Hallo Nadine!
Und da ist mein Beitrag auch wieder weg sendet mir net Richtig ab
also nochmal. Lötlampe hört sich gut an. Wobei ich damit den Bus eher anzünden will so wie die Gefühlslage ist mit dem. Neben Antworten steht leider nix von neuem Thema. Nun so also neuen magnetschalter hat mein Mann eingebaut er bringt dann auch 2 normale "Umdrehungen"auf m Anlasser. Aber dann wieder nur ewiges Gesumme ohne was
Also, wenn der Anlasser nur 2 Drehungen schafft und dann ein Summen zu hören ist, dann liegt das daran, dass die Batteriespannung dermaßen zusammenbricht, dass sogar die Relais in der Elektrik nicht mehr schalten können.
Durch das ständige lange Georgel ist die Batterie wahrscheinlich tiefentladen und bei den derzeitigen Temperaturen bestimmt auch schon geschädigt. Gönnt euch eine neue, nicht zu kleine Batterie, es muss keine Superduper-Marken-Glasvlies-Gedöns oder so sein. Sie sollte von der Polkonfiguration (wo + und - sitzen, wenn man sie "richtigrum" reinstellt) passen und um die 80...100Ah haben. 100Ah passen gerade noch in den AAB rein.
Die Batterie sollte Schrauböffnungen für die Wartung haben ("wartungsfrei" heißt Wegwerfen, wenn die Wartung anstehen würde). Bei Batterien mit durchscheinendem Gehäusematerial sieht man besser als bei den schwarzen den Wasserstand schon von außen.
Und gönnt euch ein elektronisches Ladegerät, das mindestens 12A kann und den Ladevorgang mit Mikroprozessor überwacht und steuert. Erkennt man zB. daran, dass das Gerät sowohl Spannung als auch Ladestrom anzeigen kann und nach dem Laden Erhaltungsladung durchführt. Im Kurzstreckenbetrieb habe ich es mit dem AAB im Winter auch schon erlebt, dass die Lichtmaschine es nicht schafft, neben der ganzen Beleuchtung und dem Gebläse und der Vor- und Nachglühelektrik auch noch den vom Anlassen geschwächten Akku wieder richtig aufzuladen.
Wenn der Anlasser in Ordnung ist, sollte er nun mit der neuen und frisch geladenen Batterie mühelos drehen.
Leider heißt das noch lange nicht, dass dann auch der Motor angeht. Dieser braucht dafür noch Kraftstoff zur richtigen Zeit und eine heiße Stelle in der Wirbelkammer, an der dieser sich entzünden kann. Der AAB muss also kräftig vorgeglüht werden, dazu muss die Vorglühanlage Tip-Top sein. Das heißt, die Elektrik muss die Batteriespannung verlustarm an die Glühkerzen weitergeben, und diese müssen einen kräftigen Strom fließen lassen, wenn die gelbe Lampe im Cockpit an geht: Es sollten möglichst 11V an jeder der Kerzen ankommen (mit Multimeter direkt am Motor, Elektroanschluss gegen blankes Metall des Zylinderkopfes messen), und es sollte beim ersten Kaltstart pro Kerze ein Anfangsstrom (die erste Sekunde) von knapp 16A fließen, insgesamt also an die 80A. Das kann man mit normalen Multimetern nicht mehr so einfach messen, hier benötigt man eine Strommesszange für Gleichstrom, die man um das rot/weiße Zuleitungskabel zu den Glühkerzen legt. Bei der derzeitigen Witterung sollte die gelbe Lampe mindestens 8 Sekunden an bleiben, sonst wäre der Temperaturfühler und das Vorglührelais zu prüfen.
Stimmt die Spannung (11V) an den Kerzen nicht, muss man im Motorraum das Pluskabel von der Batterie zum Vorglührelais (mit der "102" drauf im Sicherungskasten prüfen, und wenn nötig, Kontakte reinigen oder das Kabel austauschen, die Striefensicherung im Halter im Motorraum auf Korrosion und schlechten Kontakt prüfen, am besten einen neuen, blanken Sicherungsstreifen reinschrauben, und natürlich desgleichen mit dem restlichen Kabel zu den Glühkerzen, auch den Zustand der Kupferschienen zwischen den Kerzen kontrollieren. Auch das Masseband der Batterie und des Motors sollten überprüft und ggf. die Kontakte an Batteriepol und Motor/Getriebe demontiert und gesäubert und gefettet werden.
Stimmt der Strom (16a im ersten Moment) nicht, sind die Kerzen im Lauf der Zeit lahm geworden und haben keine Leistung mehr. Dann sind sie durch einen kompletten Satz (5 Stück) neue schnellglühende, nachglühfähige Kerzen zu ersetzen, wenn es der Geldbeutel zulässt, NGK, Beru, Bosch oder ähnlich nehmen.
Wenn der Motor jetzt noch zickt, ist zu prüfen, ob er gleich Kraftstoff bekommt, oder ob durch Undichtigkeiten an Einspritzpumpe oder Kraftstoffverschlauchung Luft ins System kommt. Ein Hinweis darauf ist, wenn er erst eine Weile wie tot vom Anlasser gedreht wird, und dann zögerlich anspringt und nach wenigen Sekunden normal läuft, und nach kurzem Abstellen über Tag ganz normal anspringt, nach längeren Stillstandzeiten aber wieder zickt. Oft sind hier die kleinen, gesteckten Leckölschläuche zwischen den Einspritzdüsen an den Enden porös und sollten ALLE ausgetauscht werden, auch die Gummikappe auf der Düse ganz auf der Beifahrerseite. Hier bitte keinen Schlauch mit eingedrehter Schraube verwenden, das ist nie dicht. Eine beliebte Leckstelle ist der Filter/Wasserabscheider im Blech vor der Batterie. Er hat unten einen Plastikdeckel mit einer Dichtung, die immer im Dreck hängt und gerne spröde wird. Außerdem muss der Abscheider natürlich ab und an auch mal entleert werden, in ihm sammelt sich Kondenswasser aus dem Tank, das ansonsten die Teile der Einspritzanlage von innen festrosten lässt.
Der Choke ist kein Joke (Witz) und eigentlich auch kein Choke (Starterklappe), sondern ein "Kaltstartbeschleuniger", der den Einpritzzeitpunkt durch Verstellen des Förderbeginns der Einspritzpumpe vorverschiebt, damit der Kraftstoff im kalten Motor mehr Zeit zum Zünden hat. Er muss eigentlich bei jedem Start gezogen werden, denn technisch kalt ist der Motor bereits nach wenigen Minuten (ausgekühlte Wirbelkammern), auch, wenn das Kühlwasser noch warm ist. Beim AAB kann er eigentlich immer gezogen bleiben. Bei meinem habe ich daher den Knopf entfernt, der steht immer in Stellung gezogen, das schadet nicht.
Wenn der Motor nun gleich rumhustet, minutenlang weißen Qualm ausstößt, der nach unverbranntem Diesel stinkt und beim Reinschieben des Chokes gleich wieder abstirbt, dann stimmt vielleicht auch der Förderbeginn der Einspritzpumpe nicht. Dieser wird im Rahmen der Zahnriemenerneuerung (meiner Erinnerung nach alle 90.000km oder 7Jahre) justiert, oder bei Reparaturarbeiten an dem System. Kann schon sein, dass bei eurem Bus (190.000km) das noch nie oder erst einmal gemacht wurde und schon länger wieder fällig ist. Das müsstet ihr auch mal anhand der Unterlagen feststellen, denn ein ungewarteter Zahnriemen reißt auch mal gerne und das führt beim AAB zu einem kapitalen Motorschaden.
Wenn dein Mann einen Magnetschalter am Anlasser wechseln kann, dann ist ihm auch die Abarbeitung (bei jetzt hässlichen Minusgraden) der obigen Fehlermöglichkeiten, vielleicht bis auf das Einstellen des Förderbeginns / Zahnriemenwechsel, zuzutrauen, und eigentlich müsste sich die Situation deutlich verbessern lassen. Ein Fehler, die mangelnde Energieversorgung, ist ja ganz klar und deutlich. Also nicht verzagen!
Gruß,
Tiemo