Rätselhafter Dieselverlust

  • Hallo Forumgemeinde,


    erst einmal ein herzliches Hallo an alle.


    ich fahre einen T4 (Bj 97; Motor: AAB LR Syncro; 130tkm), welcher mir seit geraumer Zeit zu denken gibt. Der Bus verliert unten Diesel und zwar nur wenn er vollgetankt ist und auch nur bis zu 10 min nachdem der Motor aus ist, dabei laufen die Tropfen unten am Tank entlang zur tiefsten Stelle. Nicht viel, reicht aber um einen schönen Fleck zu hinterlassen. Sobald der Füllstand jedoch unter "halbvoll" sinkt, gibt es keinerlei Dieselverlust mehr.


    1. Verdacht: Rücklaufleitung, da diese ja auch nach dem Motorstop unter Druck steht --> gecheckt in der Werkstatt, ohne Befund
    2. Verdacht: Loch im Tank, doch warum hört es nach 10 min dann auf und läuft nicht endlos weiter ? Sichtprüfung Werkstatt, nix gefunden
    3. Verdacht: Dichtung Ring / Ring gebrochen oben bei Tank wo die Pumpe reinkommt, ohne Befund.
    4. Wir haben alle Schläuche von der Pumpe und Tank angeschaut, konnten jedoch nix finden.


    So jetzt habe ich 400,- in der Werkstatt versenkt und bin mit meinem Latein am Ende.


    Mein Favorit ist nach wie vor ein Leck in der Rücklaufleitung, dass passt aber irgendwie nicht mit dem Effekt zusammen, dass es kein Verlust mehr gibt, wenn der Tank nur noch halbvoll ist.


    Oder kann es ein Leck vom Tankstutzen zum Tank geben ? Das Leck muss irgendwie oberhalb des Tanks sein, denn der Sprit kommt vom oben heruntergelaufen.


    Kann sich das jemand von Euch erklären ? ?(


    Viele Grüße
    Björn

  • ich kann dir nur ne Theorie bieten, dass ab einem bestimmten Leerstand kein Verlust mehr auftritt, aber leider keine Antwort darauf wo der Verlust herkommen könnte.


    Der Ausgleichsraum (Luftraum) ist grösser, wenn weniger Flüssigkeit im Tank ist.
    Gas (Luft) lässt sich komprimierenim Gegensatz zu Flüssigkeit.
    So könnte der Überdruck nach Abstellen des Motors im Gasraum ausgeglichen werden ab einer gewissen Grösse Gasvolumen.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hallo Fridi,


    die Theorie macht durchaus Sinn, dass sich der Druck ausgleicht, nur scheint die Rücklaufleitung kein Leck zu haben. Wir haben den Bus auf der Bühne laufen lassen nix. Entweder wir hatten Tomaten auf den Augen oder ich suche an der falschen Stelle, doch vom Motorraum bis zur Mitte des Busses ist es doch recht lang, das würde doch irgendwo eher runtertropfen. So viele Möglichkeiten kann es doch nicht geben.


    Danke dir !

  • Hallo Björn,
    Habt Ihr zwischen den Vordersitzen mal den Teppich hochgenommen? Unter einem kleinen Blechdeckel kommt man da nämlich von oben an die Anschlüsse vom Tank und den Tankgeber. Ich habe bei meinem Bus einfach einen Schnitt mit dem Teppichmesser gemacht - sieht man heute fast nicht mehr.
    Der AAB hat übrigens keine Pumpe im Tank - Dafür hat die ESP den Niederdruckteil. ;)


    Gruß,
    Markus

  • Hallo Björn


    Mache doch mal von unten alles sauber und tanke voll, lege dich drunter und du wirst sehen wo er leckt.
    Alles andere sind doch nur Vermutungen.


    Gruß Winni

    Man darf ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln, ein Auto braucht Liebe. (Walter Röhrl)

  • Hallo Björn,
    Habt Ihr zwischen den Vordersitzen mal den Teppich hochgenommen? Unter einem kleinen Blechdeckel kommt man da nämlich von oben an die Anschlüsse vom Tank und den Tankgeber. Ich habe bei meinem Bus einfach einen Schnitt mit dem Teppichmesser gemacht - sieht man heute fast nicht mehr.
    Der AAB hat übrigens keine Pumpe im Tank - Dafür hat die ESP den Niederdruckteil. ;)


    Gruß,
    Markus


    Hallo Markus,


    ja den Teppich, bzw. bei mir die Gummimatte habe ich zerschnitten und mir den Deckel unten angeschaut. Es waren jedoch keine sichtbaren Dieselspuren zu sehen, der ganze obere Bereich war staubtrocken (Siehe Foto) Der Plastering ist auch nicht gebrochen sieht eigentlich ganz ok aus. Später in der Werkstatt haben die Jungs sich das Teil auch noch einmal angeschaut und meinten da wäre alles in Ordnung.


    Viele Grüße
    Björn

  • Hallo Björn


    Mache doch mal von unten alles sauber und tanke voll, lege dich drunter und du wirst sehen wo er leckt.
    Alles andere sind doch nur Vermutungen.


    Gruß Winni


    Hallo Winni,


    das habe ich bereits getan, es gibt zwar einige Nebenspuren aber der größte Teil folgt immer einer Spur. Das sieht für mich so aus, dass das Leck oben sein muss und dann zwischen den Ritzen nach unten läuft. Es kommt definitiv von oben, d.h. ich kann kein Leck direkt unten feststellen.



