Vorderachse überholen...

  • Servus!


    Zur Vorbereitung der anstehenden Überholung meiner Vorderachse hab ich ein paar Fragen. Zum Fahrzeug: Trapo lang, BJ/MJ 98, ACV, Schalter, kein Syncro.


    Gewechselt werden müssen Trag-/Führungsgelenke beidseitig, Achsmanschette außen links, Spritzbleche der Bremsscheiben.


    Welche Verbundarbeiten sind sinnvoll?


    bisherige angenommene Vorschläge:
    [ul]
    [li]- Buchsen des unteren Querlenkers[/li]
    [li][ul]
    [li]Wie soll man denn die Lage markieren, wenn man nicht das selbe (alte) Teil wieder verbaut?[/li]
    [li]Kann man das Lager erst einpressen und dann noch verdrehen, um die Winkellage einzustellen?[/li]
    [li]"Das hintere Gummimetalllager mit geschlitzter Außenhülse wurde während der Bauzeit des T4 auf ein Lager mit geschlossener Hülse umgestellt." => heißt dass, dass es T4 gibt, für die man das geschlitzte braucht und welche für die man das geschlossene braucht oder heißt das, dass es nur noch das geschlossene gibt?[/li]
    [/ul][/li]
    [/ul]


    noch im Raum stehend:
    [ul]
    [li]- Koppelstangen komplett (Mache ich ziemlich wahrscheinlich...)[/li]
    [li]- Stabigummis (Bei Spiel sowieso, ist es denn grundsätzlich zu empfehlen?)[/li]
    [li]- Ersetzen der Exzenterschraube und -scheibe für unteren Querlenker?[/li]
    [li][ul]
    [li]Sinnvoll oder notwendig bzw. sind das nun beides Dehnschrauben? Lt. Wiki (Nachlauf/Umbau auf M14 nicht, oder?[/li]
    [li]Wird beim Wechsel eine professionelle Einstellung (nicht nur Markieren, sondern Werkstatt) des Nachlaufes notwendig? Muss die Schraube dafür nicht nochmal gelöst und neu angezogen werden?[/li]
    [/ul][/li]
    [li]- Stoßdämpferlager?[/li]
    [/ul]


    verworfene Ideen:
    [ul]
    [li]- obere Querlenkerbuchsen ("Halten ewig!")[/li]
    [li]- weitere Achsmanschetten vorsorglich (d.h. wenn nicht beschädigt oder rissig) wechseln[/li]
    [/ul]


    Gibt es noch mehr zu überdenken? Was kostet mich eine komplette Fahrwerkseinstellung (Spur/Sturz/Nachlauf) und sollte man das bei VW oder in einer freien Werkstatt machen lassen?


    Ciao
    Wolle

  • [li]- Buchsen des unteren Querlenkers[/li]
    Nur,wenn sie kaputt sind!


    [li]Wie soll man denn die Lage markieren, wenn man nicht das selbe (alte) Teil wieder verbaut?[/li]
    Da ist ein Pfeil drauf...


    [li]Kann man das Lager erst einpressen und dann noch verdrehen, um die Winkellage einzustellen?[/li]
    Bei dem Wort "einpressen" sollte dir die Antwort von alleine kommen...


    [li]heißt das, dass es nur noch das geschlossene gibt?[/li]
    Ja!


    [li]- Stabigummis (Bei Spiel sowieso, ist es denn grundsätzlich zu empfehlen?)[/li]
    Spiel ist immer schlecht!


    [li]- Ersetzen der Exzenterschraube und -scheibe für unteren Querlenker?[/li]
    Nein!


    MFG Harry B)

  • Moin!


    [li]- Buchsen des unteren Querlenkers[/li]
    Nur,wenn sie kaputt sind!


    Naja, bei 200tkm sind da sicherlich noch die ersten drin und wenn ich das ganze schonmal draußen habe... Die Kosten scheinen mir durchaus überschaubar zu sein und sie stehen in keinem Verhältnis zum nochmals zu betreibenden Aufwand für einen späteren Austausch. Außerdem sehen vor Allem die hinteren (im eingebauten Zustand betrachtet) schon nicht mehr wirklich gut aus. Es sieht aus, als würden die Exzenterschrauben in diesen Buchsen ziemlich "in den Seilen hängen"...


    Zitat

    [li]Wie soll man denn die Lage markieren, wenn man nicht das selbe (alte) Teil wieder verbaut?[/li]
    Da ist ein Pfeil drauf...


    Also ist ein Pfeil auf den Buchsen und eine Markierung auf dem Querlenker? Wozu soll man dann markieren (siehe Wiki)?


    Zitat

    [li]Kann man das Lager erst einpressen und dann noch verdrehen, um die Winkellage einzustellen?[/li]
    Bei dem Wort "einpressen" sollte dir die Antwort von alleine kommen...


    Alles klar... ;)


    Zitat

    [li]- Stabigummis (Bei Spiel sowieso, ist es denn grundsätzlich zu empfehlen?)[/li]
    Spiel ist immer schlecht!


