elektrische Spiegelverstellung: Schalter repariert

  • Liebe T4-Fans,


    seit mehr als 2Jahren ging unsere elektr. Spiegelverstellung nicht mehr (auch nach Reparatur des Kabelbaums):
    - Spannung kam am Stecker am Schalter an,
    - beide Relais im linken und im rechten Spiegel zogen gleichzeitig beim Versuch, hoch oder runter zustellen, an
    (unabhängig vom ausgewählten Spiegel - soll so sein, lt. Schaltplan).


    Da Symptome für links und rechts gleich waren, könnte es der Spiegelwahlschalter sein. Mit dem Halbwissen und weil es sonnig und warm draußen war, versucht, das
    Schalterinnenleben zu erforschen.
    Man kommt bis an die Innereien, sollte aber den eigentlichen Schalter nicht irgendwo [wie z.B. auf dem Fahrersitz sitzend :-)] entriegeln. Es springen einem (wie eigentlich zu erwarten) viele Kleinteile entgegen. Gefunden habe ich die Teile auf dem Foto. Vorteilhaft ist, den Schalter entgegen der Einbaulage zu öffnen (Unterseite oben).


    Die Leiterbahnen waren voller Grünspan. Die Kontaktstellen waren aber kupferblank.
    Naja, jetzt war es sowie so verloren, also mit den Teilen an den Küchentisch gesetzt und die Kupferflächen und die schwarzen Verbindungselemente der Schaltwippen ordentlich poliert, bis das Kupfer bzw. Messing blitzten.


    Nach einigem Probieren war die Haptik nach dem Zusammenbau (sh. Bild) wie vorher. (Bitte lasst mich in dem Glauben, dass ich alle Teile gefunden habe.)


    Dann in das Gehäuse geclipst, Zündung an, Schalter gedrückt, surrrr und die Spiegel bewegten sich nach 2 Jahren wieder.


    Da mir das nicht allzu oft passiert, will ich die Freude mit Euch teilen (Ihr habt sicher Verständnis für meine inneren Freudensprünge). Aktuell halte ich die korrodierten Verbindungselemente für die Ursache. Die an der Wippe für die Spiegelwahl waren schwarz.


    Allen einen ebenso herrlichen Frühling!


    Juentha

  • Mit Geduld und Spucke geht so manches.
    Hatte auch mal das Scheibenwischerreais(Wischinterwall) zerlegt gereinigt und seit dem funktioniert das wieder.
    Grüße Horst

    T4 Multivan TDI 2,5er 111KW ,,,,mein VW Bus hat sogar einen Blinker,,,,

  • Super! So soll es sein! Hoffentlich hast Du alles eingesprüht vor dem Einbau, damit es ein bissi länger hält.


    Frage mich gerade womit man Kontakte einsprühen sollte.


    Gruß Winni

    Man darf ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln, ein Auto braucht Liebe. (Walter Röhrl)

  • Klingt gut - und die Freude ist verständlich, ist doch oft nicht so sehr die Fehlerbeseitigung das Übel, sondern die oft schwierige Suche nach der Fehlerursache...


    Zum "Schmieren", Konservieren und zur Korrosionsvorbeugung benutzen wir übrigens seit vielen Jahren ganz erfolgreich unser "Zauberspray": Silikonspray. (Empfiehlt mit derselben Umschreibung übrigens auch der sog. Autopapst, Andreas Keßler, bekannt aus den diversen Medien und Verbraucherforen) Dieses wird oft auch als Silikon-Öl angepriesen und als Bezeichnung z.T. sogar auf die Spraydosen gedruckt. Das ist falsch! Der angebliche Ölbestandteil schreckt viele von der Verwendung ab. Reines Silikonspray enthält aber gar kein klassisches Öl. Es fühlt sich in konzentrierter Form (z.B. auf dem Finger), nur ölig an.


    Wir pflegen damit sämtliche Dichtungen, z.B. die zwischen Grundkarosserie und GFK-Dach, alle Gummilippen, Tür- und Fenstergummis usw. Im Innenraum kann man sämtliche Kunststoffflächen damit reinigen und für längere Zeiträume konservieren. Sie "trocknen" dadurch nicht so schnell aus und bleiben auch nach Jahren geschmeidig und werden nicht brüchig. Einziger Wermutstropfen, kommt beim Sprühen das Silikon auf den Boden, dann quietscht es einige Zeit beim Darüberlaufen und macht den den Untergrund etwas glatter. Auch in die Tastergehäuse der Türen, die ja immer mal eine Regendusche abbekommen, geben wir regelmäßig einen Füllstoß Spray. Aufgrund seiner wasserabweisenden Wirkung grassiert dort dann nicht die Korrosion. Der elektrischen Leitfähigkeit hat es seit 14 Jahren keinen Abbruch getan...


