Hallo Forum,
nach langer Zeit des Mitlesens ist leider die Zeit für eigenen Beiträge gekommen. Es geht um unseren Caravelle, Baujahr 1991, ca. 357.000 km auf der Uhr.
Kurz zur Vorgeschichte: Lief all die Jahre bis auf Ruckeln im Leerlauf ohne Probleme, kam auch regelmäßig zur Inspektion und hat vor einiger Zeit ne neue Kupplung bekommen. Motormäßig ging es letztes Jahr kurz vor Weihnachten los: Kühlmittel war immer wieder unterhalb der Minimalmarkierung. Alarm, ab in die Werkstatt, Diagnose Zylinderkopfdichtung hinüber. Hat ein paar Tage gedauert, war dann aber wieder in Ordnung. Vor Ostern bin ich mal wieder gefahren, nach 40 km Autobahn Motortemperatur bei 105°, bei Ankunft gleich die Haube aufgemacht. Wieder zu wenig Kühlflüssigkeit, außerdem war die Streifensicherung für die Lüfter kaputt. Muttern, die den Wagen regelmäßig fährt, erzählte noch, dass er ungewöhnlich viel Öl verbraucht (2l/1000 km anstatt 1l/3000 km). Auch das geprüft, Ölstand fast nen cm unter Minimum. Also wieder ab in die Werkstatt, diesmal hat's zwei Monate gedauert. Fehlerursache sollen die Kolbenringe gewesen sein. Die Zylinder wurden auch gehont, außerdem neuer Hallgeber, nachdem der Zündfunken plötzlich weg war. Der Schrauber sagte zum Schluss noch was von "vorsichtig einfahren, Motor ist wie neu".
Vor zwei Wochen hab ich dann eine der ersten Fahrten machen können, dabei fiel mir sofort die deutlich höhere Leerlaufdrehzahl auf. Erst rein vom Gehör, aber auch ohne Gasgeben hat er im 5. Gang die 50 locker gehalten, quasi richtig nachgeschoben. Beim Runterschalten auch unruhiger Lauf/Ruckeln. Nach 20 Minuten Stadtverkehr waren schon die Lüfter am Laufen, Temperatur lag auch bei ca. 100 Grad. Hatte da schon ein schlechtes Gefühl, was sich einen Tag später bewahrheiten sollte.
Nun aber zum akuten Problem: Mein alter Herr war ne knappe halbe Stunde auf der Autobahn unterwegs, als der Motor einfach ausging. War zum Glück kurz vor der Raststätte. ADAC kam, an der Zündung lag's wohl nicht, machte aber komische Geräusche beim Anlassen, die der gelbe Engel noch nie gehört hatte. Abschleppdienst, wieder in die Werkstatt. Diagnose diesmal: Die Nockenwelle ist stehengeblieben, weil die Riemenscheibe von der Kurbelwelle nicht mehr angetrieben wurde (Mitnehmer abgebrochen oder so). Ich hab ja nicht so großes Fachwissen, aber hat das nicht die gleichen Auswirkungen wie ein Zahnriemenriss? Nun, sie haben die Riemenscheibe gewechselt, hat nix gebracht. Motor aufgemacht, und es sieht so aus:
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Ein Zylinder war wohl voller Benzin, was sich mit den Beobachtungen meines Vaters deckt: Hoher Spritverbrauch auf dem letzten Kilometer, von 1/4 Tankanzeige deutlich abwärts. Was war da los? Woher kommen die Beschädigungen am Zylinderkopf? Der ist wohl nicht mehr zu retten, aber der Motorblock scheint ja auch was abbekommen zu haben... Kann man das wieder richten? Das Auto steht leider 700 km von mir entfernt, hauptsächlich fahren meine Eltern und ich kenne mich zu wenig damit aus. Kleinigkeiten am Bus konnte ich selber reparieren, auch dank T4-Wiki, aber das ist leider ne Nummer zu hoch. Der Werkstattchef ist gerade im Urlaub, mein Vater will sich das morgen trotzdem mal angucken und Fotos machen. Ich hätte nun gerne mal eine zweite Meinung zu der Geschichte, denn wir haben den Bus erst letzten Herbst rostsaniert und neulackiert :/. Wäre toll, wenn Ihr mir helfen könntet, Licht ins Dunkel zu bringen!
Schöne Grüße in die Runde,
Matthias