Rostbehandlung bei meinem T4, was ist sinnvoll/nötig/möglich?

  • ich bin ja schon recht lange hier und es ist eindeutig so, dass sich bis auf die paar ganz "Alten" die Besitzer der Busse selbstverständlich verändern.


    Alte Busse sind billiger und "ärmere" Leute besorgen sich sowas.


    Das ist doch bei allen Autos so.


    Was ich meinte: Es ist teilweise billiger ein OriginalBlech für 35 € ordentlich einzuschweissen als sich dran zu machen Blech genau in Amöbenrausgerostetform zuzuschneiden und auf die unrunden Restbleche zu schweissen. Das bringt bestimmt nichts.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hallo Fridi


    Zitat

    Alte Busse sind billiger und "ärmere" Leute besorgen sich sowas.


    Ja, klar war das immer schon so, bei zB. mir war es damals halt ein T3. Nur, als Abiturient konnte ich leider auch noch überhaupt nicht schweißen - ich frag mich, wie der Junge in dem Video das so hinbekommt, ich meine, man sieht, dass es nicht perfekt ist, aber dennoch: Respekt!
    Mein erstes Schweißobjekt war das Endrohr am Auspuff des T3, und ich weiß noch, als das dann eines Tages wieder abfiel, sah es von innen aus wie ein Igel, überall ragten Schweißdrahtstückchen rein - mein erster Partikelfilter ;)
    Der T4 ist nach meinem Gefühl aber der erste Transporter, bei dem man wirklich merkt, dass er nicht, wie all die anderen "Wegwerfpappen", im Wert immer drastischer sinkt, beim T4 bezahlt man auch noch für Schrott oft ganz schön viel Geld.


    Zitat

    Was ich meinte: Es ist teilweise billiger ein OriginalBlech für 35 € ordentlich einzuschweissen als sich dran zu machen Blech genau in Amöbenrausgerostetform zuzuschneiden und auf die unrunden Restbleche zu schweissen. Das bringt bestimmt nichts.


    Mit dem Flicken ein- oder aufschweißen ist das eine Optimierungsaufgabe: Je runder der Flicken, desto günstiger ist das Fläche-zu-Schweißnahtlänge-Verhältnis. "Amöbe" ist da ganz schlecht, die Naht kostet ja schließlich auch Gas, Strom, Zusatzstoffe, Nachbehandlung (Schleifscheiben) und, was oft aber nicht so zählt, Zeit. Ich repariere eigentlich auch lieber Originalbleche, oft sind die besser als Reparaturbleche, insbesondere, wenn diese nicht von VW sind (aber auch Classic Parts verkauft ja inzwischen zugekaufte Teile). Das Material ist bei Original-VW oft stärker und besser geformt.
    Bleche einfach über eine Roststelle zu "kleben", ohne das beschädigte Teil auszuschneiden, ist natürlich das letzte, da kann man auch gleich spachteln. In dem Spalt fühlt sich der Rost doppelt wohl, Rostschutz kann man da eh kaum betreiben.


    Gruß,
    Tiemo

  • Die ursprüngliche Frage von JoJo war doch, ob er die Roststellen an seinem Bus, der immerhin frischen TÜV hat, mit einem Budget von 500,--€ wegkriegt. Ich sage ganz klar JA, wenn man die schwäbische Variante wählt. Dann kommen andere und fangen gleich mit einer Komplettrestaurierung an, am besten in einer Fachwerkstatt.


    Der Junge in dem Video hat übrigens eine Böblinger Autonummer. Natürlich wird der noch besser. In dem Alter habe ich meinen T2 noch mit Polyester geflickt.


    @Fridi Immer noch 2:2 ???? :)

  • Ich habe das ja gerade hinter mir, die Rostsanierung.


    Grundsätzlich muss professionell entfernt werden. Also z.B. Sandstrahlen.
    Selbst Vorschleifen bringt wenig.
    Da wo außen so viel Rost ist, da ist in der Regel an tragenden Teilen einiges fertig. Unter dem Kotflügel natürlich auch.


    Bei mir wurde der Kotflügel mit den Kiemen gleich erneuert (136,- Rohteil) sämtlich Radläufe gemacht, die Fugen ausgeschliffen, Träger zur Stossstange erneuert, Rost an Heckklappe und an diversen kleinen Stellen entfernt. Darunter auch die genietete Platte an der B-Säule zur Schiebetür abgebaut.


