weißer qualm trotz neuen Zylinderkopf und Dichtung

  • Hallo zusammen,


    Mein T4 1.9 TD hat plötzlich ungewöhnliche Geräusche aus dem Motorraum von sich gegeben und eine weiße Rauchwolke hinter sich hergezogen. Glücklicherweise kurz vor meiner Einfahrt. Ich musste somit maximal 20 Meter noch fahren. Erste Vermutung war natürlich, das irgend etwas am Zylinderkopf bzw der Dichtung sein musste. Beides habe ich dann ausgebaut und musste feststellen, das sich zwischen allen 4 Ein - und Auslassventilpaarungen am Zylinderkopf ein Spannungsriss befand. Die Kopfdichtung dagegen schien nichts abbekommen zu haben.
    Es wurde also ein neuer Zylinderkopf, eine neue Dichtung und bei der Gelegenheit ebenfalls ein neuer Zahnriemen nebst Spannrolle verbaut..
    ..... Fahrzeug ist nach erfolgter Montage auch sofort angesprungen, und im Standgas ruhig gelaufen. Nur der weiße Qualm war immer noch nicht weg, ebenfalls kam unter Last, als ich das Fahrzeug etwas nach vorne fahren wollte, wieder das gleiche Geräusch wie vor der Reparatur-
    Die weißen Abgase entstehen unmittelbar nach dem Anlassen, bei Drehzahlerhöhung um so mehr.
    Öl im Kühlwasser ist keins und auch scheinbar kein Kühlwasser im Öl. Das Geräusch aus den Motor ist schlecht zu beschreiben...kling auf jeden Fall nicht unbedingt metallisch eher ein schnarren, aber nur unter Last.
    Hatte jemand schon mal ähnliches, oder eine Ahnung was der Defekt sein könnte ?

  • Hallo
    Wir haben gerade vor 6 wochen bei einen 1,9 td den Zylinderkopf gewechselt. Tatsächlich sollen die Spannungsrisse zwischen den Ventien bei den VW Diesel Motoren nicht ungewöhnlich sein. Deswegen hättest du den Kopf nichtmal wechseln müssen. Kaputt ist der Kopf erst, wenn die Risse in die Vorkammern gehen.


    Wie ist es denn mit dem "duft" der Abgase also riecht es nach Öl oder eher nach Kühlmittel??
    Du kannst auch mal die Hand oder einen hellen Lappen hinter den Auspuff halten, und kurze aber starke Gasschübe geben, um zu prüfen ob Öltropfen mitkommen. Der Turbo vom 1,9 td neigt nach einer gewissen laufleistung schon mal zum Ölwerfen und da das nach der eigendlichen verbrennung passiert, kann das Bild vom eigendlichen motorschaden abweichen.

  • Hmm riech` irgendwie gar nichts, also zumindest nichts extremes, kann aber auch an meiner Nase liegen. Turbo hatte ich ebenfalls ausgebaut. War ganz schön verölt das Teil. Hab ihn aber samt seinen Anbauteilen komplett gereinigt und ihn mit Pressluft mal laufen lassen, hörte sich einwandfrei an. Die Turbine hat etwas Spiel, geht aber nirgends an. Das einzige, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Saugleitung vom Ölkreislauf Durchgang hat. Hab dort mal mit der Pressluft vorsichtig reingeblasen, schien aber kein Durchgang da zu sein. Kann man den Turbo irgendwie "kurzschließen" und somit für einen Test aus dem System nehmen ?

  • Der Turbo wird ja über die kleine Leitung vom Filter aus mit Öldruck versorgt. Wegen der hohen Drehzahl ist ein rausklemmen nicht zu empfehlen, da das sehr schnell zum tot des Turbos führen kann.
    Man kann den Turbo Luftseitig mal rausnehmen " verbindungsschlauch zwischen Turbo und ansaugbrücke " kein gas geben, der Turbo dreht jetzt lastfrei und sehr laut also überdrehen des turbos vermeiden aber es besteht nur eine 50/50 Chance das das Öl in den Ansaugtrakt gedrückt wird.
    Wahrscheinlicher ist das das Öl direkt in die Abgasturbine gedrückt wird, und das kann man so nicht brücken.