    Ich kann jetzt so kein Spiel feststellen. Da ich nach der Aktion aber sicherlich das gesamte Fahrwerk (Spur, Sturz, Nachlauf) in einer Werkstatt einstellen lassen will, überlege ich eben, gleich alles zu machen, was sich da so anbietet...


    Zitat

    [li]- Ersetzen der Exzenterschraube und -scheibe für unteren Querlenker?[/li]
    Nein!


    Danke. Jetzt steht es 2:1 für "nein". Ein befeundeter Schrauber meint ebenfalls nein, ein freier Kfz-Meister, der selbst T4 fährt meinte, ich solle mir den Gefallen tun, da die Exzenter verwurstet sein könnten (nach dem Ausbau um so mehr)...


    Hat noch jemand Erfahrung zum Thema Fahrwerkseinstellung? Mir fehlen da definitiv die Messmittel... sollte man das bei VW machen lassen oder in einer freien Werkstatt? Welche Preise muss man sich in etwa gefallen lassen?


    Und wie siehst mit den Stabigummis aus? Wechseln, wenn man schonmal dran ist?


    Ciao & Danke
    Wolle

  • Die Stabigummis kosten 3-4 Euro und sind in ein paar min gewechselt.
    Zur Vermessung: markiere so viel wie möglich damit die ungefähre Grundeinstellung erhalten bleibt und du nicht ganz schief durch die gegend fährst.
    Ich habe z.B. meinen Bus runtergeschraubt und auch schon alle TG und Spurstangen gewechselt.Andere Hinterachse .ist jetzt 70tkm her ,er fährt immer noch geradeaus und die Reifen halten auch.Hab bis heute noch nichts vermessen lassen.

  • Hallo nochmal!


    Ich hab für das Wochenende kurzfristig ein Auto bekommen und mich daher heute meinen Schiebefenstern (beide raus, Rost weg, Fertan/Owatrol, morgen gehts weiter mit Brantho nitrofest Grundierung, dann Brantho korrux 3in1) und der Vorderachse gewidmet.


    Die beiden Achsmanschetten habe ich eingehend gedreht und gewendet... keine RIsse oder sonstiges zu entdecken. Ich schaue morgen trotzdem nochmal nach.


    Die Traggelenke und das rechte Führungsgelenk sehen gut aus, kein Fettaustritt, kein fühlbares Spiel. Das linke untere Achsgelenk hingegen hat's hinter sich, wird also ersetzt. Sollte man dann das rechte trotzdem mit wechseln? Bremsenteile werden ja grundsätzlich immer beidseitig gemacht, Gelenke auch?


    Mein Plan ist jetzt: Führungsgelenk raus und dann mal die Querlenkerbuchsen genau angucken. Im Zweifel Buchsen und Führungsgelenke beidseitig wechseln, Traggelenke erstmal lassen. Wenn es immer noch rumpelt, muss ich die Drehstäbe eben nochmal runterdrehen und die Traggelenke auch wechseln... ist ja nun auch nicht soo viel Mehrarbeit, wenn die Drehstäbe eh gerade "gängig" sind.


    An den Koppelstangen bis jetzt kein Spiel oder sonstiges spürbar. Gucke ich mir nochmal an, wenn die Drehstäbe entspannt sind... Ansonsten tendiere ich dazu, die Koppelstangen später auszuwechseln, sollte ja relativ fix und unabhängig vom Rest gehen.


    Ansonsten lässt sich der rechte Spurstangenkopf leichter verdrehen als der linke, außerdem war da ein Fettrand oben zwischen Querlenker und Spurstangenkopf. Eine Beschädigung des Gummis konnte ich aber nicht erkennen...


    Ciao
    Wolle

  • Moin allerseits,


    erstes Gelenk ist draußen, heute geht's ans zweite (und Scheibenrahmen grundieren).


    Die Querlenkerbuchsen gleich mit zu erledigen und dann dort Ruhe zu haben ist ein schöner Gedanke. Allerdings *müsste* dann ja der Nachlauf (+ Spur? + Sturz?) neu eingestellt werden. Wenn ich danach noch feststellen sollte, dass die Spurstangenköpfe dran sind, dann nochmal (alles?) neu einstellen. Mit oberen Traggelenken (Koppelstangen? Stabigummis?) dann nochmal....??


    Alles einfach auf Verdacht zu wechseln halte ich für Unsinn. Aber beidseitig halte ich schon für sinnvoll und wenn ich die Querlenker einmal so draußen habe, erscheinen mir auch die Buchsen sinnvoll...


    Ich könnte ja erstmal markieren und grob einstellen, fahren und gucken, ob mir das Ergebnis gefällt. Wenn ich dann noch etwas wechsele, dann selbe Prozedur. Wenn ich denke, dass alles zu tauschende getauscht wurde eine komplette Fahrwerkseinstellung machen lassen. Oder ist das falsch gedacht? Beeinflussen sich die Einstellungen gegenseitig? Insbesondere denke ich, dass die Nachlaufeinstellung den Sturz beeinflusst... oder?


