T4 (BJ1993) bremst selbstständig bei eingeschlagenem Lenkrad

  • Hallo zusammen,
    habe mich heute im Forum angemeldet, weil ich jetzt auch ein Busfahrer bin und leider auch gleich eine Frage bzw. ein Problem mit meinem T4 habe.
    Habe mir im März einen T4 Multivan BJ1993 gekauft. TÜV/AU sind neu, auch ansonsten ist er ganz gut in Schuss. Motor, Getriebe, usw. läuft problemlos. Kenne den Vorbesitzer, der den Bus täglich gefahren hat.


    Ein relativ großes Problem habe ich aber jetzt:
    Beim Langsamfahren (z.b. beim Einparken) mit eingeschlagenem Lenkrad „bremst“ irgendetwas den Bus, sodass er nicht richtig rollt. Wie mit angezogener Handbremse. Man kann nur sehr schwer (an-)fahren. Wenn man das Lenkrad wieder auf geradeaus dreht ist diese komische Bremswirkung wieder weg.
    Das Problem tritt natürlich meist beim „Rangieren“ auf, also z.b. langsam rückwärts/vorwärts einparken. Der Bus rollt nicht langsam weiter, sondern bleibt nach dem Gaswegnehmen abrupt stehen.


    Ich habe es folgendermaßen ausprobiert:
    Der Bus rollt mit 20 km/h auf einem großen Platz geradeaus. Kein Gang eingelegt, Standgas, Bus rollt.
    Ich drehe das Lenkrad um ca. eine halbe bis eine ganze Drehung (egal ob links oder rechts rum). Der Bus beginnt die Kurve und wird abrupt abgebremst, ohne dass ich bremse.
    Ich drehe das Lenkrad wieder auf geradeaus, lege den Gang ein und möchte wieder losfahren, muss noch einen Widerstand überbrücken, als ob die Bremse sich durch das Losfahren erst noch wieder lösen müsste, und der Bus rollt wieder.
    Mit eingeschlagenem Lenkrad kann man kaum fahren. Als ob man gleichzeitig das Bremspedal durchdrücken würde. Man kann so fast gar nicht rangieren.
    Auf der Strasse beim um die Ecke fahren, merkt man das auch ein bisschen, aber durch die höhere Geschwindigkeit ist der Effekt nicht ganz so stark, aber man merkt duch den Syncro, dass die Räder ein bisschen "radieren".


    Ohjeeh!!! :S


    Ist etwas kurios das Ganze. Der Vorbesitzer hatte noch im März den TÜV machen lassen. Beim ersten Vorfahren hatte der TÜV die Bremsschläuche als porös bemängelt. Der Vorbesitzer hatte diese dann noch bei seinem Spezi reparieren lassen. Könnte beim Ersetzen der Bremsschläuche was falsch gemacht worden sein. Ich denke (laienhaft), dass beim Einlenken irgendetwas einen Bremsdruck ausübt.


    Kurze Vorstellung über mich und den Bus mache ich zeitnah noch im Vorstellungs-Forum.


    Ich hoffe, Ihr könnt mir trotzdem schonmal den ein oder anderen Tipp oder eine Lösung geben.


    Vielen Dank im voraus
    Andy :woohoo:

    T4 Multivan Syncro Allstar, BJ/EZ 1993, 2,5l 5-Zylinder, 81kW/110PS, MKB: AAF, GKB: ARL, >273.000 km, Besitzer seit März 2012, aus Frankfurt am Main

  • Hallo


    Vom Syncro habe ich 0-Ahnung. Aber ich hoffe für dich, das es nicht die Visco-Kupplung ist.


    Wiki:
    ......Aber auch Verspannung beim Durchfahren von engen Kurven und Geräusche in Folge davon könnten Anzeichen einer defekten Visco-Kupplung sein.
    http://www.t4-wiki.de/wiki/Visco-Kupplung


    Auch hier der zweite Beitrag:
    http://www2.vwbus-online.org/f…=15&order=name&category=0

    Gruss...Dieter 2CB T82 2011 CAYD - LZY

    Einmal editiert, zuletzt von transarena ()

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank schonmal für eure Antworten.


    Habe heute abend mal getestet:
    Am Sperrdifferenzial liegt es wohl nicht. Die Lampe geht erst an, wenn ich das Knöpfchen ziehe, und beim Reindrücken auch wieder aus. Somit gehe ich davon aus, dass das Differenzial auch nicht gesperrt ist bzw. die ganze Zeit gesperrt war. Das Problem besteht auch weiterhin bei eingelegtem Sperrdiffernzial.
    (Den Warnsummer teste ich mal bei Gelegenheit, dann kann das Fragezeichen in der t4-wiki im "Differential (Syncro)"-Beitrag auch verschwinden. Lt. Bedienungsanleitung ertönt der Warnsummer bei 45 km/h). In der Tiefgarage konnte ich's nicht testen.


