Öllampe brennt dauerhaft und Motor springt schlecht an

  • Hallo zusammen. Mein T4 2,4 AAB Baujahr 96 hat 2 Probleme.

    Problem Nr.1 Die Öllampe brennt seit einiger Zeit ständig. Der Öldruck wurde gemessen und ist OK. Beide Öldruck-Schalter würden gewechselt. Leider keine Veränderung und ich weiß da leider jetzt nicht weiter.


    Problem Nr. 2 Der Motor startet sehr schlecht bis gar nicht ohne Startpilot. Wenn er dann angesprungen ist, geht er auch sofort wieder an nur wenn er über Nacht steht dann springt er frühs nur sehr sehr schwer an.

    Gemacht wurden bis jetzt , das Glühkerzen Relais, die Glühkerzen, die Blattsicherungen, der Dieselfilter und auch den sogenannten Knackfrosch. Auch wurden alle Gummi Einspritzleitungen erneuert. ESP wurde ein runderneuerte eingebaut, Fördermenge stimmt. Wenn der Motor startet sind auch einige Luftblasen im durchsichtigen Schlauch zu erkennen ( Rücklaufleitung). Nach einer Weile sind die dann wieder weg. Irgendwo scheint er also Luft zu ziehen, nur wo? Ich hoffe mir kann hier der ein oder andere bei den Problem helfen .


    Es handelt sich um ein T4 saugdiesel , 2,4D AAB Baujahr 96.


    Vielen Dank im voraus.

  • Hi Scorpion!


    Erst mal: Starthilfespray ist Gift für einen Dieselmotor, er zündet damit völlig unkontrollierbar und kann sogar rückwärts anlaufen! Die harten Schläge gehen vollauf die noch nicht geschmierten Lagerstellen.


    Jetzt ist die Frage: Spritproblem oder Vorglühproblem? Wenn ein Spritproblem vorliegt (Luft im System etc.), dann kommt beim Startversuch nichts aus dem Auspuff. Wenn ein Vorglühproblem vorliegt, dann kommt beim erfolglosen Leiern mit dem Anlasser unverbrannter Dieselnebel (graue Wolke) aus dem Auspuff und es riecht auch entsprechend.


    Du sagst, die Glühanlage wurde "gemacht". Arbeitet sie denn auch? Dh. es muss Spannung an den Glühkerzen ankommen (mehr als 11V), wenn man auf Zündung geht und das gelbe Lichtlein brennt (Messung von der Stromschiene zwischen den Kerzen gegen den Motorblock, zB. Prüflampe oder Multimeter). Wenn nicht, könnte entweder eine Unterbrechung des Klemme-30 (Dauerplus) zum Relais oder ein Kurzschluss am "S" (sense) Anschluss des Relais gegen Masse vorliegen, der einen heißen Motor vorgaukelt. In diesem Fall geht die gelbe Lampe auch nicht an vor dem Motorstart. Falls das der Fall ist, kann man versuchen, das Kabel am Temperaturfühler vorm Starten abzuziehen, was einen kalten Motor vorgaukelt, sofern nicht die Verkabelung den Kurzschluss hat. Der Fühler sitzt vorne oben am Wasserflansch des Zylinderkopfs.


    Was auch noch sein könnte, ein Defekt am ZAS (Zündanlassschalter), der beim Anlassen den "normalen" Strom wieder abstellt: In diesem Fall gehen die roten LEDs (LIMA, Handbremse, Öldruck usw.) während des Leierns mit dem Anlasser wieder aus (und beim Loslassen des Schlüssels wieder an). Sie dürfen aufgrund des Stromverbrauchs des Anlassers während dessen Betätigung nur dunkler werden, aber nicht ausgehen, sonst liegt deer Fehler vor. Der Motor bekommt dann im Moment des Anlassens den Sprit abgestellt und kann ohne Starthilfespray nicht anspringen.


    Die Öldrucklampe darf nie dauernd brennen, eine Elektronik davor sorgt normalerweise dafür, dass sie ggf. blinkt. Wenn sie dagegen dauerhaft an ist, dann liegt vermutlich ein Defekt im Kombiinstrument (durchgebrannter Transistor zur Ansteuerung der LED) vor. Kann man reparieren, das Teil kostet ca. 5 Cent. (BC 337, wenn ich mich recht entsinne). Ok, ab 1996 wurde ein anderes Kombiinstrument verbaut, aber vielleicht hast du ja noch das alte (ohne LCD-Kilometerzähler).

