Nach Bremskolbenwechsel und Entlüften schwammige Fast-Nicht-Bremse

  • Hallo und Guten Abend T4-Freunde!


    Habe einen rollenden T4 Multivan ACV 2.5 TDI von 1998 mit 505.000 km.


    Wollte Sonntag losfahren, rolle rückwärts aus der Toreinfahrt, trete auf die Bremse: nix. Tritt durch bis Bodenblech. Mit Handbremse gestoppt und in den Hof zurückgefahren. Bei der Inspektion beim linken Hinterrad Lache gefunden. Rad runter: innen voll Bremsflüssigkeit, ganze Bremse naß. Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter leer. Muß in der Nacht leergelaufen sein, am Tag zuvor ging es noch.


    Da ich schon immer die hinteren, 20 Jahre alten und gammligen Bremsen überholen wollte, habe ich das gestern und heute gleich gemacht. Mit Reparatursatz. Neue Kolben, neue Dichtungen, neue Nippel, neue Führungsbolzen mit Gummis. Soweit so gut.


    Heute Bremsflüssigkeit aufgefüllt und entlüftet mit Druckluft und Fahrradschlauch-Methode. Zuerst rechts hinten: kam alte Plörre, dann saubere neue BreFlü. Luft kam keine. Links hinten, wo es „geplatzt“ war, kam lange nur Luft (Leitung war leergelaufen), dann neue BreFlü mit Schmutzpartikeln. Als es sauber war, drehte ich zu. Vorne rechts kam uralte Lorke mit vielen Korrosionspartikeln und durchsetzt mit vielen Luftblasen, bevor saubere BreFlü kam, dasselbe links vorne.


    Motor an, gebremst. Pedal superweich, kein Druckpunkt, kann man langsam nach unten durchtreten. Probefahrt: Pedal bleibt so weich. Im letzten Drittel bremst es dann. OK, vielleicht nicht richtig entlüftet. Erneut Fahrradschlauch-Methode. Alle vier Entlüfterschrauben nacheinander geöffnet. Saubere neue und blasenfreie BreFlü kommt. Also keine Luft drin. Hmm? Wo kann ich noch suchen? Muß man eventuell das Bremspedal des T4 beim Entlüften belasten ("Ziegelstein"), damit es geht? Das habe ich nicht gemacht.


    Ich fahre morgen mal so in die Stadt. Ich denke aber nicht, daß es besser wird. Mein BKV und HBZ wurden vor 5 Jahren getauscht, allerdings waren die Tauschteile auch schon gebraucht. Ich würde beide jetzt neu kaufen und einbauen. 2003 hatte ich mal einen Mietwagen-T4-Transporter, bei dem man nur der großen Zeh auf die Bremse legen mußte, und die Maschine stoppte radikal. Das kenne ich bei meinem gar nicht. Der bremst schon immer etwas weicher, aber OK. Mal sehen wie es mit neuem BKV wird. Letzten Winter fing dieser an zu pfeifen, aber das gab sich wieder.


    Wollte eigentlich schon heute einen neuen „gebrauchten“ BKV/HBZ einbauen. Hat mir einer geschenkt, der ihn vom Autoausschlachter hatte, und wo draufstand „T4 2.5 TDI“. Ist aber dennoch nicht meiner, denn der von Schlachter hat die Nummer 7D0 612 101 H, wogegen meiner 7D0 612 101 F ist. Unterschied? Bei dem vom Schlachter gehen vier Röhrchen vom HBZ ab (2 links, 2 rechts), bei mir gehen aber nur zwei Leitungen ab, beide in Fahrtrichtung rechts.


    Hat jemand einen hilfreichen Kommentar?


    Sturzi


    PS: Die Feinmechanik in den hinteren Bremskolben ist faszinierend. Wenn man die wechselt, muß man die Mechanik in die neuen übernehmen. Sie sind mit einem Sprengring gesichert. Da kommt dann u.a. ein winziges, hauchfeines Kugellager zum Vorschein. Klasse!


