Dieselpumpe (das ding auf der Einspritzpumpe) undicht. Was nun?

  • Hallo,


    ich fahre einen T4 mit einer Dieselmaschine 2,4D AAB Motor mit über 335.000 km auf dem Buckel.
    Gerade habe ich den Anlasser ausgetauscht, taucht auch schon das nächste Problem auf: Es hat auf einmal tierisch angefangen zu lecken.
    Bei der Fehlersuche stellte sich die Dieselpumpe, die, soweit ich informiert bin, auf der Einspritzpumpe sitzt, als Fehlerquelle da. Ich habe den Fehler bei dem Bolzen, an dem der Hebel für den Seilzug für das Gaspedal befestigt ist, gefunden. Es scheint, als ob ein Dichtring kaputt sei oder ähnliches, denn aus dem Führungskanal für den Bolzen, der ins Pumpengehäuse eintritt, sprudelt es munter heraus.
    Ich habe also den Deckel von der Pumpe abgenommen und nachgeschaut, was da los ist, konnte aber nichts wirklich erkennen. Der Dichtring, der dann zum Vorschein kam, sah noch ganz gut aus. (Nutzen diese Ringe so starkt ab, dass es ganz plötzlich anfängt zu lecken? Vorher hatte ich keinen Dieselverlust. ???) Allerdings ist an dem Bolzen (der Teil, der im Pumpengehäuse sitzt) ein Hebel angenietet, der wiederum über ein Gelenk mit einer Feder verbunden ist. Dieser Hebel war leicht verbogen. Diesen habe ich versucht wieder gerade zu biegen, was mir mehr schlecht als recht gelungen ist.
    Ich dachte, dass damit die Sache gegessen wäre... Leider falsch gedacht.
    Als ich dann die Pumpe wieder, nach unendlichem Gefummel, zusammen gebaut hatte, musste ich beim Einbau eine Schraube herausdrehen, die, von oben gesehen, am Gehäuse links austritt. Keine Ahnung wofür die ist??? Die Pumpe war jedenfalls wieder zu.
    Beim ersten Startversuch sprang der Motor an und ging sofort mit der Drehzahl hoch, obwohl ich nicht an der Standgasschraube gedreht habe. Beim zweiten Versuch genau das Gleiche. Nur diesmal habe ich das Standgasschraube, soweit wie möglich, herausgedreht. Und es hat auch wieder angfangen zu tröpfeln. Ich dachte mir nur: so eine Scheiße und hab erstmal alles so gelassen.
    HILFE! Wer kann mir helfen? Gibt es Dichtringe für diesen Bolzen? Wie wird die Pumpe richtig abgedichtet? Soll ich mir lieber gleich eine komplette, neue Einspritzpumpe kaufen? Und wie stellt man den Leerlauf und Höchstdrehzahl richtig ein? Und wofür ist die Schraube links an dem Gehäuse? Danke für Eure Antworten im Voraus!


    Grüße aus dem Norden


    Ernst

  • Hoho,


    da bist du ja wo reingestolpert.


    Also, laut Boschdienst läuft die Welle ein, da muss dann die Welle und die Buchse ersetzt werden.
    Dann, die Schraube, die man rausdrehen sollte, ist die Restmengenschraube, mit die kritischte Schraube an der ESP. Überall steht, vor Rausschrauben markieren bzw. messen.
    Ich hoffe, du hast dann wirklich an der Leerlaufschraube gedreht (das ist nicht der Anschlag für den Gaszug!!!!).
    Ich würde vorschlagen, fahr zum Boschdienst, lass die Pumpe abdichten und neu einstellen.
    Welchen Hebel du allerdings verbogen hast, kann ich mir grad nicht vorstellen.


    Tomy

  • Hallo Ernst
    Ich habe schon mehrfach solche Pumpen abgedichtet...kann aber schlecht nachvollziehen was du da deiner Pumpe angetan hast.
    So einigermaßen richtig ...oder praktisch ist diese Methode.
    Die Welle (die tropfende)zum Hebel makieren...dann die Mutter...den hebel(wo der gaszug drann ist)abbauen.
    Dann die 4 Imbusschrauben rausdrehen die den Deckel halten.
    Nun die tropfende Welle mit dem Daumen nach unten drücken ...und dabei den deckel nach oben ziehen.
    Dann die Buchse aus dem Aludeckel ausdrücken...zu VW fahren...neue Buchse und Dichtsatz kaufen (kleines Geld)
    In umgekehrter reihenfolge wieder zusammenbauen und gut.



