Anlasser dreht nicht, kurzes Masseband ist kaputt

  • Sieht gut aus, allerdings hätte Weichlöten genügt. Da wird im Betrieb nichts heiß, und im Original ist es punkt-preßgeschweißt (ist übrigens vernickeltes Kupfer, nix Alu;-)


    Da es aber wohl der alte 2,2kW-Anlasser mit Getriebelagerung ist, kann es sein, daß Du nicht mehr lange Freude dran hast. Die Lagerbuchse in der Getriebeglocke läuft aus. Dann springt der Anlasser auf dem Zahnkranz - und das wird dann richtig teuer. Deshalb wechselt man eigentlich den alten bei Defekten am besten gegen den selbsttragenden aus. Das sind die Dinger, die man u.a. für 60,- in der Bucht bekommt.
    Ich regeneriere die 2,2er nur für Wiederaufbauer, die die Glocken eh draußen haben und neue Buchsen einziehen. Deshalb geht bei mir immer ein neuer selbstttragender rein und der alte wird regeneriert und wieder verkauft. Kosten overall dann um die 25,- für den Wechsel ;)


    Gruß
    Roman


    PS: Ach ja, Kohlen sollte man auch gleich machen (13,-/Satz) und den Kollektor einmal überdrehen. Der Magnetschalter muß gereinigt und etwas geölt werden (kein Fett!!!!!). Lager noch i.O.? Nachfetten dort mit PTFE- oder Graphitfett.


  • Schon mal gemessen?! Beim 1,6er ca. 45A im Normalanwurf, Spitze um 60A. Der 2,2er bringt blockiert (!!!!) knapp 150A. Da wird auch während einer längeren Orgelphase nichts so heiß, daß es sich auslötet. Zumindest hatten wir den Fall noch nicht. Die Metallmasse ringsum leitet schon oridentlich Hitze ab. Es wird auch beim Profiregenerierer nicht hart gelötet. Nur im Original ist es eine Punkt-Preßschweißverbindung.


    Gruß
    Roman

  • Zitat


    Schon mal gemessen?!


    :D


    Beim 1,6er ca. 45A im Normalanwurf, Spitze um 60A.

    Zitat

    Der 2,2er bringt blockiert (!!!!) knapp 150A.



    Wie soll der dann 2,2 KW leisten können selbst wenn man 12 Volt als Dauerspannung zugrunde legen will?
    Dabei darf man realistisch von maximal 10 Volt ausgehen wenn der Anlasser richtig Strom zieht.
    Ist das alles Beschiss bei den Leistungsdaten?



    Zitat

    Da wird auch während einer längeren Orgelphase nichts so heiß, daß es sich auslötet.


    Immerhin hat es bei mir schon mal die Isolierung der Haupt-Minusleitung zur Batterie zerschmolzen....



    Zumindest hatten

    Zitat

    wir den Fall noch nicht. Die Metallmasse ringsum leitet schon ordentlich
    Hitze ab. Es wird auch beim Profiregenerierer nicht hart gelötet. Nur im
    Original ist es eine Punkt-Preßschweißverbindung.


    Die Metallmasse der Grundplatte im Anlasser bzw an der Anschlussfahne ist so gross wirklich nicht dass es da keinen "Wärmestau" geben könnte.


    LG,
    Screwi

  • Zitat

    :D


    Ich aber. siehe Vorposting.


    Zitat

    Wie soll der dann 2,2 KW leisten können selbst wenn man 12 Volt als
    Dauerspannung zugrunde legen will?


    Tja, das wäre wirklich zu befragen ;) Aber wenn man die Innenwiderstände ins Verhältnis zum gemessenen Strom (bei 11,2V) setzt, dann kommt man auch nur auf knapp 1,7-1,8kW beim alten 2,2kW-Modell. Und wenn ich mal davon ausgehe, daß der Anlasser im Laufe der Zeit den einen oder anderen Windungsdurchbruch bekommen hat, so müßte der Wert im Neuzustand noch darunter liegen.


    Zitat

    Dabei darf man realistisch von maximal 10 Volt ausgehen wenn der Anlasser
    richtig Strom zieht.
    Ist das alles Beschiss bei den Leistungsdaten?


    k.A., aber die zu vermutenden fast 200A habe ich nicht nachweisen können. Der 1,6er liegt auch weit unter den nötigen 160A. Die Stromquellen konnten es in beiden Fällen liefern, nur halt die Anlasser nicht aufnehmen ,-)


    Zitat

    Immerhin hat es bei mir schon mal die Isolierung der Haupt-Minusleitung
    zur Batterie zerschmolzen....


    Das klappt auch problemlos, da sind nur knapp 60°C nötig. Das Weichlot für Hochstromanschlüsse (kein LS60 nehmen!!!) liegt aber noch ein paar °C darüber. Und wenn man sauber lötet und die Bürsten nicht übermässig weich sind, dann bleibt die Brücke immer gut unterhalb der Loterweichung. Es passiert auch nichts, wenn das Lot erweicht, es tropft so schnell nicht ab und leitet im flüssigen Zustand ebenfalls. Der Tod der meisten Lötverbindungen im Anlasser sind falsche Kohlen und schartige Kollektoren (Bürstenfeuer).