    PS2: Achsmanschetten taugen wohl gar nichts mehr? Die inneren gehen bei mir immer nach wenigen Monaten kaputt. Sie zerreißen am Getriebe. Als ich die Bremsen machte, wunderte ich mich. Am rechten Unterboden Ölspuren (Mittelschalldämpfer, Katalysatorblech, Hinterachse). Ich dachte vom eigentlich dichten Motor, dann sah ich, daß die rechte innere Achsmanschette mal wieder abgerissen (erst vor 6 Monaten erneuert) und das Fett rausgesifft war. Habe zum Glück einen 20 cm langen Vielzahn, sonst artet der Ausbau der Achse in elende Stocherei aus. Aber warum reißen die ständig am Getriebe durch? Liegt es am Gummi? Oder sind meine Antriebswellen hinüber? Als ich den Bus für die Bremsen aufbockte und die Räder runterhingen, hörte ich auch links ein reißendes Geräusch beim Drehen des Rades. Nun hat es auch die linke Manschette erwischt. Scheibenkleister!

    5 Mal editiert, zuletzt von SturzhelmT4 () aus folgendem Grund: VWBuswelt geht leider nicht in Firefox, mußte Chrome starten. Entschuldigung.

  • SturzhelmT4

    Hat den Titel des Themas von „ddd“ zu „Nach Bremskolbenwechsel und Entlüften schwammige Fast-Nicht-Bremse“ geändert.
  • "SturzhelmT4 Vor 2 Minuten

    Hat den Titel des Themas von „ddd“ zu „Nach Bremskolbenwechsel und Entlüften schwammige Fast-Nicht-Bremse“ geändert."



    ach so.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Zweite Person besorgen zum Bremse treten , Schlauch auf den Entlüfter Nippel und in eine Flasche stecken wo etwas Bremsflüssigkeit drin sein muss das beim Bremse Los lassen keine neue Luft angesaugt wird. Von der weitesten Stelle HBZ beginnen und nach vorne durcharbeiten.

    Wenn der Entlüfter Nippel zugedreht wird , sollte der Bremser das Pedal unten halten - nicht loslassen bis der nächste Entlüfter offen ist. Immer schön

    den Behälter im Auge behalten , sonst war alles Umsonst.

    Du hast noch reichlich Luft drin so wie deine jetzige Beschreibung ist .

    Sollte es nicht beim ersten mal klappen - den ganzen Käse eben nochmal ;)

    Viel Erfolg . M.

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Hallo!


    Ich habe es schon oft erlebt, dass bei neuen Teilen nach einem Tag Standzeit nochmal Luft kam. Als wären die Teile wasserabstoßend gewesen und erst langsam von der Bremsflüssigkeit benetzt worden, wobei sich die Luftblasen dann lösen.

    Schwammiges Pedal klingt für mich auf jeden Fall auch nach Luft im System.

    Ich nehme mal an, dieser "neue" T4 hat ein ABS und keinen Bremskraftregler (LAB, BKR, siehe https://t4-wiki.de/wiki/Bremsdruckminderer) an der Hinterachse? Andernfalls wäre dieser ebenfalls zu entlüften, das wird gerne übersehen. EDIT: Sehe gerade, am T4 hat der BKR keine Entlüftungsstellen, das kann es also nicht sein... /EDIT


    Gruß,

    TIemo

  • Ok. Ich hab mir das durchgelesen.

    Ist ne gute Idee für ein Bremsflüssigkeitswechsel.

    Aber zum entlüften ist es meiner Meinung Nacht nicht 100% geeignet. Das ist zu wenig Druck.

    Da kann sich durch aus ein klein wenig Luft irgendwo vorbeischlängeln.

    Ich bin der Meinung du solltest es mit dem Bremspedal versuchen.

  • Hallo Bullifahrer!


