AAB Ruckelt und kommt nicht auf Touren

  • Moin, ich möchte mich erstmal kurz vorstellen.


    Mein Name ist Morty und ich komme aus dem wunderschönen Hamburg. Bisher nannte ich diverse T3 mein Eigen, von denen ich einen Bundi immer noch habe. Aufgrund mehrerer Umstände habe ich mir nun letzte Woche einen T4 mit dem AAB gekauft. Der Motor ist mir sympathisch, da ich bisher immer nur Sauger gefahren bin und die Charakteristika sehr schätze.


    Mein AAB ist trocken, läuft rund und sauber, startet ohne Problem, qualmt nicht, aber fährt ohne KSB nur ca. 80 Km/h und mit KSB ca. 105 Km/h wobei er dann ruckelt, als ob es am Sprit mangelt.
    Das ruckeln tritt nur auf, wenn man versucht ihn über die "Höchstgeschwindigkeit" zu bekommen. Wenn man ihn mit 3/4 Gas auf Tempo hält fährt er wunderbar die 80/105 Km/h, als ob es ihm an nichts mangelt.

    Der Wagen hat einen neuen Dieselfilter bekommen, da ich auf Spritprobleme getippt habe.
    Auch Freifahren (600 Km) hat leider keine Besserung gebracht.


    Ich tippe auf einen verstellten Förderbeginn oder ESP Problem.
    Gibt es hierzu, ausser den Beiträgen die ich hier zu dem Thema gefunden habe, Erfahrungswerte?


    Was wäre eure Meinung nach der nächste Schritt, den ich unternehmen sollte?


    P.s. Leider ist meine gesamte Werkstatt eingelagert, da ich im Oktober die Kündigung von der Sprinkenhof AG erhalten habe.
    Ich bin also auf Fremdhilfe angewiesen. Daher würde ich mich auch über Tipps bezüglich berüchtigter T4-Schrauber im Norden sehr freuen


    Gruss Morty

  • als erstes solltest du mal den Gaszug überprüfen. Mechanisch.
    Kommt der in seine Ausgangslage zurück?
    Was passiert, wenn du vorne dierekt an der ESP Gas gibst?


    Oft verklemmt sich das Stahlseil drinnen, wenn sich die innere (weisse) Teflonummantelung im schwarzen Zug beginnt aufzulösen.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • jedenfalls bei meiner alten Dicken hats diese Symptome gemacht.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hi,


    der Gaszug könnte was damit zu tun haben, das ganze ist ja recht einfach zu überprüfen.
    Ich würde auch den Luftfiltereinsatz erneuern.
    Aber ich denke, dass die Hauptursache ein verstellter Förderbeginn ist.
    Evtl. könnten auch die anderen Einstellungen an der Pumpe verstellt sein.
    Reagiert das Gaspedal schon auf leichten Druck?


    Grüße


    Tomy

  • Nein, das Pedal reagiert nicht auf leichten Druck.


    Um zu überprüfen, ob es am Gaszug liegt, betätige ich das Pedal, während einZweiter von vorne schaut, ob die ESP auf anschlag geht, richtig?


    Luftfiltereinsatz wird bestellt.


    Gibt es einen Tipp, wo man in Hamburg gut hingehen kann, wenn der Förderbeginn eingestellt werden soll?
    Selber kann ich das im Moment mangels Werkstatt nicht machen


    Vielen Dank für die tolle Unterstützung.


    Gruss Morty

  • Hallo Morty!


    Da der Motor sauber startet, ist der Förderbeginn vermutlich zumindest nicht sehr verstellt.


    Die Tatsache, dass der Motor bei höheren Drehzahlen noch auf den KSB reagiert, lässt vermuten, dass etwas mit der Frühverstellung (Spritzversteller) in der ESP nicht stimmt.


    Der Spritzversteller arbeitet hydraulisch mit dem Pumpeninnendruck und kann solche Probleme machen, wenn man ein Spritproblem hat, wie eine Verstopfung im Zulauf oder ein Luftleck im Zulauf oder an der ESP selbst (Wellendichtring Antriebsrad, Gashebelwelle). Vielleicht ist die ESP durch längeres Stehen vor dem Verkauf aber auch "versulzt", nicht immer bekommt man die durch normalen Betrieb wieder freigefahren. Auch die Kraftstoffleitungen könnten innerlich zugequollen sein oder das Ansaugsieb im Tank verstopft. Um das auszuschließen, könntest du die ESP über einen provisorischen Schlauch aus einem (sauberen!) Kanister speisen und schauen, ob die Leistung dann da ist.


    Falls das Ruckeln auch beim Gasgeben im Leerlauf bei ensprechenden Drehzahlen provoziert werden kann, könntest du den Rücklauf auf Luftblasen testen oder den Pumpeninnendruck messen. Der sollte drehzahlabhängig irgendwo zwischen 4 und 10 bar liegen und nicht schwanken.


    Gruß,
    Tiemo

  • Moin Tiemo, vielen Dank für deine detaillierte Antwort.


