Motor-Tauchsieder im ACV syncro

  • Moin moin,
    ich hab da mal ein Problem (ja, ja, wer nicht hier?!) Wegen syncro und Rankommen wollte ich die DEFA Motorvorwärmung nicht selbst einbauen. Also diverse Werkstätten angefragt mit dem Ergebnis: ATU wollte nicht so recht ran, freie Werkstatt wollte wegen fehlender Erfahrung nach Zeit abrechnen und AuWeh meinte mit einer Stunde hinzukommen also ca 85Euro. Toll, also hin zu AuWeh. Nochmal bei der Abgabe angeschaut, daß auch das Kabel in der Nähe liegt usw. und das Auto blieb dort mit der Zeitvorgabe 24h bis zur Abholung. Gestern ruft nun der Meister an und teilt mir mit, daß ich ruhig noch zu Hause bleiben könnte, der Schrauber versuche schon die ganze Schicht über, den Froststopfen "auszuschwitzen" und habe schon mehrere Werkzeuge abgebrochen. Und da der Froststopfen bereits angebohrt ist, könne man die Arbeiten natürlich auch nicht mehr einstellen.
    Eben kommt die Meldung, das Auto könne abgeholt werden *i froi mi* Nur über den Preis wurde noch nichts gesagt. Der Meister deutete gestern nur so viel an, daß man sich doch preislich irgendwie treffen müsse.


    Tja und da liegt mein Problem: Ist AuWeh nur zu "dumm" gewesen, den Stopfen fachgerecht zu entfernen? Gibt es eine Normzeit für die Stopfenentfernung (ACV, 98er, syncro)? Ich könnte jetzt natürlich auf den Kostenvoranschlag pochen (gut auch mit +20%), doch würde ich andererseits auch gerne wieder die Werkstatt betreten dürfen, ohne gleich einen Schraubenschlüssel um die Ohren zu bekommen. Und sonst bin ich eigentlich mit der Werkstatt zufrieden, wenn nicht die Apothekenpreise wären. Doch ich bin eigentlich noch nie übers Ohr gehauen worden - jedenfalls habe ich es noch nicht bemerkt;o)


    Hat jemand sinnvolle Vorschläge zur Preisverhandlung?


    gruss aus berlin
    katerlaune

  • >Moin katerlaune,


    frag doch mal Klaus-TDI (falls er sich nicht eh noch meldet), der hat mal eine prima Anleitung hier geschrieben, da er es selber gemacht hat. Ich denk' mal, er kann Dir da bestimmt sagen, was Sache ist.


    Gruss aus Hamburg,


    Carsten

  • Moin Carsten,
    das Auto ist ja nun schon bei AuWeh und nach deren Schwierigkeiten auch zu Recht. Ich wollte jetzt eigentlich nur einen Rat, wie ich mich der Werkstatt gegenüber sinnvoll verhalte, was verhältnismäßig ist.
    gruss aus berlin
    katerlaune

  • Hallo Katerlaune,
    wie Du vielleicht im Forum gelesen hast, ist die Froststopfenentfernung mit unterschiedlichen Mitteln und mit sehr unterschiedlichem Zeitaufwand machbar.
    Bei mir ( 98er ACV nicht Syncro ! ) waren für den Kompletteinbau ca. 4 Stunden fällig. Habe aber damals einiges probiert, was nutzlos war ( LLK-Ausbau u.ä., da ich dachte vielleicht gehts von "oben" besser ). Der Froststopfen selbst hat sich nach ca. 30 Minuten unter zu Hilfenahme der Variante 2 aus dem Block verabschiedet.
    Hier gab schon Berichte über leichte Entfernung und schwierigere zeitaufwändige Aktionen. Wolfgang hatte für den gesamten Akt 6 Stunden benötigt, aber: OHNE GRUBE / HEBEBÜHNE !! ( Meinen vollen Respekt! )


    Zum Syncro kann ich konkret nichts sagen, weiß nicht inwieweit der Antriebsstrang "im Weg" ist.


    Meine Vorgehensweise wäre:
    - Nachfragen, wie der Froststopfen ausgebaut wurde
    - ev. mit den Ausbautipps ( siehe unten ) konfrontieren
    - wenn zu kompliziert gearbeitet wurde, darauf hinweisen ( freundlich ! )
    - ev. u.g. Tipps "in Rechnung stellen" - Infos helfen ja nach beim nächsten Einbau
    - Größenordnung von 3-4 Stunden kommen der Realität wohl nahe, die haben ja eine Hebebühne oder ?