    Ps: die Idee etwas geradebiegen zu wollen war warscheinlich weniger gut...versuche mal auf nem Schrottplatz ersatz zu bekommen.


    Gruß aus dem Norden Kurt

  • Glück gehabt!
    Wahrscheinlich wurde der Verstellhebel beim Zusammenbau nicht wieder in die Lage gebracht, wo er vorher stand. Dadurch hat der Motor jetzt nicht nur eine höhere Leerlaufdrehzahl, sondern auch eine höhere Enddrehzahl.
    Im schlimmsten Fall hätte der Motor sofort nach dem Anlassen bis zur Selbstzerstörung hochdrehen können. Also Finger weg von der Pumpe!


    Lass das jemanden machen, der die nötige Erfahrung und die dazu erforderlichen Messgeräte hat. Die Pumpe muß jetzt eh ausgebaut und auf dem Prüfstand neu justiert werden.


    Übrigens: Es gibt am T4 nur die Einspritzpumpe. Eine separate Förderpumpe oder Dieselpumpe ist nicht vorhanden.

  • Hallo..


    >Gerade habe ich den Anlasser ausgetauscht, taucht auch schon das nächste Problem auf: Es hat auf einmal tierisch angefangen zu lecken.


    Die Undichtigkeit am Verstellhebel tritt komischerweise häufig nach diversen Reparaturen auf..obwohl an der Pumpe sebst nicht gearbeitet wurde.
    Klingt komisch...ist aber so!


    >Bei der Fehlersuche stellte sich die Dieselpumpe, die, soweit ich informiert bin, auf der Einspritzpumpe sitzt, als Fehlerquelle da. Ich habe den Fehler bei dem Bolzen, an dem der Hebel für den Seilzug für das Gaspedal befestigt ist, gefunden. Es scheint, als ob ein Dichtring kaputt sei oder ähnliches, denn aus dem Führungskanal für den Bolzen, der ins Pumpengehäuse eintritt, sprudelt es munter heraus.


    Wie bereits beschrieben...Dichtring, Buchse und evtl auch die Welle ersetzen.


    Allerdings ist an dem Bolzen (der Teil, der im Pumpengehäuse sitzt) ein Hebel angenietet, der wiederum über ein Gelenk mit einer Feder verbunden ist. Dieser Hebel war leicht verbogen. Diesen habe ich versucht wieder gerade zu biegen, was mir mehr schlecht als recht gelungen ist.


    Den Hebel wirst Du wahrscheinlich selbst bei der Demontage des Pumpendeckels verbogen haben ;-)...die Verstellwelle lässt sich ja auch nicht gerade leicht demontieren. --> Ersetzen


    >.. musste ich beim Einbau eine Schraube herausdrehen, die, von oben gesehen, am Gehäuse links austritt. Keine Ahnung wofür die ist???


    Das war der zweite Fehler..an dem Bolzen (mit Mutter gekontert und zusätzlich gesichert) wird die Trübung eingestellt...AFAIK -Schraube rein-->mehr Drehzahl/Leistung/RUSS...Schraube raus--> weniger Drehzahl/Leistung/RUSS
    Die hättest Du vor der Demontage zumindest ansatzweise markieren sollen.
    Natürlich geht der Deckel ohne diesen Bolzen leichter wieder drauf.


    >Beim ersten Startversuch sprang der Motor an und ging sofort mit der Drehzahl hoch, obwohl ich nicht an der Standgasschraube gedreht habe. Beim zweiten Versuch genau das Gleiche.


    Verstellwelle falsch montiert?..oder Trübungsschraube zuweit reingedreht?


    > Nur diesmal habe ich das Standgasschraube, soweit wie möglich, herausgedreht.


    Hoffentlich nicht die Schraube für die Restmenge..



    >HILFE! Wer kann mir helfen?


    Wie bereits gepostet würde ich da jemanden ranlassen der das schon ein paarmal gemacht hat.Neue Pumpe muss nicht sein .Allerdings wird das Wiederfinden der "alten" Einstellungen fummelig.;-)
    Am einfachsten wäre natürlich die Pumpe auszubauen und nach Bosch auf den Prüfstand zu geben.

    Grüße
    shad

  • Hallo,


    danke für Eure Antworten. Ich lass da wohl lieber die Finger von. Werde dann morgen mal beim Boschdienst hier in Kiel anrufen und Fragen, wie teuer der Spaß werden soll. Auf jeden Fall: erstmal DANKE an alle, die geantwortet haben.


    Grüße aus Kiel


    Ernst