Wie hoch ist der Startstrom vom Anlasser

  • Hi Leute,
    ich habe mal wieder eine Frage bzw. zwei.
    Und zwar würde ich gerne wissen wie hoch der Startstrom vom Anlasser eines AJA Motors ist.


    Ich habe das Netz schon nach Daten von dem entsprechenden Anlasser abgesucht und habe einen gefunden mit 2,2kW.


    Dann habe ich mal ein bisschen gerechnet:


    P/U=I
    2200W/12V=183,33A


    Ich meine aber mal gehört zu haben das der Strom eines Anlasser noch wesentlich höher sein kann.


    Und zweitens wie hoch ist der Strom der Nebenverbraucher die beim Start des Motors an sind (z.B. Vorglühanlage) oder an sein können (Radio, Lüftung, Licht etc.)


    Hoffe Ihr könnt mir helfen.


    mfg Hicker

  • also viele Nebenverbraucher z.B. die von dir genannten,werden über ein Relais für den Startvorgang unterdrückt.
    Wie es mit der Vorglühanlage ist weiss ichj gerade nicht.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Ich meine aber mal gehört zu haben das der Strom eines Anlasser noch wesentlich höher sein kann.


    Der kurzfristige Stromfluss kann für sehr kurze Zeit (ein paar zehntel Sek.) unter ungünstigen Bedingungen gerne bis zum 3-fachen des errechneten Wertes betragen.

  • Moin,


    der Anlassvorgang ist elektrisch betrachtet ziemlich komplex, weil viele Sachen zusammen kommen (Anlaufstrom Motor, Spannungsabfall Batterie, Kabel-/Innenwiderstände).
    Typischerweise steigt der Strom kurz nach dem Drehen des Schlüssel auf ein paar hundert Ampere und fällt dann stark auf einen ziemlich konstanten Wert ab, wenn der Anlasser erst mal richtig dreht. Rechne mal mit ca. 300-400 Ampere am Anfang und dann ca. 100 Ampere.


    Große Verbraucher werden während des Anlassens abgeschaltet; z.B. das Abblendlicht und die Gebläse über den Entlastungskontakt (Kl. X) und AFAIK auch die Glühkerzen.

  • Also mein Vorhaben ist nähmlich meine Zweitbatterie parallel zu der Hauptbatterie anzuschließen und den Pluskontakt mit einem Schalter zu trennen, sodass ich die Zweitbatterie nur dann zuschalten kann wenn die Hauptbatterie leer ist oder die Zweitbatterie geladen werden soll.


    Wenn das wirklich nur zehntel Sekunden sind würde das ein Schalter mit 250A mitmachen oder sollte ich da einen nehmen mit 500A?

  • Hallo Hicker,


    dann sollte der Schalter aber genügend Strom abkönnen. Wenn man mit solchen starken Strömen arbeitet, muss man sehr genau wissen, wie das geht. Sonst gibt es schnell mal einen Kabelbrand.


    Viele Grüße
    Peter

    MVII Generation AXG,111KW 2002 AHK Umgebaut zum Dive-o-Mobil +RPF, ergo GRÜN!

  • Um die Zweitbatterie zur Starthilfe nutzen zu können, müssten erstmal vernünftige Kabel vorhanden sein.
    Beim Multivan/Caravelle liegt ab Werk nur 6 mm², was definitiv nicht ausreichen wird.
    25mm² sollten es schon sein.
    Beim California liegen 2x 10 mm² parallel, also 20mm², womit man schon mal auf der Gewinnerseite liegt.
    Allerdings gibt es beim California auch einen Shunt in der Minusleitung der Zweitbatterie, der den Starthilfeversuch wahrscheinlich nicht überleben wird.


    Als Schalter zum Überbrücken des Trennrelais reicht ein handelsüblicher Batteriehauptschalter (z.B. von Hella) in der PKW-Ausführung.
    Man muss hier nicht unbedingt die wesentlich teureren Hochlastschalter aus dem LKW-Bereich nehmen. Der Startstrom fließt ja normalerweise nur für ein paar Sekunden, und das machen die Schalter allemal mit (eigene Erfahrung).

  • Ich habe die Batterie unter die Ladefläche meiner Doka gebaut also die Kabel muss ich sowieso Selbst verlegen und da würde einfach ein Überbrückungskabel nehmen welches lang genug ist.


    Nach dem Schalter werde ich gleich mal schauen habe bisher nur Teure aus dem LKW und dem Boots bedarf gefunden.

  • Moin,


    Um die Zweitbatterie zur Starthilfe nutzen zu können, müssten erstmal vernünftige Kabel vorhanden sein.
    Beim Multivan/Caravelle liegt ab Werk nur 6 mm², was definitiv nicht ausreichen wird.


    Mäßiger Widerspruch.
    Ich praktiziere das schon seit Jahren und habe es bis zum Tausch der schwächelnden Starterbatterie letztes Jahr sogar regelmäßig im Winter gemacht. Und ich hatte dabei immer ein gutes Gefühl, weil gar nicht so viel Strom über Trennrelais und Verbindungskabel fließt, wie man gemeinhin vermuten könnte. Und natürlich ist bei meinem Bus immer noch das mittlerweile 11 Jahre alte Relais ab Werk verbaut und funktioniert einwandfrei.


