Auftritt für T5 in Genf

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    Erst am Freitag legt VW Nutzfahrzeuge seine Bilanz vor. Doch schon gestern sickerten in Genf beeindruckende Zahlen durch. Für Modernisierungs-Investitionen verzichtet das Unternehmen auf einen Gewinnrekord.




    VW Nutzfahrzeuge ist zufrieden – obwohl der 2002er-Gewinn vermutlich geringer ausfiel. Auch wegen der sehr hohen Investitionsquote von 12,7 Prozent.




    2002 hat VWN allein 572 Millionen Euro investiert, mit 427 Millionen den Löwenanteil davon in Stöcken. „Wir zeigen damit, dass man auch am Standort Deutschland erfolgreich sein kann“, sagt VWN-Chef Bernd Wiedemann.




    Die Produktion des neuen T5-Multivan ist Montag in Stöcken gestartet. Das Modell, das auf dem Genfer Autosalon Premiere feiert, ist der große Hoffnungsträger, aber nur ein Baustein der neuen Strategie. „Wir stellen im April den Transporter vor“, sagte Wiedemann. „Dann folgen in den nächsten beiden Jahren der neue Stadtlieferwagen (als Nachfolger des nicht mehr gebauten Caddy), der Microbus und der LT. Wir wollen Volumen, Umsatz und Ertrag bis 2007 verdoppeln“, sagt Wiedemann.




    Dafür verzichtete er für 2002 auf einen Gewinnrekord. Seine Strategie: Das verdiente Geld wird in die Modernisierung der Standorte Stöcken, Posen (Polen) und Resende (Brasilien) gesteckt.




    Eine Umsatzrendite von mehr als neun Prozent plant er nach der Umstrukturierung seiner Modellpalette. Stöcken bekommt in dieser Strategie die Top-Aufgabe. „Wir werden hier den Multivan und später auch den Microbus fertigen“, so Wiedemann. Derzeit laufen auf den Bändern noch der alte T4 und der neue T5 nebeneinander. Fast jeden Monat will VWN eine neue T5-Variante auf den Markt bringen, unter anderem die Langversion.




    Einen neuen Super-Bulli bringt VWN Ende des Jahres: In Genf hat Wiedemann diese „Business-Studie“ enthüllt: Ein pechschwarzer Multivan für Manager und Millionäre mit Nobel-Leder und Edelholz, auf vier Pullman-Sesseln sitzen die Passagiere im hinteren Teil des neuen Super-T5 und können an einem aus der Decke klappbaren 15-Zoll-Monitor DVDs schauen, Videogames spielen oder arbeiten. Während der Fahrt sind via Kamera Internetkonferenzen möglich. Außerdem gibt es Kühlschrank und Bar.


    Ab etwa 80 000 Euro wird der Super-Bulli kosten, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Gepanzerte Varianten liegen bei 250 000 Euro. Die Edel-T5 werden – wie schon die Vorgänger – im Sonderfahrzeugbau neben dem Stöckener Werk weitgehend von Hand produziert.





    GENF, von Jasper Rittner