Türschloßenteiser schädlich ?

  • mal ne Frage in die Runde zum Türschloßenteiser den ich dieses Jahr merhfach benutzen musste


    zwar sehe ich in die Schlösser nicht rein aber alle sind nun recht schwergängig


    aufgefallen das das Spray schädlich sien könnte ist mir das an einem Alu-Karabiner, der die Zugleinen am Gespann verbindet, hier war die Schraubsicherung im Winter einmal eingefroren und so hab ich das mit dem Spray gelöst, dabei tröpfelte natürlich auch einiges auf den Rest des Karabiners
    erschrocken bin ich nun, als ich ihn aus dem Auto holte, der ist stark korridiert, das Aluminium löst sich in Schichten , der Karabiner an sich ist nicht mehr zu gebrauchen


    wirkt sich das bei Gestängen und Schlössern am Auto ebenso aus ?

  • Zitat

    wirkt sich das bei Gestängen und Schlössern am Auto ebenso aus ?


    Vermutlich.
    Jedenfalls sind mir beim Scirocco (damals) nach mehrmaligem Gebrauch des Türschloßenteisers die Schlösser immer "schneller" eingefroren.
    Mit einer kräftigen Ladung Ballistol, über mehrere Wochen verteilt, konnte man die Schlösser wieder reaktivieren.


    Vermutlich löst der Enteiser das Schmiermittel im Schloß mehr oder weniger auf.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Türschlossenteiser ist tödlich für die Schließzylinder.


    In der täglichen Praxis in der Werkstatt erlebe ich regelmäßig das nach der Benutzung dieser "Brühe" nichts mehr geht. Oft ist es zwar mögl. die Zylinder mit einem guten Sprühöl wieder zu retten, aber leider ist es auch oft so das nur noch ein Austauschen oder instandsetzen hilft.

  • eigentlich soll da ja Schmiermittel mit drin sein


    der karabiner selbst war nicht vorbehandelt, er löst sich nun schlichtweg in Wohlgefallen auf, bröselt einfach weg


    wenn das in den Schlössern auch passiert, dann Prost, hab nun mal heftigg Sprühöl in den Schlössern verteilt und hoffe ich bleibe vor weiterem Schaden verschont
    die Enteiserfläschchen sind in der Tonne gelandet

  • Hallo


    Zitat

    mal ne Frage in die Runde zum Türschloßenteiser den ich dieses Jahr
    merhfach benutzen musste


    zwar sehe ich in die Schlösser nicht rein aber alle sind nun recht
    schwergängig


    Türschlossenteiser enthält in den meisten Fällen Derivate des Alkohols 2- Propanol (Isopropylalkohol, Isopropanol). Der ist erstmal nur mit einem recht niedrigen Schmelzpunkt von -88°C ausgestattet und in Wasser löslich (auch umgekehrt). Funktion ist also, dass der Alkohol das geforene Wasser anlöst und so den Schmelzpunkt von 0 auf -X°C senkt (je nach Mischung).
    Leider haben Alkohole noch eine andere Eigenschaft: Sie lösen Fette an/auf.
    Heißt bezogen auf unsere Schlösser:
    Um das Schloss schnell aufzukriegen ist Türschlossenteiser die richtige Wahl, allerdings steht danach die Brühe aus Wasser und Alkohol weiter im Schloss und löst die für die reibungslose Funktion der Schließbleche notwendigen Fette raus. Also sollte man danach gleich "nachfetten", um den Alkohol zu neutralisieren, das Wasser auszutreiben sowie die Schließbleche und deren Federn wieder gängig zu machen. Z.B. halt mit WD40, Caramba o.ä.



    Zu Deinem Karabinerhaken:
    Da ist was anderes passiert. Isopropanol reagiert, wie alle Alkohole mit Alu überhaupt nicht, Außerdem verdampft es recht schnell.
    Vermutung: Auch hier war Wasser und alle möglichen Salze (z.B. vom Schweiß) im Spiel. Alu ist nun mal sehr korrosiv. Wenn da Salz und Wasser "stehen", z.B. im Gewinde der Sicherung, geht es da drin, im Verbindung mit Sauerstoff, richtig ab. Hinzu kommen dann möglicherweise verschiedene Frier- und Tauphasen. Während der Tauphasen wird die Oberfläche angefressen, das Wasser dringt in das weiche Alu. Beim nächsten Frieren sprengt das sich bildende Eis diese Schichten. Die so entstehenden Spalten und Risse sind die ideale Angriffsfläche für die nächste Zerstörungswelle.
    Ungeschützes Alu ist anfällig. Im Gewinde ist es eigentlich fast immer ungeschützt. Tip: Alukarabiner an beweglichen Teilen immer fetten. Dann friert nichts zu, weil Wasser nicht eindringen kann und Korrosion ist auch nicht zu befürchten.


    Gruß


    Thomas

    2001 ACV, 6 Sitzer Bus mit Selbstbau zur Not-Womo-Nutzung, friesengün, seit 09.11.09 offiziell grüne Plakette

  • Hallo!
    Der Enteiser wäscht sicherlich das Fett aus dem Schließzylinder. Und das im Enteiser enthaltene Schmiermittel wird nicht langfristig das originale Fett ersetzen können.
    Mir scheint es so als ob neue Schließzylinder in den ersten Jahren nicht einfrieren. Der mit der Zeit im Fett gebundene Abrieb und Schmutz, sowie das aushärtende Fett scheinen Feuchtigkeit zu binden oder nicht mehr zu verdrängen.
    Wenn bei mir ein Schloß einfriert würde ich bei Gelegenheit den Schließzylinder ausbauen, zerlegen, reinigen und mit entspechendem Fett wieder einbauen.
    In die Tonne würde ich den Enteiser nun auch nicht werfen. Er erfüllt ja seinen Zweck im Notfall!
    Gruß Jens

    70XA Kasten mit 2,5 TDI AJT, Bj.2002, 215 000 eigene km

  • Zitat

    In die Tonne würde ich den Enteiser nun auch nicht werfen. Er erfüllt ja
    seinen Zweck im Notfall!


    So sehe ich das auch allerdings wenn ich Schlösser mit Enteiser / Spiritus wieder aufgetaut habe, baue ich das betreffende Schloss gerne aus und flute es mit Schmiermittel welches auch Wintertemperaturen übersteht:


    http://www.weicon.de/de/produk…rays/schmieroele/at44.php


    damit behandelte Schlösser haben keine Probleme mehr gemacht.