Moin,
gestern hatte mein T4 einen ausgedehnten Werkstatt-Tag, u.a. mit Entfernung des "Quietsche-Entchens" beim An- und Ausmachen des Motors.
Leider gibt es keine Fotos von der Aktion - es war eine ziemlich spontane Entscheidung nach der Probefahrt.
Als Ursache für dieses Quietschgeräusch ließ sich ein Defekt im Riemenspanner vermuten, da der Riemen im oberen Trumm (hinter der LiMa) stark flatterte, was ja normalerweise durch die Spannmimik ausgeschlossen werden sollte.
Nach Konsultation der Wiki war dann viel Fummelei angesagt, da der Platz zwischen Motorblock und Rahmen/Träger/Seitenwand nicht viel breiter ist als eine gute Monteurshand dick.
Einen guten Eindruck von der Montagesituation vermittelt
[Blockierte Grafik: http://www.t4-wiki.de/wiki/images/thumb/Motor_Riementrieb_Riemenspanner_AHY_Bruch_2.jpg/300px-Motor_Riementrieb_Riemenspanner_AHY_Bruch_2.jpg]
Ein herzlicher Dank gebührt hier dem Erfinder des Ratschen-Ringschlüssels!
Ca. 1 Stunde später hatten wir zunächst die Umlenkrolle oberhalb des Schwingungsdämpfers ausgebaut, um wenigstens etwas mehr Platz zu haben, und dann auch die "Schwinge" inklusive des "Mini-Koni" mit vielen Verrenkungen zwischen den Hydraulik-Schläuchen, dem Motor und den Träger hervor gedreht.
Hier machte sich schon beim Lösen der Schrauben bemerkbar, daß die gesamte Mimik nicht mehr beweglich war, so daß die Schrauben unter seitlichem Druck kaum aus ihren Löchern kamen. Auch das Abnehmen des Riemens war dadurch nicht gerade einfach.
Nach Ausbau der "Schwinge" fanden wir, daß die Hohlwelle, die als Kippachse dient, im umgebenden Gehäuse festkorrodiert war - dadurch hatte dann der Stoßdämpfer in seinem oberen Auge ein ovales Langloch entwickelt.
Dieser Halter hatte übrigens früher eine andere Form - bei meinem AHY aus 11/98 fehlt noch der Lagerteller für die Rolle.
[Blockierte Grafik: http://www.t4-wiki.de/wiki/images/thumb/Halter02a.jpg/300px-Halter02a.jpg]
Die korrodierte Buchse ließ sich aber mittels kleinem Meißel von einer der vernieteten Scheiben lösen und zerlegen.
Hinter den Scheiben befinden sich O-Ringe, die hoffentlich ursprünglich eine Fettfüllung vor den Austreten aus den Bronzebuchsen bewahren sollten ...
Innen war aber alles trocken, und die verchromte Hohlwelle und die Bronzebuchsen hatten über die vergangenen 10,4 Jahre (und 320Tkm) eine innige Verbindung entwickelt.
Es ließ sich aber glücklicherweise alles noch auseinander drücken, glätten und gut gefettet wieder zusammen setzen.
Nur das Dämpferelement mußte ersetzt werden - kostet gute 110€.
Vorab hatten wir auch von der Bruchgefahr der M10*70 Schraube gelesen - nachdem wir das festgegammelte Gelenk gesehen hatten, ist uns wohl auch klar, warum diese Schraube bricht: wenn die Buchse in ihrem Lager fest sitzt, erfolgt die Drehbewegung zwischen der Scheibe und dem Schraubenkopf - das ist auch für eine 10.9-Schraube irgendwann zuviel ...
Der Einbau ging dann relativ problemlos vonstatten, da ja die Korrosionsspuren, die den Ausbau behindert hatten, nicht mehr da waren (und die Ölwanne auch mittlerweile wieder ein paar Grad Hitze verloren hatte).
Jetzt fehlt meinem T4 das "charakteristische Geräusch" ... dafür hört man jetzt die Vakuumpumpe ...
Ach ja, und noch etwas vermisse ich (nicht) - früher spürte ich feine Vibrationen im Gaspedal, sobald der Kompressor lief (also eigentlich immer).
PS: Udo: die Einarbeitung in die Wiki ist explizit gewünscht