    Argumente für Deine Diskussion:


    Folgende Vorgehensweisen beim Ausbau wären möglich (Erfahrungswerte):
    1. Versuch: Mit flacher Stirnseite des langen ( so 120cm ) Rundmaterials kräftig aussermittig auf den Stopfen schlagen (wie mit Durchschlag), Froststopfen sollte herauskippen, dann mit Wasserpumpenzange Stopfen herausnehmen.
    Wenns nicht klappt, dann ...


    2. Versuch: Rundmaterial flach ( Schraubendreherform ! )anschleifen, ein Loch in den Stopfen schlagen ( nicht durchschlagen !) und dann den Stopfen mit dem langen Rundmaterial heraushebeln. Klappt nicht ? => jetzt 3.


    3. Aber jetzt: Das Loch gut erweitern, an das Rundmaterial einen "Haken" anschweißen oder Material entsprechend in Hakenform ( 90 Grad reicht vollkommen ) biegen und den Froststopfen herausziehen.


    Die wirkliche Problematik liegt in der Einbaulage, sprich in der Entfernung vom Mann. Deswegen auch das lange Rundmaterial. Egal welche Variante genutzt wird, aufpassen und den Lagersitz nicht beschädigen -> Dichtheit des DEFA-Einsatzes wäre gefährdet.



    Frage soweit beantwortet ?
    Entscheiden über Deine weitere Vorgehensweise musst Du aber schon selbst.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Klar haben die bei AuWeh eine Bühne! Doch ich dacht, die wüßten sich mit einem speziellen Werkzeug zu helfen, das es dort extra für den Tausch von Froststopfen gibt. Ich weiß doch nicht, was AuWeh alles an Spezialwerkzeugen hat.
    gruss aus berlin
    katerlaune

  • >Klar haben die bei AuWeh eine Bühne! Doch ich dacht, die wüßten sich mit einem speziellen Werkzeug zu helfen, das es dort extra für den Tausch von Froststopfen gibt. Ich weiß doch nicht, was AuWeh alles an Spezialwerkzeugen hat.


    Ich sehe das auch so!


    Wenn man Dir sagt, sowas dauert 'ne Stunde, dann ist das zunächst mal Deine Verhandlungsgrundlage. Ich würde auf keinen Fall zu erkennen geben, dass Du weißt, dass dieser Froststopfen arge Probleme machen könnte.


    Der Fehler liegt da ganz klar beim dem Meister, der den Auftrag so angenommen hat. Guck doch mal auf Deiner Auftragsbestätigung, ob ein Festpreis eingetragen wurde. Dann ist ja alles klar.


    Beim VW-Service wird ja immer der Eindruck erzeugt, dass alles kein Problem ist. Als Kunde lassen Sie dich ja oft nicht mal mit in die Werkstatt. Dann sollen sie bitteschön auch klarkommen.


    Ciao, Michael

  • Ich weiß doch nicht, was AuWeh alles an Spezialwerkzeugen hat.
    >gruss aus berlin
    >katerlaune



    Hallo Katerlaune,
    falls die AuWeh-Werkstatt Deines Vertrauens da Spezialwerkzeug benützt - das würde mich interessieren.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Hi katerlaune,
    wenn Du dem Meister freundlich die Rechtslage darlegst, die er natürlich selbst kennt, wird er Dir dankbar sein, wenn Du überhaupt bereit bist ihm entgegenzukommen. Wie weit ist natürlich eine Ermessensfrage, knausern bis aufs letzte macht Dich auch nicht wirklich reicher.
    Ich würde ihm aber auch klar machen, daß sie als Werkstatt einen weit größeren Spielraum haben Verluste auszugleichen.


    Viel Freude mit Deiner neuen Vorheizung - Gruß BARdi

  • >1. Versuch: Mit flacher Stirnseite des langen ( so 120cm ) Rundmaterials kräftig aussermittig auf den Stopfen schlagen (wie mit Durchschlag), Froststopfen sollte herauskippen, dann mit Wasserpumpenzange Stopfen herausnehmen.
    >Wenns nicht klappt, dann ...


    Bei so einer Aktion hab ich schon mal den Froststopfen meines damaligen Ford Granada im Motorblock versenkt.... Und natürlich nicht wieder rausbekommen! Der Motorwärmer passte zum Glück noch rein und funktionierte anschliessend auch.


    ***************


    Beim nächsten Auto hab ich zwei kleine Löcher in den Stopfen gebohrt, zwei Kotflügelschrauben reingedreht und den Stopfen ausgehebelt. Das dauerte keine 5 Minuten.


    Manche Werkstätten schweißen eine M8-Schraube auf den Stopfen und befestigen daran ein U-föriges Flacheisen, das sich am Motorblock abstützt. Dann wird eine Mutter draufgeschraubt, und das Ganze funktioniert wie ein Abzieher, der den Stopfen aus dem Block zieht.