    An Tankdeckel und Scheibenrahmen hatte ich nichts, nach 20 Jahren. Warum?
    Ich bin Linkshänder und zerkratze den Deckel bicht jedesmal mit der T-Pistole. Scheibe habe ich immer im NFZ machen lassen. Die konnten das.


    Wegen der vielen kleinen Stellen und Kotflügel, haben sie mir gleich den Bus bis zum Dach lackiert. Stahlräder aus Gründen der Ästhetik mit gemacht.
    Der Freundschaftspreis war Netto 3000,-


    Mein Schrauber hatte danach bei der Begutachtung auf der Bühne auf 5-stelligen Preis geschätzt.




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  • Hallo,
    neuster Stand: ich habe mal bei dem Autohaus ( http://www.avbeier.de/index.php/an-und-verkauf.html) welches mir schon mehrmals den Bus sehr anständig aufgearbeitet hat (Lack) angefragt. Für das Geld (600, ich lege noch 100 drauf) würden sie wieder aufarbeiten und die Stellen wo sichtbar schleifen, grundieren und mit Lackstift bissel drüber gehen. Dann war ich noch hier: http://www.rg-meisterwerkstatt.de/index.php/referenzen. Da standen einige Oldtimer rum und es sah nach liebevoller Aufarbeitung aus. Der mir sympathische Meister in mittleren bis jungen Jahren meint, er könnte etwas sinnvolles aus den 600€ machen. Also Gummis an den Türen ab, Schweller reinigen und versiegeln, die sind dann schwarz mit Steinschlagschutz. Kotflügel auch mit mehr als Lackstift bearbeiten. Die Scheibe ist für das Geld natürlich nicht mit zu machen. Da müsste man später sehen, er würde aber nicht zu lange warten. Wir wollen warten, bis der Bus bei gutem Wetter ein paar Tage getrocknet ist, dann könnte ich ihn ein paar Tage bei ihm lassen.
    Natürlich könnte ich auch selbst Hand anlegen, dann könnte ich aus dem Geld erst mal mehr machen. Ich habe leider nicht direkt ein Grundstück zum basteln, müsste wohin fahren. Hätte vermutlich auch oft schlechte Laune und Schlafstörungen wenn es nicht voran geht oder Probleme gibt. Die Frage ist dann auch, ob es im Ergebnis so gut wird wie bei einem Profi.
    Für 3000 € eine Komplettsanierung wie bei Dir Ralph, ist natürlich eine tolle Sache. :thumbup:

  • Irgendwie driftet das hier ab.
    Für jemanden der Schweissen kann, dürfte es so sein, dass er gar nicht den Thread aufmacht, sondern die Zeit schon dazu nutzt, dass er anfängt.
    Kann der Besitzer das nicht, gibt es zwei Möglichkeiten:
    1. es trotzdem selbst machen und mit dem Ergebnis klarkommen
    2. machen lassen. Und darauf zielte der Themenstarter ab. Er hatte einzig erwähnt, dass er Vorarbeiten leisten kann.
    Da die Scheibe, sofern es ordentlich gemacht werden soll, eh raus muss, bleibt bei einem bestehenden Riss auch noch das ungute Gefühl, dass sie den Ausbau nicht überlebt.
    Diese Kosten wären als WC-Kosten (worst case - nicht Klo) mit im Hinterkopf zu halten.
    Alles andere ist schon gesagt.
    Es bleibt zu klären, ob der Themenstarter jemanden findet, der die Fachkenntnis hat, die Arbeiten richtig einzuschätzen und sie kostengünstig durchzuführen.
    Mein Vorschlag, bevor es 3:2 egal für wen auch immer heisst:
    Nimm dir den Bus unter den Arm und suche eine Firma auf. Lege deine Thematik und den Budget offen ebenso, dass du Vorarbeiten leisten kannst und willst. Dann erzählt der dir, zu welchem Preis er es macht und was du leisten musst.
    Als grobe Einschätzung mit allen Unwägbarkeiten dürften dir die gelieferten Antworten doch schon mal reichen oder?
    Die Entscheidung nimmt dir niemand ab.

  • Hallo Jojo!


