Hallo,
Zitat
Leider musste ich nun nach ein paar hundert Kilometern ein extrem hohen
Ölverbrauch feststellen (ca. 1 Liter / !100! km, nicht pro 1000!). Der
Motor ist dicht. Keine Tropfstellen oder Ölflecken über Nacht auf dem
Stellplatz. Leichter Dieselruss bei Leerlauf oder Gasgeben im Stand.
Leistung ist ordentlich (die eingetragenen 137km/h schafft er auf der
Bahn). Dier Verbrauch ist mit 8 bis 9 Liter Diesel im Rahmen.
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Wie auch schon die anderen, komme ich, aufgrund Deiner Beschreibung, zu dem Schluß, daß der Motor ein massives Abnutzungsproblem hat und deshalb das Öl verbrennt. Baufahrzeug hattest Du schon geschrieben. Mit viel Anhängerbetrieb?
Bei Baufahrzeugen gibt es häufig deshalb riesige Abnutzungsprobleme im Motor, weil
1. auf Baustellen gerade im Sommer eine hohe Feinstaubbelastung, von z.T. aggresiven Stäuben, z.B. Zement, Gips etc., herrscht. Dieser Staub dringt in alle Poren, auch des Motors. Wenn da der Luftfilter nicht fachgerecht sitzt oder andere Öffnungen des Motors halt mal aufstehen (z.B. beim Nachfüllen von Öl), sitzt dieser Staub im Öl und im Verbrennungsraum und schmirgelt Kolben, Kolbenringe, Zylinderlaufbahnen, Ventilschaftabdichtungen und Öldrucklager systematisch ab.
2. die Wartungsintervalle so gut wie nie eingehalten werden, d.h. ein Schmierfilmabriß kann wegen "Überladung" des Öls schon mal vorkommen. Das wirkt auch ziemlich abrasiv.
3. der Ölfilter dann eben auch zu selten ersetzt wird, gibt es da ein weiteres Problem. Der Ölfilter sollte diese Kleinstbestandteile eigentlich herausfiltern. Dazu ist er da. Leider oder Gott sei Dank hat der aber eine bypass-Funktion, d.h. wenn der Filter zu ist, geht bei entsprechendem Öldruck der bypass auf und das Öl schießt eben ungefiltert durch. Die Konstrukteure haben sich wohl gesagt, daß es besser ist mit verdrecktem Öl zu schmieren, als überhaupt nicht. Stichwort: Notlaufeigenschaften.
Also hast Du aus meiner Sicht 2 Alternativen:
1. Du machst den Kauf wegen schwerwiegender, verschwiegener Mängel rückgängig. Ein kapitaler Motorschaden ist ein schwerwiegender Mangel.(Man hätte Dich auf erhöhten Ölverbrauch hinweisen müssen und das auch im Kaufvertrag festhalten)
2. Du beißt in den sauren Apfel und ersetzt den Motor oder überholst den alten komplett. Heißt zerlegen, Kurbelwellenlager prüfen, ggf Kurbelwelle schleifen lassen, neue Lager rein, Kolben raus, Zylinderbuchsen prüfen und durchmessen, ggf hohnen lassen, neue Kolben und Kolbenringe rein, Ölpumpe prüfen, ggf ersetzen, am Kopf Nockenwelle incl. Lager prüfen, ggf ersetzen, Ventile nachschleifen, Ventilschaftabdichtungen ersetzen und sofern Hydrostößel drin sind, sollte man da auch mal einen Blick drauf werfen.
Vielleicht ist ja der Verkäufer bereit, sich an den Kosten zu beteiligen.
Gruß
Thomas