für T4 Jojo die aktuelle B-Liste

  • hallo T4 Jojo,
    Urs hat es schon vorgeschlagen, wegen einer besseren Übersicht einen neuen Anlauf (Beitrag)zu starten. Ich vermute also Du hast einen 2,5L Benziner. Baujahr wäre noch interessant wegen LMM, haste den?, der könnte Schuld sein.


    Les Dir mal die nachfolgende Liste durch. Wobei, es scheint mir bei Dir kein Sensor sondern eher ein Kontaktproblem zu sein (nach Neustart funktioniert es wieder). Haben denn die VW-Jungs irgeneinen Fehler ausgeschlossen, zB das SV-Relais ?


    Melde Dich mal wenn Du was erreicht hast - Gruß BARdi
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    Hinweise um Fehler zu finden, wenn der T4-Benziner ruckelt oder ausgeht:


    Zunächst eine besondere Warnung vorweg !


    Benzingeruch, dessen Ursache oft nicht zu lokalisieren ist, darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Besonders kritisch ist es, wenn dieser Geruch bei auftretendem Ruckeln bemerkt wird. Es kann passieren, dass Benzin statt in die Zylinder irgendwo in den Motorraum spritzt und sich entzündet. So geschehen am 24.12.04 in einem Autotunnel, wo einer unserer User es gerade noch geschafft hat, mit nen Brand im Motorraum aus dem Tunnel herauszurollen und dann diesen glücklicher Weise mittels Stoßgebet und Feuerlöscher noch selbst erfolgreich bekämpfen konnte. Uff, das war ein Schreck und ging zum Glück, trotz erheblichen Brandschaden, noch mal relativ glimpflich aus.
    Das Ruckeln und gleichzeitigen Benzingeruch hatte er schon vorher gelegentlich festgestellt. Das Leck an einer Verbindungsstelle ( Metall- / auf Kunststoff – Benzinleitung) lag innerhalb des flexiblen Schutzrohres, und wurde vorher leider nicht erkannt. Also Leute, bei Benzingeruch nicht leichtsinnig darüber weg gehen!


    Doch nun zur allgemeinen Vorgehensweise wenn’s Ruckelt oder Ausgeht:


    Um Fehler einzugrenzen ist es wichtig, systematisch vorzugehen. Von einfachsten und häufigsten zu komplizierteren und selteneren Fehlern. Entsprechend ist diese Liste aufgebaut.
    Wichtig ist es, die Fehlermöglichkeiten mit Sicherheit auszuschließen um die möglichen Ursachen immer mehr einzugrenzen.



    1. Die Sicherung 15 prüfen. Wenn sie ständig fliegt mal testweise den elektrischen Stecker zum Schalter der Servopumpe unterbrechen. Dieser Schalter geht gerne kaputt und ist meist die Ursache des Kurzschlusses. Aber zum Glück wird dieser Schalter nicht dringend benötigt und man kann auch ohne dessen Funktion völlig problemlos fahren (beim Lenken wird nun die Drehzahl nicht mehr angehoben - wer lenkt schon im Standgas).


    2. Allgemeine Sichtprüfung der elektrischen Leitungen und Schläuche (zB. Marderbisse), Steckkontakte und Schlauchanschlüsse im Motorraum. Masseanschlüsse (Motor/Getriebe u.a.) prüfen (Defekte, Verkeimung, locker)!!
    .
    Den Luft-Ansaugschlauch (vom Filter zur Drosselklappe) auf mögliche Undichtheit absuchen.


    3. Leerlaufstabilisierungsventil prüfen: Es muß bei kaltem Motor nach „Zündung an“ vibrieren (ist mit Fingerprobe zu spüren und es ist auch zu hören). Das Leerlaufstabilisierungsventil (sitzt oben auf dem Ansaugrohr). Bei Problemen säubern (mit Vergaser- oder Bremsenreiniger).
    Ansonsten Ansteuerung und Widerstand messen/messen lassen.


    4. Eine Fehlerauslesung ist immer ratsam. Würde auch zeigen, ob der Motor im Notprogramm (und somit unsauber) läuft.


    5. Ist die Zündung in Ordnung ? (häufig liegt es am Verteiler mit dessen Finger).
    Mal im Stockdunkeln bei laufendem Motor in den Motorraum sehen, dann sieht man da oft „fremdgehende“ Funken spratzen . Gern springen auch die Funken im Kerzenstecker gegen Masse.
    Einige berichteten schon von Problemen wegen falschen Kerzen (z.B. bei denen von Bosch) . NGK-Kerzen (laut jeweiligen Handbuch/Betriebsanleitung) funktionieren derzeit am besten.
    Sieht das Kerzenbild „gesund“ aus?