    Das mit dem Scheibenrahmen ist ja ein ganz bekanntes Problem beim T4 und ähnlich verglaster Fahrzeuge. Meiner Ansicht nach kommt das durch diese Gummiumrandung, die nie richtig dicht ist, das ist auch garnicht ihre Aufgabe. Sie dient nur optischen Zwecken. Da sich darunter aber das Salzwasser des Winters sammelt und nicht trocknen kann, weil der Luftzug halt doch weitgehend abgehalten wird, außerdem in dem Spalt, wo sie gegen das Blech anliegt, Staub und Sandkörnchen reiben, führt das zu Rost, der oft garnicht bis in die eigentliche Klebung der Scheibe führt. Ich habe vor langen Jahren diese "Dichtungen" an meinem T4 rundherum ersatzlos entfernt, die Stellen beigearbeitet, ohne eine Scheibe rauszunehmen, und habe an diesen Stellen Ruhe.
    Anfangs dachte ich, dass dadurch vielleicht stärkere Windgeräusche verursacht werden könnten, kann aber in der Hinsicht nichts nachteiliges feststellen. Also erst mal Dichtungen vorsichtig rausreißen (oft haften sie am Scheibenkleber an, weil sie in feuchtem Zustand eingesetzt wurden) und schauen, wie groß der Schaden überhaupt ist, bevor hier die Millionen verteilt werden ;-).
    Das kann man kostenlos selbst machen. Den Rost muss man dann halt gründlich rauspulen und hoffen, dass noch keine Löcher da sind und die Stellen dann mit Pinsel versiegeln.


    Gruß,
    Tiemo

  • So gebe jetzt zum letzten mal meinen Senf auf dieses Thema dazu.


    Mein Lehrmeister hat immer gesagt, "Dumme laufen zweimal und haben immer zuerst die Schuhe kaputt "
    Da ist was wahres dran, will damit sagen, mache es anständig und du hast die nächsten Jahre deine Freude daran. Du kannst aber auch sparen und es ist eine Dauer Baustelle.
    Wenn du den Bus noch ein paar Jahre fahren möchtest, mache es anständig, aber sei dir im klaren das du nicht mit 500 Euros auskommen wirst.


    An meinem Bus den ich 18 Jahre lang hatte, habe ich 2016 eine neue Windschutzscheibe in Auftrag gegeben, nachdem die Werkstatt die Scheibe ausgebaut hatten, bekam ich einen Anruf wegen dem Rahmen. Habe dann mit einem Schnellläufer den Rost entfernt und alles mehrmals mit Brunox versiegelt, danach kam die Scheibe rein.
    An meinem Scheibenrahmen war vorher nichts von Rost zu sehen, war alles unter der Verklebung.


    Überlege dir was dir dein Bus noch wert ist und danach würde ich entscheiden.


    Gruß Winni


    Gruß Winni

    Man darf ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln, ein Auto braucht Liebe. (Walter Röhrl)

  • Wenn du den Bus noch ein paar Jahre fahren möchtest, mache es anständig, aber sei dir im klaren das du nicht mit 500 Euros auskommen wirst.


    Das sehe ich ja auch so. Nur willst du damit sagen, dass es nicht lohnt, ein paar fällige Sachen anzugehen wenn man nicht alles komplett im großen macht? So wie es jetzt geplant ist, werden die Schweller gesichert sowie die Roststellen wie auf den Fotos zu sehen geschliffen und versiegelt. Also vorerst noch ohne Windschutzscheibe.
    Also danke noch einmal für die Diskussion, ich finde das alles sehr hilfreich! Das es unterschiedliche Auffassungen gibt ist ja normal.... 8o
    Gruß, Jo

  • Ich habe vor langen Jahren diese "Dichtungen" an meinem T4 rundherum ersatzlos entfernt, die Stellen beigearbeitet, ohne eine Scheibe rauszunehmen, und habe an diesen Stellen Ruhe.


    Das kann man kostenlos selbst machen. Den Rost muss man dann halt gründlich rauspulen und hoffen, dass noch keine Löcher da sind und die Stellen dann mit Pinsel versiegeln.


