T4 geht aus

  • Hallo Ihr Lieben,
    kann mir mal jemand ein Tipp geben.
    Mein T4 2,0 Benziner geht wen es kalt ist öfters mal aus.
    Fahre an eine Kreuzung Kuppel aus und gebe kein Gas mehr, dann leuchtet die Ladekontrolle er Blubbert und geht aus.
    Springt aber auch gleich wieder an. Das geht so etwa 3-5-km.
    Danach läuft er wie ein Bienchen.
    Gruß Lutz

  • Standard-Hinweise für T4 Benziner wenn’s Ruckelt oder Ausgeht (Stand 14.01.05):


    Was in den T4-Foren oftmals über die Arbeit von Werkstätten (auch VW) berichtet wurde, ist teilweise zum Haare raufen und kaum zu glauben. So auch wenn’s Ruckelt oder Ausgeht. Zumindest betreffs T4-Benziner trifft man da oft völlige Unwissenheit an. Die Werkstätten finden oft die einfachsten Fehler nicht, aber um so schneller sind sie dabei teure Teile (die Steuereinheit z.B.) wechseln zu wollen. Die wirklichen Fehler-Ursachen sind aber meist relativ simpel.


    Übrigens, wie die Werkstatt Fehler findet ist deren Problem. Dafür nennen sie sich Fachleute. Achte darauf, dass Dir keine Kosten für Teile, die gar nicht kaputt sind und nur probeweise mal getauscht werden, aufgebrummt werden.
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    Hinweise um Fehler zu finden, wenn der T4-Benziner ruckelt oder ausgeht:


    Zunächst eine besondere Warnung vorweg !


    Benzingeruch, dessen Ursache oft nicht zu lokalisieren ist, darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Besonders kritisch ist es, wenn dieser Geruch bei auftretendem Ruckeln bemerkt wird. Es kann passieren, dass Benzin statt in die Zylinder irgendwo in den Motorraum spritzt und sich entzündet. So geschehen am 24.12.04 in einem Autotunnel, wo einer unserer User es gerade noch geschafft hat, mit nen Brand im Motorraum aus dem Tunnel herauszurollen und dann diesen glücklicher Weise mittels Feuerlöscher noch selbst erfolgreich bekämpfen konnte. Uff, das war ein Schreck und ging zum Glück, trotz erheblichen Brandschaden, noch mal relativ glimpflich aus.
    Das Ruckeln und gleichzeitig Benzingeruch hatte er schon vorher gelegentlich festgestellt. Das Leck an einer Verbindungsstelle ( Metall- / auf Kunststoff – Benzinleitung) lag innerhalb des flexiblen Schutzrohres, und wurde vorher leider nicht erkannt. Also Leute, bei Benzingeruch nicht leichtsinnig darüber weg gehen!


    Doch nun zur allgemeinen Vorgehensweise wenn’s Ruckelt oder Ausgeht:


    Um Fehler einzugrenzen ist es wichtig, systematisch vorzugehen. Von einfachsten und häufigsten zu komplizierteren und selteneren Fehlern. Entsprechend ist diese Liste aufgebaut.
    Wichtig ist es, die Fehlermöglichkeiten der Reihe nach mit Bestimmtheit auszuschließen.



    1.Die Sicherung 15 prüfen. Wenn sie ständig fliegt mal testweise den elektrischen Stecker zum Schalter der Servopumpe unterbrechen. Dieser Schalter geht gerne kaputt und ist meist die Ursache des Kurzschlusses. Aber zum Glück wird dieser Schalter nicht dringend benötigt.


    2.Allgemeine Sichtprüfung der elektrischen Steckkontakte und Schlauchanschlüsse im Motorraum. Masseanschlüsse (Motor/Getriebe u.a.) prüfen !!
    .
    Den Luft-Ansaugschlauch (vom Filter zur Drosselklappe) auf mögliche Undichtheit absuchen.


    3. Leerlaufstabilisierungsventil prüfen: Es muß bei kaltem Motor nach „Zündung an“ vibrieren (ist mit Fingerprobe zu spüren und es ist auch zu hören). Das Leerlaufstabilisierungsventil (sitzt oben auf dem Ansaugrohr). Bei Problemen säubern (mit Vergaser- oder Bremsenreiniger).
    Ansonsten Ansteuerung und Widerstand messen/messen lassen.