    Silikonspray kauft man am besten nicht im Baumarkt, denn man benötigt doch größere Mengen für die beschriebenen Anwendungen. Das Baumarktspray ist meist sehr teuer, oder die preiswerteren Gebinde enthalte nur eine Pfütze von 0,2 l Flüssigkeit.
    Wir bestellen immer 24 x 500ml-Dosen in Internet und bekommen es qualitativ genauso gut, aber deutlich preiswerter. Manchmal ist dem Spray ein Duftstoff zugesetzt, z.B. Zitrone. Ist eigentlich überflüssig, hat aber bei der Anwendung nie einen Unterschied gemacht.


    Beste Grüße, Pontis

    T4 California: Schlafen, wenn man müde ist. Bleiben, wo es schön ist. Weiterziehen, wenn es Zeit ist.

  • Sehr guter Tipp, vielen Dank. Silikonspray gebt es manchmal auch beim Feinkosthändler. Ich habe aber noch nicht durchgelesen, was drin ist, deshalb ohne Gewähr.


    Es ging darum, daß die Elektronikerfreaks keinerlei Fremdstoff auf Platinen oder Kontakten mögen - ich bin da anderer Meinung...

  • Ok...


    Warum sollte jemand irgenwas Schmieriges zwischen elektronische Kontakte sprühen?
    Das gehört da nicht hin.
    Wenn man Kontakte mit Kontaktspray gereinigt hat und wieder eingebaut, dann mag man zum Schutz vor Feuchtigkeit Silikonspray über die Verbindung geben, so wie man Batteriepole mit Fett einschmiert.


    Silikonspray kommt wegen der wasserabweisenden Eigenschaften bei mir nur an Gummidichtungen und an bewegliche Teile, wo ich kein Öl haben will, z.B. Cabriodach.


    Und zum exzessiven Einsatz im Fahrzeuginnenraum möchte ich doch auf die gesundheitlich bedenklichen Eigenschaften verweisen: http://www.umweltbundesamt.at/…dstoffe_einleitung/silox/


    In jedem Fall Atemschutz verwenden.



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  • Vielen Dank, Juenta!

    Habe diesen Betrag natuerlich erst gesehen, als mir alle Kleinteile schon entsprungen waren... Dank diesem Beitrag hier habe ich alle (mit Hilfe eines Magneten) wiedergefunden und weiss nun auch wo sie hinkommen.

    Thomas

  • ( ... ) Man kommt bis an die Innereien, sollte aber den eigentlichen Schalter nicht irgendwo [wie z.B. auf dem Fahrersitz sitzend :-)] entriegeln. Es springen einem (wie eigentlich zu erwarten) viele Kleinteile entgegen. Gefunden habe ich die Teile auf dem Foto. Vorteilhaft ist, den Schalter entgegen der Einbaulage zu öffnen (Unterseite oben).


    Die Leiterbahnen waren voller Grünspan. Die Kontaktstellen waren aber kupferblank.

    Naja, jetzt war es sowie so verloren, also mit den Teilen an den Küchentisch gesetzt und die Kupferflächen und die schwarzen Verbindungselemente der Schaltwippen ordentlich poliert, bis das Kupfer bzw. Messing blitzten.


    Nach einigem Probieren war die Haptik nach dem Zusammenbau (sh. Bild) wie vorher. (Bitte lasst mich in dem Glauben, dass ich alle Teile gefunden habe.)


    Dann in das Gehäuse geclipst, Zündung an, Schalter gedrückt, surrrr und die Spiegel bewegten sich nach 2 Jahren wieder.


    Da mir das nicht allzu oft passiert, will ich die Freude mit Euch teilen (Ihr habt sicher Verständnis für meine inneren Freudensprünge). Aktuell halte ich die korrodierten Verbindungselemente für die Ursache. Die an der Wippe für die Spiegelwahl waren schwarz.


    Allen einen ebenso herrlichen Frühling!


    Juentha

  • Hallo Juenta,


    vielen Dank für deinen Beitrag zum Schalter/Spiegelverstellung! Vor allem das Bild mit den Pfeilen, welches Federchen wohin gehört, war absolut Spitze! :thumbup: Ohne das hätte ich mich beim Zusammenbauen schwergetan.

    Als kleine Ergänzung für alle, die ein Problem mit diesem Schalter haben:

    1. Man kann ihn reparieren (und spart sich ca. 71 €) !

    2. Beim Auseinandernehmen des Schalters helfen zurecht geschnitzte und zwischen die Außenseite und den Innenteil gesteckte Streichhölzer, um die kleinen Nasen am wieder Einrasten zu hindern.

    3. Jetzt Innenteil aus der Außenhülle ziehen und aufpassen, dass man keine der Federchen verliert! (Also nicht draußen auf der Wiese machen ;) )

    4. Die a) Kupferkontakte unter dem Innenteil und b) die kleinen 'Kontaktknochen' auf dem Verschiebeteil gut reinigen. Meist hat sich über die Jahre aus dem alten Fett u.a. eine Kruste gebildet > die muss weg. Aufpassen mit zu scharfen Mitteln.

    5. Jetzt alles wieder zusammenbauen > s. hier nochmal das geniale Bild von Juenta (oben in ihrem Beitrag in besserer Auflösung).

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    Fertig! Funktioniert bei mir wieder einwandfrei.

    Grüße an alle

    Jochen