    Irgendwie glaube ich, dass es kein spezifisches syncro Problem ist, und irgendwas mit der Bremsschlauchreparatur zu tun haben könnte. Wenn ich im Stand das Lenkrad einschlage oder drehe habe ich das Problem sofort beim Losfahren. Vielleicht sind die Bremsschläuche ja an der Servolenkung angeschlossen :P


    transarena: der zweite Link funktioniert nicht. die ganze domain vwbus-online.org ist nicht erreichbar. ich versuchs morgen früh nochmal.


    Ansonsten muss ich eben mal die Visco-Kupplung testen (lassen). Na super :(


    Vielleicht kommt ja noch die ein oder andere Antwort mit dem entscheidenden Hinweis.


    Danke und Gruss
    Andy :woohoo:

    T4 Multivan Syncro Allstar, BJ/EZ 1993, 2,5l 5-Zylinder, 81kW/110PS, MKB: AAF, GKB: ARL, >273.000 km, Besitzer seit März 2012, aus Frankfurt am Main

  • Hallo zusammen,
    war heute morgen beim :) Habe dort nen Bekannten, der aber weiss, dass ich das Problem, sollte es die defekte Visco sein, nicht bei ihm reparieren lassen würde - Freundschaftsdienst eben.


    Der sagte, dass das Problem normal beim Syncro sei. Ich habe ihm gesagt, dass ein bisschen Bemsen/Radieren/Verspannen vielleicht normal ist, aber meiner bremst ja ab wie beim vor die Wand fahren. Er sagte nochmal, das sei normal :S Mal schauen, wann ich in den nächsten Tagen mal Zeit habe, er möchte ne Probefahrt machen, dann gibt er sein abschliessendes Statement ab.


    Habe im von transarena geposteten nachbar-forum (funzt wieder) mal rumgesucht und tatsächlich noch einen weiteren Link gefunden, dass der Syncro wirklich so stark bremst. Wen's interessiert: Hier klicken (vwbus-online.org-Forum)


    Also, dann warten wir mal ab was der :) beim :) sagt.


    Melde mich wieder


    Grüße und schönes Wochenende
    Andy :woohoo:

    T4 Multivan Syncro Allstar, BJ/EZ 1993, 2,5l 5-Zylinder, 81kW/110PS, MKB: AAF, GKB: ARL, >273.000 km, Besitzer seit März 2012, aus Frankfurt am Main

  • also MIR ist das noch nie aufgefallen.


    Und das obwohl ich zuerst fast 600000 km in nem 2WD T4 gefahren bin und danach den Syncro.


    Ich habe sogar fast ein Jahr beide parallel gefahren.


    Enge Kurven waren nie ein Problem.


    Wobei ..... die alte 2WD Dose hat keine Servolenkung die 4WD hat.
    Ich musste also bei der alten Dicken immer ein wenig fahren um das Lenkrad bewegen zu können, das braucht mal mit Servolenkung ja nicht.


    Natürlich fährt ein Allradler anders durch Kurven als ein Fronttriebler.


    Der Unterschied ist aber nicht so gross wie vom Heckantrieb (ich hatte mal nen 850er Fiat und zwei Käfer :) ) zum Frontantrieb (alle anderen:1 R4, 3-4 Saab 99 und der erste T4).


    Oder werden die Kurven beim langen Radstand einfach nicht so eng?

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hi alle,
    wie wäre es denn mit dem Freilauf? Hat dein Bulli ABS? Wenn ja, und der Freilauf fest sein sollte (aus welchem Grund auch immer) dann verspannt da auch alles. Die Hinterachse muss ja in der Kurve eine kürzere Strecke zurücklegen als die Vorderachse.


    Nur mal ne Idee...


    Gruss,
    Heinz


    Edith sagt:
    Ich hab gerade nochmal daran herumgehirnt, wie man das mit der Freilaufsperre testen könnte...
    Hebe mal wechelweise ein einziges Hinterrad vom Boden ab (Wagenheber). Kannst du das Hinterrad vorwärts drehen (Freilauf), aber nicht rückwärts (mit Kraft auch über die Visko...) dann ist alles in Ordnung mit der Hinterachse. Wenn das auf beiden Seiten so funktioniert, dann sind Diffsperre und Freilauf auch tatsächlich "aus". Wenn das nicht so ist, dann kann es beides sein. Wenn der Test fehl schlägt, dann auch mal das andere Rad _gleichzeitig_ anheben und den Test nochmal durchführen. Wenn du beim vorwärts drehen an _einem_ Rad _beide_ Räder bewegst, dann ist die Diffsperre drin, wenn du kein Rad vorwärts drehen kannst, dann ist der Freilauf gesperrt.