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das mit dem Starthilfespray ist absolut korrekt, wollte halt nur wissen ob er denn überhaupt anspringt.


    Und ja beim Starten ( leiern) kommt grauer geruchsintensiver Rauch aus dem Auspuff und wenn er gestartet hat, sogar kurz schwarzer Rauch. Die Vorglühlampe brennt aber im Kombiinstrument auf Stellung 1 und geht nach ca. 10 Sekunden aus. Beim vorglühen wird auch die Innenraumbeleuchtung dunkler. An den Kerzen liegt Spannung an. Diese habe ich mit einer selbstgebauten prüflampe (12V21W) getestet. Von daher gehe ich von aus das die Glühanlage funktioniert. Selbst bei 10 Grad plus draussen leiert er einfach zu lange. Das war vorher nicht so. Und wie gesagt wenn er dann angesprungen ist und ich mache ihn sofort wieder aus und starte erneut ist er sofort da und da ist der Motor ja immer noch kalt.


    Wegen der Öllampe es kann eventuell sein das es an dem Kombiinstrument liegt allerdings habe ich ein neues verbaut ( da das vorige kalt Lötstellen hätte) und exakt 2 Tage später bleibt die Lampe an. Zufall? Ich weiß es nicht. Kann es vielleicht auch an ein fehlendes Drehzahlsignal liegen? Das Kombiinstrument ( es ist noch das ohne LCD) selbst hat kein Drehzahlmesser von daher kann ich das nicht prüfen ob ein Signal da ist oder nicht. Bei dem Baujahr kommt das Drehzahlsignal ja von der Lima Kl.W Und ich meine Mal gelesen zu haben das ohne Drehzahlsignal die Lampe auch angeht. Und das mit dem Transistor, bekommt das ein Laie hin und sieht man das wenn das durchgebrannt ist?


    Liebe Grüße und nochmals Danke für die Hilfe.


    Ich hänge einfach an dem T4 , er ist zwar alt aber einen alten Sauger gibt man nicht auf. :)

  • Wenn Luftblasen im Rücklauf sind hast du diw Ursache doch schon gefunden.

    Irgendwo ist eine Undichtigkeit.

    Die muss gefunden und abgedichtet werden.


    Meine alte Dicke (1X) hatte ursprünglich auch keinen Drehzahlmesser und hat diesen erst bekommen als ich das Kombiinstrument tauschen musste.

    Da leuchtete die Öldrucklampe trotzdem nicht die ganze Zeit.

    Möglich ist immer auch ein Kabelfehler.

    Allerdings auch einfach zu wenig Öl im System oder eine Öldruckpumpe die ungenügende Mengen fördet.

    Oder hast du zu viel Öl im System?

    Dann bildet sich Schaum und deshalb wird nur eine zu geringe Ölmenge gefördert.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hallo Scorpion,


    Also, wenn grauere Rauch kommt, wird auch Kraftstoff eingespritzt. Auch, wenn ein paar Bläschen zu sehen sind, wird das nicht die Ursache sein.


    Also reicht vermutlich das Vorglühen nicht aus. Vielleicht ist auch der Förderbeginn sehr spät eingestellt (oder gewandert). Reagiert der Motor denn vom Geräusch her auf den Kaltstartbeschleuniger? Er sollte weicher laufen, wenn dieser reingeschoben ist, härter, wenn er rausgezogen ist.


    Bei den Glühkerzen müsste man jetzt mal den Strom messen. Selbst, wenn diese neu sind, es gibt Kerzen mit viel zu geringer Leistung, und mit denen springt der Motor nicht an. Eine ausreichend starke Kerze zieht beim EInschalten kurz ca. 14A, manche China-Kerzen nur 5A. Messen kann man das mit geringem Aufwand mit Hilfe eines DC-Zangenamperemeters, das man um eine Leitung an der Streifensicherung legt.


    Prinzipiell könnte auch noch der Motor einfach zu verschlissen sein und die Kompression dadurch zu gering, jedoch tritt das erst nach hunderttausenden km auf.


    Das Drehzahlsignal spielt beim Starten und nach dem Starten erst mal keine Rolle, daran kann es nicht liegen. Sowieso, wenn die Lampe einfach leuchtet, ist da was faul. Ein Hobby-Elektroniker mit einem passenden Lötkolben und etwas Erfahrung im Umgang mit Leiterplatten sollte das mit dem Transistor hinbekommen. Er ist auch beschriftet (außer es hat ihn zerfetzt, aber dann ist der Fall ja auch klar). Evt. hast du ein defektes Kombiinstrument durch ein anderes defektes ersetzt.


