Hallo zusammen,
wie schon in meiner Vorstellung angekündigt, kommt jetzt meine Suche nach Rat...
Ich bin seit einer Weile (ca. 6 Wochen/ 1500 km) Besitzerin eines 93er T4 mit ABL-Motor. Die Laufleistung beträgt schon stolze 339k Kilometer, und es gab den einen oder anderen Vorbesitzer. Da ich selber kein Profi bin, auf Fahrsicherheit Wert lege und der Motor leicht ölte (hatte schon der TÜV vor 1,5 Jahren als leichten Mangel festgestellt), habe ich ihn zu allererst in einer freien Werkstatt checken lassen. Die haben den Motor saubergemacht, als Ursache die Ventildeckeldichtung festgestellt und diese erneuert. Außerdem habe ich die Flüssigkeiten wechseln lassen und Luft- und Ölfilter erneuert. Seitdem (ich checke fast täglich ) null Ölverbrauch (Stadt und ein bißchen Autobahn). Gestern ging es dann los zur ersten großen Fahrt. Ok, ein kurzer Spaß und viel Nervosität: Schon kurz hinter der Stadtgrenze bei der ersten Kaffeepause habe ich routinemäßig den Ölstand gecheckt und schockiert feststellen müssen, daß fast nichts mehr drinnen war, d.h. am Meßstab am unteren Rand grad mal noch so 1-2 schwache Millimeter zu sehen waren (Am Abend bzw. 50km vorher: wie üblich genau zwischen min und max)! Eine Leistungseinbuße war da noch nicht zu erkennen, kein anderes Geräusch, Verhalten, Qualm, nix). Ich stand da schon ca. 45 min dämlich herum, und auch unter dem Auto war kein Öl zu sehen. Der nette Herr der neben mir parkte, stellte sich als Mechatroniker heraus und riet mir nach einer Weile zum vorsichtigen Weiterfahren. Also Öl gekauft, und weitergezuckelt. Alle 100 km angehalten, Öl gecheckt. So bin ich bis auf die schwäbische Alb gefahren. Insgesamt habe ich auf ca. 750 km ca. 4 Liter Öl ver"braucht". Am Ende hatte ich den Eindruck, das die Leistung etwas nachläßt, dieser Eindruck kann aber auch subjektiv sein oder an den Bergen da liegen. Bei manchen Stops mußte ich fast 1l auffüllen, bei 2 Stops allerdings war der Ölstand wieder (fast) unverändert.
Heute morgen: Ordentlich angesprungen, zu Vertragswerkstatt gefahren. Der Turbo ist es wohl nicht, er liefert Druck. An der Ansaugöffnung des Laders vor diesem Rad ist etwas Öl, was früher glaube ich (das checke ich allerdings nicht täglich ) nicht da war.
Die haben jetzt mal "Kolbenring" ins Spiel geworfen. Die Kompression haben sie aber noch nicht gecheckt, denke ich. Was sie mir außerdem noch genannt haben waren brutale Zahlen.
Was sagt ihr zur schnellen Diagnose? Wo ist das Öl hin? Wie gesagt, kein Qualm. Von oben (was man beim heißen Motor sehen kann) nichts zu sehen. Kann das alles in der Motorverkleidung unten sein?
Ratlos: und dankbar für Rat: Louise
[size=6]EDIT: "Lösung"[/size]
bzw. wie gings weiter:
Ich wollte schon einen Austauschmotor reinstellen lassen (s.u.). In der Verwerter-Werkstatt, wo ich den kaufen und einbauen lassen wollte, hatte ich dann Glück: Der Chef wollte vor dem Austausch übers Wochenende doch noch in meinen reinschauen- "der fährt ja noch" (Zitat). Ergebnis: Ventilschaftdichtungen neu, viel billiger als schon befürchtet. Damit hat er mich dann losgeschickt. Also einmal ab durch Europa (~10.000 km) und da bin ich wieder. Und- mein Bus auch.
Der Ölverbrauch ist nun wieder wie vorher- bei leichter Fahrt nix, voll beladen durch die Pyrenäen getreten, ääh, fast nix. Nun ja, ehrlich gesagt ist es da eher ein sehr guter Liter... Aber das darf, denke ich.
Wo geht dieser Standardverbrauch hin? Nun ja, hier und da ein Tröpfchen... Neulich hab ich mal von unten geschaut und an die ziemlich neue Ventildeckeldichtung, tja, wie gesagt..
Aber nagelneuen ehrlichen (!) TÜV hat er jetzt gekriegt, AU war kein Problem, also alles super..
Und mein Tipp an alle die wie ich ein älteres Fahrzeug fahren, wenig bis keine Ahnung haben, verzagen und in solchen Situationen stecken: Nicht verzweifeln, nicht aufgeben. Es gibt Leute die Bock haben, unsere Autos zu reparieren. Nicht alle sind so wie in (vielen) Vertragswertstätten, wo man sich heutzutage nicht mehr die Finger mit "solchem Schrott" schmutzig machen will. Autoreparaturen müssen nicht automatisch vierstellig kosten. Man muß nur jemanden finden, der Autos so schätzt wie wir (..und dazu noch Ahnung, Zeit, und Werkzeug hat ). Manchmal tauchen die völlig unerwartet in den hintersten Höhlen auf! (Fast) alles ist reparabel, vieles ist ökonomisch sinnvoll, vor allem wenn man keine Originalteile nimmt und ab und an sich auch mal selber an was rantraut. Man muß ja nicht gleich bei den Bremsleitungen anfangen. Und immer alles gleich wegschmeißen ist doch eh scheiße. Rumlaufen (besser) oder telefonieren, fragen, fragen, suchen und weitersuchen!
Also: