Leerlauf und Leistungsprobleme T4 1.9 td

Hallo,

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Habe seit 2 Monmaten weinen T4 Multivan mit 1.9 td ABL Motor, 68 PS.

Seit kurzem springt der Bulli schwer an und sägt im Leerlauf extrem. Bei
gezuogenem Choke geht es.
Seit dem auch beim Starten hohe Abgasentwicklung.

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Hat jemand ne Idee, was das sein kann ?

Ja

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Zahnriemen übersprungen ?

Eher nein

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Einspritzzeitpunkt falsch (hat der überhaupt so was ?)

Ja, er hat einen "Einspritzzeitpunkt", nennt sich Förderbeginn
Guckst Du mal hier: Föderbeginn ABL

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Kraftstoffpumpe ?

Nein, außer der Einspritzpumpe gibt es keine Pumpen für den Dieseltransport.

Die Ursachen können vielfältig sein, da es aber mit Einspritzverstellung (Choke) besser wird und Du den Wagen erst 2 Monate hast, hier ein paar Infos:
1. Der ABL ist ein Motor mit klassischer Vorkammereinspritzung.
2. Als Folge braucht er für den Kaltstart ein fetteres Gemisch, was über die Einspritzverstellung erreicht wird, d.h. der Diesel wird etwas früher und mehr eingespritzt. Deshalb sollte man den "Choke" eigentlich bei Kaltstart immer verwenden, auch wenn man ihn im Sommer nicht unbedingt braucht. Der Motor läuft einfach runder an. (Nach ca 1 min das Reinschieben nicht vergessen!)
3. Ab ca +10-12° benötigt der Vorkammereinspritzer funktionierende Glühkerzen, um vernünftig zu starten. Eigentlich glühen die bei den Motoren die ersten 3 min immer automatisch durch, um sauberen Lauf in der Kaltstartphase zu garantieren, egal ob notwendig oder nicht. Siehe: Glühkerze

Nun zu Deinem Problem:
Ich vermute, dass Deine Vorglühsicherung durch ist oder mehrere Glühkerzen hinüber sind.
Vorglühanlage prüfen
Prüfen/tauschen, bei den derzeitigen Temperaturen regelmäßig beim Kaltstart die Einpritzverstellung ziehen und er wird laufen, denke ich.
Wenn nicht, wird's schwieriger. Förderbeginn prüfen etc.

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Fahre gelegentlich auch mit Rapsöl, Punpe etc. ist aber trocken.

Das ist im Sommer kein Problem, im Winter sollte da allerdings nicht mehr als 20% in den Diesel, sonst flockt der Kram aus und setzt Dir, auch in Südbaden, den Filter und die Leitungen zu. Dann stehst Du in der Kälte und nichts geht.

Noch was. Infos zu Baujahr, Laufleistung etc. machen es einfacher, Symptome einzuschätzen.

Gruß

Thomas

Moin
OK, ich mach es mal für dich.
Egal ob ABL, AAZ, 1Z, Golf 3, Passat, oder T4, das Problem war immer das gleiche.
Killerschraube

gRuß Kurt

Hallo

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Das schlechte Leerlaufverhalten und meiner Meinung nach auch schlechte
Leistung hat der Bulli auch nach längerer Fahrt immer noch !
Schiebe ich z.Bsp. den Choke rein, nachdem ich 5 Minuten gefahren bin
,geht der Wagen im Leerlauf aus.
Derzeit also immer Choke an Ampeln etc. raus, dannn wieder rein

Hört sich nicht gut an. Die Symptome hatte ich mal beim T2 mit 1,6l Saugdiesel.
Also dann volles Programm.
- Zahnriemenabdeckung runter und erstmal prüfen, welches Einspritzpumpenrad Du drin hast (link hatte ich geschickt). Sofern es das 2-teilige ist, kann man schauen, ob die Sechskantmuttern noch alle fest sind oder ob sich da möglicherweise im Langloch was verschoben hat.
- Föderbeginn prüfen (lassen); braucht man eine Messuhr für.
- Wenn Förderbeginn nicht eindeutig einstellbar/ermittelbar, ist es das, was es bei meinem T2 war: Hauptwellenrad ausgeschlagen/lose. Unten auf der Hauptwelle sitzt das Antriebsrad für den ganzen Zahnriementrieb. Das ist da zwar mit einer heftigen Zentralschraube und mächtig Drehmoment befestigt, aber auf der Rückseite greift nur eine mini Gußnase in die Einkerbung der Kurbelwelle. Wenn die Zentralschraube sich jetzt, warum auch immer, nur ein bißchen lockert, wirken die Scherkräfte voll auf diese kleine Nase. Die schlägt aus und der komplette Reimentrieb verschiebt sich. Damit stimmen weder der Förderbeginn, noch die Ventilsteuerzeiten. Der Motor sägt, geht aus, hat keine Leistung. Man sollte allerdings auch nicht mehr allzuweit fahren. Wenn die Nase abschert, ist der Motor hinüber, weil die Kolben hart in die ventile einschlagen. Das heißt i.d.R. neue Kolben und mindestens neue Ventile, möglicherweise einen neuen Zylinderkopf.

