Fachfrage zur Massetaktung eines Steuergeräts (allgemein)

Zitat

Ich suche eine wirklich schlüssige fachliche Begründung, warum die Aktoren
(Injektoren, AGR, usw...) vom Steuergerät mit Masse angetaktet werden. Die
Funktionsweise einer Massetaktung ist mir schon klar, aber genausogut
könnte man ja auch eine Plustaktung realisieren. Dann bräuchte man ja
teilweise auch eine Leitung weniger sogar.
Vielleicht hat einer eine überzeugende Antwort darauf. Bedank mich schon
im Voraus.

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Ich persönlich baue wo ich kann eine Massetaktung, bzw. geschaltete Masse, weil ich in einfachster weise mit hoch belastbaren und leicht verfügbaren Bauteilen (z.b. N-Chanel MosFets) und sehr einfacher Ansteuerung (die Source des FETs liegt auf Masse, dann brauche ich zum ansteuern nur eine kleine Positive Spannung am Gate anlegen) recht gut große Ströme schalten kann.

Plusgeschaltet müsste man einen Highside-Treiber realisieren, der doch etwas schwerer anzusteuern geht als ein Lowside.

Gruß Tobi

Moin,

[...]

Zitat

Ich persönlich baue wo ich kann eine Massetaktung, bzw. geschaltete Masse,
weil ich in einfachster weise mit hoch belastbaren und leicht verfügbaren
Bauteilen (z.b. N-Chanel MosFets) und sehr einfacher Ansteuerung (die
Source des FETs liegt auf Masse, dann brauche ich zum ansteuern nur eine
kleine Positive Spannung am Gate anlegen) recht gut große Ströme schalten
kann.

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Ja, kann man aber eigentlich auch gut mit P-Kanal-FETs. Sind halt meist etwas teurer und haben ein schlechteren Rds. Highside-Treiber muss also nicht immer sein.
Bei µC-Ansteuerungen (insbesondere unter 5V) stößt man bei den N-Kanal-FETs wg. Vgs schnell an Grenzen mit den 'kleinen Spannungen'.

Weiterer Vorteil dürfte gerade im Auto die Trennung von Ansteuerung und Spannungsversorgung sein; auch und gerade in Hinblick auf den Verkabelungsaufwand und der Modulgrößen.

Hallo,

der Grund ist tatsächlich der, dass es bis vor einigen Jahren keine (aus Sicht der Automobilindustrie) 'bezahlbaren' highside-Schalter gab. In den Steuergeräten waren anfangs schlichte bipolare npn-Transistoren, damit kann man sinnvoll nur nach Masse schalten. Auch die ersten diagnosefähigen integrierten Endstufen waren bipolar und npn (diese Endstufen können selbst erkennen, ob ein Verbraucher angeschlossen ist (Kabelabfall) oder ein Kurzschluss nach Masse oder 12V vorliegt).
Highside wird auch heute nur eingesetzt, wenn es nicht anders geht, z.B. bei Beleuchtung. Udo hat den Grund schon genannt: highside haben einen höheren Innenwiderstand und produzieren mehr Verlustleistung oder sind dann deutlich teurer. Wenn man sieht, dass in der Automobilindustrie um Bruchteile von Cent mit den Zulieferern verhandel wird...
... wundert einen nicht, dass lowside häufiger eingesetzt wird.

Ralf

......

Zitat

Highside wird auch heute nur eingesetzt, wenn es nicht anders geht, z.B.
bei Beleuchtung.

.....

Wobei es auch auf diesem Gebiet seltsame Blüten gibt. Verschiedene Kfz.-Hersteller schalten bei einigen Modellen tatsächlich die Scheinwerferlampen über Masse!