bj. 12/2000 von 6/2008 - 10/2018 Multivan Highline 4 Motion Bj. 04/2007 von 07/2018 - heute

  • Zitat

    Technische Diskussion sind immer gut, aber die ferngesteuerten Meisterratschläge, übermittelt durch technische Laien - eben meist grenzwertig.


    Aua ! Da fühlt sich jemand gewaltig auf den Schlips getreten.


    Bedauerlich ist aber, dass Ingenieure es Laien regelmäßig nicht vernünftig erklären können; da bin auch ich keine Ausnahme.


    Zitat

    Wer lesen und (technisch) verstehen kann, ist, wie immer, klar im Vorteil.


    Wenn Du davon ausgehst, dass in diesem Forum nur technische Profis unterwegs sind, dann befürchte ich einen Irrtum.


    Schön, dass Du nochmals erklärst, dass Radbolzen- /-schraubengewinde nicht geölt oder gefettet werden,
    und die Pflegeanweisungen lediglich für ein gängiges Gewinde sorgen sollen,
    denn genau das ist der sinngemäße Inhalt meines Beitrags.


  • Irgenwie kommt die "Schadensbegrenzung" Deines Postings nicht wirklich "rüber".
    Haltlose Unterstellung an meine Person helfen nicht wirklich weiter.
    Technische belastbare Fakten sind gefragt.
    Deine Vorgehensweise funktioniert in diesem Forum nicht.
    Falsche Baustelle.

  • Hallo!
    Für alle die keinen Schlagschrauber aber einen Akkuschrauber haben lässt sich das rein -und rausdrehen der Radschrauben beschleunigen!
    Es gibt für Akkuschrauber einen 1/2" Vierkant Adapter. Das Teil hat auf einer Seite einen 1/2"Vierkant, z.B. für die 19er Nuß und auf der anderen Seite einen Sechskant wie die Schrauber-Bits.
    Nur das festziehen und lösen der Radschrauben muß noch von hand erledigt werden.
    Und für Akkuschrauber oder Bohrmaschine gibt`s auch Drahtbürsten in der Größe der Radschrauben-Bohrungen.
    Gruß Jens

    70XA Kasten mit 2,5 TDI AJT, Bj.2002, 215 000 eigene km

    Einmal editiert, zuletzt von Warmduscher ()


  • Irgenwie kommt die "Schadensbegrenzung" Deines Postings nicht wirklich "rüber".
    Haltlose Unterstellung an meine Person helfen nicht wirklich weiter.
    Technische belastbare Fakten sind gefragt.
    Deine Vorgehensweise funktioniert in diesem Forum nicht.
    Falsche Baustelle.


    Wenn Du das sagst, dann wird das wohl stimmen; bist ja auch schon lange in diesem Forum dabei und kennst Dich aus.
    Tja, da habe ich wohl den falschen erwischt und habe mit meinen Hinweisen und Ratschlägen Pech gehabt.


    Sorry,
    Axel


  • Das eigentliche Problem ist die unkritische Nutzung des Internets.
    Der "Abschreibmodus" der Halbwissenden, kombiniert mit grenzwertigem technischen "Hören-sagen-aber-nicht-verstehen-Wissen".
    Das grenzwertige technische Wissen wird durch den banalen Abschreibmodus ähnlich einem Virus massiv im Web verbreitet, mit den entsprechenden monetären und technischen Folgen für die "Suchenden".
    Die hochprofessionellen Abschreiber sind i.d.R. die Beitragzählerjäger ohne technischem Wissen, gern zusätzlich auch als "OT-Dampfplauderer" in technischen Foren unterwegs.
    Es gibt Foren, in denen scheint der Beitragzähler ein Gradmesser für Ansehen und Wichtigkeit zu sein.
    Und gerade dort sitzt auch ist der Quell des scheinbar unerschöpflichen technischen Blödsinns.


    Du hast es selbst erkannt, in technischen Foren ist immer technisches Halbwissen unterwegs.
    Einen wesentlichen Unterschied gibt es aber zwischen den beiden von Dir angesprochenen Foren:
    In diesem Forum frägt das technische Halbwissen und diskutiert mit.
    Im anderen Forum antwortet oft das technische Halbwissen, mit hoher Frequenz.
    Ein gewisser, nicht unerheblicher Unterschied.


    Wie betrifft mich (und auch andere) diese Problematik ?
    Irgendwann erkennen die "Wenig-Wissenden-Fragenden" das technische Halbwissen bzw. eher Unwissen der "Abschreibbeitragzählerjäger".
    Statt die "Abschreibbeitragzählerjäger" damit zu konfrontieren , verifiziert man deren Aussagen per E-Mail bei mir, Udo, ...... .
    (Im Laufe der Zeit sammelt sich eine beachtliche Anzahl von Forenzitaten, Screenshots, ....).


    Jetzt habe ich (haben wir) erstmal zwei Möglichkeiten:
    Persönlicher technischer Support ja oder nein.
    Ja, mit entsprechendem persönlichem zeitlichem Aufwand oder nein, mit Verärgerung des Fragenden.