    Nochmal Gruss :lol:

  • Du schreibst die Bremsschläuche wurden getauscht. Es wäre vorstellbar, das diese derart verbaut wurden, das in Geradeausstellung die Schläuche verdreht sind und beim einlemken dann "gewrungen" werden, also duch die weitere Verdrehung im Querschnitt eingeschränkt werden. Das würde einen Druck ähnlich einer Bremspedalbetätigung ergeben. Die Schläuche haben eine Längsmarkierung in Form von Rillen/Streifen. Wenn diese in Geradeausstellung verdreht eingebaut sindkann man das daran erkennen und es muss dringend geändert werden. Gruß TobiasABL

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

  • Hallo TobiasABL


    Ich halte das für ausgeschlossen. Hast du schon mal so eine Bremsleitung/Schlauch versucht zu knicken oder zu verdrehen? Da hast du sogar im Schraubstock Mühe den Querschnitt einzuschränken oder stark zu verdrehen. Die Dinger haben doch meistens eine Drahtummantelung innen.

  • Es könnte ja auch sein das die Gleichlauflager dermaßen trocken sind, dass bei Lenkeinschlag wo die Lager extrem belastet werden es zu dieser Bremswirkung kommt.


    Die Bremsschläuche sind es bestimmt wie schon beschrieben nicht.


    Einmal vorne eine Seite aufbocken und bei eingeschlagener Lenkung von Hand die Bremsscheibe drehen ob wiederstand da ist.


    Gruß Winni

    Man darf ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln, ein Auto braucht Liebe. (Walter Röhrl)

  • Hallo zusammen,
    kaum ist ein Monat vergangen gibt's jetzt neue Infos und neue Fragen:


    Test Freilauf:
    Hatte letzte Woche einen Reifenwechseltermin bei Vergölst und daraufhin, als der Bus sowieso auf der Hebebühne war, habe ich die Tests bzgl. Freilauf/Freilaufsperre gemacht. Hier scheint alles ok, da alles so wie in der t4-wiki beschrieben.


    Test Visco-Kupplung:
    Danach auf dem "ausgeschalteten" Rollenprüfstand war es dann so, dass die Vorderräder eigentlich auf den Rollen beim Losfahren durchdrehen müssten. Bis die Visco-Kupplung greift und die dann angetriebenen Hinterräder den Bus aus dem Prüfstand schieben.


    In meinem Fall war es jedoch so, dass die Vorderräder beim Losfahren gar nicht durchdrehen, sondern der Bus gleich aus dem Prüfstand fährt. Das deutet also darauf hin, dass die Hinterräder permanent durch eine "festgefahrene" Visco-Kupplung angetrieben werden, was dann natürlich bei engen Radien in Kurven zum Radieren einzelner Räder führt. Was sagt ihr dazu?


    Eine Anfrage was ne neue Visco-Kupplung kostet ist am laufen ... :wall:


    Habe jetzt noch zwei weitere Szenarien zum Testen in Vorbereitung:
    1. Bus auf die Hebebühne. 1. Gang und losfahren. Da müssten sich doch zuerst nur die Vorderräder und kurz danach die auch Hinterräder drehen, oder? Also wenn die Visco-Kupplung noch ok wäre. In meinem Fall müssten dann gleich alle 4 Räder drehen. Ob man da den Unterschied zwischen funktionierender und kaputter Visco-Kupplung sehen könnte?


    2. Bus auf die Hebebühne. 1. Gang und losfahren. Lenkrad einschlagen (um Kurve zu simulieren). Ob dann auch die Räder "bremsen"?


    Meint ihr diese beiden Tests sind sindvoll?


    Melde mich wieder


    Andy

    T4 Multivan Syncro Allstar, BJ/EZ 1993, 2,5l 5-Zylinder, 81kW/110PS, MKB: AAF, GKB: ARL, >273.000 km, Besitzer seit März 2012, aus Frankfurt am Main

  • Hi Andy,


    auf den 1. Zusatztest den du planst würde ich nicht viel geben, da die Visko im unbelasteten Zustand (auf der Bühne) die Hinterräder gleich mit antreiben wird. Die Visko hat ja schon eine gewisse "Grundsteifigkeit" und kann das sehr geringe Drehmoment übertragen, welches benötigt wird um die frei laufende Hinterachse zu bewegen.


    Mach den Kurvenversuch doch mal rückwärts (bei getretener Kupplung, damit die Freilaufsperre wieder frei wird). Dann sollte der Freilauf öffnen und es dürfte nichts radieren.


    Gruss,
    Heinz

  • Moin,


    mir fällt noch was anderes ein, weiß aber nicht, wieviel das jetzt speziell bei dir an Bremswirkung ausmachen könnte,
    was ist mit der Radstellung, wenn die nicht stimmt, radierts auch ganz schön in den Kurven, vielleicht mal nachmessen lassen.


    tschö, Rainer