Bremsen hinten links

  • Hallo,


    der TÜV Prüfer hat mir den Stempel versagt. Die Bremse hinten links hat ein mechanisches Problem, da die Wirkung geringer und im Vergleich zur Bremse hinten rechts außerhalb der Toleranz sei, sagte er. Das betrifft auch die Feststellbremse.


    Nach erster Sichtprüfung bot sich folgendes Bild: Bremsklötze noch gut und gleichmäßig abgebremst.Die Manschette um den Bremskolben ist eingerissen! Der Bremskolben ließ sich zurückdrehen. Ob er schwergängig ist, vermag ich nicht zu sagen. Vermutlich aber ja.


    Fragen: muss zum Wechsel der Manschette der Bremssattel zerlegt werden? Kann ein anderes Problem vorliegen?


    Das Fahrzeug ist ein 99 TDI 2,5 ACV mit 238.000 KM auf der Uhr


    Gruß und danke


    Jens

  • Das Auto sagt mir nichts, aber ne Vollscheibenbremse bleibt ne Vollscheibenbremse, und das Prinziep ist immer das gleiche. Eventueller Unterschied in der Anzahl der Kolben.
    Zu Deinem Problem, ja.
    Man kann zwar diese Manschette ohne zerlegen wechseln, aber da die bei Dir schon, wahrscheinlich, länger kaputt war, ist dort Dreck und Feuchtigkeit eingedrungen, und jetzt ist der Kolben eben schwer gängig, oder hängt.
    Bau den Bremssattel aus und zerlegr ihn. Wenn Du Dir das zutraust.
    Wenn Du die Bremsleitung abgeschraubt hast, verschließe sie mit Isolierband. Das erspart langes Pumpen beim Entlüften.
    Schau beim Zerlegen ob der Schwimmsattel gut gängig ist! Wenn der angerostet ist und sich nichtmehr bewegt, kannst Du Dir das Zerlegen eventuell ersparen.
    Wenn der Schwimmsattel fest ist, hast Du eine einseitige Bremswirkung auf die Scheibe, was zu solchen Abweichungen führen kann.
    Die Manschette dann aber trotzdem unbedingt wechseln.
    Für weitere Ratschläge gern bereit!
    Gruß, Otto1992!

  • Hallo,


    das Fahrzeug ist ein ACV - TDI 2,5 mit 75 KW / 102 PS - Erstzulassung 1999. Eigentlich ist alles gangbar an der Bremse. Hinten ist eine Scheibenbremse. Der Bremssattel ist von ATE. Kolbendurchmesser 38 mm.


    Zerlegen heißt: Kolben rausdrehen und die Manschette erneuern, abgesehen von der Reinigung.
    Woran erkenne ich denn, dass der Bremssattel defekt ist?


    Wird der Bremskolben wieder reingedreht?


    Gruß Jens

  • Mach doch mal ein Bild vom Bremssattel und stell das ein.
    Dann kann ich Dir sagen was Du kontrolieren mußt.
    So ist es schwierig für mich, da ich zuviel Autotypen bildlich im Kopf habe.
    Man schraubt ja nicht nur T4.
    Gruß, Otto1992!

  • Na also.
    Die alte Geschichte mit den Fürungsbolze.
    Die gammeln für ihr Leben gerne fest, und der Sattel kann nichtmehr arbeiten.
    Die auf jeden Fall überprüfen, und gängig machen.
    Die Haltebleche, wobei ich den Begriff Blech hier nicht passend finde, gammeln auch gern fest, und verhindern das Schwimmen des Sattels.
    Das muß alles gut gängig sein, und sich mit der Hand, ohne viel Kraft, bewegen lassen können.
    Die Führungsbolzen und die HalteBacken! , unbedingt, nach gründlicher Reinigung, mit Kupferpaste neu montieren. Das verhindert das erneute schnelle gammeln der dort aufeinandertreffenden Materialien, und erhöht die Gängigkeit.
    Beim Einschrauben der Führungsbolzen bitte beachten! Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit Verlängerung schafft!
    Das ist hier fehl am Platz. Fest ist fest, die Innengewinde sind verdammt empfindlich!
    Hab selber schon welche überdreht.
    Und dort kommt, im Gegensatz zu anderen wichtigen Schrauben, kein Loktait ran!
    Das gibt Ärger beim nächsten Zerlegen! Nichtmal grün!
    Ich hoffe Du kriegst das jetzt hin.
    Gruß, Otto1992!