    Bei Ja:
    I.d.R. mehrmaliges Nachfragen, bis hin zur gewünschten Bestätigung: "der (Beitragzählerjäger) erzählt ja nur Mist, nicht wahr ?"
    Und diese persönliche Bestätigung kommt sicher nicht.


    Mal ein kleiner Blick hinter die Kulissen, die Auswirkungen des Verbreitens von Hörensagen-Postings.
    Und so richtig sportlich wird es, wenn innerhalb von 24 h drei Anfragen mit dem gleichen Screenshot ankommen .....
    :woohoo:
    Kann man nun die möglichen Auswirkungen der Verbreitung von Hören-Sagen-Postings nachvollziehen ?


    Und genau deshalb gibt es u.a. eigentlich auch die T4-Wiki.
    Hilfe auf qualitativ hohem Niveau - ohne Beitragszählerjäger. ;)
    Der informative Fels in der Foren-Brandung.


    Abschließend ein klare Bitte:
    Hör hier endlich mit den persönlichen Unterstellungen auf. Das ist in diesem Forum weder üblich, noch gewünscht.
    In dieser Form verfügst Du hier gerade nachhaltig über ein Alleinstellungsmerkmal. ;)

  • Klaus, laß gut sein.
    Sofern Du meinen Beitrag als persönlichen Angriff aufgefasst hast, dann ist das weder von mir beabsichtigt gewesen noch irgendwie gewollt.
    Ich entschuldige mich hiermit für alles, was nach einer unmittelbaren Diffamierung Deiner Person aussieht und gelobe Besserung.


    Meine Hinweise sollen lediglich verdeutlichen, dass Radbolzen und -schrauben niemals gefettet oder geölt gehören.
    Dazu gibt es verschiedene Informationen im Web, die leicht über die Stichwortsuche mittels beispielsweise Google zu ermitteln sind.
    Namhafte Beiträge, wie beispielsweise vom Verkehrsportal und dem ADAC verdeutlichen, dass eine schmierende Behandlung der Gewinde der Radbefestigung nicht gewünscht, vorgesehen und dem Grunde nach gefährlich, und deshalb nicht zulässig ist.


    Einer Reinigung der unbenutzten Gewindeteile steht natürlich nichts im Wege, wobei dann natürlich darauf zu achten ist, dass die Gewinde bei der tatsächlichen Verwendung wieder öl- und fettfrei sind.
    Wie die Kräfte in einer Schraubverbindung wirken, ist in diesem Wikipedia Artikel recht anschaulich verdeutlicht.
    Schmiermittel verändern die gewünschten und vorgesehenen Kräfte; was das letztlich für den Kraftschluß der Radschrauben bedeutet, das kann sich jeder selbst überlegen.


    Über dieses Thema wurde schon in anderen Foren (und ich meine nicht VW Bus Foren) ausgiebig diskutiert und auch dort ist es in der Regel zu Streitigkeiten aufgrund unterschiedlicher Philosophien gekommen.
    Ich möchte hier jetzt aber davon Abstand nehmen, mich mit Dir zu streiten, zumal ich verbal nicht gegen Dich bestehen kann und den Kürzeren ziehen werde.


    Zum Thema Betragszähler kann ich mich Dir voll und ganz anschließen.
    Mir sind Foren bekannt, in denen der Zähler überhaupt nicht auftaucht; das ist eine gute Idee.


    CU, Axel

  • Hej Axel,


    der einzige relevante Satz den ich in "deinem" WIKI Artikel gefunden habe ist folgender:


    Zitat (Quelle siehe oben):
    Selten werden metallische Gewindeverbindungen auch gefettet. Rohrverschraubungen, die Sauerstoff transportieren, dürfen nicht gefettet werden. An Undichtigkeiten ausströmender Sauerstoff kann zur Selbstentzündung des Fettes führen.:


    Nun denn, Durch die Luftverwirbelung an den Radnaben kann es natürlich bvei hohen Geschwindigkeiten zur Sauerstoffanreicherung kommen.
    Wenn die Naben dann beim starken Bremsen heiss werden, kann es sogar gefährlich werden.
    Haben moderne Autos etwa immer grössere Felgen damit die Radschrauben oder aber Bolzen und Muttern weit genug von der Bremse weg sind?

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Fridi ()

  • Mal sachlich:
    Öl am Rad hat doch kaum Langzeitwirkung. Rein geht's leichter mit der Schraube aber nach etwas fahren wird die ganze Trommel doch sowieso heiß und das Öl verdampft. Spätestens beim nächsten Wechsel ist da alles staubtrocken.
    Langzeitwirkung hätte da nur Kupferpaste.

  • Hej, Fridi,
    wenn ich schon von einem Moderator Rüffel einstecke, warum nicht dann auch von mehreren.
    In der Schule haben wir das immer Klassenkeile genannt.


