Zahnriemen gerissen , Motorschaden???

  • Hallo
    nachdem ich letztes mal hier so gute Tipps bekommen habe hab ich mal wieder ein paar Fragen.
    Mir ist gestern an meinem T4 57KW Diesel BJ 6/92 (AAB) bei 50km der Zahnriemen gerissen. Wie schätzt Ihr die Chancen ein das ich nun keinen Motorschaden habe? Wie kann ich es am einfachsten überprüfen? Mir wurde gesagt (bei VW) neuen Zahnriemen drauf, Glühkerzen raus und Kompression prüfen, kostet aber 250-300E und wenig Hoffnung das er es überlebt hat.
    Der Motor hat 230000 gelaufen aber ein neuer oder eine komplett überholung ist wahrscheinlich ja mit etlichen tausend euro nicht mehr lohnend.


    Und falls ich einen Motorschaden hab, kann man den Wagen noch verkaufen? Gibts da noch ein bißchen was für oder soll ich Ihn schlachten und Teile verkaufen und wo kann ich die am besten inserrieren?


    Hoffe das Ihr mir da ein bischen was zu sagen könnt. Oder vielleicht sitzt ja jemand in der Nähe und kann den Motor prüfen. Ich sitze in 58095 Hagen.


    Robin

  • Erstmal Beileid


    Das ganze Prozedere hab ich auch durch.


    Nimm als erstes den Ventildeckel ab. und sieh nach in wieviele Teile sich die Nockenwelle zerlegt hat (bei mir waren es drei) . Dann schauen ob einer der Lagerböcke gebrochen ist. Die bekommst du nicht einzel. Fazit neuer Kopf.


    Ich habe damals mit Glück Lagerböcke bei einer Motoreninst. bekommen ebenso eine Nockenwelle , diese habe ich mit Plastgage vermessen und für i.O. befunden . Dann das übliche : Neue Ventile , neue Hydros , Dichtungen u.s.w. An den Kolben bzw. Motorrumpf habe ich nichts gemacht.


    Ich bin nach der rep. noch 70.000Km gefahren hatte einen Ölverbrauch von ca. 0,5l/2500Km.


    Wenn ich noch mal so was hätte würde ich genauso machen , aber wenn man für zahlende Kunden arbeitet ist es was anderes als wenn es für einen selbst ist (Stichwort: Garantie).


    Versuch einen gebr. Kopf zu bekommen , lass ihn aufbauen und teste selber. Die freundlichen sind immer schnell dabei mit: Das muss neu. Klar die brauchen das auch nicht zu bezahlen.


    Dies ist nur meine Erfahrung und Meinung , hol dir noch andere ein und entscheide selbst. Aber ich denke ich weiß wovon ich Rede , ich verdiene mit solchen Rep. mein Geld. (selbst. KFZ-Meister)

  • Falls ich einen gebraucht Motor finde, wie lang braucht man den Motor zu wechseln? Kann man das selber oder ist er extrem schwer oder nur mit spezial Werkzeug zu wechseln. Bin zwar kein Kfz Schrauber, hab aber schon mal am Golf und Alfa Spider Motoren gewechselt.

  • Hallo Robin,
    durch die Abwrackprämien finden sich schon viele T4 mit dieser Maschine.
    Am einfachsten komplett raus und wieder rein...
    Die 78PS-Diesel sind sehr haltbar, aber eben teuer und meist auch nicht mit Plaketten zufahren.
    Somit ist die Chance einen zu bekommen, bei dem du noch den Motor rausholen kannst und das nicht zu teuer bezahlen musst groß.
    Gruß
    Ralle

  • Hallo



    Gerissener ZR ist übel, wenn Du nicht selber schrauben kannst oder Jemanden kennst, der sich auskennt, wird es i.d.R. teuer.
    Wobei der :) nicht meine erste Wahl wäre. Such Dir einen Motoreninstandsetzer (Die Fachwerkstätten können meist nur noch tauschen).


    Normalerweise muss der Kopf runter und zerlegt werden. Anschließend die Nockenwelle, Ventile und Hydrostößel geprüft, beschädigte ausgetauscht werden. Dann sollte man die Ölwanne abbauen, die Pleuel, die Pleuelager und die Hauptlager einem kritischen Blick unterziehen. Anschließend die einzelnen Kolben genau unter die Lupe nehmen. Geringfügige Ventileinschläge sind problemlos, Haarrisse tödlich. Ich würde vermutlich auch die ziehen und gleich noch die Kolbenringe prüfen. Wenn Alles geprüft und Zerstörtes ersetzt ist, wieder zusammenbauen. 450tkm haben schließlich sogar die alten 1,6er 4 Zylinder im T2 locker gehalten, wenn man ihnen so alle 150tkm ein paar neue Lagersätze und Kolbenringe verpasst hat. Bei 300tkm waren dann meist Hohnen und Übermaßzylinder nötig.


    Zu der ganzen Aktion braucht man aber einiges an Spezialwerkzeug, das sich nicht unbedingt in jeder Werkzeugkiste findet.
    Empfehlung: Motoreninstandsetzer. Da kommst Du finanziell möglicherweise mit einem blauen Auge davon. Auf jeden Fall immer günstiger, als mit einer Tauschmaschine und im Gegensatz zur Gebrauchtmaschine hast Du Garantie. Wenn derjenige sein Handwerk versteht, ist die Maschine danach wie neu.


    Gruß


    Thomas

    2001 ACV, 6 Sitzer Bus mit Selbstbau zur Not-Womo-Nutzung, friesengün, seit 09.11.09 offiziell grüne Plakette