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Beim Kaltstart läuft er im Leerlauf gut, die ersten Meter habe ich beim
Fahren das Gefühl, das er schlecht Gas annimmt (läuft gefühlsm,äßig nur
auf 2-3 Pötten), das geht dann nach ein paar 100 Metern wieder weg.

Ja, ohne Glühkerze zündet der eine (kalte) Pott nicht. Sobald der Zylinder durch die ständige Kompression warm genug ist, wird er zum Selbstzünder und läuft problemlos mit.

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Also : Glühkerzen ?

Ja, immer beim kleinsten und einfachsten möglichen Fehler anfangen. Glühsicherung und dann Glühkerzen und anschließend den Rest

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Obwohl Vorglühlampe nach der Glühphase ausgeht ?

Die wird über das Vorglührelais oder das Motoersteuergerät geschaltet (Vorglühanlage) und die wiederum prüfen nicht die Funktion der Glühkerzen, sondern zeigen nur die aus verschiedenen Parametern errechnete Restglühzeit an. D.h. die Anzeige verlöscht, obwohl die Glühkerzen munter weiterglühen. Das Verlöschen ist nur eine Indiz dafür: Jetzt sind die Glühkerzen, sofern sie funktionieren, heiß genug, um den ersten erfolgversprechenden Startversuch zu unternehmen.

Gruß

Thomas

Hallo,

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Hast Du die "Alten" mal geprüft? Masse an Einschraubgewinde, Plus an oberes Gewinde. Wenn Ok, müssten sie glühen. Sonstiger Zustand der Glühkerzen? Verrußt, Ablagerungen, Brüche etc.? Hilfreich wären Bilder, denn der Zustand der Glükerzen sagt viel über die Verbrennung aus.

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Das Symptom kenne ich noch nicht.

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Ach ja : Es ist das zweiteilige Einspritzpumpenrad und alle Muttern sind
noch fest.

Also, ich versuch Deine gestrigen Aktionen jetzt mal zusammenzufassen.
1. Streifensicherung geprüft. Waren die draußen? Oft sind die Beschädigungen (Haarrisse) im eingebauten Zustand nicht zu erkennen. Wenn man das dann ausbaut, hat man auf einmal 2 Stücke in der Hand.
2. Glühkerzen gewechselt. Das sollte zumindest beim Kaltstart was bringen, wenn die Streifensicherung OK ist. Hast Du mal geprüft, ob bei den Glühkerzen auch Strom ankommt? Das geht aber nur im kalten Zustand. Wenn nicht, könnte das Motorsteuergerät defekt sein. Siehe MSG ABL, aber auch mechanische Unterbrechungen/Korrosion kommen in Frage.
(Beide Punkte haben aber nur was mit dem Kaltstart zu tun. Das hat keinen Einfluss auf die sonstigen Laufeigenschaften im warmen Betriebszustand.)
3. Schrauben am Zahnriementrieb geprüft, dabei festgestellt, dass 2-teiliges Pumpenrad ESP.
4. Gasblasen im Kraftstoffzulauf entdeckt, wobei Kraftstofffilter vor kurzem gewechselt wurde.

Das ist doch mal ne ganz ordentliche Wegstrecke. Der Bock rußt aber immer noch und läuft nur mit Choke gescheit. Richtig?
Ok, was würde ich weiter machen?

1. OT Nockenwelle und Hauptwelle prüfen
2. Föderbeginn prüfen und ggf. einstellen.
Link Förderbeginn (kennst Du ja schon)
3. Wenn Du da eh schon dran bist, setz doch mal einen Schlüssel aufs Nockenwellenrad und dreh kurz vorwärts und dann wieder rückwärts nur jeweils so eine viertel Umdrehung. Beobachte dabei das Hauptwellenrad. Dreht es sich absolut synchron mit oder gibt es da einen leichten Versatz, eine Art Anrucken? Das wäre dann der Fall "Killerschraube"

Wie groß sind die Blasen in der Einspritzleitung? Bläschen im Diesel oder größere Unterbrechungen des Dieselflusses? Einzelne Bläschen bis 1 mm Durchmesser sind unkritisch und kommen schon mal vor. Alles andere ist ein Problem.
Die klassischen Verdächtigen sind hier eine unzureichende Tankbelüftung (zischt es, wenn man den Tankdeckel öffnet) Undichtigkeiten in Leitung oder Filter bis zur ESP. (Alle Schellen prüfen/nachziehen, Schläuche sichtprüfen, alle Dichtungen am Dieselfilter auf Sitz prüfen. Irgendwo Dieselaustritt?)

Ruß spricht immer für unsaubere Verbrennung, weil entweder zu wenig Luft oder zu viel Diesel da ist oder beides ausreichend nur jeweils zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Es könnte auch noch die Turbosteuerung sein (z.B. Wastegate bläst dauernd ab) oder es ist ganz trivial der Luftfilter dicht oder oder.

Schreib mal noch was zur Laufleistung des Boliden. Es gibt da ja auch noch andere Verdächtige, wie z.B. alte, tropfende Einspritzdüsen (kein Einspritzdruck => unvollständige, unkontrollierte Verbrennung etc)
Der Möglichkeiten gibt es viele und nur über das systematische Ausschließen der naheliegenden Fehlerquellen kommt man auf die komplexeren Probleme.

Gruß

Thomas