Temperaturgeber und Kühlmittelanzeige AAC Bj95

  • Hallo,
    meine Kühlmitteltemperaturanzeige zeigt seit 2 Jahren nichts an (Nadel klebt unten und hebt sich höchstens um einen Millimeter). Tankanzeige hing auch. Also Spannungskonstanter neu eingelötet. Seitdem geht die Tankanzeige. Temperatur hängt nach wie vor.
    Vor ein paar Monaten ich den Stecker am Kühlmittelgeber gebrückt (Vollausschlag Anzeige) und daraufhin den Kühlmittelgeber 701 919 369 D (schwarz) gewechselt (leider gegen den falschen 701 919 369 C (blau)).


    Kühlmittelanzeige rührt sich immer noch nicht. Den alten Kühlmittelgeber habe ich mittlerweile geprüft und er scheint in Ordnung zu sein.



    1. bedeutet das, dass das Anzeigeinstrument defekt ist und muß ich dafür wirklich die Platine wechseln?


    2. worin unterscheiden sich die Kühlmittelgeber 701919369 C (blau) bzw D (schwarz)? Kann ich den blauen drinnlassen? Meines Wissens ist er ja nur für die Anzeige (die eh nicht funktioniert) und den Kühlmittelnachlaufpumpe zuständig und schaltet da bereits früher was ja nicht schlimm wäre - oder doch??? Kennt jemand das genaue Temperaturdiagramm und Schaltwerte vom blauen Geber?


    3. im Etzold ist die Pinbelegung S.80 für den Kühlmittelumlauf m.E. falsch beschrieben.
    bei _meinem_ Stecker/Geber habe ich die Temperatur diagonal gemessen (also B 4-2) und der Schalter für Kühlmittelnachlauf wäre B 1-3. (Etzold gibt dafür B 1-2 an)... oder liegt genau darin mein Fehler.


    schon mal vielen Dank für eure Hilfe.


    Viele Grüße,
    Frank

  • Moin,


    [...]
    >1. bedeutet das, dass das Anzeigeinstrument defekt ist und muß ich dafür wirklich die Platine wechseln?


    Nicht zwangsläufig. Hast Du auch mal die Kontakte am 28-poligen Stecker nachgelötet? Sind die Kabel in Ordnung?



    >2. worin unterscheiden sich die Kühlmittelgeber 701919369 C (blau) bzw D (schwarz)? Kann ich den blauen drinnlassen?


    Leicht andere Kennlinie des Temperaturgebers bzw. etwas andere Schalttemperatur für die Nachlaufpumpe; habe jetzt gerade nicht parat, welches zutrifft. Beides ist aber unkritisch, wenn man davon absieht, dass - wenn sie denn betroffen ist - die Pumpe etwas häufiger läuft und damit etwas schneller verschleisst.



    [...]
    >Kennt jemand das genaue Temperaturdiagramm und Schaltwerte vom blauen Geber?


    Zumindest einige Werte findest Du in der T4-Wiki unter G2 und G26.



    >3. im Etzold ist die Pinbelegung S.80 für den Kühlmittelumlauf m.E. falsch beschrieben.


    Das scheint eh ein mittleres Drama zu sein. Es gibt auch in den Reparaturanleitungen unterschiedliche Anschlussarten. Und der Etzold basiert auf diesen, wobei man sich wohl nur die eine rausgesucht hat ;)



    >bei _meinem_ Stecker/Geber habe ich die Temperatur diagonal gemessen (also B 4-2) und der Schalter für Kühlmittelnachlauf wäre B 1-3. (Etzold gibt dafür B 1-2 an)... oder liegt genau darin mein Fehler.


    Wenn Du plausible Messwerte erhalten hast, wohl kaum. Allerdings sollte bei Deinem Motor der Geber zwischen 2 (gelb-rot) und 3 (braun) liegen.



    zaydo

  • Hallo zaydo,
    danke für deine Antwort (und für das T4-Wiki, das wirklich genial ist)


    >Nicht zwangsläufig. Hast Du auch mal die Kontakte am 28-poligen Stecker nachgelötet? Sind die Kabel in Ordnung?
    werde ich die Tage überprüfen und berichten...kann ich zum Überprüfen die Schalttafel an 12V anschließen und mittels eines Widerstands zw. Kontakt 23 (Kühlmittelanzeige) und Masse das Instrument testen? Und wo ist am Stecker Pin 1 bzw. 28?
    Wenn ich das Teil eh' schon draußen habe... gibt es eine Möglichkeit, eine "Tank-fast-leer"-WarnLED einzubauen/ nachzurüsten?