    Der Wagen wurde seit Mitte 2014 nicht mehr gefahren sondern trocken gelagert, bis ich ihn gekauft habe.


    ich werde den Ansätzen mal nachgehen und berichten.

  • Wieviel Diesel hast du denn schon verbraucht? War der Tank voll? Ist noch alter Kraftstoff im Tank? Diesel, gerade mit dem Anteil an Bio- Diesel kippt um. Es gibt bei Schiffen auch eine Art "Diesel- Pilz". Der befällt gelagerte Mengen, die sich nicht bewegen. Eigentlich ein Problem bei Schiffen. Vieleicht hat der Vorbesitzer ja mal Diesel getankt, das aus einem infizierten Schiffstank abgepumt worden war. Dieser Diesel ist dann nicht mehr so zündwillig.
    Gruß
    TobiasABL

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

  • Hallo Tobias,


    die Dieselidee würde ich ausschließen, ich bin ca. 600 Km gefahren und habe zu beginn der Reise im Reversezustand Vollgetankt.
    Der Diesel sollte also überwiegend neu sein.


    Dank für den Hinweis


    Gruß morty

  • Die Idee von Tobias ist gar nicht so abwegig. Ich hatte mal einen Daimler, da war im Tank schwarzer Schlamm, sehr zähflüssig.
    Du kannst es ja erst mal mit einem Reinigungsadditiv für die Einspritzung probieren.
    Ansonsten könnte gut sein, daß die ESP undicht ist, wie schon beschrieben. Sie baut dann nicht mehr genügend Druck auf. Schau mal, ob die Pumpe am Gashebel feucht ist.


    Gruß,
    Markus

  • Ok, falsch ausgedrückt. Ich meinte den Niederdruckteil der Pumpe. Bei einer Leckage wird der Hochdruckteil nicht ausreichend versorgt und der Motor fängt an zu stottern.
    Qualmt er bei hohen Drehzahlen? Es könnten auch die Düsen sein ...

  • Was sagt er denn wenn du im Stand gegen Vollgas gehst,so wie bei der AU?
    Meiner hat da immer so gestottert,ein reinigen der Einspritzdüsen hat geholfen.
    (Wurden dann auch abgedrückt,als ok befunden und nach messen deer Kompression wieder eingebaut.Wenn die draussen sind,kann man auch wunderbar defekte Glühkerzen tauschen.)

  • Hat ein bisschen gedauert, aber jetzt noch mal zu diesem Thema.


    Ich habe einen neuen Luftfilter verbaut und die Funktion des Gaszugs überprüft, der geht bis zum Anschlag.


    Der Wagen Qualmt nicht, wenn ich Vollgas gebe und im Stand stottert er bei Vollgas auch nicht.


    Ich bin jetzt noch einmal 800 Km gefahren und kann folgendes ziemlich genau sagen:


    Der Wagen zieht für seine Verhältnisse super und sauber hoch bis 97 Km/h (GPS) dann kann ich ihn mit Halbgas ganz entspannt stundenlang fahren. Sobald ich versuche über 97 Km/h zu kommen, durch leichtes drücken, oder Bleifuss, stottert und ruckelt es wie eine Waschmaschine.


    Das Gleiche Störungsbild habe ich ohne KBS bei 80 Km/h


    Ich würde jetzt also gerne mal an den Förderbeginn, es sei denn, jmd. hat noch eine andere Idee.


    Ich bräuchte aber dringend ein Tipp für Hamburg. Kann auch Privat sein, dann lege ich gerne selber mit Hand an.


    Gruss MOrty

  • neuen Dieselfilter hat er wohl schon.


    ich würde aber auf jeden Fall noch mal den Knackfrosch (das ventil oben auf dem Dieselfilter) auf Dichtigkeit prüfen.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Wenn es die Tankentlüftung wäre, müsste er nach der Öffnung des Tanks (es sollte dann Zischen) bis zum Aufbau eines nennenswerten Unterdrucks auch schneller als diese knapp 100Km/h fahren können. Ein Gedanke wäre noch: Wenn der Vorbesitzer mal Bio- Diesel gefahren hat, könnten die Schläuche in der Kraftstoffführung innen verquollen sein. Das passiert schleichend und ist evt. während der Standzeit weiter fortgeschritten. Irgenwie bekommt die Pumpe zu wenig Diesel zugeführt. Oder es kommt Luft ins System. Oder beides über gealterte Schläuche und eine Versorgungsblockade....
    Gruß
    TobiasABL

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

  • @Bertram[/url] Wieso glaubst du es sei der Zahnriemen? Meinst du aufgrund einer Dehnung o.ä.ist der Förderbeginn verstellt?


    Falls der Riemen gedehnt ist, kann er auch mal einen Zahn oder mehr überspingen, wodurch die Einspritzzeiten gar nicht mehr stimmen.
    Wenn man nicht weiß, wie alt das Teil ist oder wie lange er schon werkelt, ist das ein Risiko.
    Ich würde zumindest mal das tun, was man selber problemlos machen kann: Die Spannung und den Zustand auf Sicht prüfen.