    Das war jetzt ein Missverständnis:

    Natürlich nicht über Nacht offen lassen und rauslaufen lassen! Da ist irgendwann garantiert der Behälter leer und man kann wieder von vorn anfangen.

    Ich hatte es halt schon oft, dass nach Entlüften und dann einem Tag Betrieb oder Rumstehen nochmal Luft kam bei erneutem Entlüften, was man dann natürlich auch am Pedal merkt.


    Gruß,

    Tiemo

  • Hallo Tiemo.

    So hab ich das auch nicht verstanden.

    Wieviel druck ist denn in dem Fahrradschlauch?

    0,2 oder 0,3 bar?

    Ich Wechsel die Bremsflüssigkeit mit 2 bar. Und ich glaube das da die Luft besser mit raus gedrückt wird. Bzw wird die Luft zusammengedrückt und flutscht raus.

  • Mit Luft - Luft rausblasen ? Desto hör der druck von A nach B ist ,desto hör ist die Gefahr das sich die Bremsflüssigkeit mit Luft mischt .

    Meine Beschriebene Möglichkeit ist bis heute die alte Technik Erfolg zu haben. Heute wird abgesaugt , und das mit besserem Erfolg.

    Wer mal versucht hat nach Kupplungswechsel - ob Geber oder Nehmer Zylinder zu entlüften wird mir recht geben.

    Zum Glück liegt der Ansaugschlauch höher wie das Bremssystem .

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Hallo Michael!


    Nein, natürlich nicht mit Luft!

    In die Flasche kommt ein Vorrat an Bremsfluid. Der geregelte Druck aus der Gaskartusche wird von oben über den Flüssigkeitsspiegel geführt.

    Ein Tauchrohr, das sicher unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegt, entnimmt dann Bremsfluid mit dem eingestellten Druck.

    Der Deckel am Ende des Schlauchs muss luftdicht mit dem Gewinde am Vorratsgefäß im Auto verschraubt sein und dieses muss normal aufgefüllt sein.

    Dann drückt bei jeder Entnahme Flüssigkeit aus dem Schlauch in das Vorratsgefäß nach, sodass man in Ruhe an allen Stellen lange genug auslaufen lassen kann. Bei meinem T4 zB. ist die Vorschrift beim Wechsel mit Entlüften, insgesamt etwas mehr als 2.5l Bremsfluid da "durchzujodeln", damit der Dreck auch sicher mitgenommen wird.


    Ich mache das ganz gerne nach der Methode, weil man dafür nicht stundenlang einen Helfer braucht. Außerdem entfällt die Gefahr, dass am Gewinde des Entlüftungsnippels doch Luft eindringen kann. Dieses ist ja nicht gedichtet, und wenn Helfer und Schrauber nicht perfekt synchron sind, sodass das Pedal schon etwas entlastet wird, bevor der Entlüftungsnippel ganz zugeschraubt ist, kann dort, trotz aufgestecktem Schlauch unerhalb der Flüssigkeitsoberfläche im Kanister, Luft rein.

    Bei der Druckentlüftung ist dagegen der Druck im System sicher immer größer als außen, sodass diese Gefahr nicht besteht. Es besteht "nur" die Gefahr, um gleich mal einen wirklichen Nachteil zu nennen, dass, wenn das Vorratsgefäß nicht 100% dicht am Deckel sitzt, es zu einer größeren "Sauerei" mit überlaufender Bremsflüssigkeit kommt.


    Gruß,

    Tiemo

  • Das ist das was ich gemeint habe - die Geschichte mit dem Fahrradschlauch hatte ich jetzt im Hintergedanken , oder andere Basteleien .

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Hallo,


    heißt das, daß ich auch bei meiner Fahrradschlauch-Methode während der ganzen Aktion die Bremse getreten haben muß? Dann sollte es doch reichen, einen "Ziegel" aufs Pedal zu legen oder mit einem Stück Eisen das Pedal am Sitz runterzudrücken?