    Ein weiterer Ansatz ist es vorsichtig eine Probefahrt zu machen und dabei auf wasserverbrauch Ölverbrauch und Motortemp. zu achten.
    Sollte ein riss in einen Kühlkanal vorliegen sollte der Motor sehr schnell überhitzen Tut er das nicht, und bleibt auch das Kühlwasser da wo es hin gehört kannst du die Probefahrten erweitern, und prüfen ob er Öl verbraucht.
    Zur Erklärung der Wasserkreislauf kommt eigentlich nur über den Kopf oder die Kopfdichtung in den Brennraum da du die schon gewechselt hast kann man das wohl ausschließen. der Letzte Punkt währe ein riss in der Zylinderwnd, aber ohne den Motor massiv zu überhitzen und fest zu fahren ist das meiner meinung nach nicht möglich, da die vw Blöcke sehr massiv sind.
    Deshalb tendiere ich klar zum Öl

  • wesser Qualm = Wasserdampf
    schwarzer Qualm = Ölqualm


    ich denke das ist ganz eindeutig.


    Den Satz zu den Rissen kann ich bestätigen : Unerheblich in deinem Fall.


    Hast du die "Aussenkomponenten" untersucht?

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • so...meine Probefahrt hatte ich nun hinter mir. ähnliches Ergebnis wie bei der Nervernebelungstaktik bei Luftangriffen. Turbo hab ich bis auf die Rumpfgruppe demontiert und es sieht eigentlich bis auf einen kleinen Haarriss abgasseitig alles bestens aus..Kein Spiel, keine Undichtigkeiten. Bei der Gelegenheit hatte ich dann auch noch mal den Motor laufen lassen und die Rauchentwicklun hat sich trotz des demontierten Turbos nicht verändert. Bei der weiteren Demontage ist mir aufgefallen, das eine Glühkerze ziemlich verrußt war. Die Risse im alten Zylinderkopf sind laut einer Fachseite im Netz Spannungsrisse, welche durch defekte Einspritzdüsen entstehen können. Hat jemand von euch Erfahrung, das durch solch eine defekte Einspritzdüse eine derartige Rauchentwicklung entstehen kann ?
    Vorstellen könnte ich mir es eventuell schon falls zuviel Diesel in die Brennkammern gelangt und ein Großteil davon nicht verbrannt wird.

  • Hallo
    Hmmm klingt ja nach einer Verzwickten sache
    Wenn eine Düse zu früh öffnet oder schlecht verstäubt oder zu lange geöffnet bleibt sollte sich das auch bei der Leistung bemerkbar machen, oder der Motor sogar nur auf 3 Zylindern laufen.
    Aber da du verzweifelt wirkst, probiere es aus. Löse einfach bei laufendem Motor nacheinander die Mutter der Einspritzleitung. Wenn Diesel an der Mutter austritt, sollte der Zylinder ausfallen, und wenn eine der Düsen def. ist, sollte er sofort aufhören zu qualmen wenn du die entsprechende Düse erwischt.


    !!!!! Aber Achtung bei kaltem Motor arbeiten, da das eine ziemliche Sauerei gibt, und auf heißen teilen schnell Brandgefahr besteht. Außerdem solltest du Schutzbrille und ggf Handschuhe tragen, da der Auslösedruck der Düsen bei 130 bar liegt. Kann also auch mal spritzen.

  • War tatsächlich eine der Einspritzdüsen. Feder gebrochen. Jetzt hab ich den ganzen Mist wieder mit neuen Düsen zusammengebaut und siehe da, er läuft wieder einwandfrei...zumindest kein Rauch mehr und ruhiger Lauf. Dafür sabbert es jetzt an der Verstellwelle der ESP. Anfangs wie ein Springbrunnen. Nach einiger Zeit immer weniger. Besteht hier noch Hoffnung, das sich das wieder einläuft und das Ding völlig dicht wird...oder kann ich mich schon darauf einstellen, die ESP auch noch zu zerpflücken ?