    >>Kennt jemand das genaue Temperaturdiagramm und Schaltwerte vom blauen Geber?
    >Zumindest einige Werte findest Du in der T4-Wiki unter G2 und G26.
    ja, die habe ich auch gefunden. Leider ist nie spezifiziert auf welchen Geber (schwarz bzw. blau oder noch besser Teilenummer) sich die Kennlinien beziehen. Im Etzold und "Jetzt helfe ich mir selbst" ist's genauso.



    >Wenn Du plausible Messwerte erhalten hast, wohl kaum. Allerdings sollte bei Deinem Motor der Geber zwischen 2 (gelb-rot) und 3 (braun) liegen.
    ... genau so ist es.



    viele Grüße aus KL,
    Frank

  • Moin,


    [...]
    >kann ich zum Überprüfen die Schalttafel an 12V anschließen und mittels eines Widerstands zw. Kontakt 23 (Kühlmittelanzeige) und Masse das Instrument testen?


    Spricht nichts dagegen. Kl.15 muss aber auch an 12V angeschlossen werden.



    >Und wo ist am Stecker Pin 1 bzw. 28?


    Das sollte eigentlich irgendwo beschriftet sein.



    >Wenn ich das Teil eh' schon draußen habe... gibt es eine Möglichkeit, eine "Tank-fast-leer"-WarnLED einzubauen/ nachzurüsten?


    Wenn die Tachoelektrik die nicht kennt (was ich nciht weiss), geht das nur mit etwas Bastelei über eine Zusatzschaltung.




    >>>Kennt jemand das genaue Temperaturdiagramm und Schaltwerte vom blauen Geber?
    >>Zumindest einige Werte findest Du in der T4-Wiki unter G2 und G26.
    >ja, die habe ich auch gefunden. Leider ist nie spezifiziert auf welchen Geber (schwarz bzw. blau oder noch besser Teilenummer) sich die Kennlinien beziehen. Im Etzold und "Jetzt helfe ich mir selbst" ist's genauso.


    Dafür habe ich auch noch keine zuverlässigen Infos gefunden.
    Meine soweit beste Zusammenfassung:
    - alle Geber für Steuergeräte (G62) haben praktisch die gleiche Kennlinie (Ausnahme G27 für das Vorglührelais),
    - dito alle Geber für den Tacho (G2)


    Dabei spielt es keine Rolle, welche Kombinationen von Gebern/Schaltern in einem Gehäuse verbaut sind.
    In Deinem Fall solltest Du also die G2-Kennlinie messen können. Der Unterschied blau-schwarz bezieht sich offensichtlich nur auf den Thermoschalter, wobei der blaue Schalter bei einer niedrigeren Temperatur schaltet.



    zaydo

  • den blauen habe ich doch für meine digitale Anzeige (T4-Wiki: MASG) verbaut. Die Werte habe teilweise gefunden und teilweise gemessen. Die angezeigten Temperaturwerte decken sich bis auf max. 1,5 Grad Unterschied mit den Temperaturwerten des Motorsteuergerätes. Man kann also davon ausgehen, dass die nachfolgende Kennlinie zumindest im Bereich 10 - 96 Grad korrekt ist:


    -50 100000
    -40 50000
    -30 24000
    -20 12000
    -10 6500
    0 3500
    10 2250
    20 1490
    30 975
    40 650
    50 460
    60 345
    70 248
    80 175
    90 132
    100 100
    110 56
    120 47
    130 40
    140 35
    150 31



    zaydo

  • >Vor ein paar Monaten ich den Stecker am Kühlmittelgeber gebrückt (Vollausschlag Anzeige)


    Hei Frank,
    das Anzeigegerät ist ne Bimetallanzeige - gebrückt ist 0 Ohm und somit ist der Vollausschlag goldrichtig.


    Also dürfte es wirklich nen Geberproblem sein. Es sei denn Du hast beim Probieren durch das Bewegen des Steckers zufällig nen Kabelbruch überbrückt. Ich würd das nochmals testen bei Zündung an (kurzschließen - und Kabel, insbesodere am Steckereingang, bewegen.


    Bin in Eile, habe jetzt nicht alles gelesen - also sorry wenns Dir das eh schon klar ist.


    Gruß BARdi

  • Hallo Bardi,


    >das Anzeigegerät ist ne Bimetallanzeige - gebrückt ist 0 Ohm und somit ist der Vollausschlag goldrichtig.


    genau das dachte ich auch, daher den Geber gewechselt und festgestellt, dass der alte Geber vollkommen in Ordnung war.
    Habe an den Stecker dann ein Poti angeschlossen und verschiedene Widerstände eingestellt mit dem Ergebnis, dass es erst bei 0 Ohm einen Vollausschlag gibt, bei einem größeren Widerstand (z.B. 275Ohm für 80°C) rührt sich die Nadel nicht.


