Wenig Leistung beim T4 California 2,4L Saugdiesel BJ 1991

  • Habe bereits Dieselfilter gewechselt. Leider noch Luft im Sprit-System. Wie bring ich das raus? 340000 km. Sollte man auch die Einspritzdüsen wechseln bzw. reinigen? Wie bringt man die am besten raus? Eingerostet?

  • Buffi

    Hat den Titel des Themas von „Wenig Leistung beim T4 2,4L Saugdiesel“ zu „Wenig Leistung beim T4 California 2,4L Saugdiesel BJ 1991“ geändert.
  • Hallo,

    wenn immer neue Luft dazukommt ist irgendwo ein Leck. Neue Dichtungen eingesetzt? Wiki Eintrag nachgelesen?

    Die Einspritzdüsen gehen manchmal einfach und manchmal schwer. Viel Kurzstrecke? Dann eher schwer. Für den Anfang solltest du dein Problem aber erst genauer beschreiben.

  • Wie bringe ich die Luft aus der Kraftstoffzuleitung Filter bis Einspritzpumpe raus? Benötigt man zum ausbauen der Einspritzdüsen Spezialwerkzeug?

  • Eigentlich sind die Kraftstoffsysteme "selbstentlüftend", d.h. wenn du lang genug orgelst, ggf. mit Pausen, dann wird genügend Sprit gefördert. Du musst nur zuerst sicherstellen, dass das Leck gefunden und beseitigt ist, sonst kommt immer wieder Luft nach, dann hilft alles orgeln nichts mehr.

    Für die Düsen brauchst du ggf. so einen Schlaghammer-Abzieher, oder was selbst gebautes, wenn sie so nicht raus gehen. bei geschraubten Düsen so eine spezielle lange Nuss mit Schlitz (zumindest erleichtert das die Demontage erheblich).

    Gruß Rainer


    Danke für den wichtigen Hinweis, FuMa

    Du weißt nicht, was du gesagt hast, bevor du nicht gehört hast, was der Andere verstanden hat!

    Einmal editiert, zuletzt von nonius () aus folgendem Grund: wichtige Korrektur Demontage der Düsen

  • Hi!


    Beim AAB hilft es, wenn der Motor vor dem Lösen der Düsen warm ist.

    Und ja, man benötigt eine spezielle Langnuss für die Düsen, diese muss im Innern auch genug Platz haben für die Leckölanschlüsse der Düsen.

    Beim Lösen (nur Losbrechen der Verschraubung) muss man darauf achten, dass man nur Drehung einbringt. Also nicht an der Knarre reißen, sondern am einen Ende ziehen, am anderen Ende gleich stark in die entgegengesetzte Richtung drücken. Sonst kann es im Extremfall passieren, dass die Gewinde am Zylinderkopf ausreißen, der ist dann Schrott.

    Nach dem Lösen der Düsen müssen unbedingt die Hitzeschutzscheiben (Flammschutzscheiben) erneuert werden, sonst überhitzen anschließend die (neuen?) Düsen und gehen gleich defekt.


    Geringe Leistung liegt aber wahrscheinlicher an Kraftstoffmangel durch zu viel Luftanteil oder (vor der Reparatur) am zugesetzten Filter. Dadurch baut die ESP nicht den richtigen Innendruck auf, durch den der hydraulische Frühversteller (in vulgo: "Spritzversteller") betätigt wird und die Einspritzung erfolgt bei hoher Leistung zu spät, außerdem brennt Luft natürlich auch nicht so gut...

    Also erst mal das Luftproblem lösen!


    Wenn direkt nach einer Reparatur immer wieder mal einzelne Blasen durch den Schlauch eilen, insbesondere beim plötzlichen Gasgeben, ist das meist Restluft, die noch irgendwo hängt und verschwindet nach ein, zwei Stunden Fahrt. Das System ist ja selbstentlüftend, die Blasen werden über den Rücklauf zum Tank befördert, wo sie in Ruhe ausblubbern können.

