( ACV Bj 98 150TKM )
Nachdem die Dichtung der Ölwanne oder der Radialwellendichtring der Kurbelwelle als Verursacher von Undichtigkeit eingegrenzt war, habe ich die leichtere und billigere Lösung zuerst versucht.
Ersetzen der Ölwannendichtung
Dem Motorenöl wurde Ölschlammlöser zugesetzt, dann ca. 100 km gefahren ( entsprechend Anleitung ).
Ganz normal Öl durch die Ablassschraube abgelassen, den Ölfilter entfernt und dann die Ölwanne abgeschraubt.
Zwei Punkte sind dabei zu beachten:
1. Die beiden Schrauben, die durch das Ölwannengehäuse abgedeckt sind, durch geeignetes Drehen der Schwungscheibe zugänglich machen. ( siehe Bilder ). Langer Imbusschlüssel nötig !
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2. Die Wanne klemmt leicht zwischen der Schwungscheibenseite und dem Blech auf der Riemenantriebsseite. Zuerst an der Riemenantriebsseite nach unten, dann das Blech vorsichtig nach aussen drücken ( nicht verbiegen ! ) und die Wanne nach unten raus.
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Motor von unten
Dann das restliche Öl aus der Wanne entleeren und saubermachen. Den Dichtungssitz mit feinem Schleifpapier von den Resten der alten Dichtung säubern ( an der Wanne und am Motorblock ). Die neue Dichtung mit etwas Dichtungsmasse an 4 Punkten auf der Ölwanne etwas „ankleben“ ( nicht flächig auftragen, nur anpunkten, damit die Dichtung beim Einbau hält ). Wanne rein, zwei Schrauben zum Fixieren rein und die beiden „ versteckten „ Schrauben zuerst montieren. Neuen Ölfilter einbauen, Öl auffüllen ( 6 Liter ) – Fertig.
So sieht die Ölwanne von innen aus.
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Man beachte die Ausmasse der Versteifungrippen !
Fakt ist (leider):
Im aufgebockten Zustand kann sicherlich noch weniger Öl abfließen als im waagrechten Zustand.
Es bleiben min. 0,5 Liter Altöl immer in der Ölwanne.
Durch dieses Versteifungskonzept legen sich die schweren Schwebstoffe u. a. schön in den Kammern links und rechts von der Kammer mit der Ablassschraube „zur Ruhe“ ( Kläranlagentechnik ).
Auffüllmenge war jetzt 6 Liter ( statt der vorgeschriebenen 5,5 Liter ) und am Ölmessstab lese ich ¾ voll ab ( mit Filterwechsel ).
Wären die Versteifungsrippen mit einer Bohrung , vielleicht mit Durchmesser 10 mm, am Grund der Ölwanne versehen, würde das Öl aus den „Nebenkammern“ durch den vorgegebenen Neigungswinkel im eingebauten Zustand problemlos zum tiefsten Punkt an der Ölablassschraube fließen und die Altölmenge wäre nahezu restlos entfernt. Zumal an den Wänden der Ölwanne fast kein Öl verbleibt.
Bereits bei der Herstellung des Alugusses wäre die Bohrung leicht durch einen geeigneten Gusskern zu erzeugen. Weitere kostenintensive spanende Bearbeitungen sind dann nicht nötig. Und die Festigkeitswerte sind dann nahezu identisch.
Da das nicht der Fall ist, kommt somit für die nahezu vollständige Entleerung nur „ intelligentes Öl „ in Frage, dass beim Ölwechsel selbstständig bemerkt – aha, jetzt mehrmals um die Ecke fließen und bitte durch die Ablassschraube raus.
Aus diesem Grund würde ich den Einsatz des Ölschlammlösers nur mit gleichzeitigem Ausbau der Ölwanne empfehlen. Das Öl wird mit diesem Zusatz sehr dünnflüssig, auch in „ kaltem “ Zustand, verliert auch erheblich an Schmiereigenschaft und haftet kaum noch an den Oberflächen. Viskosität ähnlich wie Wasser.
Wenn jetzt ein Rest von ca. 0,5 Liter Altöl + Ölschlammlöser in der Ölwanne verbleibt, wird das neue Öl sofort in seinen Eigenschaften beeinträchtigt.
Ölschlamm konnte ich keinen feststellen, ein grundsätzlicher Reinigungseffekt scheint da zu sein. Das neue Öl hat nach ca. 800 km immer noch die braune Farbe, nicht schwarz.
In diesem Zusammenhang auch gleich die Vakuumpumpe ausgebaut und untersucht. Interessant, gehärteter Stahlbolzen läuft in Alugussbohrung – da ist der Verschleiß sozusagen „ mit eingebaut “. Deswegen ist die Bohrung jetzt auch nicht mehr zylindrisch, sondern leicht oval.
Überlege, ob nicht eine gehärtete Bohrbuchse eingesetzt werden sollte. Dazu möchte ich mir erst noch mehr Informationen beschaffen.
Und – immer noch undicht.
Also wird der Radialwellendichtring mit dem Zahnriementausch bei 180.000km gewechselt.
Grüße
Klaus-TDI