Probleme mit neuen Scheinwerfern mit integrierten LED-Blinkern

  • Hallo Leute!
    Nachdem ein anderer Verkehrsteilnehmer der Meinung war, meinen Bus nen noch kürzeren Radstand verpassen zu wollen, musste ich nun beide Frontscheinwerfer austauschen.
    Da die Gelegenheit nun günstig war, etwas optisch anspruchsvolleres zu verbauen, habe ich Scheinwerfer mit LED-Blinkern verbaut, musste aber lustiger Weise nach der Montage feststellen, dass die Fahrerseite schneller blinkt, wie die rechte Seite- warum auch immer... Als ich probehalber die Alten wieder ansteckte, ging alles so, wie es sollte. Liegt denn nun der Fehler in diesem Blinker, dass da der Widerstand nicht mitmacht, oder irgendwo in den Tiefen der Fahrzeugelektrik?? ;(;(;(

  • Moin,


    das ist im Wesen des Blinkrelais begründet.
    Das braucht eine gewisse Leistungsaufnahme der angeschlossenen Lampen, um seinen Takt regelmäßig aufbauen zu können.
    Daher gibt es auch unterschiedliche Relais für Autos mit und ohne Anhängerkupplung.


    Bei Ausfall einer Lampe zeigt dir der schnellere Takt genau dieses an.


    Du hast jetzt durch die LEDs genau dies mutwillig simuliert: der Innenwiderstand der neuen Blinker ist geringer, also taktet das Relais schneller, weil die erwartete Widerstandssumme nicht stimmt.
    Daß die beiden Seiten unterschiedlich schnell getaktet sind, liegt wohl an der Fertigungsgenauigkeit der neuen Leuchtmittel.


    Bei Motorrädern ist dieser Umbau sehr beliebt. Da baut man dann auf ein lastunabhängiges elektronisches Relais um (was aber beim T4 wegen der Integration in den Warnblinkschalter nicht geht) oder man verbaut parallel zu den LED-Blinkern Lastwiderstände, um das System wieder gerade zu rücken. Diese Lastwiderstände bekommst du für ein paar wenige Euronen im einschlägigen Motorrad-Zubehörhandel - oder natürlich im Internet.

    Gruß
    MiKo
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    Caravelle 11/98 AHY+, 550940 km;
    (17.06.1999 bis 01.03.2018 - 6833 Tage)

    mittlerweile 74 Monate "auf Entzug" - der Caddy ist seit 185Tkm eine brauchbare "Ersatzdroge"

  • Hi,


    die Signalisierung einer ausgefallenen Blinkerbirne ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben (und war ganz früher auch mal technisch bedingt, inzwischen produziert sie aber einen höheren Aufwand als ein fixes Blnken). Daher ist die 'einfachen' Nachrüstung mit einem Parallelwiderstand (an dem dann immerhin 15-20 Watt verbraten werden) eigentlich nicht zulässig, da das Blinkrelais dann den Widerstand überwacht.


    Tomy

  • Da die rechte Seite es ja normal tut, sollte es also reichen, wenn ich so nen Widerstand nur in den linken Blinker verbaue??


    Wenn rechts die Frequenz wirklich im Normalbereich ist, sind da schon entsprechende Widerstände eingebaut.
    Bei E-Zulassung sollte man auch davon ausgehen können. Dann würde ich von einem Fehler im linken Blinker ausgehen ...

    Gruß
    MiKo
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    Caravelle 11/98 AHY+, 550940 km;
    (17.06.1999 bis 01.03.2018 - 6833 Tage)

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  • Hallo Ihr!


    Bei den Lampen mit LED-Blinker sind ja die "Ballastwiderstände" dabei, das sind zwei vergossene Klötzchen, die über eine Steckverbindung mit den Blinkern verbunden werden. Wenn nur eine Seite nicht tut, gehe ich von einem Wackelkontakt an der Steckverbindung aus. Bei meinen waren Ballastwiderstände dabei, die nur eine 10W-Lampe simulieren, damit blinkte der Blinker auch zunächst hektisch. Vielleicht sind in diesem Fall auch zwei unterschiedliche Widerstände dabei, dann sollte der Fehler mit dem Widerstand wandern, wenn man sie vertauscht. Ich habe diese Widerstände ganz weggelassen und das Relais so modifiziert, dass es mit einer Glühlampe (im Rücklicht) normal blinkt. Fällt diese aus, leuchtet der vordere Blinker und die Kontrollleuchte nur noch, dadurch ist die Defekterkennung gegeben. Eine weitere Lampe an der Ahk wird erkannt und die Zusatzkontrolle blinkt dann mit.
    Die Modifikation besteht in einem geänderten Shunt im Relais mit etwas mehr Widerstand. Den habe ich durch Beschleifen "getrimmt", bis alles sicher funktionierte.


    Gruß,
    Tiemo

  • Hallo Leute!
    Ich war heute mal bei nem Motorradhändler um die Ecke und habe mir Widerstände besorgt. Villeicht kann ich ja damit das Problem beheben. 25W 6,8 Ohm
    Er meinte, dies sollte reichen, um ne "normale" Glühlampe vorzugaukeln...
    Muss mir jetzt mal Gedanken machen, wo und wie ich das Teil verbauen könnte, denn ich bin eher der "Schlosser" und weniger der "Elektroniker"... ;(

  • Ich hatte jetzt mal noch so ne Idee und hab mal die ganze Sache mit Warnblinkanlage probiert, und siehe da: dann blinken alle Blinker im normalen Takt. Also gehe ich mal davon aus, dass es wohl doch an dem Blinker ansich liegen muss, was die Sache mit dem Widerstand angeht...

  • Hallo nochmal!


    Das ist ein Trugschluss. Beim Warnblinken wird ja dasselbe Relais benutzt wie sonst, nur ist die Last hier größer, weil alle Blinklampen blinken. Dadurch ergibt sich dann der normale Rythmus.
    Das hektische Blinken wird ja als Warnung für einen Lampenausfall benutzt, und der Ausfall wird anhand des dann niedrigeren Stromverbrauchs detektiert. Wenn du an einem "normalen" T4 mit Glühlampen im Blinker eine rausdrehst, dann blinkt der auf der betroffenen Seite auch hektisch, aber mit Warnblinker ist der Rythmus normal, da funktioniert die Defekterkennung nicht.


    Gruß,
    Tiemo