    >Also dürfte es wirklich nen Geberproblem sein. Es sei denn Du hast beim Probieren durch das Bewegen des Steckers zufällig nen Kabelbruch überbrückt. Ich würd das nochmals testen bei Zündung an (kurzschließen - und Kabel, insbesodere am Steckereingang, bewegen.


    werde ich nochmal probieren.


    >Bin in Eile, habe jetzt nicht alles gelesen - also sorry wenns Dir das eh schon klar ist.
    bin für jeden Tip wirklich dankbar.



    Viele Grüße aus KL,
    Frank

  • Tja,
    wenns kein schlechter oder kein Kontakt ist und der Geber wirklich iO ist ???


    - also ich würd dann zunächst mal die anliegende Spannung an der Anzeige bei 0Ohm und Zündung messen ( muß so um die 10V sein)


    - man könnte probieren die Anzeige mit einer 9V-Batterie und Geber über eine neue freitragende Draht-Leitung zu manupilieren (Geber mit Feuerzeug erhitzen)
    Sollte das funktionieren und somit tatsächlich in der Anzeigeelektronik der Fehler sein, dann müßt ich allerdings passen.


    Aber Achtung ! all diese Bastelein können auch schnell zerstörend wirken - deshalb kann ich sie niemanden empfehlen.


    BARdi

  • Hallo Zaydo,


    >Nicht zwangsläufig. Hast Du auch mal die Kontakte am 28-poligen Stecker nachgelötet?


    nachgelötet und auch nochmal den Spannungskonstanter nachgelötet. Hat leider nichts gebracht.
    kann es sein, dass der Spannungskonstanter defekt ist, obwohl die Tankanzeige geht?


    >Sind die Kabel in Ordnung?
    gibt es eine Möglichkeit, bei den Steckern, die z.B. am Geber sind, die Kabel neu anzuschließen? wie mache ich das?
    wo führen die Kabel vom Temperaturgeber hin? Zum Steuergerät?



    viele Grüße,
    Frank

  • Hallo Bardi,
    hab' heute mal wieder das Kombi-Instrument ausgebaut...


    > - also ich würd dann zunächst mal die anliegende Spannung an der Anzeige bei 0Ohm und Zündung messen ( muß so um die 10V sein)


    ist 9,9V bei 0Ohm und Spuleninstrument als Last


    2,1V bei 200 Ohm
    0,9V bei 500 Ohm
    0,4V bei 1 kOhm


    lasse ich das Spuleninstrument als Last weg und messe die Spannung direkt an der Platine bekomme ich durchweg 10V, egal, wie hoch mein Widerstand ist.



    >- man könnte probieren die Anzeige mit einer 9V-Batterie und Geber über eine neue freitragende Draht-Leitung zu manupilieren (Geber mit Feuerzeug erhitzen)


    habe mittes 9V Batterie und Poti (als Gebersimulation) das Spuleninstrument getestet.
    2,8V - 25% Ausschlag
    3,0V - 37% Ausschlag
    3,8V - 50% Ausschlag
    4,7V - 75%
    6,0V - 87%


    das Spuleninstrument scheint also zu funktionieren.


    >Sollte das funktionieren und somit tatsächlich in der Anzeigeelektronik der Fehler sein, dann müßt ich allerdings passen.


    bitte nicht...


    viele Grüße,
    Frank

  • >habe mittes 9V Batterie und Poti (als Gebersimulation) das Spuleninstrument getestet.
    >lasse ich das Spuleninstrument als Last weg und messe die Spannung direkt an der Platine bekomme ich durchweg 10V, egal, wie hoch mein Widerstand ist.


    - tja, leider sind für mich die elektronischen Bauteile Blackboxen. Also Null Ahnung was hier passiert (parallel oder in Reihe)- wichtig ist ja der Strom und weniger die Spannung.
    Im übrigen klingt es, als ob Du beim Test über die Platine gegangen bist?


    Also meine Idee war ja zur Fehlereingrenzung die Platine ganz zu umgehen. Deshalb die 9V-Batterie und den Orginalgeber mit seperaten Drähten freitragend verbinden.
    Wenn Du das Ausbauen des Gebers dafür nicht extra machen willst, kannste ja auch das Auto warmfahren und dann mittels Drähten den Geber, die 9V-Batterie und das Instrument direkt verbinden.


    Zeigt es dann an, gilt ist es zwischen der Platine und den OrginalKabel/Stecker weiter einzugrenzen (Signal am PlatinenEingang abfassen). Aber Vorsicht, alles nicht so einfach, sehr schnell ist die Platine zerschossen. Also wenn Du Dir nicht sicher bist, geh lieber zu Bosch oder so.


    Gruß BARdi