    4.Eine Fehlerauslesung ist immer ratsam. Würde auch zeigen, ob der Motor im Notprogramm (und somit unsauber) läuft.


    5.Ist die Zündung in Ordnung ? (häufig liegt es am Verteiler mit Finger).
    Mal im Stockdunkeln bei laufendem Motor in den Motorraum sehen, dann sieht man da oft „fremdgehende“ Funken spratzen. Gern springen auch die Funken im Kerzenstecker gegen Masse.
    Einige berichteten schon von Problemen wegen falschen Kerzen (z.B. bei denen von Bosch) . NGK-Kerzen (laut jeweiligen Handbuch/Betriebsanleitung) funktionieren derzeit am besten.
    Sieht das Kerzenbild „gesund“ aus?


    6.Der Unterdrucksensor im Steuergerät erhält über den Unterdruckschlauch eine Falschinformation. Das ist ein sehr häufiger Fehler.
    Meist ist der Schlauch dahin verdreckt (erstaunlich, wie dieser Schlauch bis hin zum Sensor, entgegen dem Unterdruck, mit Öl versottet), ab oder undicht.
    Einfachste Methode zur groben Prüfung dieses Unterdruck-Systems: Kalten Motor starten, wenn er halbwegs rund läuft, Schlauch vom Steuergerät abziehen oder an anderer Stelle lösen.
    Geht der Motor aus oder läuft sehr unrund, dann hat das Unterdrucksystem vorher gearbeitet, müsste also iO sein.
    Möglichkeit die Funktion des Unterdrucksensors zu prüfen:
    Den Unterdruck-Schlauch, der aus dem Steuergerät herausführt irgendwo abziehen. Die entstandene Öffnung zum Ansaugkanal hin provisorisch verschließen (z.B. dicken Nagel rein). Den Motor anlassen. Nun im Schlauch zum Steuergerät hin einen Unterdruck erzeugen. Der Motor muß zunehmend beschleunigen. Mit einer Doktorspritze 20ml saugen, habe ich beste Erfahrungen gemacht (aber bitte mit Gefühl saugen, damit der Sensor keinen Schaden nimmt !).
    Tipp (auch vorbeugend):
    A. Schlauch an gut zugänglicher Stelle einfach zerschneiden (z.B. Nähe Batterie) und dort einen kleinen Benzinfiltern an tiefer Stelle dazwischen stecken. Somit schützt Ihr den Sensor zuverlässig vor Versottung und könnt an dieser Schnittstelle auch schnell mal, wie o.g. prüfen.
    B. Wenn’s mit dem Unterdrucksystem Probleme gibt: am besten erstmal für ~ 4 Euro einen neuen Unterdruckschlauch kaufen und komplett wechseln. Gegebenfalls den Sensoreingang vorsichtig mit Tupfer oder Staubsauger vom Öl befreien.


    7. Das/die Stromversorgungsrelais für das Steuergerät (je nach Bj/Typ: Nr30, 167, 176) prüfen. Oft gibt es schlechten Steck-Kontakt oder kalte Lötstellen.
    Wenn beim Benziner (zumindest bei den frühen Baujahren) dieses Relais ausfällt, holt sich das Steuergerät den Strom anderweitig (vorausgesetzt daß sonst alles ok ist, bemerkt man dessen Ausfall eigentlich nicht. Er startet auch ganz „normal“). Wenn es aber nur hochohmig wird, kann es die Zündung verhindern. - Merke: bei Verdacht auf defektes Relais, dieses einfach mal ohne Ersatz ziehen und probieren.


    8. verdreckte Drosselklappe. Nach Sprühen von Reiniger (mit Vergaser- oder Bremsenreiniger-Spray von innen und außen) geht es wahrscheinlich wieder.


    9. Wer einen LMM hat, diesen mal reinigen. Er ist recht störanfällig. Analog ist der Ansauglufttemperatursensor häufiger Fehlerverursacher, vor allem wenn der Motor noch kalt ist.


    10. Bei plötzlichem unvermittelten Ausgehen ist auch oft der Hallgeber defekt. Auch dessen Anschlüsse, die vom Zündschloß sowie die an der Zündspule prüfen.