  • Hallo Otto1992,


    alles wieder im Lot. Der Bock konnte auch manuell gut entlüftet werden. Ich werde aber eine Fachwerkstatt aufsuchen, um das System schlußendlich mit Druck zu entlüften.


    Gruß Jens

  • Hallo Jens!
    Freut mich!
    Wenn Du eh das System in einer Fachwerstatt nochmal entlüften lassen möchtest, gib nen Euro mehr aus, lasse die Leitungen spülen, und neues " Bremswasser " draufmachen!
    Dann hast Du die nächten Jahre Ruhe.
    Wäre mein Vorschlag.
    Schrott- Knitter- Unfall- und Punktefreie Fahrt!
    Gruß, Otto1992!

  • Hallöchen!


    Habe auch ein Problem mit meiner hinteren linken Bremse, da ist der Bremskolben verklemmt und dadruch auch schon die Beläge durchgefahren - Metall schleift auf Metall -.
    Habe noch nicht so eine große Erfahrung beim rumschrauben, und wollt mal fragen, ob wir uns da allein rantrauen können neue Bremssattel, -Beläge und -Kolben, -Scheiben hinten an beiden Seiten einzubauen.
    Vom Prinzip sind wir handwerklich nicht dumm, altes raus, neues wieder an die Stelle wo der alte Kram saß.


    Aber ist das so einfach, oder kann man da viel falsch machen?
    Und was haltet ihr von diesen Billig-Ersatzteilen von Auto-Teile-Pöllath? Hat damit jemand schon gute/schlechte Erfahrungen?
    (Pöllath: http://http://www.ebay.de/itm/390458827088?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649 http://www.ebay.de/itm/3007498…_trksid=p3984.m1423.l2649



    Habt ihr einen Tip?

  • Beim normalen, mechanischem Schrauben kannst Du eigentlich nicht viel falsch machen.
    Wie Du schon sagst, altes raus, beim Ausbau darauf achten was man macht, neues rein, und gut.
    Die Feinheiten und die Vorgehensweise machen den kleinen feinen Unterschied der Zeit spart.
    Und auch das Entlüften ist für jemanden mit nem 10 Klassen- Abschluß kein Problem. Wenn er sich traut.
    Aber wo schleift bei Dir Eisen auf Eisen?
    Trägerplatte Bremsstein auf Scheibenbremse?
    Das deutet doch ehr auf einen sehr wilden Fahrstil hin, oder, Bremsen nicht regelmäßig kontrolliert?
    Also wenn beide Bremsklötze runter sind, und die Platten an der Scheibe schleifen, kannst Du eigentlich davon ausgehen das Dein Bremssattel noch funtioniert. Er sagt nur nichtsmehr, weil der Kolben seine Endstellung erreicht hat. Und dann viel Spaß beim Zurückdrehen!
    Aber auch dafür gibts nen simplen Trick.
    Gruß, Otto1992!

  • Habe auch ein Problem mit meiner hinteren linken Bremse, da ist der Bremskolben verklemmt und dadruch auch schon die Beläge durchgefahren - Metall schleift auf Metall -.


    Das glaube ich dann eher weniger. Bevor der Kolben klemmt, muß vorher schon viel passieren. So er denn klemmt, und die Klötze nicht zurückgestellt werden, fällt ein einseitiges Bremsen der Hinterhand beim Fahren einigermaßen auf.



