Bremsdruckregler neu, keine Leistung

  • Hallo liebe Bullifreunde,

    mein Transporter, Bj. 91 bringt hinten nur 50 bis 60 nm Bremswirkung.

    Es wurde ein neuer Regler (Brembo) verbaut. ohne Ergebnis. Versuchsweise wurde die Vorspannung der Federn so erhöht, dass der Regler eigentlich voll öffnen müsste (Hebel also am Anschlag). Keine Erhöhung der Bremskraft. Die Handbremse hat ausreichend Wirkung. Die Bremsen hinten wurden auch erneuert.

    Ich bin mit meinem Latein am Ende.

    Da der Regler, als ich den Bulli kaufte überbrückt war, wurde der neue Regler gemäß den Bildern im t4 Wiki angeschlossen. Also die ankommenden Leitungen unten, die abgehenden oben.


    Meine letzte Idee ist, dass der Regler falsch herum angeschlossen wurde. Hat vor 2 Jahren eine Werkstatt gemacht.


    Wer weiß Rat?

  • Wie gesagt, der Regler war überbrückt, die Bremswirkung war im TÜV-Bericht den ich beim Kauf erhielt nicht festgehalten. Es musste theoretisch die maximal mögliche Bremsleistung angelegen haben.

    Da mir dies zu gefährlich war, wurde der neue Regler eingebaut.

    Die Handbremse bringt ca. 150/150 (Die neuen Bremsen müssen sich wohl noch ein wenig setzen)

    Ich habe Trommelbremsen und kein ABS.

  • O.K. es ist vollbracht, das neue Siegel ziert mein Kennzeichen.

    Zum Thema Bremsen/Hinterachse T4 gibt es, so habe ich jetzt gelernt so viele Mythen wie Handlungsanweisungen.


    Mein Ergebnis: man solle die Federn am Waagebalken und die Anschlagschrauben nicht verstellen, weil dies Werkseinstellung ist. Die Grundeinstellung des Reglers erfolgt nur an der zentralen Inbusschraube, was jetzt auch geschehen ist. Handbremse und Betriebsbremse zeigen jetzt beidseitig den Wert von 200. Ich fürchte, für den unbeladenen Transporter ist dies eigentlich zu viel aber der Prüfer hatte nichts dagegen.


    Jetzt die Frage für Spezialisten: wie funktioniert der Regler genau? Im Innern ist pro Bremskreis je ein Kolben verbaut, der durch eine Feder in Richtung offen gedrückt wird. dieser Druck kann durch die Inbusschraube variiert werden und erhöht sich wenn am äußeren Hebel durch Zuladung weiterer Druck aufgebaut wird. Jetzt kann es doch eigentlich nur so sein, dass der Bremsdruck den Regler eigentlich schließt und je mehr Druck durch die Federn auf die Kolben ausgeübt wird, die Kolben am Schließen gehindert werden, also mehr Bremsdruck an der Bremse ankommt.

    Ist das so richtig? konnte der TÜV-Prüfer mir auch nicht sagen weil er den genauen Aufbau dieses Reglertypes nicht kannte.

  • Hallo Ratzfatz, genauso funktioniert das Teil.

    200Nm - da solltest du auf jeden Fall mal bei schlechten Straßenverhältnissen (Regen, Schlamm) einen Vollbremsversuch machen. Der Regler soll verhindern, dass die Hinterachse blockiert, weil sonst dein Heck überholt. Also sollten bei dem Versuch die Vorderräder blockieren und die Hinterräder nicht. Für Eis und Schnee haut das dann leider nicht hin, aber man kann halt nicht alles haben ohne ABS, das ist dem einfachcen System geschuldet.


    Gruß,

    Tiemo

  • Soweit sich die Ausgangslage wieder rekonstruieren ließ, ja.


    Bremsversuch halte ich auch für sinnvoll. Ggfs. muss der Druck dann noch etwas reduziert werden. Bedeutet natürlich dass ich dann wieder einer Werkstatt mit Bremsenprüfstand auf die Nerven gehen muss. Habe eigentlich erstmal genug davon.


    Vielen Dank für Eure Antworten

    Ratzefatz

  • Hallo,

    Der Regler wird nicht über die Inbusschraube eingestellt, sondern über die Federn. Siehe https://t4-wiki.de/wiki/Bremsdruckminderer#Einstellung . Da wird genau die Vorgehensweise beschrieben, wie sie auch im Reparaturleitfaden „Bremsanlage ab Januar 1996“ von VW steht. „Werkseinstellung“ ist das solange, wie nichts am Fahrwerk geändert wird... auch müssen alle Teile zueinander passen. Vielleicht war da auch vor dir schon jemand dran, ist gescheitert und hat das Ding dann stillgelegt?
    Fummelig ist das Einstellen, weil dazu ein bestimmter Beladungszustand simuliert werden muß, d.h. das Fahrzeug auf eine festgelegte Höhe (mm-genau...) gebracht werden muß. Bei VW gibts da natürlich Spezialwerkzeug, welches statt der Stoßdämpfer eingebaut wird. VW schreibt weiter: „Bei Beanstandungen - Hinterachse bremst zu schwach oder zu stark - zunächst Anschlagpuffereinstellung prüfen => Seite 145“ Im RLF wird dann eine Grundeinstellung des Systems beschrieben, bestimmte Bremsdrücke müssen erreicht werden, oder die Federn weiter verschoben, und die Drücke wieder geprüft...

    Hoffe das hilft.
    Grüße

    • • ->2017 : T4 ABL - 1.9 TD MV Westfalia MJ: '93
    • • 2017-> : T4 AAB - 2.4 D MV Westfalia MJ: '93
  • Ja, das hilft sehr.

    Nun weiß ich nämlich, dass ich doch auf dem richtigen Weg war. Die Sache mit der Inbusschraube stammt von einer Werkstatt. Natürlich wurde von einem Vorbesitzer schon an der Bremse herumgefummelt und letztlich der Regler einfach überbrückt. Auch die Fahrwerksfedern könnten nach Augenschein einmal durch Stärkere ersetzt worden sein. Das alles hat ja auch Einfluss auf die Bremse.

    Immerhin funktioniert die Sache jetzt ja. Was fehlt, wäre eben ein gewisses Feintuning.


    Gruß

    Ratzefatz

  • Hallo nochmal,

    Wie gesagt gehören theoretisch zu anderen Fahrwerksfedern auch andere Federn des Bremsdruckreglers, erkennbar an den Farben. Da gibt es so eine Zuordnungstabelle.
    Das „Feintuning“ ist (wenn die Grundeinstellung stimmt) wohl immer etwas Herantasten bzw. try-and-error.

    Viele Grüße

    • • ->2017 : T4 ABL - 1.9 TD MV Westfalia MJ: '93
    • • 2017-> : T4 AAB - 2.4 D MV Westfalia MJ: '93