Lochfraß: Schlechter Bio-Diesel aus dem Ausland ...

  • Lochfraß: Schlechter Bio-Diesel aus dem Ausland


    Seit die Kraftstoffpreise auf sehr hohem Niveau liegen, ist die Nachfrage nach Biodiesel enorm gestiegen. Die Folge: Die Ölmühlen kommen mit der Produktion des so genannten PME (Pflanzen-Methylester) nicht mehr hinterher, und es wird kräftig im Ausland zugekauft. Immer häufiger gelangt von dort minderwertiger Biodiesel an die deutschen Zapfsäulen.


    Eine verbindliche Norm für PME gibt es bislang nicht. Biodiesel muss lediglich der Vor-Norm E DIN 51606 entsprechen und darf dann in vielen Dieselmotoren - beispielsweise von Audi und VW - gefahren werden, auch wenn Bosch, der Zulieferer für die meisten Audi- und VW-Einspritzpumpen, eine PME-Freigabe bislang verweigert. Denn bei minderwertiger Qualität zerfrisst der aggressive Pflanzen-Kraftstoff Dichtungen und Dieselleitungen, oft mit teuren Folgeschäden.



    VW hat die PME-Freigabe 1996 erteilt, als Biodiesel noch mit ausreichender Qualität angeboten wurde; auf einen starken Qualitätseinbruch war man nicht vorbereitet. Heute verweist VW die Kunden bei Garantie- und Kulanz-Ansprüchen, die Einspritzanlagen betreffen, oft an die überwiegend genutzte Tankstelle, wenn ein Verdacht begründet ist, dass gepanschter Biodiesel getankt wurde. Hier muss der Kunde jetzt nachweisen, dass der meist vor langer Zeit gekaufte Biodiesel nicht der Vor-Norm entsprochen hat. Eine nahezu unmögliche Aufgabe.



    Immerhin unterstützt VW seine Kunden so weit, dass die Forschung und Entwicklungs-Abteilung verdächtige Zapfanlagen überprüfen und gegebenenfalls schließen lässt. Wird Biodiesel alternierend mit mineralischem Diesel getankt - am besten bei halb leer gefahrenem Tank zwischen den Sorten wechseln - sollten keine Probleme mit Biodiesel auftreten.




    (Quelle: auto motor und sport, 16.05.2001)