    Ciao
    Wolle

  • Telefonat mit VW-Meister:


    - Traggelenke unten und Querlenkerbuchsen zusammen ist definitiv sinnvoll
    - Fahrwerkseinstellungen beeinflussen sich gegenseitig, deshalb:
    - markiert wieder zusammenbauen, andere Komponenten testen und später "richtig" einstellen lassen kann man machen
    - Spurstangen besser komplett tauschen, allerdings nur bei Spiel (bei mir sind die Köpfe leichtgängig, haben aber kein Spiel...? Allerdings Fettaustritt am rechten Sputstangenkopf, keine Beschädigung des Gummis auffindbar...)
    - Koppelstangen muss man nicht wechseln, Gummis reichen aus
    - Stabigummis und Koppelstangengummis sind sinnvoll, haben keinen Einfluss auf Fahrwerkseinstellung (wollte es nur nochmal bestätigt haben... ;) )


    Kosten Fahrwerksvermessung und Einstellung komplett ca. 100 Euro, je nachdem, wie alles aufgeht.


    Ciao
    Wolle

  • Moin!


    So, die Schraubverbindungen an den Querlenkerbuchsen sind alle 4 gelöst. Die vorderen Schrauben kann ich entnehmen, aber die hinteren nicht.


    Die linke Schraube (mit der ich mich länger beschäftigt habe) lässt sich mittlerweile drehen (Buchse bleibt stehen!), bewegt sich aber weder vor, noch zurück. Die rechte Schraube sitzt noch fest, habe beide über Nacht nochmalig mit Rostlöser geflutet...


    Eigentlich wollte ich die Querlenker am Wochenende mit nach Hause nehmen und mich an den Buchsen versuchen. Hat noch einer einen Tipp, wie ich die hinteren Schrauben rauskriege? Um einen Abdrücker anzusetzen finde ich keinen Platz bzw. wüsste nicht wie... vielleicht gibt's ja noch nen Trick? Heißluftpistole? Gasbrenner (vorhanden, aber ich hab da noch ziemlichen Respekt vor)?


    Ich denke, die Hauptursache für mein Problem liegt darin, dass die Buchsen aus Alu sind, während die Schraube eben Stahl ist. Wie löst man denn "stoffschlüssige" Verbindungen, die durch elektrochemische Korrosion zustande gekommen sind am besten? Hilft da Rostlöser oder Hitze überhaupt?


    Ciao
    Wolle

  • Moin!


    Habe gestern 4 Stunden für die linke hintere Schraube gebraucht. Gedreht hatte sie sich vorher schon. Rostlöser, WD-40, Heißluftpistole - half alles nix,


    Nach ziemlich viel roher Gewalt ließ sie sich ca. 10mm vor und zurück bewegen, mehr aber auch nicht. Hin- und herschlagen von beiden Seiten half auch nicht. Wenn man sie von hinten ordentlich rangeballert hat, spürte man beim Drehen der Schraube erheblichen Widerstand, der dann immer weiter abnahm - es war, als würde jeder Gang des Gewindes sich erstmal neu in dem Alu seinen Weg fressen müssen.


    Dann waren 15mm frei. Hebeln brachte nix, Gewalt hin oder her. Mit dem Dremel bin ich nicht rangekommen, ebenso mit der Flex. Schlagen von hinten war auch nicht weiter gewinnbringend. Ich habe versucht, mit dem Dremel eine "Fläche" zu fräsen, diese zu körnen und die Schraube zu durchbohren. Keine Chance, das ist keine 8.8er und sie lagert in Gummi... mit einer kleinen Eisensäge und 10mm Hub war auch nix zu machen.


    Letztlich habe ich sie wieder reingeschlagen, das hintere Ende abgeflext. Dann konnte ich mit einer Stahlstange wieder nach vorne schlagen, wobei die Stange nun in der Buchse saß - kein Vorbeischlagen mehr! Dann den Querlenker vorne ausgehängt und den Schlagschrauber angesetzt. Immer im Wechsel Schlagschrauber und von hinten nachsetzen (dazu Querlenker wieder einhängen), danach Schlagschrauber in der linken Hand und nen gut passenden Hebel in der rechten. Zu zweit wäre das sicher besser gegangen...


    Mir graut vor der rechten Seite. Jetzt erstmal Buchsen raus...


    Ciao
    Wolle

  • Moin!


    Tja, also die hintere Buchse ist raus, das ging gut mit einer M14 Gewindestange, mehreren Muttern, Unterlegscheiben in verschiedenen Größen.


    Die vordere Buchse ist eher das Problem: Wir haben es mit einer Presse versucht, aber man kriegt den Querlenker nirgendwo gut aufgelegt wegen dem Bund an der Buchse. Nun ist der innere Teil samt Gummi raus uns ich werd den äußeren Teil der Buchse jetzt ansägen und dann gucken wir mal. Wer denkt sich sowas nur aus...?


    Ciao
    Wolle
    (der nie gedacht hätte, dass das SOO ein Sackgang ist...)