    Zitat

    Die Metallmasse der Grundplatte im Anlasser bzw an der Anschlussfahne ist
    so gross wirklich nicht dass es da keinen "Wärmestau" geben könnte.


    Na, da sind schon ein paar qmm Kupfer verbaut ;) Sorry, aber wenn es da hinten so heiß wird, dann hat die Windung auch nichts mehr zu lachen. Kaputtgeorgelte Anwerfer hatte ich auch schon ein paar hier - allesamt durchgebrannt...


    Gruß
    Roman


    PS: Wer pressschweissen kann, der ist damit gut beraten, aber nötig ist es normalerweise nicht.

  • Hallo RomanL,


    da hast Du wahrscheinlich Recht mit dem was Du schreibst. Es gehört schon ein wenig Glück dazu, wenn der noch lange halten soll.


    Zitat

    Da es aber wohl der alte 2,2kW-Anlasser mit Getriebelagerung ist, kann es
    sein, daß Du nicht mehr lange Freude dran hast. Die Lagerbuchse in der
    Getriebeglocke läuft aus. Dann springt der Anlasser auf dem Zahnkranz -
    und das wird dann richtig teuer.


    Wenigstens ist die Zahnung auf dem Anlasser so gut wie gar nicht verschlissen.
    Ist die Buchse schwierig zu wechseln ohne Ausbau der Glocke? Sah nach Sinterbronze aus. Aus Richtung vom linken Vorderrad konnte man die jedenfalls gut sehen.


    Zitat

    Deshalb wechselt man eigentlich den alten
    bei Defekten am besten gegen den selbsttragenden aus. Das sind die Dinger,
    die man u.a. für 60,- in der Bucht bekommt.


    Auf was muss ich achten, damit der in jedem Fall passt? (Teile-Nr. ?)


    »Lager noch i.O.?
    Gute Frage. Als ich den Anlasser auf der Werkbank testweise mit einem Akku vom Akku-Schrauber betrieben habe, klang das recht rauh und holprig. Aber ich hab da keinen Vergleich, und ausserdem muss der ja nicht viele Umdrehungen machen.
    Wie hören sich gute Lager an, macht der Anlasser dann keine rauhen Geräusche mehr?


    Gruß Wolfgang

  • Zitat

    Wenigstens ist die Zahnung auf dem Anlasser so gut wie gar nicht
    verschlissen.


    Die ist auch ziemlich hart. Meist sind es die Zähne, an denen der Anlasser am liebsten eingreift. Der Motor neigt dazu, immer in ein oder zwei Lieblingspositionen stehen zu bleiben (hängt mit der Kompression zusammen, die auf den Zylindern noch drauf ist). Diese Stellen kommen als erstes dran. Am Ritzel sieht am es selten.


    Zitat

    Ist die Buchse schwierig zu wechseln ohne Ausbau der Glocke? Sah nach
    Sinterbronze aus. Aus Richtung vom linken Vorderrad konnte man die
    jedenfalls gut sehen.


    Sehen kann man die gut, aber das Wechseln ist nicht so leicht. Man muß die alte dünn bohren, ausziehen und die neue kalt einsetzen. Am besten geht das, wenn Motor und Getriebe schön frei auf der Werkbank liegen. Schau mal in der WiKi zum Thema Anlasser nach, IMHO war da auch das Wechseln beschrieben. Die Buchse selbst kostet nur ein paar ct, aber der Rest...


    Zitat

    Auf was muss ich achten, damit der in jedem Fall passt? (Teile-Nr. ?)


    Einfach für Deinen Motorkennbuchstaben nachschauen. Die Halter passen immer, und der einzige Unterschied besteht zum Automatikanlasser. Nimm am besten einen von Bosch oder Hella, da ist die Qualität garantiert.



    Rauh klingt der immer (Kohlen und Planetengetriebe). Am besten mal richtig zerlegen und auswaschen. Dann das Lagerspiel mal mit dem Rotor drin prüfen. Wenn es spürbar wackelt, dann sind die Lager fällig. Und ausgelaufene sind Gift für die Kohlen. Die hüpfen dann auf dem Kollektor und feuern mächtig. Der Verschleiß an Kollektor und Kohle ist dadurch dann "etwas" erhöht ;)
    Und glaub mal nicht, daß der Motor nur ein paar Umdrehungen macht! der hat ne ganz ordentliche Übersetzung drin und rotiert schon ein paar hundert Mal je Schlüsseldrehung.
    Wie gesagt, fressen der Lager ist nicht das Problem, eher das Bürstenfeuer.
    Beim Zusammenbau schön fetten (insbesondere Planetengetriebe und reservoir am Ende) und ölen (alle Gleitstücke).


    Gruß
    Roman



    PS: Ein Stück Kabelschutzrohr zwischen 25 und 35mm leistet beim Zusammenbau gute Dienste ;) Sonst kriegt man die Kohlen nur schwer auf den Kollektor...