Hallo Eichhofener!
Zitat
Ich glaube der Fehler im ersten Anlauf war, dass ich nicht gestrahlt habe und nicht die Qualität der Versiegelung.
Ich glaube, der Fehler war beim ersten Mal, dass nicht zeitnah VON INNEN ebenfalls hydrophob versiegelt wurde.
Wenn man mal überlegt, wie so ein Falz aufgebaut ist, wird klar, dass darin selbst im galvanischen Bad kein Schutz (Phosphatierung, Zink, Wasserlack) abgeschieden wird. Dringt dort Feuchtigkeit ein (Kondenswasser reicht!), so bildet sich Rost, der den Spalt zwischen den Schweißpunkten leicht aufdrückt. Das führt, neben Verwindung des Fahrzeugs und kleineren "Einschlägen", zum Platzen der Verfüllung, wodurch, nun auch von außen, weiteres (Salz-) Wasser eindringen kann und der Vorgang wird zum Selbstläufer. Der Rost unterwandert wie üblich den Korrosionsschutz, indem er ihn am Rand zum Platzen bringt und diese Front rückt immer weiter "ins Gesunde" vor. Da kann das beste BOB nichts dran machen. Das ist die industriegewollte "Sollbruchstelle" unserer Autos.
Wird nun von außen saniert, wird da bei meist übersehen, dass das Blech von innen natürlich genauso schlimm aussieht! Die Falze liegen ja auch verborgen hinter den inneren Säulenverkleidungen und dem Mobiliar, die bekommt der "Otto-Normal-Fahrer" niemals zu Gesicht. Das Blech wird dünner und es kommt zu punktförmigen Durchrostungen in einer Fläche um den Falz. Diese kommen nach der Sanierung auch sehr schnell immer wieder nach außen durch, da kann man dran bleiben, bis der Wagen an dem Falz von innen auseinander gerostet ist.
BOB härtet schnell aus, dringt daher nicht so weit in den Spalt zwischen den Schweißpunkten im Falz vor. Owatrol braucht Tage zum Härten und kommt daher ziemlich weit. Es kann aber dennoch die zuletzt beschriebene Situation auch nicht alleine retten, das schaffen nur dauerflüssige Schutzmittel wie etwa Mike Sanders oder Fluid-Film oder auch selbst gemixtes. Mit diesen kann man natürlich nicht im Sichtbereich arbeiten, denn sie verhindern zuverlässig jegliche Lackhaftung. Aber von innen und nach der Außenlackierung angewandt sind sie ideal, weil sie in jede Pore vordringen und Wasser- und Sauerstoffabschluss bewirken, so dass der Rostvorgang von innen zum Stillstand kommt. Natürgemäß hört der Kriechvorgang nicht dort auf, wo es wünschenswert wäre und diese Mittel verflüchtigen sich mit den Jahren wieder, daher muss man die Situation ab und zu prüfen und gegenenenfalls nacharbeiten, BEVOR der Rost wieder zu arbeiten beginnt.
Ich denke, hättest du nach dem BOBen noch gesandert, wäre der erste Versuch auch erfolgreich gewesen.
Gruß,
Tiemo