    6. Der Unterdrucksensor im Steuergerät erhält über den Unterdruckschlauch eine Falschinformation. Das ist ein sehr häufiger Fehler.
    Meist ist der Schlauch verdreckt (erstaunlich, wie dieser Schlauch bis hin zum Sensor, entgegen dem Unterdruck, mit Öl versottet), ab oder undicht.


    Einfachste Methode zur groben Prüfung dieses Unterdruck-Systems: Kalten Motor starten, wenn er halbwegs rund läuft, Schlauch vom Steuergerät abziehen oder an anderer Stelle lösen.
    Geht der Motor aus oder läuft er noch unrunder als vorher, dann hat das Unterdrucksystem vorher gearbeitet, müsste also iO sein.


    Eine weitere Möglichkeit die Funktion des Unterdrucksensors zu prüfen:
    Den Unterdruck-Schlauch, der aus dem Steuergerät herausführt irgendwo abziehen. Die entstandene Öffnung zum Ansaugkanal hin provisorisch verschließen (z.B. dicken Nagel rein). Den Motor anlassen. Nun zum Steuergerät hin einen Unterdruck erzeugen. Der Motor muß zunehmend beschleunigen. Mit einer Doktorspritze 20ml saugen, habe ich beste Erfahrungen gemacht (aber bitte mit Gefühl saugen, damit der Sensor keinen Schaden nimmt !).


    Wenn’s mit dem Unterdrucksystem Probleme gibt: am besten erstmal für ~ 4 Euro einen neuen Unterdruckschlauch kaufen und komplett wechseln. Natürlich kann er auch mit Spülmittel und Luftdurchblasen gereinigt werden und auf Undichtheiten überprüft werden.


    Der Sensor selbst sitzt in der Steuereinheit und kann von außen nicht gereinigt werden (Vom Schlauchanschluß-Nippel auf der Steuereinheit geht innen noch ein Schlauchstück bis zum Sensor). Zu dessen vorbeugenden Schutz ein Tipp :
    Schlauch an gut zugänglicher Stelle einfach zerschneiden (z.B. Nähe Batterie) und dort einen kleinen Benzinfiltern an tiefer Stelle dazwischen stecken. Somit schützt Ihr den Sensor zuverlässig vor Versottung, merkt, wenn der Schlauch davor wieder mal zu reinigen wäre und könnt an dieser Schnittstelle auch schnell mal, wie o.g. , seine Funktion prüfen.


    7. Das/die Stromversorgungsrelais für das Steuergerät (je nach Bj/Typ: Nr30, 167, 176) prüfen. Oft gibt es schlechten Steck-Kontakt oder kalte Lötstellen.
    Wenn beim Benziner (zumindest bei den frühen Baujahren) dieses Relais ausfällt, holt sich das Steuergerät den Strom anderweitig (vorausgesetzt daß sonst alles ok ist, bemerkt man dessen Ausfall eigentlich nicht. Er startet auch ganz „normal“). Wenn es aber nur hochohmig wird, kann es die Zündung verhindern. - Merke: bei Verdacht auf defektes Relais, dieses einfach mal ohne Ersatz ziehen und probieren.


    8. verdreckte Drosselklappe. Nach Sprühen von Reiniger (mit Vergaser- oder Bremsenreiniger-Spray von innen und außen) geht es wahrscheinlich wieder.

    Hier sitzt auch das Drosselklappen-Poti. Ist es defekt, vergammelt, manchmal nur verschmutzt, dann ist meist der Spritverbrauch sehr hoch und es kann auch Ursache von schlechten Laufeigenschaften sein. Dann erstmal mit dessen Reinigung versuchen.
    Nach Poti-Wechsel dessen „Neuanlernen“ (Abstimmung mit Steuereinheit) nicht vergessen:
    Motor im Leerlauf laufen lassen, nach einer Minute den Stecker am Kühlmittelsensor(2polige) abziehen und diesen nach 5/6 Sec wieder anschließen. Bei Automatic muß die Automatiksteuerung allerdings mit dem Diagnosegerät angelernt werden.

    9. Wer einen LMM hat, diesen mal reinigen. Er ist recht störanfällig. Analog ist der Ansauglufttemperatursensor häufiger Fehlerverursacher. Dies wird vor allem deutlich, wenn der Motor noch kalt ist.


    10. Bei plötzlichem unvermittelten Ausgehen ist auch oft der Hallgeber defekt. Auch dessen Anschlüsse, die vom Zündschloß sowie die an der Zündspule prüfen.

    11. Undichtheit des Abgaskrümmers bis zur Lamdasonde prüfen.


    12. Defekte Lambdasonde kann zum Ruckeln führen (Überfettung des Gemisches, auch führte sie schon zur erheblichenVerschiebung des Zündzeitpunktes (auch mit Zurückpatschen).