    Habe noch nicht so eine große Erfahrung beim rumschrauben, und wollt mal fragen, ob wir uns da allein rantrauen können neue Bremssattel, -Beläge und -Kolben, -Scheiben hinten an beiden Seiten einzubauen.


    Schon mal Bremsen entlüftet? Bremsflüssigkeit gewechselt? Wenn nein, ein ganz wichtiger Tip: Niemals den Voratsbehälter leerlaufen lassen, mit etwas Pech ziehst Du Dir sonst Luft in das ABS-Steuergerät und die Dinger zu entlüften ist dann mit Heimwerkermitteln schon eher nicht so einfach . Wir verkaufen die Dinger als Ersatzteil nicht ohne Grund vorbefüllt.



    Und was haltet ihr von diesen Billig-Ersatzteilen von Auto-Teile-Pöllath? Hat damit jemand schon gute/schlechte Erfahrungen?


    Ist lange her und war für meinen C-Kadetten. Ich habe bis heute nix zu meckern.


    Bis denn dann
    Mathias

    Wenn ich die See seh' brauch' ich kein Meer mehr...

  • Hallo Mathias!
    Wie war das noch mit der Bremskraftverteilung von Vorder zu Hinterachse?
    Wer nimmt die größte Bremskraft auf, und wer hält nur die Spur?
    Lustig zu wissen wäre, ob bei ihm ein lastenabhängiges Bremsventiel verbaut ist.
    Was hältst Du davon?
    Gruß, Otto1992!

  • Hallo Otto1992,


    alles wieder im Lot. Der Bock konnte auch manuell gut entlüftet werden. Ich werde aber eine Fachwerkstatt aufsuchen, um das System schlußendlich mit Druck zu entlüften.


    Gruß Jens


    Hej Jens,


    gut! Nächster Schritt: Vorsorge. Immer mal wieder die Handbremse unterstützend einsetzen, dann gammelt nix fest. Auf diese Weise fahre ich seit 90.000 km / 2,5 Jahren / 2 HU mit einer wartungsfreien HA-Bremse.
    Ich weiß gar nicht, was die immer alle mit ihren Bremsen haben... ;)


    Ahoi
    Pom

    Hashtag der Woche: #AFDerjucken

    Einmal editiert, zuletzt von pom ()

  • Hay pom!
    148tausen mit dem ersten Satz Bremsen.
    Sagt Dir Fleetbord- fahren etwas?
    Du als " Krawattentracker " hast doch Ahnung davon.
    Oder?
    Ich habe es extra in Gänsefüßchen gesetzt!
    Damit Du Dich nicht beleidigt fühlst!
    Gruß, Otto1992!

  • Tach Otto!
    Ein hinten überbremsendes Fahrzeug ist ein gar garstig Tier... und sorgt beim Bremsen für Pläsier oder so ähnlich. Bei den Bussen mit ohne ABS gibt es doch in der Tat diesen "Bremswiegebalken", der je nach Beladung die Brermsleistung verteilen soll. Ist der nun etwas ungünstig festgegammelt (was ihm ja nachgesagt wird) überholt Dich entweder Dein Heck oder es bremset nur die Vorderhand. Nicht so gut für den Bremsweg.


    Was mich hier eher irritiert, wenn der Kolben klemmt, liegt der Klotz dauernd an. Das heißt eins von den Hinterrädern will nicht so wie das andere. Wird während der Fahrt auch gerne mal warm bis heiß. Und ich bilde mir ein, daß man so etwas bemerken und riechen kann, bevor der Klotz soweit runter ist, daß Stahl auf Stahl reibt. Wobei das auch sehr interessante Geräusche ergibt.


    Bis denn dann
    Mathias

    Wenn ich die See seh' brauch' ich kein Meer mehr...

  • Das glaube ich dann eher weniger. Bevor der Kolben klemmt, muß vorher schon viel passieren. So er denn klemmt, und die Klötze nicht zurückgestellt werden, fällt ein einseitiges Bremsen der Hinterhand beim Fahren einigermaßen auf.