    Was du noch machen kannst, schauen, ob die beiden Kabel an den Öldruckschaltern vertauscht wurden. Die sitzen vorne relativ weit unten am Motorblock, ein Stückchen weit links von der Einspritzpumpe. zum Schutz stecken Gummitüllen darüber, darunter befindet sich ein einfacher einpoliger Flachstecker, den man einfach abziehen kann. Da der eine Schalter ein Öffner, der andere jedoch ein Schließer ist, wäre das auch eine Möglichkeit. In diesem Fall würde wahrscheinlich die Lampe bei nur Zündung an / Vorglühen aus bleiben und erst nach dem Starten angehen, bei manchen Schaltgeräten (selten) leuchtet sie auch permanent als Fehlermeldung. Wo die Schalter eingebaut sind (obere oder untere Position) ist ziemlich egal, aber es muss das richtige Kabel auf dem richtigen Schalter stecken, sonst spinnt die Geschichte.


    Gruß,

    Tiemo

  • Hallo zusammen. Das Auto steht seit Freitag bei VW in der Werkstatt. Der Förderbeginn war tatsächlich verstellt und wurde korrigiert, allerdings hat es am Motorstart nichts verändert.

    Die Kabel an den Öldruckschaltern sind korrekt, wenn ich die vertausche erklingt zusätzlich ein piepton aus dem Kombiinstrument . Die Ölmenge stimmt auch. Am Montag wollen die in der Werkstatt die Glühkerzen und deren Steuergerät wohl prüfen. Der Kaltstartbeschleuniger funktioniert, das hört man am unruhigen Motorlauf. Ich hoffe nur das die in der Werkstatt den Fehler finden.


    Morgen Abend weiß ich hoffendlich mehr und melde mich hier.


    Vielen Dank erstmal.

  • Hallo zusammen. Hab heute einen Anruf von VW bekommen. Wie gesagt Förderbeginn wurde eingestellt und irgendein Rückschlagventil. Leider startet das Auto immer noch sehr sehr schlecht. Die haben gesagt das die ESP saut. Da es aber eine Generalüberholte ist die im letzten Jahr verbaut wurde muss das die Werkstatt machen die die eingebaut hat weil da wohl zwei Jahre Garantie drauf ist. Also wieder zurück in die andere Werkstatt :(


    Wenigstens gibt es gute Nachrichten zur Öllampe. VW hat ein anderes Kombiinstrument gestestet und da ist die Lampe aus. Also ist das Kombiinstrument defekt. Da ich das erst im Dezember gekauft habe bekomme ich anstandslos ein neues.


    Nur das Startproblem bleibt nach wie vor. Ich könnte langsam verrückt werden und wer weiss ob es überhaupt an der ESP liegt.

  • Hallo Scorpion!


    Wenn die ESP "saut", dann liegt es mit Sicherheit auch daran! Wahrscheinlich hattest du mehrere Ursachen gleichzeitig.

    Hintergrund ist, dass die ESP im Betrieb unter Innendruck steht, da "saut" es dann, und nach dem Abstellen will der Diesel wieder in den Tank zurücklaufen und es wird Luft eingeschlürft.

    Beim Anlassen muss dann erst wieder Diesel nach vorne gefördert werden, bevor der Motor angeht.

    Bevor du nun eine Werkstatt anpflaumst, solltest du noch feststellen, WO de ESP "saut", denn das könnte auch an einem der Schlauchanschlüsse sein.

    Meist kann man die Quelle ganz gut finden, indem man die ESP erst mit Bremsenreiniger einsprüht, dann mit Druckluft trocken pustet, den Motor mal startet und beobachtet, von woher es "nachblutet".

    Die ESP selbst wird gerne undicht

    - am Deckel

    - an der Verstellwelle (unter dem Blech, wo der Gaszug eingehängt ist)

    - zwischen Gehäuse und HD-Teil (der Klotz, aus dem die Einspritzleitungen rauskommen)- am ELAB (elektrisches Abstellventil auf dem HD-Teil)

    - an den Leitungen selbst, wenn sich die Stutzen am HD-Teil gelockert haben

    - an der Zentralschraube zwischen den Einspritzleitungen

    - am KSB (zwischen der ESP und dem Motorblock, sie ist dann nur unten nass)


    Gruß,

    Tiemo