    Der Entlüfter von Tiemo ist auch klasse. Auch da die Bremse getreten, während der Aktion?


    Ich verstehe nicht, wie am Nippel Luft zurücklaufen soll. Wenn die Flüssigkeit läuft, sehe ich sie im klaren Schlauch. Und wenn ich denke, daß es gut ist, dann drehe ich bei laufendem Schlauch das Nippel einfach zu. Luft kommt da keine rein.


    Ich habe mir einen neuen Bremskraftverstärker (das schwarze Ding) bestellt, da mein alter schon völlig hinüber ist (hat das asthmatische Pfeifen im Winter) und einen neuen Dichtungssatz für den Hauptbremszylinder. Dazu auch neue Kolben und Dichtungen für die uralte Vorderachse, weil ich sehe, wie gut es jetzt hinten läuft. Dann werde ich erneut entlüften mit meinem Fahrradschlauch und berichten. :)


    Danke für alle Anregungen!

  • Hallo Sturzhelm!


    Nein, es ist nicht nötig, während der ganzen Zeit das Pedal zu treten, weil im Hauptbremszylinder eine Art Rückschlagventil ist, das immer Flüssigkeit nachlaufen lässt.


    Wenn am Nippel Luft zurückläuft, dann nicht durch den aufgesteckten Schlauch, sondern außen am ungedichteten Gewinde entlang. Der Entlüfternippel ist ja wie eine hohle Schraube mit einem Dichtkonus vornedran. Der gibt allerdings die Öffnung frei beim Losdrehen, und dann kann ein Fluid (Luft oder Flüssigkeit) entweder durch die Bohrung mit dem Schlauch kommunizieren, oder aber, in geringerem Maße, sich zwischen Muttergewinde und Schraubgewinde "durchmogeln". Gewinde sind nämlich nicht dichtend (außer Spezialgewinde).

    Flüssigkeit wird sich dort, aufgrund der höheren Viskosität, kaum nach außen drücken, aber Luft mit ihrer geringen Viskosität hat kein Problem, da hinein zu gelangen. Sonst bräuchte man den Heckmeck mit Pedal halten, zuschrauben, Pedal loslassen, aufschrauben, Pedal drücken, Pedal halten usw. ja nicht veranstalten. Tatsächlich gibt es auch Entlüfternippel mit gedichtetem Gewinde und Rückschlagventil, die öffnet man, pumpt ein paar Mal mit dem Pedal, bis genug Flüssigkeit durchgelaufen ist und keine Luft mehr kommt, schließt sie dann wieder und gut is...


    Gruß,

    Tiemo

  • Das ist ein cooler Tip, aber mit der Fahrradschlauchmethode braucht man das nicht, weil da auch immer Druck vorhanden ist.

    Der Tip ist eher cool, weil damit angeblich das Festgammeln der Gewinde vermieden wird. Ich fette die immer schön mit Bremsenfett (Silikonbasis) ein, aber das wird doch immer wieder weggespült.


    Gruß,

    Tiemo

  • Hi,

    bin jetzt nicht richtig durchgestiegen wegen den 2 bzw 4 Bremsleitungen am Hauptbremszylinder,hat deiner ABS?

    Wenn nicht dann hast du bestimmt noch eine Luftblase im Bremskraftregler wieviel Flüssigkeit läßt du denn raus?Normalerweise fast einen halben Liter pro Schraube.

    Wichtig ist,daß das in einem Rutsch geht,damit die Luftblasen nicht nochmal nach oben wandern.

    Ach so gebrauchte Teile würde ich bei den Bremsen nicht verwenden,wenn die trocken rumliegen gehen die Dichtungen fest und wenn du dann bremst werden die glewich wieder undicht.

    Daß die Manschette beim hopchbocken zerschnitten wird liegt daran,da?sie am Aggregatträger anliegt.Mach da einen Lappen dazwischen.