    Ich war bei einer Werkstatt, und da sagten die nach ganz kurzem angucken (ohne aufbocken), dass der Bremssattel verklemmt ist und dadurch der Bremskolbem dauerhaft schleift, also leicht bremst. Gespürt habe ich das beim Fahren nicht, aber ich habe auch kaum Fahrerfahrung, daher könnte ich das nicht bemerkt haben.


    Jedoch hat das Auto deutlich mehr Sprit verbraucht, als es sollte. Das könnte auch noch an den Winterreifen gelegen haben, die für 30°+ nicht wirklich geeignet waren, aber die 2-4Liter Mehrverbrauch können wohl nicht nur dadurch kommen.


    Es verhält sich ansonsten so:
    Ich habe das Auto kurz vor einer ca 2000km langen Reise gekauft, da waren Bremsscheiben und Bremsbeläge ganz frisch ausgetauscht also ganz neu. Der TÜV war auch neu, aber der Vorbesitzer kannte wohl jemanden beim TÜV, sodass er das Auto ohne große Prüfung durchbekommen hat...
    Darum die Vermutung, dass der Vorbesitzer zum Schein, dass alles funktioniert, nur die günstigeren Teile ausgetauscht hat oder austauschen ließ.
    Der Bremssattel sieht von außen angeguckt auch extrem alt, superverrostet aus.
    Nach ca 2000km hörte man dann ein ziemlich lautes Schleifen von der linken hinteren Bremse. Dort sieht man nun, dass die Bremsscheiben schon ganz nett beschädigt sind, mit einer dicken reingeschleiften Rille und noch ein paar kleineren...->wie gesagt, Metall auf Metall.
    Damit frische Bremsbeläge nach 2000km ganz weg sind, muss doch die Bremse die ganze Fahrt lang leicht gebremst haben, oder nicht????


    -Kann nun nur ein verklemmter (durch starken Rost?) Bremssattel daran Schuld sein?
    -Was wären sonst die Teile die ein solches Dauerschleifen verursachen könnten?


    Zur letzten Antwort:
    ABS hat mein Bus ja, also kann es doch nicht an einem "Bremswiegebalken" liegen. Und heiß war die Bremsscheibe am Ende, als wir das Metall auf Metall schleifen gehört haben schon, sehr heiß, man konnte sich die Finger verbrennen.
    Während der gesamten Fahrt haben wir keinen Geruch oder Geräusch bemerkt, erst ganz am Ende, als Metall auf Metall schliff und die Bremsscheiben schon kaputt geschliffen waren...
    Wir hatten aber auch keinen erfahrenen Autofahrer dabei, also waren wir quasi recht grün hinter den Ohren und eher auf den Fahrtstress und die Wegfindung konzentriert...Aber zu hören war definitiv NICHTS.
    -->Vll hats die ganze Zeit nur sehr leicht geschliffen, sodass kaum Bremswirkung damit erzielt wurde, aber trotzdem die Beläge langsam aber sicher weniger wurden..??


    Vermutlich ist auch nur der äußere Bremsbelag ganz weggeschliffen, also der, sodass man auch von außen ohne jeglichen Ausbau sehen kann, dass die Bremsscheibe von ihm zerkratz wurde...



    So nun die letzte Frage:
    ->Meint ihr bei so hartnäckigem langem Schleifen, kann man den Bremssattel (?) noch so reinigen/warten, dass er wieder optimal läuft? Bei der Werkstatt bekam ich klar das Gefühl vermittelt, dass man den Bremssattel unbedingt austauschen müsste, da er so alt und wohl kaputt ist.



    PS: Noch eine Idee, wir sind ein paar mal aus Versehen die ersten 10-15m mit angezogener Handbremse losgefahren, kann das irgendwie so starkes Verklemmen verursachen, dass am Ende das herauskommt, wie beschrieben?..


    MfG und danke für die hilfreichen Tips schonmal :ok: