Hallo Tobi !
Sicherungstechnisch sollte man sich unbedingt einige Gedanken machen, denn nichts ist ärgerlicher, als in der schönsten Zeit des Jahres ungebetene Gäste in den eigenen vier Blechwänden gehabt zu haben.
Der Schwerpunkt liegt auf den "eigenen Gedanken" und in der "Vielfalt" der Systeme.
Im Wohnmobil können unterschiedliche Gefahrensituationen auftreten:
1. Man befindet sich selbst im Fahrzeug und schläft.
2. Man ist in der Nähe unterwegs (z.B. Veranstaltungen).
3. Man ist längere Zeit weg.
Es ist klar, dass mit einem System da nichts zu machen ist.
Optimal sind mehrere Sicherungseinrichtungen die je nach Bedarf eingestzt werden können.
Zu 1: Eine ganz einfache Maßnahme ist ein Schalter, vom Bett aus gut zu erreichen, der eine oder die Hupe einschaltet. Falls man aufwacht, kann man spontan Lärm machen, und ggf. mit dem Auto verduften. Immer auf freie Abfahrt bei der Stellplatzwahl achten !
Für KO - Gas Angriffe gibt es Detektoren zu nachrüsten.
Versteckte Riegel in den Türen sind ein probates Mittel um den Bruch weiter zu verzögern.
Dieser Riegel in der Schiebetür verhindert das Herausfahren der Tür, die so nicht weiter auf zu bekommen ist. Intern befindet sich ein normaler Stellmotor der mit an den Schließmechanismus der ZV angeschlossen ist. Die Entsicherungsfunktion läuft nur über die Fernbedienung, sa dass bei unbefugtem Öffnen der ZV der Riegel zu bleibt.
Zu 2: Eine Alarmanlage mit Türkontaktsteuerung ist dringend anzuraten. Auch wenn oft beobachtet wird, dass sich niemand um hupende Autos kümmert, so ist es doch vom Stellplatz abhängig ob nicht doch Aufmerksamkeit erzeugt wird.
Empfehlenswert ist auch ein PAGER, der wie bei mir, mit Körperschallmikrofonen in den Türen, schon die Ansätze des Aufbrechens per Funk (stiller Alarm) zu meinem Empfänger meldet. So kann man sofort mit abgesägter Schrotflinte loslaufen und das Schlimmste verhindern. Auch ein gutes System, wenn man im öffentlichen Verkehrsraum vor dem Wohnhaus nächtens parkt.
Alternativ gibt es Geräte die die Meldung über das GSM Netz senden. Das hat den Nachteil, dass keine Meldung kommt wenn kein Funknetz vorhanden ist.
Zu 3: Bei längere Zeit herumstehenden Autos ist alles an Einbruchwegen möglich. Daher sollten die vorher beschrieben Riegel durch eine Innenraumüberwachung per Ultraschall und Magnetkontakten an Klappen und Fenstern erweitert werden.
Wichtig ist hier auch, dass das Fahrzeug nicht gestartet werden kann. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten mit versteckten Schaltern, Dieselsperrventil oder ähnlichen Gemeinheiten, der diebischen Vorfreude ein jähes Ende zu setzen. Witzig finde ich sogenannte Reed Kontakte, die man unter eine Plastikverkleidung z.B Armarturenbrett, klebt und mittels eines Magneten betätigt werden. Da sucht Einbrecher ewig
Funkfernbedienungen lassen sich grundsätzlich für alle Funktionen nachrüsten. Meine Empfehlung sind Fernwirksysteme die für die Torsteuerung benutzt werden. Sie haben gegenüber KFZ Fernbedienungen eine deutlich erhöhte Reichweite. Bis zu 500 Meter. Wichtig, die nicht erlernbare Ausführung mit Rollcode.
Meine Anlage stammt von TELCOMA/ITALY und hat einen Sommer- und Winterhandsender
Die Anlage hat 4 Kanäle und ich kann bequem vom Haus aus den aufgerüsteten Zuheizer starten.
Mein gesamtes Sicherungssystem habe ich in Polen von Profis testen lassen. Unser Wohnmobil wurde in zwei aufeinander folgenden Tagen in Danzig geknackt. Einmal wurde die Heckscheibe aufgehebelt und der dort verbaute Kontakt hat die Alarmanlge aktiviert. Der Radau hat dann zur Aufgabe des Vorhabens geführt.
Der nächste Tag inspirierte wieder Experten der Enteignungsbranche und dort wurde die ZV mittels eines Schraubendrehers am Fahrertürschloss geöffnet. Eingebaute Riegel stoppten die Sache.
Danach wurde das Campingseitenfenster geöffnet. Durch den Fensterkontakt ausgelöster Alarm beendete den ganzen Spuk.
Da ich bereits nach Ansetzen des Schraubendrehers per Pager informiert war, tobte ich von meinem Innenstadt Spaziergang sofort los. Nur 10 Minuten später war ich am Fahrzeug. Es war Niemand mehr zu sehen, schade eigentlich
(Übrigens war die Anlage damals noch in meinem Sven Hedin verbaut.)
Es gibt also eine ganze Reihe Möglichkeiten und man sollte sich wirklich die Zeit nehmen und etwas Geld investieren, es kann sich durchaus lohnen
Grüße! Holger