    Danke Tiemo, dass werde ich mir auf jedem Fall einmal ansehen.
    Es ist halt so eine Sache mit der Investition. Klar hänge ich an meinem Bus aber wenn man Ebay Kleinanzeigen so ein paar Tage beobachtet, dann kann man auch mit etwas Glück einen Bus bekommen, der noch in einem Zustand ist, den man erst nach einer gründlichen Sanierung erreichen würde. Dazu noch der Verkaufserlös des eigenen gegengerechnet. 430000km sind eben auch kein Pappenstiel.

  • Er ist eben in einer Farbe die keine Wünsche der Nachteile einer Rost - Überraschung offen lässt .
    Der Tankdeckel lässt sich vielleicht noch retten so wie alles andere für kleines Geld wenn man selbst was machen kann,aber die Frontscheibe und die Fahrertür sind schon ein größeres Problem.
    Die Frontscheibe sollte raus :( der Rost ist nicht an der Scheibe sondern drunter. Für deine angesetzten Euros hast du wieder einen schönen bus bis zum nächsten TÜV .
    Rostumwandler , 2 K Spritzfüller - schleifen und schleifen, danach richtig schön polieren und fertig. Er hat ja schon einiges geleistet ist aber vom Baujahr nicht unbedingt ein Grund ihn zu beerdigen :huh: . Alles perfekt entrosten usw. mit lackieren kostet richtig Geld.
    Viele Grüße Michel


    Den Bus eintauschen tauschen gegen einen Optisch besseren ist sehr gefährlich , was meinst du was ein Lackierer alles schafft um dir die Augen zu verdrehen , besser ist ein/dein Bus der technisch ok ist als ein nicht bekannter Strahlemann.

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Rostumwandler , 2 K Spritzfüller - schleifen und schleifen, danach richtig schön polieren und fertig.


    mit Brunox versiegelt


    Danke für solche praktischen Hinweise!
    Habe mich heute getraut die Scheibengummis an den Türen hoch zu nehmen. Ich denke, da ist auch ohne Schweissen noch etwas zu retten. Es ist auf jeder Seite nur eine Stelle. Hätte ich doch mal eher ran gehen sollen. :oops: Auch die Gummis müsste man wieder nehmen können, sie lassen sich zumindest wieder gut aufdrücken.

  • Hätte ich doch mal eher ran gehen sollen. :oops:


    Ja, das sagt man hinterher immer - daher immer die eindringlichen Aufrufe, es garnicht erst so weit kommen zu lassen - sie beruhen auf eigener, leidvoller Erfahrung...


    Auch die Gummis müsste man wieder nehmen können, sie lassen sich zumindest wieder gut aufdrücken.


    Mein Tipp: lass die um die Scheiben umlaufenden Gummies weg! Du meinst aber sicher die unteren Gummies am Fensterschacht? Wenn die nicht zu sehr entstellt sind, kann man sie wiederverwenden. Ist ja auch kein Ding, sie lassen sich ja ajederzeit schnell tauschen.


    Gruß,
    Tiemo

  • Ach so, ich war kurz nicht im Film. Dachte es waren die äusseren Türgummis im Bereich des Fusstritts.


    Das am Scheibengummi nervt mich auch. Da rostet die Tür ja von innen nach außen. Hab schon überlegt, wie weit man mit Entfernung der Türverkleidung da Rostvorsorge betreiben kann.


    Alles mal mit Fluidfilm einsprühen?



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  • Das Wetter ist ja gerade nicht so toll zur Rostbehandlung. Aber heute habe ich es geschafft, mal das Gummi der Frontscheibe, wie hier empfohlen, zu entfernen. Es ging ganz leicht ab, war nicht angeklebt. Ist ja wirklich eine Menge Schmodder darunter. Also die Roststellen am Rahmen aussen ziehen sich nicht nach innen. Weiter innen sieht es zwar nicht toll aus aber ich habe jetzt einen Plan. Die Scheibe bleibt drinnen. Dann werde ich alles reinigen, trocknen und soweit es geht entrosten. Dann müsste in die Fuge eine Art Versiegelung und davor Rostumwandler, oder beides in einem? Dann den Rahmen behandeln und nachlackieren. Das es von innen weiter rostet habe ich eigentlich keine Angst, weil innen ist ja der Fahrgastraum. Also wenn von aussen alles dicht ist, sollte in der Fuge am Rahmen Ruhe sein.
    Ich werde weiter berichten,
    Gruß, Jo