    Vorab: ich verzichte allerdings darauf, den Zündschlüssel sofort nach dem Verbinden der beiden Batterien zu drehen. Vielmehr warte ich einige 10 Sekunden, damit sich die Spannungen der Batterien halbwegs ausgleichen können und ich festgestellt habe, dass kein fataler Defekt der Starterbatterie vorliegt. Wäre das der Fall, lasse ich natürlich die Finger von der Eigenstarthilfe.


    Die Eigenstarthilfe kann man nicht mit einer normalen Starthilfe (2. Fahrzeug mit laufendem Motor) vergleichen. Insbesondere deswegen nicht, weil bei Letzterer die Spannung der Spenderbatterie durch die Lima hoch gehalten wird (auch Ri-relevant).
    Bei der Eigenstarthilfe brechen die Spannungen beider Batterien dagegen gleichermaßen ein. Aufgrund der diversen Widerstände (Trennrelais, Verbindungskabel, Ri der typischerweise kleineren Zweitbatterie) teilt sich der Strom zum Anlasser stark ungleichmäßig auf die Batterien auf, wobei der kleinere Anteil über das Trennrelais fließt.
    Eine Messung von mir (beide Batterien ab Werk, Varta 80 Ah und 60 Ah, die 80 Ah-Batterie hat den Motor beim 1. Versuch nicht mehr gedreht):
    ca. 55 Ampere über das Trennrelais als Maximum beim Losdrehen des Anlassers (danach weniger). Das verkraftet die 6 qmm-Verkabelung problemlos (weil nur kurze Belastung) und auch dem 40 A-Relais macht das nichts aus, weil es einen höheren Einschaltstrom verträgt. Ist von der Größenordnung ja nichts anderes als das Zuschalten einer leeren Zweitbatterie, wenn der Motor läuft.


    Aber, wie gesagt, dazu sollte man den Status der Starterbatterie gut einschätzen können und man muss 'intelligent' zuschalten. Und ein entsprechendes Relais sollte man natürlich auch haben.

  • Hi


    Ich habe die zweit Batterien über den X-Kontakt geschaltet. Natürlich mit zusätzlichen Trennrelais.


    Mann kann also über die Zweit Batterie die Starterbatterie "Laden" um dann normal zu starten.


    Was sollte man da ansetzen 5-10 min ?


    Erfordert etwas Geduld, aber wenn die Startbatterie nicht ganz oppe ist sollte das klappen.


    Gruß
    Urs


    Der durchaus schon die Batterien Parallel betrieben hat , die 40 A Sicherung ist wohl erst gekommen als es der Sarterbatterie deutlich schlechter ging als der größeren Zweit Batterie :whistle:

    285.000 eigene Km im ACU :) 235.000 mit LPG Gesamt 415.000 km :) Fahrzeuge ab Bj 96 sind Neuwagen.

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  • Moin,



    Mann kann also über die Zweit Batterie die Starterbatterie "Laden" um dann normal zu starten.


    Was sollte man da ansetzen 5-10 min ?


    Ich würde deutlich weniger vermuten.
    Nur über die Batterie-Kapazität betrachtet: für einen normalen Anlassvorgang ohne längliches Orgeln wird man wohl um die 2000 As, also nur gut 1/2 Ah brauchen. Das Bißchen ist schnell zugeführt. Dann noch etwas, um die (teil-)entladene Batterie wieder auf ein vernünftiges Niveau zu bringen. Ich denke mal, dass 1 min ausreicht.
    Wenn ich mich richtig erinnere, konnte ich mal die Starterbatterie in 15 Minuten mit 4-Ampere-Lidl-Lader soweit beleben, dass es für einen erfolgreichen Startversuch ausreichte. War ja auch nur 1 Ah.

  • Das heißt ich könnte meine Verkabelung so wie sie jetzt so lassen und einfach mit der Zweitbatterie meine Hauptbatterie laden wenn die mal schlapp macht?


    Ich habe die Zweitbatterie jetzt parallel zu der Hauptbatterie angeschlossen, mit 10mm² Kabeln und einem Nagares Relais mit einer Spitzenspannung von 180A.


    Starten werde ich den Bus über das Relais nicht können oder?

  • Moin


    das Relais sollte beim Startvorgang nicht geschlossen sein.


    Wie hat du das denn jetzt angesteuert ? Über D+ oder X-Kontakt. Über D+ schißt das Relais erst wenn der Motor läuft.
    X-Kontakt eben wenn der Schlüssel auf "Zündung" steht , fällt aber ab wenn man startet.


    Gruß
    Urs

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  • Hi


    so einen Schalter habe ich zusätzlich..... das hat mir schonmal nette Probleme bereitet weil ich vergessen habe die Batterien zu trennen.


    3 Tage gestanden und gedacht die Starterbatterie ist ja noch voll . Nüschte war :dry:


    Wenn das Relais im Stand mit an ist, nuckelt es auch an der Batterie , habe es nicht gemessen ,tippe auf 30 mA.


    Gruß
    Urs

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  • Das dürfte nicht das Problem sein erstens leuchtet Schalter recht hell also kann man den kaum vergessen Umzulegen.


    Und zweitens ist die Zweitbatterie eine aus einem LKW also mal eben doppelt bis dreifach so groß wie eine normale Starterbatterie. (Daten habe ich jetzt nicht im Kopf)
    Hatte da mal 2 Tage lang so einen Zusatzscheinwerfer (einen großen den man per Magnet aufs Dach schnallt) angeschlossen und die Batterie war immer noch nicht leer.
    Also die wird so ein kleines Relais wohl kaum leer saugen.