Beiträge von RoPe65

    Hast Du denn die Schaltpläne für Dein Modelljahr? Anhand derer könntest Du die Verkabelung nachvollziehen und überprüfen, ob alles passt. Ohne wir es ein wenig mühsam.

    Allerdings sollte sich die Verkabelung zwischen 1991 und 1998 nicht sehr geändert haben, insbesondere da die Zentralelektrik bis 2003 dieselbe geblieben ist.

    Nicht dass da mal ein anderes eingebaut wurde und daher die Belegung / Stecker nicht mehr funktioniert? Funktioniert die Kraftstoffwarnlampe?

    Wir haben hier einen Bus mit Tachowelle, eine Kraftstoffwarnlampe wurde erst mit MJ1998 eingeführt.

    Die Steckerbelegung ist bei allen grünen (eckigen) KI’s gleich. Einzig die Verbindung mit Klemme 15 an den Mehrfachsteckern der Zentralelektrik hat sich nach MJ1995 geändert: bis 1995 kam das Zündungsplus von U1/Pin 4, danach von U2/1. Und es wurde die Kontrollleuchte der Nebelschlussleuchte ergänzt (war vorher im Schalter integriert).

    1. Das Vorglühverhalten ist normal. Aber Achtung: wenn die Kontrolllame im Kombiinstrument (KI) erlischt, kann es durchaus sein, dass er weiter vorglüht, speziell bei kaltem Motor. Damit verbessert sich die Verbrennung bei kaltem Motor. Wie startet der Motor denn , wenn er kalt ist?
    2. Laut Original-Schaltplan sind die Pins 3 und 6 des Mehrfachsteckers "M" mit dem Tankgeberleitungen belegt. Das ist auch bei mir so. M/6 ist die Masseverbindung, M/3 liefert das Signal ans KI. M/4 ist mit dem Vorglühsignal verbunden, das ans KI geliefert wird. M/5 wie in T4-Wiki beschrieben ist definitiv falsch, das hängt über die Sicherung S16 am Zündungsplus (Kl. 15).

    Ich vermute auch, dass die von Dir gemessenen Kabel die des Tankgebers sind, ist für mich plausibel.

    Aus welchem Grund könnte die Tankanzeige im KI nicht funktionieren, obwohl vom Tankgeber zur ZE der passende Strom fließt?

    Solange Du das lila/schwarze Kabel nicht auf M/3 legst, kommt das Signal eben nicht an der richtigen Stelle im KI an!


    Wenn ich den Schaltplan richtig interpretiere geht der Strom vom lila/schwarzen Kabel direkt zum Stecker des KI und das braune Kabel (Masse) liegt an Kl. 31 an.

    Richtig, allerdings ist die Verbindung zu Kl.31 in der ZE vereinfacht dargestellt: tatsächlich holt sich bei den Modelljahren vor 1996 der Tankgeber die Masse übers KI (via Mehrfachstecker U2/13 und KI-Stecker Pin 5). Erst später wurde diese Leitung noch über den Mehrfachstecker G1/Pin 5 direkt mit Masse verbunden, um das neue KI (ab MJ1996) zu entlasten.

    Die Steckerbelegung beim AAB scheint anders zu sein, als auf dem Bild ( https://www.t4-wiki.de/wiki/Mehrfachstecker ) Auch der Stecker hat eine andere Form. Die Nase ist nicht seitlich sondern mittig.

    Wenn dem so ist, dann hat da jemand an dem und evtl. auch an anderen Steckern herummanipuliert. Das alles mag momentan funktionieren (bis auf die Tankanzeige), aber wer weiß welche Zeitbomben da noch ticken. Daher vor dem umpinnen unbedingt messen, ob der Durchgang tatsächlich so ist wie im Originalzustand.

    Und hat die Reparatur geklappt?

    Leider sind mir die Anzeigen alle auseinander gegangen und mussten wieder montiert werden (Plastikabdeckungen, kleine Haltebleche). Alles wieder zusammen gebaut und erst mal zur Probe montiert. Dabei gemerkt, daß Drehzahlmesser gar nicht funktiert. Also wieder auseinander und den Zeiger

    Am besten geht das mit einer Gabel als Hebel unter den Zeiger und dickem Papier darunter, dass die Tachoscheiben nicht verkratzen.

    Probefahrt gemacht: Drehzahlmesser läuft wieder normal, Tankanzeige ebenfalls. Tacho geht die ersten 500-1000m, dann aber wieder bis er im Stand 190km/h anzeigt. Temperaturanzeige komplett ohne Funktion......

    Stell erst mal sicher, dass die Zeiger sich von Hand drehen lassen, vielleicht sind die Schrittmotore nicht richtig zusammengesteckt.

    Dann sollten beim Einstecken alle Zeiger gegen den 0-Anschlag fahren, das rattert dann ein wenig und die Zeiger zittern leicht - tun das auch die vom Geschwindigkeits- und Temperaturanzeige? Wenn nicht, dann kann das auch am Chip liegen, der für die Schrittmotorsteuerung verantwortlich ist (ELMOS10417A). Falls es am ELMOS liegt, dann solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen - den Chip aus- und einzulöten ist eine Herausforderung für wenig geübte Löter (ich hab das einmal gemacht und bin schier verzweifelt). Außerdem ist der Chip nicht billig (>50EUR).

    Nur um nicht eingefahren nur einer möglichen Ursache nachzujagen: neben dem Magnetschalter könnte das auch der Zündanlassschalter sein, der rumzickt...


    Hab's selber noch nicht ausprobiert, aber evtl. wird der Magnetschalter zugänglich, wenn Du den Kühler in Wartungsstellung vorklappst.

    Aber über kurz oder lang solltest Du den Anlasser ausbauen und überholen, zumindest den Magnetschalter.

    Erst mal weiterführende Literatur: Mehrfachsteckerbelegung - bei Deinem Modelljahr kann es aber Abweichungen dazu geben (hauptsächlich Kabelfarben).


    Die Spannungsmessung an den Pins bringt nicht viel Erkenntnis, ich vermute auch, dass Du Du bei abgezogenen Steckern gemessen hast oder?


    Am Stecker M gibt's beim AAB nur 2 Kabel, Du schreibst, dass die Pin-Belegung bei Dir anders ist - welche Pins und Kabelfarben hast Du?


    Am Stecker G2 scheint aber jemand was angepasst zu haben:

    • die Öldruckschalter sollten hier auf Pin 10 und 11 liegen, sonst fehlt die Öldrucküberwachung im KI.
    • Pin 3: Die Kühlmitteltemperaturanzeige funktioniert wie die Tankanzeige auch über einen variablen Widerstand des Sensors G2, sollte bei 20°C ca. 1500 Ohm betragen (bei 0°C sind es 3500 Ohm). Das kannst Du gegen Masse messen. Die Kennlinie findest Du in T4-Wiki.
    • Pin 4: Der ist in der Zentralelektrik (ZE) über die Sicherung S15 mit Klemme 15 (Zündungsplus) verbunden. Versorgt wird damit das Kraftstoffabsperrventil. Wenn das keine Spannung bekommt, startet der Motor nicht. Ist aber für Dein Problem mit dem KI vermutlich irrelevant.
    • Pin 9: der hängt direkt am Dauerplus (Klemme 30), und zwar ohne Sicherung dazwischen. Wenn das gelb-rote Kabel bei Dir tatsächlich der Temperaturgeber sein sollte, dann wäre der definitiv falsch angeschlossen! Der würde dann als Dauerheizung fürs Kühlmittel fungieren. Das solltest Du Dringend überprüfen.
    • Pin 12: der wird beim T4 normalgar nicht benutzt

    Oder hast Du spiegelverkehrt auf den Stecker geschaut?

    Ja, am Mehrfachstecker M hängt der Tankgeber (Pin 3 und 6) - da solltest Du mal durchmessen, ob die Kabel zum Tankgeber intakt sind: der Widerstand zwischen beiden Kabelenden sollte bei leerem Tank ca. 280 Ohm sein, bei vollem ca. 40 Ohm. Pin 6 ist die Versorgung des Tankgebers mit Masse, Pin 3 ist das Signal vom Tankgeber ans KI. Wenn der Widerstand wesentlich kleiner als 40 Ohm ist, hast Du wahrscheinlich Massekontakt des Signalkabels, bei sehr großem Widerstand oder keinem Durchgang hast Du irgendwo einen Kabelbruch.

