T4 ACV mit schleifender Hinterradbremse (nur links)

  • Guten Morgen Forianer,


    nachdem mir hier beim letzten mal schon so schnell und kompetent weitergeholfen wurde, habe ich malwieder ein wenig Informationsbedarf:


    Heute früh auf dem Weg zur Arbeit habe ich auf den letzten paar km das Gefühl gehabt, als wäre mein ACV sehr träge - besonders beim Ausrollen merkte man, dass ich deutlich früher wieder Gas geben musste. Auf dam Parkplatz angekommen stellte ich dann fest, dass die Felge hinten links ziemlich heiß war (anfassen ging noch, roch aber schon ordentlich und knackte auch) - die übrigen drei Felgen waren so kalt wie man es bei 1°c Außentemperatur und ruhiger Fahrweise erwartet.


    Habe dann ne halbe Stunde nach den Symptomen gegoogelt, gerade nochmal geguckt und den Bus notdürftig mit Bordwerkzeug aufgebockt:


    Das Handbremsseil scheint eine beliebte Fehlerquelle zu sein, ist aber soweit ich das sehen konnte freigängig und hätte mich auch gewundert, da ich ja 40km unterwegs war, die Handbremse zwischendurch nicht betätigt habe und mir das Problem erst auf den letzten km aufgefallen ist.


    Die Felge war noch immer leicht warm, ließ sich aber erstaunlich leicht drehen. Einmal anschubsen reichte für ~2 Umdrehungen, allerdings konnte man deutlich hören, dass die Beläge an der Scheibe schliffen - so wie es sich beim Fahren angefühlt hat, hätte ich erwartet, dass das Rad sich nur mit Kraft drehen lässt.


    Zur Probe habe ich auch mal die rechte (kalte) Seite aufgebockt - hier schafft das Rad (gleich stark angestoßen) etwa 3 Umdrehungen und die Schleifgeräusche sind zwar vorhanden aber deutlich leiser.


    Leider habe ich schon VOR dem Reifendrehtest einige male an der Handbremse gezogen und es mag sein, dass sich beim ersten Zug der Widerstand minimal kleiner angefühlt hat, was ich als bereits 'geschlossene' Bremse interpretieren würde, die sich durch das Geruckel dann gelöst hat, daher ist jetzt die Erfahrung der Profis gefragt:


    Wenn die Bremse die ganze Zeit 'nur' so stark geschliffen hätte, wie bei meinem 'Drehversuch' (2 statt 3 Umdrehungen), würde das dann eine derartige Verzögerung und Erhitzung erklären?


    Ich hoffe zunächst mal auf die billigste Fehlerursache und hoffe, dass ich durch Reinigung des Bremssattels alles wieder schön gangbar bekomme - nach hause hab ich ca 40km Fahrt vor mir, kann man das riskieren?


    500m von meinem Arbeitsplatz ist ein VW Händler mit großem Ersatzteillager, sollte ich mir da irgendwas direkt mitnehmen?


    Der Arbeitskollege dürfte innerhalb der nächsten Stunde erscheinen, gibts irgendwas, was ich mit Hilfe eines zweiten Mannes noch prüfen kann, um die Ursache enger einzukreisen?


    Viele Grüße,
    Philipp



    PS: Der letzte Bremsenservice (Scheiben & Beläge rundum) ist 10.000km her - seitdem wurde an der Bremse nichts angefasst und warm wurde da bisher nie was. Aus irgend einem anderen Grund hatte ich die Felgen noch letzte Woche nach der gleichen Strecke abgetastet, da war alles normal.


  • Viel Glück - hoffentlich ist es der Standardfehler. ;)

  • Guten Morgen Klaus-TDI,


    danke für die prompte Einschätzung meines Problems.
    Den Bremsflüssigkeitsstand werde ich nachher nochmal genau kontrollieren - auf die genauen Peilstriche habe ich nie geachtet, aber der Behälter war schon immer ziemlich voll (Füllstand fast bis in den Einfüllstutzen, da ist er allerdings auch jetzt). Bei Bedarf werde ich mal ein wenig absaugen und dann in der Mittagspause eine kleine Runde drehen.


    Momentan steht der Bus direkt neben der Maschinenhalle der technischen Universität - mit Werkzeug und Verbrauchsmaterialien sollte ich mich also problemlos ausstatten können, nur eine Hebebühne habe ich hier nicht. In der Wiki habe ich zum Thema Hinterachsbremse einen so langen Artikel gefunden, dass es mich eher abgeschreckt hat. Bisher habe ich das nur überflogen, werde mich nachher nochmal genauer einlesen aber wäre das grundsätzlich eine Operation, die ich auch auf dem Parkplatz mit dem Wagenheber und der nötigen Sicherung unterm Bus (Paletten,etc haben wir reichlich hier) durchführen könnte?



    Viele Grüße,
    Philipp

  • Tja, Vorführeffekt eben.. wir waren gerade ne kleine Runde unterwegs, konnten aber nichts ungewöhnliches feststellen:


    Zuerst 3km locker im Verkehr mitgeschwommen mit dem Ergebnis, dass alles komplett kalt war.


    Dann weitere 10km Landstraße mit mehrerer starken Bremsungen und zum Schluss wieder auf den Hof - hier waren dann alle 4 Bremsscheiben gleich warm (so warm, dass man den Finger nciht unnötig lange drauf lassen wollte, die Felgen waren aber alle total kalt), wobei die Temperatur durchaus zu der Beanspruchung der Tour passen könnte.


    Den Weg nach Hause werde ich wohl antreten, auf halber Strecke muss ich eh Einkaufen, da werde ich nochmal Fühlen und zuhause gucke ich mir dann die Bolzen mal an, reinige/fette das Ganze und warte mal ab, ob das nochmal auftritt.
    Die Bolzen für den Schwimmsattel sind ja auch mit nem 13er/15er Maulschlüssel zu erreichen (Werkzeugkiste vom Rennwochenende steht eh immer im Bus) .. wenns daran nciht liegen sollte und irgendwo innerhalb vom Bremssattel hakt, würde ich mich da aber wohl eh nicht selber rantrauen.


    Soweit erst mal und besten dank,
    Philipp

  • Hallo,
    ich hatte auch mal das Problem. Gibt bestimmt noch einen Foreneintrag von mir, ist aber schon Jahre her.
    Schau mal nach, ob der Hebel an dem das Handbremsseil hängt bis zum Anschlag zurück schnippt. Ist so ein kleiner Blechpfeil oder wie man es auch nennen mag. Es reicht da schon ein kleiner Spalt und die Bremse ist nicht richtig gelöst. Ich habe mir eine zeitlang verkniffen die Handbremse zu benutzen und wenn ja, habe ich mit einer kleinen Eisenstange von hinten den Hebel wieder bis an den Anschlag geklopft. Das Reinigen und Fetten der Führungsbolzen vom Sattel hilft da nur bedingt weiter. Das Problem lag bei mir im Sattel verborgen. Bei mir ist es dann auch ein neuer Sattel samt Trägerplatte geworden.
    Gruß Ronny


    Hier noch der link:
    http://www.vwbuswelt.de/forum/…tstellbremse.html#2657036