Dilemma: zurückschalten oder bremsen?

  • Hallo, ich hab mal wieder ein Problem:


    Ich habe mir angewöhnt, bergab und vor Ampeln oft zurückzuschalten, statt zu bremsen, um die Bremsen zu schonen.
    Der Motor dreht dabei manchmal bis über 3000 Umdrehungen.
    Typisch BWLler, frage ich mich jetzt aber, ob das wirklich sinnvoll ist, bzw. ob dadurch nicht die Kupplung so stark beansprucht wird, daß ich diese schneller auswechseln muß und letztendlich neue Bremsbeläge billiger wären?


    Hat da jemand von Euch Erfahrungen?
    Gruß & Danke,
    Izorg

  • Hallo Izorg,


    darüber habe ich mir schon oft Gedanken gemacht, bin aber (zum Glück) kein BWLer. Ich schalte schon seit Jahr und Tag früh zurück - nicht nur beim T4 - und habe deswegen erheblich geringeren Bremsbelagverschleiss als andere (Vergleichswerte aus Bekanntenkreis bei Motorrädern). Der Vorbesitzer meines Californias hat's wohl nicht gemacht und nach 60.000 km schon neue Bremsscheiben und -beläge (!) gebraucht. Um die Kupplung dabei zu schonen, gebe ich kurz vor dem wiedereinkuppeln etwas Gas, so dass der Motor in etwa auf die Drehzahl kommt, die ihn gleich erwartet. So hast Du kaum Schleifen der Kupplung. Geht aber nicht immer, hauptsächlich, wenn ich von der Autobahn abfahre oder an eine rote Ampel, die ich lange vorher sehe. Mit ein wenig Übung klappt das sehr gut, geht schon ganz automatisch.
    Aber eine korrekte betriebswitschaftliche Rechnung ist das natürlich nicht....


    Gruss, Carsten aus Peine (der hoft, das Kupplung UND Bremsen lange halten)

  • Mir wurde zwar hier zahlreich auf mein Posting geantwortet, aber irgendwie kapier ich immer noch nicht, wie es "günstiger" sein kann, bei 50 in der Stadt vor einer roten Ampel in den 2 zu schalten (weil man smoooooth im 4 oder 5 vor sich hin gleitet) und den Motor "hochzujagen" schätze auf 3500 rpm. als Gang raus und bremsen (lässt sich auch viel besser dosieren, und die älteren Damen an der Ampel gehen auch keine 2 Schritte zurück).
    Oder rentiert sich die "Schubumkehr" :) nur bei längeren Bergabfahrten, wo kontinuierlich geschoben wird ?


    Gruß Jan


    www.pauleliebtdieulla.de

  • >Ich habe mir angewöhnt, bergab und vor Ampeln oft zurückzuschalten, statt zu bremsen, um die Bremsen zu schonen.
    >Der Motor dreht dabei manchmal bis über 3000 Umdrehungen.
    >Typisch BWLler, frage ich mich jetzt aber, ob das wirklich sinnvoll ist, bzw. ob dadurch nicht die Kupplung so stark beansprucht wird, daß ich diese schneller auswechseln muß und letztendlich neue Bremsbeläge billiger wären?
    >Hat da jemand von Euch Erfahrungen?
    >Gruß & Danke,
    >Izorg


    Ich bin auch einer von den Zurückschaltfreaks, aber immer behutsam einkuppeln mit etwas Gas und vorausschauend fahren. Mir geht es dabei um die Materialschonung. Das Prinzip kann so falsch nicht sein, Beweis ist mein anderer Wagen Kadett, Erstbesitz seit 1989, der vorn bei 115.000 km neue Beläge bekam; die Backen hinten sind jetzt bei 127.000 zu 75% verschlissen bei nahezu ausschließlich Kurzstrecke. Gruß HNW

  • Hallo Jan,


    Schubabschaltung (und die hat heute jeder moderne Diesel oder Benziner) heisst, dass beim Gaswegnehmen kein Sprit eingespritzt wird, sondern der Motor durch den Schwung des Autos angetrieben wird. Der Verbrauch in dieser Phase ist also absolut NULL. Zusätzlich bremst der Motor das Auto, quasi umsonst. Wenn Du jetzt im fünften Gang an die Ampel fährst, musst Du einfach mehr bremsen, weil hier die Bremswirkung des Motors durch die niedrigere Drehzahl geringer ist, die Beläge nutzen schneller ab. Noch schlimmer ist's, wenn Du auskuppelst und auf die Ampel zurollst, dann verbraucht der Motor auch noch Sprit, nämlich die Leerlaufmenge. Das mit dem Hochdrehen sollte sich natürlich in Grenzen halten, also bitte nicht bei 80 km/h in den zweiten zurückschalten. Lohnt sich vor allem bei langen Abfahrten mit Stop am Ende (z.B. Autobahnabfahrt) und bei höheren Geschwindigkeiten (beim Runterbremsen aus 20 km/h verschleissen die Beläge nicht merklich), hierzu mein Text von vorhin.
    Und natürlich in den Bergen, wer da mit Fuss auf der Bremse runterfährt, ist selber schuld.


    Aber jeder möge so fahren, wie er will. ATE will ja auch leben.


    Gruss, Carsten aus PE

  • Um die Kupplung dabei zu schonen, gebe ich kurz vor dem wiedereinkuppeln etwas Gas


    Hehe, genauso mach ich das auch, es macht sogar Spaß, zu versuchen, den Punkt möglischst genau zu treffen.
    Leider verbraucht man dabei natürlich wieder mehr Spritt...
    Gruß, Izorg

  • Also ich habe im Zusammenhang mit Bremsen schönen ein etwas anders gelagertes Problem:
    Ich werde gelegentlich vom Werkstattmeister meines Vertrauens gerügt, dass ich die Bremse doch dann und wann mal so richtig nutzen solle. Sprich: bei leerer AB aus 160km/h auf 80km/h runterbremsen. Mein sanfter und möglichst vorausschauender Fahrstil macht starkes Bremsen tatsächlich nicht oft notwendig - und auf die Dauer mögen das die Bremsen aus mir nicht ganz verständlichen Gründen nicht. (Aber nachdem mir einer vom Reifendienst das auch schon mal gesagt hat, wird wohl was dran sein.)


    Vielleicht kann mir ja mal einer etwas Nachhilfe geben...


    Klaus

  • , hast Du eigentlich für Deinen rotzfrechen Kommentar (oben) keine Antwort verdient...

  • >Vielleicht kann mir ja mal einer etwas Nachhilfe geben...


    Man siehts besonders den hinteren Bremsscheiben an und da besonders im Winter: Sie rosten so stark, dass sie durch normale Fahrt nichgt mehr blank werden. Aus dem Rost bildet sich eine glasartige Zunderschicht, die einerseits kaum noch Bremswirkung hat und zum anderen den Rostvorgang noch unterstützt. Diese Schicht wächst dann von innen nach außen und zerstört die Bremsscheibe schneller als durch Abrieb. Wenn die Räder runter sind, sieht man das deutlich.
    Bei Bremsen, die warm und damit trocken abgestellt werden passiert das nicht so so schnell.


    Gruß
    Jochen