    Viele Grüße
    Björn

  • Hi,
    weiß jetzt nicht wie das genau aussieht,aber wärs nicht möglich über die Entlüftung mal mit dem Kompressor leichten Überdruck zu erzeugen,(so max 0,5 bar).
    Vielleicht hört/fühlt man dann was?
    Wenn der Tank ausgebaut werden muß,Lage der Antriebswellen zueinander markieren.
    Murks
    Edit:wurde da (evtl vom Vorbesitzer) irgendwo gebohrt?Einem Bekannten ist das passiert.


  • Hallo Murks,


    was für ein Loch im Tank spricht, dass bei der Sichtprüfung an den Leitungen selber kein Leck festgestellt wurde. Der Tank wurde dabei in der Werkstatt runtergelassen, und der Bus lief dann auf der Rampe. DABEI war aber der Tank nur noch halbvoll, da die Werkstatt nicht zu viel umpumpen wollte, im Falle des Falles. Was gegen das Loch spricht, dass es von alleine aufhört mit den tropfen, wenn der Motor aus ist, es sei denn der Tank steht ebenfalls unter Überdruck und dieser baut sich dann ab. Das Loch müsste auch ziemlich klein sein, bei der Menge die verloren wird. In der Tat wurde unter dem Beifahrer Sitz eine alte Halterung entfernt, vermutlich vom Bordwerkzeug oder ähnlich. Vielleicht wurde dabei der Tank beschädigt. Wenn das der Fall wäre, kann ich dann den Tank reparieren oder droht mir hier ein Austausch ?


    Viele Grüße
    Björn

  • Zitat

    Wenn das der Fall wäre, kann ich dann den Tank reparieren oder droht mir hier ein Austausch ?


    Kann man reparieren.
    Glasfasermatte mit Epoxidhartzkleber (Bootsbau) Damit sollte sich so ein kleines Loch dichten lassen.

  • manche Busse hatten unter dem Beifahrersitz eine Halterung für irgend ein Wewrkzeug. (Verbandkasten?)
    Meine alte Dicke hatte das auch, ich weiss nicht mehr wofür es war.
    Aber das war werksmässig verbaut und damit sicher ordentlich gemacht und wahrscheinlich bevor der Tank drunter kam.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Kann man reparieren.
    Glasfasermatte mit Epoxidhartzkleber (Bootsbau) Damit sollte sich so ein kleines Loch dichten lassen.


    Gut, dann werde ich den Tank noch einmal runterlassen und diesmal gezielt nach Löchern schauen. Werde das Ergebnis dann hier posten, wird nur eine Weile dauern, weil ich es diesmal selber machen möchte, kann ja nicht so schwer sein. Dazu muss ich aber erst einmal eine Hebebühne finden...


    Viele Grüße
    Björn

  • Gelöst: Rätselhafter Dieselverlust


    Endlich konnten wir den Tank ausbauen und das Loch im Tank finden. Hierbei gab es jedoch einige Unterschiede zum Ausbau eines Tanks bei einem normalen T4 und einer "Syncron" Variante; zusätzlich muss:
    1. der Unterbodenschutz ausgebaut werden
    2. die Antriebswelle vom Getriebe weg bis zur Mitte (direkt unter dem Tank) muss ausgebaut werden
    sonst bekommt man den einfach Tank nicht raus.


    Das Loch wurde danach schnell gefunden, es war mit bloßem Auge sichtbar, verursacht durch eine Schraube unter dem Beifahrersitz. Warum dieses Loch die Werkstatt nicht gefunden hat, ist mir schleierhaft, vermutlich haben die den Tank gar nicht abgebaut, nur ein Verdacht. :|


    Das Loch haben wir mit einem Lötkolben wieder "zugeschweißt", dass einzig Wahre aus unserer Sicht. Zu Schluss haben wir Stelle mit Motordichtmasse und einer Gummiabdeckung zusätzlich abgedichtet, für den Fall der Fälle. Der Tank war aber bereits nach dem "zulöten" wieder dicht.


    Der Ein/Ausbau hat länger gedauert als das verlöten des Loches, es kann gerade beim Lösen der Schrauben der Antriebswellen recht demotivierend sein.


    Die Lage und die Größe des Loches erklären nun dieses seltsame Tropfverhalten. Bei vollem Tank drückt der leichte Überdruck den Diesel bei laufenden Motor aus dem Tank, wenn der Motor dann aus ist, noch solange bis der Druck abgebaut wurde, dann erst hört es auf zu tropfen. Fällt der Diesel Füllstand dann weiter, tropft es überhaupt nicht mehr, egal ob beim laufenden Motor oder nicht, das freie Volumen reicht dann zum Druckausgleich.


    Im Prinzip hätte ich immer nur 3/4 voll tanken brauchen, damit hätte ich dann das Problem umgangen, aber wer will das schon.
    Das Gute an dieser Geschichte: Dieses Loch ist nicht, verschleißbedingt oder Fertigungsbedingt entstanden, sondern das war ich selbst, ich Rübe :)
    Ich betrachte die 400,- Euro "Umsonst-Werkstattrechnung" als Lehrgeld, ein Blick ins Handbuch hätte mir zeigen können, dass der Tank bis unmittelbar unter dem Beifahrersitz reicht. Dann hätte ich den Lautsprecher wohl anders befestigt...


    Vielen Dank an alle Tippgeber, am Ende war es doch nur ein triviales Problem mit einer simplen Lösung. :thumbup: