5.Gang springt raus

  • Hallo liebes Forum - ich habe da folgendes Problem bei meinem AAB Baujahr 92, Getriebe ist 02B (schwarzer Deckel)...


    Mein 5.Gang sprang auf einmal bei ca. 100 km/h am Berg raus , da wir zu dem Zeitpunkt kurz vorm Nordkapp waren und der Gang auch nur unter Volllast rausflog entschieden wir uns weiterzufahren. Das ging auch eigentlich ziemlich gut, das Getriebe machte auch keine Geräusche o.ä. und auf gerade Strecke hatten wir keine Probleme (vorsorglich haben wir uns allerdings eine Art Lasso gebastelt, um den 5.Gang ggf zu halten).

    Jetzt sind wir wieder zurück und ich persönlich habe auf eine defekte Feder hinter der Schiebemuffe getippt.. also habe ich entsprechend das Ersatzteil beim Freundlichen besorgt, Getriebeöl abgelassen, Seitendeckel auf, Schaltgestänge ab und dann konnte ich Schiebemuffe samt Zahnrad und Synchronkörper und Nadellager entspannt per Hand abziehen. Das geht doch eigentlich auch nicht so!?!:/

    Das Nadellager sah eigentlich noch gut aus - habe ich jetzt aber auch gewechselt, da eventuell aufgrund zu geringem Ölstands zu heiß geworden..

    Die besagten Federn waren beide auch noch intakt, aber auch diese habe ich vorsorglich gewechselt, weil ich ja eh schon mal dran war...

    Die Zahnungen vom Fest- und Schaltrad sahen noch super aus, auch vom Synchronring und der Schiebemuffe. Eigentlich konnte ich keine wesentlichen Abnutzungen erkennen, es waren auch keinen Spähne im Öl! Eventuell noch als Randinfo: das Getriebe wurde 2014 vor knapp 90000km generalüberholt und sollte daher noch eher frisch sein...


    Also hab ich das ganze wieder zusammengebaut und naja der 5.Gang springt jetzt weiterhin raus..

    Schaltgestänge wurde auch überprüft und neu eingestellt, also fällt das eher raus. Die anderen Gänge schalten butterweich, Rückwärtsgang macht auch keine Probleme.


    Jetzt zur Frage: Warum konnte ich den ganzen Kram einfach per Hand abziehen und brauchte keinen Abzieher? Kann die Welle einlaufen?


    Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee ..

  • Lagerkugeln sind in Ordnung.. haben kein Spiel und nachgefettet hab ich auch!

    Ich hab das Getriebe gerade noch mal fix auseinander gebaut und mir die Schaltgabel angeschaut: die Schleifblöcke sind getriebeseitig abgeschliffen!!! Ich denke das kommt wohl durch das Festhalten des Ganges, da die Gabel dann die Schiebemuffe halten musste und somit einer enormen Reibung ausgesetzt war. Diese werde ich so oder so ersetzen. Allerdings habe ich versucht die Schleifblöcke um 180Grad zu drehen, um dann ein mögliches Spiel beim Rüberdrücken auszuschließen, dies brachte allerdings auch kein Erfolg, der Gang springt trotzdem raus....

  • Schaltmuffe schaut gut aus, alle Zähne intakt und auch kein größerer Abrieb o.ä. zu erkennen.

    Habe bei Austausch der Federringe auch die Sperrstücke (Teilenummer 084311313) in der Hand gehabt.. auch da konnte ich keine Schäden erkennen - ich überlege jetzt aber sie einfach mal zu wechseln um eine weitere Federquelle auszuschließen..

  • Hallo Mamu!


    Prüfe mal, ob die Welle Axialspiel hat. Das ist vor "Verenden" der Hauptlager so. Dann taucht sie unter der Schaltgabel durch und der Gang springt raus. Der GAU kommt dann, wenn die beiden Gangräder nicht mehr mit 100% Überdeckung laufen, dann brechen Zähne aus und der 5. Gang ist innerhalb von Sekunden zerstört. Oft erkennt man, dass das Zahnrad am Getriebegehäuse anläuft (Schleifspuren im Alu).

    Dass man die Baugruppe vom Nadellager ziehen kann, ist normal, das darf ja nicht klemmen.


    Gruß,

    Tiemo

  • Moin Tiemo, die Welle hat kein axiales Spiel ..die sitzt super, auch keine Schleifspuren am Deckel...


    Das die Baugruppe vom Nadellager abgeht ist klar - aber eigentlich benötige ich doch nen Abzieher um die ganze Einheit samt Synchronring und Schiebemuffe von der Welle abzubekommen oder nicht!?

    So liest sich das zumindest bei t4 Wiki unter langer 5. Gang... Wobei ich mir nicht sicher bin ob das mit dem Abzieher nur fürs Festrad und nicht für das Schaltrad gemeint ist...

  • So ich habe jetzt mal die Schaltgabel vom 5.Gang gewechselt und auch im Getriebe den Hebelweg neu eingestellt. Leider ist das Problem immer noch nicht behoben...


    Allerdings habe ich mir jetzt noch mal alle Komponenten genau angeschaut und habe feststellen müssen, dass die Innenzahnung vom Synchronkörper stark abgenutzt ist - das könnte also der Fehler sein..

    Meines Wissens nach wird der Synchronkörper allerdings nicht mehr produziert :rolleyes:


    Hat jemand vielleicht eine Idee wo ich Ersatz bekomme?