    13. Defekter Kühlwassertemp.-Fühler (der 2polige fürs Digi) oder unterbrochener elektr. Anschluß, kann indirekt zur Überfettung des Gemisches (evtl. Benzingeruch) führen. Dies wiederum kann Ruckeln oder gar Ausgehen bewirken.

    14. Benzin - Einspritzprobleme (Druck, Fördermenge) und Filter zu, kommt nur sehr selten vor und wären zunächst zu vernachlässigen. Aber, möglich ist alles.
    Oder auch:
    - Ruckeln und Leistungsverlust unmittelbar nach scharfer Fahrt - eine Einspritzdüse war verdreckt.
    - Nach zügiger Fahrt und dann Schiebebetrieb, anschließend beim Gasgegeben verschluckt er sich und lässt sich. Teilweise auch keine richtige Beschleunigung. Mit dem Austausch des Benzindruckreglers wars behoben - und das, obwohl der Benzindruck laut Messgerät o.k. war (wurde in 6 Jahren Forum nur einmal berichtet).
    - Ruckeln wegen undichter Benzinleitung (eingangs beschrieben).


    - Es kam auch schon vor, dass, besonders in/nach Kurven, Ausgehen oder zeitweises Ruckeln angesagt war, weil zuwenig Sprit im Tank war (schwappt weg).
    Auch Unterdruck im Tank kommt gelegentlich vor (beim Öffnen des Tankdeckels darf es nicht zischen).


    15.Sonstiges:


    Einer berichtete einmal, dass das Ruckeln durch eine defekte LM verursacht wurde. Für mich nicht recht nachvollziehbar, aber es soll erwähnt sein.



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    Brauchst Du weitere Hilfe, beziehe Dich am besten auf diese Punkte.
    Ggf. wäre interessant:
    -Wie springt er kalt, warm, heiß an?
    -Fehler nur zeitweise (welche Abstände)?
    -Tritt der Fehler nur bei bestimmten Betriebszuständen auf (Motor kalt, warm, heiß, belastet, Leerlauf, Klimaanlage an, beim Lenken)
    -Bei welchen Drehzahlen tritt der Fehler auf?
    -Wie beschleunigt er?
    -Welche weitere Auffälligkeiten gibt es?

    Diese Liste ist ganz bewusst nur eine grobe Übersicht, ohne auf "wie messen" usw. einzugehen. Wer konkreter prüfen will, sollte schon Erfahrung haben, ansonsten kann man auch schnell Schaden machen. Dann lieber in die Werkstatt oder zumindest ein Selbsthilfebuch zu Rate ziehen.
    Diese Aufzählung sind Erfahrungen und Tipps unserer T4-Forum-User und werden in dieser Liste regelmäßig vervollständigt. Deshalb wäre es schön, wenn Du nach erfolgreicher Fehlerbehebung im T4-Forum davon berichtest. Auch kritische Hinweise sind willkommen.


    Ansonsten gilt, wer den hier geschriebenen Unsinn glaubt ist selber Schuld und sollte keinesfalls danach handeln!!! Wer am Fahrzeug „schraubt“ muss selber wissen was er tut und was er verantworten kann, denn defekte Kfz gehören grundsätzlich in die Hände von ausgebildeten Fachleuten.



    BARdi

  • Hallo Bardi,


    ich habe die Liste an jemanden weitergegeben. Er ist sie ganz durchgegangen und hat angeblich nichts gefunden. Jetzt soll das Auto sofort mit dem stottern anfangen. Es ist ein 94 T4 Syncro V5. Ob ein LMM drin ist kann ich nicht sagen weil ich selber nicht am Auto arbeite. Hab auch ehrlich gesagt keine ahnung. Wenn du irgend welche ideen noch hast gib bitte bescheid.


    Gruß
    Jojo

  • hi Jojo,
    ja die Liste ist speziell für den 2 und 2,5er Benziner und beinhaltet alle hier schon mal berichteten diesbezüglichen Fehlermöglichkeiten.
    Da die heutigen Benziner weit ausgereift sind und somit im Wesentlichen in etwa gleichartig funktionieren, kann man die Liste auch als Denkanstoß auch für andere Typen nutzen.
    Vielleicht wechselste mal den Schrauber. Und die VW-Werkstatt hat sich ja auch nicht mit Ruhm bekleckert. Würde mir eine neue suchen.


    Schreib mal wies weitergeht und was es letztlich für ein Fehler ist.
    Tut mir leid, Dir nicht weiter helfen zu können - Gruß BARdi

  • >
    Ja Danke, ich habe es gelesen und weiter geleitet. Zur Zeit ist unser Bekannter Ratlos. Er ist B Liste durchgegengen und ich hoffe auch dein Link. Naja ich bin jetzt etwas verzweifelt. Aber unser Bekannter ist weiter auf der suche.
    Nochmals vielen DANK ich werde berichten sobald alles gelöst ist.


    Jojo