    Am Mehrfachstecker G2 hängen gleich mehrere relevante Signalleitungen:

    • Pin 3 - Temperaturgeber G2 für die Temperaturanzeige
    • Pin 10 - Öldruckschalter F1 für den akustischen Öldruckalarm und blinkende LED bei Drehzahlen >2000U/min. Dieser Schalter schließt bei ausreichend Druck, d.h. wenn das Kabel irgendwo geklemmt wurde und Masseschluss hat, ist dieser Alarm außer Kraft
    • Pin 11 - Öldruckschalter F22 für die blinkende LED bei niedrigen Drehzahlen. Dieser öffnet bei ausreichend Öldruck, d.h. wenn das Kabel gebrochen ist, ist dieser Alarm außer Kraft.


    Bild1.png

    Noch mal nachgefragt: die Kontrolllampen für Batterie, Handbremse und Vorglühen funktionieren?

    Nachdem Strom und Masse am Kombiinstrument ()KI anzuliegen scheint (beim alten KI wird nur Pin 3, nicht aber Pin 5 für die Masse nicht verwendet) und andere KI's dasselbe Problem haben , kann es nur an den Signalleitungen liegen (Temperatur, Tank, Öldruck). Da anscheinend alles zeitgleich ausgefallen ist, würde ich vermuten, dass bei Deinen Kabelbaum-Aktionen irgendwelche Stecker an der Zentralelektrik nicht mehr richtig verbunden sind.

    eine Angleichung des Tachometers notwendig ...

    Ja, das wird mit Sicherheit nötig, der Unterschied zur Standardbereifung 195/70 R15 sind über 10%.

    Es wäre hilfreich, wenn Du Dein Profil ausfüllst, damit wir wissen, von welchem Modelljahr wir hier reden: bis 1995 wurde ein mechanischer Tacho mit Welle verbaut, da ist die Anpassung problematisch, weil Du da ein Zwischengetriebe benötigst. Danach gab es elekronische Tachos, da kann man die Wegstreckenkennzahl auf die neuen Reifendimensionen anpassen - aber hier gibt's auch wieder abhängig vom Modelljahr Unterschiede: Ab 1999 kann man die Anpassung über die OBD2-Schnittstelle relativ unproblematisch erledigen, davor (1996-1998) muss man direkt an den EEPROM auf der Platine ran und über ein Programmiergerät neue Werte aufspielen. Oder den Speedohealer dazwischenschalten, der kann das Wegstreckensignal auch anpassen.

    Die Tacho-Geschichte ist also nicht ganz trivial ...

    Das ist echt übel. Zum einen ist der Bus mit den ganzen persönlichen DIngen darin natürlich weg, zum anderen geht jetzt die Streiterei mit der Versicherung los, von wegen Wert etc. Da wäre ein Wertgutachten sehr hilfreich, wenn Du eines hast.

    Besorg Dir am Besten vorher die passenden Kondensatoren - siehe Link im Beitrag #10

    Alles um den Kondensator herum mit Alkohol sauber machen, auf beiden Seiten der Platine. Vermutlich sind die Leiterbahnen auf der Platine bereits angegriffen, evtl. musst Du da was reparieren.

    Ich habe letztes Jahr das Öl gewechselt. Ließ sich danach spürbar besser schalten. Allerdings hatte ich kein Problem mit einem herausspringendem 5. Gang.

    Öltyp SAE75W90, Füllmenge 3 Liter (regulär sind es 2.5 Liter, ich habe bewusst mehr eingefüllt, weil beim 02B-Getriebe der 5. Gang chronisch unterversorgt ist.

    Was heißt „fällt aus“? Geht nicht rein oder hält nicht?

    Bei sehr vielen Getrieben bringt ein Ölwechsel schon drastische Verbesserungen. Aber Du solltest als Erstes mal versuchen, alle Gänge direkt an der Schaltgabel am Getriebe durchzuschalten.