Die winterlichen Startprobleme, die i.d.R. auf zwei Funktionen am TDI zurückzuführen sind, könnten bei höheren Außentemperaturen (20° C) nun erheblich besser eruiert werden.
Auch bei normalem Startverhalten wären die beiden Prüfvorgänge zwischendurch angeraten, vor dem nächsten Winter – und der kommt bestimmt.
Prüfen den Glühkerzen / Glühanlage:
Zwei Bauteile sind betroffen, die Sicherung und die einzelnen Glühkerzen.
Das ist eine relativ einfache und sichere Prüfmethode, allerdings muss die Bodenwanne entfernt werden. Deshalb einfach beim nächsten Kundendienst, bzw. Montageaktion, die das Abnehmen der Wanne erfordert, als Verbundarbeit mitmachen.
Prüfen den Förderbeginns:
Während der TDI, im Gegensatz zum Nicht – TDI – Diesel, auch mit dem Ausfall von 1-2 Glühkerzen gut startet, erzeugt ein aus dem Toleranzbereich gelaufener Förderbeginn wesentlich gravierendere Startprobleme.
Nun muss der TDI zum Messen des FB - Wertes auf voller Betriebstemperatur sein, diese Forderung des Messgerätes kann man aber bei winterlichen Außentemperaturen kaum erfüllen.
Deshalb sind FB - Messungen im Winter oft stark fehlerbehaftet. Die aus diesen Ergebnissen resultierenden „Einstellungen“ sind qualitativ entsprechend „gut“.
Da es sich beim Förderbeginn nicht um einen konkreten Einzelwert, sondern um ein Toleranzfeld mit optimalem Einstellwert handelt, wird das Toleranzfeld, trotz Messmängeln, beim „Einstellen“ oft „getroffen“. Hier handelt es sich dann nicht um das konkrete Einstellen, sondern lediglich um das grobe Nachstellen des Förderbeginnwertes, also die Quick-and-Dirty-Variante. Und dazu benötigt man eigentlich gar kein Messgerät.
(Ausnahme: Die Förderbeginn-Einstellung wird wie eine Grundeinstellung durchgeführt, mit Messuhr an der ESP direkt. Diese Einstellung ist temperaturneutral und wird statische Einstellung genannt. Die statische Einstellung des FB ist aber montagetechnisch sehr umfangreich.)
Deshalb sollten im Frühjahr, bei Temperaturen ab 20° C, alle startproblembehafteten TDIs mal an die „Box“ und den FB wirklich real prüfen lassen. Der Messvorgang wird nur per Messgerät vorgenommen und dauert 5-10 Minuten, je nachdem wie schnell der Monteur laufen und tippen kann. Keine Montagetätigkeit erforderlich, noch nicht mal das Öffnen der Motorhaube.
Werkstatttermin konkret abstimmen (der Monteur sollte fast schon „warten“)
Motor sehr gut warm fahren, auf den Werkstatthof fahren, Messgerät sofort anstecken, FB-Wert unmittelbar auslesen.
So nicht: Motor abstellen, Monteur suchen, „Komme gleich, muss nur noch …..“ !
Reaktion auf die ermittelten Werte:
FB < 45 → sofort bzw. in der nächsten Zeit einstellen lassen
45 < FB < 50 → im kommenden Herbst einstellen lassen
50 < FB < 55 → normal
FB = 55 → optimal
55 < FB < 65 → keine Einstellung vornehmen, Toleranzbereich
FB (deutlich) > 65 → sofort, bzw. nächste Zeit einstellen lassen.
Dann kann man auch beruhigt im nächsten Winter sauber starten.