    In dem von mit genannten Artikel ist bereits in den ersten Sätzen nachzulesen, wie eine Schraubenbefestigung kraftschlüssig funktioniert:


    Zitat:
    Infolge der Keilwirkung einer schiefen Ebene wird beim Anziehen der Schraube eine kleine angewendete Umfangskraft zu einer größeren Axialkraft verstärkt.


    Eine nicht vorab einberechnete Schmierung der Schraubengewinde hat zwangsläufig eine Veränderung des gewünschten Reibungswiderstands innerhalb der Schraubenbefestigung zur Folge.
    Das ist ganz allgemein der Grund, weshalb kraftschlüssige Verbindungen eben nicht mit Gleitmitteln behandelt werden sollen.


    Aber ich schrieb ja schon (oder deutete es zumindest an), dass ich mich in der Interpretation von Klaus des Ratschlag offensichtlich geirrt habe.
    Ich bin heute davon überzeugt, dass er überhaupt nicht gemeint hat, dass man die Radschraube fetten solle, sondern diese Mittelchen lediglich zur Reinigung des Gewindes dienen.
    Das hat alles seine Richtigkeit und ich habe ganz offenbar zwar richtig gelesen, aber nicht richtig verstanden.


    So ist das eben, wenn man als vermeintlich technischer Laie die ingenieurmäßigen Einlassungen von Profis fehldeutet,
    und hoffe, dass diese Erklärung dann auch zur Herstellung des Forenfriedens ausreicht.


    CU, Axel

  • Moin,


    es freut mich immer wieder, dass man hier auf einem vernünftigen sprachlichen Niveau auch streiten kann und dabei nicht von allen Seiten gleich die parteiergreifenden flames kommen.



    Meine Hinweise sollen lediglich verdeutlichen, dass Radbolzen und -schrauben niemals gefettet oder geölt gehören.


    Der Hinweis ist auch korrekt und angebracht. Allerdings kann man bei der diskutieren Methode, die ich im Übrigen auch anwende, nicht wirklich von Ölen reden. Zwar wird sich der Reibwert im Gewinde gegenüber dem staubtrockenen Gewinde verändern. Diese Veränderung ist aber im Rahmen der sowieso gegebenen Toleranzen bei der Schraubverbindung vernachlässigbar. Man sollte aber, wie geschrieben, die Schraubengewinde abwischen und auch sicherstellen, dass der Schraubenkopf (Bund).


    Theoretisch könnte man die Radschraube wohl auch gefettet eindrehen und sie wird mit derselben Vorspannkraft halten. Allerdings muss das Anzugsmoment entsprechend reduziert werden, weil ja weniger Reibung zu überwinden ist. Problem dabei und deswegen 'Finger weg': das "entsprechend" lässt sich nicht wirklich quantifizieren.

  • Nun denn, Durch die Luftverwirbelung an den Radnaben kann es natürlich bvei hohen Geschwindigkeiten zur Sauerstoffanreicherung kommen.



    Bitte zwischen "Druckerhöhung" und "Anreicherung" differenzieren:


    "Pressluft" hat nicht die gefährlichen Eigenschaften von "sauerstoffreicher" Atmosphäre.

    Zitat


    Wenn die Naben dann beim starken Bremsen heiss werden, kann es sogar gefährlich werden.


    Natürlich. Man kann sich dran verbrennen und die Schmierung des Radlagers leidet auf die Dauer.

  • Immer wieder eine interessante Diskussion ;)


    Da wir in der Mittagspause in der Praxis die trockene Montage von Radschrauben geübt haben (gelle Bullifan68?) ;)
    habe ich nach der Pause mal nen Kollegen in der mechanischen Konstruktion mit dem Thema belästigt.


    Es gibt schöne Tabellen die man füttern kann und unten kommt die Veränderung raus.


    Bei einer nach Montagevorschrift vorgespannten Radschraube ergibt sich durch Verwendung von Öl eine Reduzierung des Anzugsmomentes um ca 14% bei neuwertigen Oberflächen Stahl / Stahl - Schraube / Achsnabe.


    Sprich 180 NM werden zu rund 158 NM.


    Interessant waren jetzt aber andere Spalten in der Tabelle.
    Da konnte man Oberflächenveränderungen eingeben.


    Schon leichte Oberflächenkorrosion verändert die Reibwerte um rund 10%!
    Leichte Korrosion ist für den Maschbau das, was nach Bearbeitung mit der Drahtbürste im Regelfall in den Gewindegängen verbleibt.


    Sprich ein leichtes Ölen kompensiert in etwa die höhere Reibung durch Korrosion.


    Baumarktdrehmomentschlüssel werden mit einer Toleranz von rund 20% angegeben.
    Markenschlüssel werden meist neu mit 2-3% und im Alter mit 4-5% Toleranz angegeben.


    Darüber könnten wir auch mal diskutieren *G*

    Gruss, Willy

    Einmal editiert, zuletzt von Willy ()