Wechselrichter + FI/RCD und Erdung?

  • Hallo,


    ich bin neu hier im Forum und hab gleich zu Beginn eine Frage, zu der ich bisher keine Antwort gefunden habe: Ich habe vor, in meinen T4 eine Zweitbatterie und einen Wechselrichter einzubauen. Ich bin jetzt auf die Frage gestoßen, ob ein Personenschutzschalter auf der 230V Seite Sinn macht. Grundsätzlich macht er ja Sinn, wenn es im Fehlerfall irgendwie dazu kommt, dass ich als Person die Verbindung zwischen 230V und Karosserie bin, denn dann fließt ja ein Strom vom Wechselrichter über mich und die Karosserie zurück in die Batterie. Der FI/RCD checkt das ja und schaltet dann ab - Sinn erfüllt. Hab ich in meiner Überlegung irgendwas vergessen oder nicht berücksichtigt?

    Und noch eine zweite Frage: Am Wechselrichter befindet sich eine Schraube für eine Erdung. Aber welchen Sinn macht denn die Erdung? Ein Stromkreislauf muss ja immer geschlossen sein. Wenn ich einen Erdspieß in den Boden hämmer und den mit der Erdungsschraube verbinde, fließt der Strom im Fehlerfall ja von der Batterie über den Wechselrichter, über das Gerät, über den Fehler auf das Gehäuse, über die Erdungsleitung dann zurück zum Wechselrichter, von dort in den Erdspieß und dann? Kann ja nirgends hin, deswegen wird ja auch kein Strom fließen. Welchen Sinn macht dann die Erdung? Deswegen ja auch die Überlegung mit dem FI.

    Hab ich hier irgendwo einen groben Denkfehler drin?


    Gruß
    Aco

  • Ich habe einen Wechselrichter mit intrigiertem FI , bei einem korrekten Einbau passiert da nix - nach dem Ausgang vom WR bist du selbst gefragt wie deine Leitungen abgesichert sind. Beim Eingang von Außen , zb. über Ladekabel 220 Volt , sollte ebenfalls eine FI Absicherung vorhanden sein , wenn du ihn nicht noch aus Sicherheitsgründen vorschaltest.

    Habe noch kein Wohnmobil gesehen was eine 3 Meter Erd -Anker einschlägt bevor er nicht die kleine M5 Schraube am WR geerdet hat :)

    Gruß M.

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Aber laut Anleitung muss ich diese M5 Schraube mit dem Erdungskabel verbinden und dann eben mit einem Erdspieß erden. Das ist das, was für mich im Moment keinen Sinn ergibt

  • Das tut es in der Tat nicht.

    Die Erde ist ja normalerweise dazu da den Kreis zum Sternpunkt vom Trafo zu schließen und mit dem hast du ja mal gar nichts am Hut. Zumal dein Wagen auf 4 super leitenden Gummis steht :thumbup:


    Ich würde das einfach ignorieren, Sinn machts keinen.

  • ....... Zumal dein Wagen auf 4 super leitenden Gummis steht :thumbup:

    seit wann sind die Gummis "superleitend" ?


    Ich würde sie eher als isolierend sehen.


    Früher machten sich manche Leute so ein mit in Gummi eingelassenen Stahlstreifen an den Unterboen, welches im Stand dann ein wenig den Boden berührte, um eine Erdung zu erreichen.


    Ich denke ein Reifen kann dann mit der Erde erden, wenn die Karkasse rausguckt und gleichzeitig die Felge berührt.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hallo,

    1. also, es geht zum ersten nicht um die Erdung im klassischen Sinne, sondern um den sogenannten 'lokalen Potenzialausgleich', d.h. kein Spannungsunterschied zwischen zwei berührbaren, leitenden Teilen (einmal der Karosserie und einmal dem Gehäuse des Wechselrichters). Daher einfach den 'Erdpunkt' am Wechselrichter leitend mit der Karosserie verbinden, um eine Spannungsdifferenz im Bus zu verhindern.
      Nach außen ist es ohne Einspeisung erstmal ein isoliertes System, da selbst im Fehlerfall der Erdbezug fehlt. Mit Einspeisung ist ja alles über das Einspeisekabel geerdet.
    2. Der FI (oder neumodisch RCD) überwacht den Unterschied zwischen den beiden Strömen die durch ihn fließen, wobei es ihm absolut egal ist, wohin der Strom 'verschwindet'.
    3. Ein FI schadet nie :)
    4. Für die Fremdeinspeisung ( Anschluß für externe Stromversorgung) ist ein FI vorgeschrieben ( und min 2.5mm2 Leiterquerschnitt zwischen Dose und FI).

    Tomy

  • Danke für euere Antworten! Hab mittlerweile auch mit mehreren Kollegen schon diskutiert, die alle der gleichen Meinung waren. Das mit dem Erdspieß ist einfach Mist. So gesehen habe ich ja ein kleines IT-“Netz“ und schaffe mit der “Erdung“ ja nur einen Potentialausgleich, wie TomyN ja auch schon geschrieben hat.