    Wenn aber immer wieder neue Luft eindringt und auch im Standgas ständig Blasen zu sehen sind, stimmt was nicht. Meist ist es ein Leck im Bereich der Schlauchschellen (zu fest? verspannt? schief aufgeschoben? Schlauchenden beschädigt? Verpressung zum Kunststoffschlauch defekt?) an den Anschlüssen des Filters, eine defekte oder fehlende Dichtung am "Knackfrosch" (weißes Ventil obendrauf, Vorwärmventil, hat einen O-Ring an dem eingeschobenen Stutzen), eine gerissene Kunststoffschraube am Wasserablass des Filters oder aber defekte Rücklaufschläuche und Endkappen an den Leckölanschlüssen der Düsen (Die Düse ganz Beifahrerseite) trägt eine Endkappe, die auch mal gerne einen Riss bekommt).

    Diese Luft sollte zwar direkt in den Tank gelangen, manche Blase fährt aber bei weniger als 15°C vorher im kleinen Kraftstoffkreislauf mit dem Vorwärmventil einige Male "Karussell", bevor sie den richtigen Schlauchabgang erwischt, sodass Luft von den Leckölanschlüssen durchaus auch am Vorlaufschlauch der ESP sichtbar werden kann. Bei viel Luft ist dann auch zu erwarten, dass man nach längerem Stehen lange "leiern" muss, bevor der Motor anspringt.

    Weitere Luftquellen im Vorlauf sind T-Stücke für Dieselstandheizungen und defekte Tankanschlüsse. Da in dem Bereich Unterdruck herrscht, wird dann Luft reingesaugt.

    Auch am Wellendichtring der ESP kann Luft eingesaugt werden und Leistungsprobleme machen. Symptomatisch ist dann, dass beim Abstellen des Motors Luft in den halbwegs blasenfreien Schlauch zurück schlägt und dann der Kraftstoffpegel darin langsam nach unten sinkt. Diese Luft war im Betrieb komprimiert und entspannt sich nun. Im Betrieb sieht man dann im Vorlauf recht wenig Luft, aber sehr viel im Rücklauf.

    Dabei kann auch eine Rolle spielen, wenn die "OUT"-Schraube verstopft ist, das ist die Hohlschraube, an der der Rücklaufschlauch angeschlossen ist und die die Gravur "OUT" trägt. Sie hat eine D=0.55mm Drosselbohrung, damit die ESP trotzdem Innendruck aufbauen kann, die durch einen Sintermetallfilter in der Bohrung der Schraube vor Schmutzteilchen geschützt ist. Jedoch setzt sich dieser Filter auch mal gerne durch verharzte Kraftstoffanteile zu, dann funktioniert das System nicht mehr richtig, die ESP wird dann auch zu heiß. Ausbauen und reinigen, durchblasen, oder erneuern.

    Wenn gar diese "OUT"-Schraube (Position oben am Pumpendeckel) mit der normalen Hohlschraube am Vorlauf der ESP (in der Nähe des Zahnriemens) vertauscht wurde, dann hat man massive Leistungsprobleme schon knapp oberhalb vom Standgas, sodass man garnicht richtig fahren kann.

    Falls man schon im Standgas viele Blasen sieht, kann man die verdächtigten Schlauchteile kräftig rundherum mit Wasser einsprühen: Wenn nun dieses anstelle der Luft eingesaugt wird, verschwinden die Blasen vorübergehend, man hat die Leckstelle gefunden.

    Leckölverschlauchung an den Düsen, Endkappe und den Schlauch von den Düsen zur ESP würde ich einfach auf Verdacht neu machen. Das Zeugs kostet auch nicht viel.


    Gruß,

    Tiemo

  • Also, der neue MAN Dieselfilter hatte nicht genügend Diesel durchgelassen. Anderen eingebaut, und es lief . zudem war der Diesel schon etwas alt. November 2018.

  • Hallo Buffi!


    Erst mal Danke für die Rückmeldung, schön, dass die Leistung wieder vorhanden ist!

    MAN Dieselfilter? War das vielleicht ein China-Fake eines "Mann"-Filters? Ich wüsste nicht, dass MAN (also der Dieselmotoren- und LKW-bauer) auch Filter herstellt. Aber ich habe schon lustige Fakes gesehen, die dann "Menno" oder "Mamm" oder sonstwie hießen, einfach nur, damit es ähnlich aussieht. Die sind meist von ihren technischen Daten nicht so toll, sonst könnte man sie auch unter einer eigenen Marke gut verkaufen.


    Gruß,

    Tiemo