    11. Undichtheit des Abgaskrümmers bis zur Lamdasonde prüfen.


    12. Defekte Lambdasonde führte schon zur erheblichenVerschiebung des Zündzeitpunktes (auch mit Zurückpatschen). Somit Ursache von Ruckeln.


    13. Defekter Kühlwassertemp.-Fühler oder unterbrochener elektr. Anschluß, kann indirekt zur Überfettung des Gemisches (evtl. Benzingeruch) führen. Dies wiederum kann Ruckeln oder gar Ausgehen bewirken.


    14. Benzin - Einspritzprobleme (Druck, Fördermenge) und Filter zu, kommt nur sehr selten vor und wären zunächst zu vernachlässigen. Aber, möglich ist alles.
    ZB.: Ruckeln und Leistungsverlust unmittelbar nach scharfer Fahrt - eine Einspritzdüse war verdreckt.
    ZB.: Nach zügiger Fahrt und dann Schiebebetrieb, anschließend beim Gasgegeben, verschluckt er sich und lässt sich teilweise auch nicht richtig beschleunigen - defekter Benzindruckregler - und das, obwohl der Benzindruck laut Messgerät o.k. war.
    Es kam auch schon vor, dass, besonders in/nach Kurven, Ausgehen oder zeitweises Ruckeln angesagt war, weil zuwenig Sprit im Tank war (schwappt weg).
    Auch Unterdruck im Tank kommt gelegentlich vor (beim Öffnen des Tankdeckels darf es nicht zischen).


    15.Sonstiges:


    Einer berichtete einmal, dass das Ruckeln durch eine defekte LM verursacht wurde. Für mich nicht recht nachvollziehbar, aber es soll erwähnt sein.


    Veschlucken beim wieder Gasgegeben nach Schiebebetrieb und zügiger Fahrt. Teilweise auch keine richtige Beschleunigung. Mit dem Austausch des Benzindruckreglers wars behoben - und das, obwohl der Benzindruck laut Messgerät o.k. war.
    Nach Poti-Wechsel (ist es defekt, dann ist oft der Spritverbrauch sehr hoch) dessen „Neuanlernen“ (Abstimmung mit Steuereinheit) nicht vergessen:
    Motor im Leerlauf laufen lassen, nach einer Minute den Stecker am Kühlmittelsensor(2polige) abziehen und diesen nach 5/6 Sec wieder anschließen. Bei Automatic muß die Automatiksteuerung allerdings mit dem Diagnosegerät angelernt werden.


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    Brauchst Du weitere Hilfe, beziehe Dich am besten auf diese Punkte.
    Ggf. wäre interessant:
    -Wie springt er kalt, warm, heiß an?
    -Fehler nur zeitweise (welche Abstände)?
    -Tritt der Fehler nur bei bestimmten Betriebszuständen auf (Motor kalt, warm, heiß, belastet, Leerlauf, Klimaanlage an, beim Lenken)
    -Bei welchen Drehzahlen tritt der Fehler auf?
    -Wie beschleunigt er?
    -Welche weitere Auffälligkeiten gibt es?


    Diese Liste ist ganz bewusst nur eine grobe Übersicht, ohne auf "wie messen" usw. einzugehen. Wer konkreter prüfen will, sollte schon Erfahrung haben, ansonsten kann man auch schnell Schaden machen. Dann lieber in die Werkstatt oder zumindest ein Selbsthilfebuch zu Rate ziehen.
    Diese Aufzählung sind Erfahrungen und Tipps unserer T4-Forum-User und werden in diese Liste regelmäßig vervollständigt. Deshalb wäre es schön, wenn Du nach erfolgreicher Fehlerbehebung hier im Forum davon berichtest. Auch kritische Hinweise sind willkommen.


    Ansonsten gilt, wer den hier geschriebenen Unsinn glaubt ist selber Schuld und es sollte keinesfalls danach handeln werden !!! Wer am Fahrzeug „schraubt“ muss selber wissen was er tut und was er verantworten kann, denn defekte Kfz gehören grundsätzlich in die Hände von ausgebildeten Fachleuten.



    BARdi

  • Hi Lutz,
    zur Eingrenzung der B-Liste:


    Bei Dir scheint es temp-abhängig zu sein. Schwerpunkt könnte das Leerlaufstab.-Ventil bzw, dessen Ansteuerung oder einer der Temp.-Geber (evtl. hast Du ja auch LMM) sein.


    Gruß BARdi