Bremse hinten links wird immer warm/heiß

  • Hallo;


    seit einiger Zeit kann ich beobachten, dass während der Fahrt die Bremse an meinem Bus hinten links bedeutend wärmer wird als auf der rechten Seite.
    Klar dachte ich, das kann kein Problem sein. Fzg. hochgebockt und Fehlersuche beginnen.
    Das linke Rad ließ sich minimal schwerer drehen als das rechte.
    Also aufmachen reinigen, kupferpaste ran, Kolben zurück drehen und gut. Alter Sch....
    Nächster Schritt, ok die Manschette sitzt nicht richtig, minimale Oxidation. Kompromisslos neuer Bremssattel rein.
    Und siehe da, der Schrott wird immer noch heiß.
    Bremsflüssigkeit ist unter max.
    Was würdet ihr jetzt tun??
    Soll ich mal die Bremse komplett neu machen mit allem drum und dran?

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.

  • Klaus
    Ich würde die Scheiben; Beläge, Gleitbleche und Bremschläuche tauschen.
    Scheiben und Beläge hauptsächlich wegen der leichten blaufärbung der Scheibe.
    Bremsschläuche würde ich tauschen, damit ich diese als Fehlerquelle ausschliesen kann.
    Nach 11 Jahren kann schon mal das Gummi der Schläuche aufquellen.
    Entlüftet habe ich manuell, der Bremsdruck ist im Vergleich zu meinen beiden Dienstbussen sehr gut.
    Am Handbremsseil direkt am Bremssattel habe ich auch etwas spiel.
    Ich schraube ja nicht erst seit kruzem an Autos und habe das ja auch mal gelernt, aber so was hatte ich doch noch nicht.

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.

  • wolle


    Die Führungsbolzen habe ich auch kontrolliert. Merkbares Spiel haben sie nicht. Sie sind so leicht gangbar, dass sie von der Manschette leicht in Grundposition zurück gebracht werden.

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.

  • Hallo!


    Also aufmachen reinigen, kupferpaste ran, Kolben zurück drehen und gut.
    ....
    Nächster Schritt, ok die Manschette sitzt nicht richtig, minimale Oxidation. Kompromisslos neuer Bremssattel rein.


    Welche Manschette? Die vom Bremskolben?


    Was möchtest Du denn noch wechseln ?


    Den Bremsträger mit neuen Führungsbolzen und den dortigen Manschetten?


    Sind die Führungsbolzen leichtgängig oder ist einer von beiden fest (vorzugsweise der untere)? Wenn ja: Bremsbelag wird wahrscheinlich schräg abgenutzt (nachmessen mit Messschieber!) sein => prüfen! Wenn ja: Es liegt dann immer die "hohe Kante" vom Belag an der Scheibe an, das führt zu Quietschen und einer permanenten Erwärmung der Bremse bis zur Radnabe und Felge, aber eben keiner spürbaren Bremswirkung. Kurzer Handbremseinsatz stellt das Quietschen für wenige Sekunden ab? Wäre noch ein Symptom, welches ich hatte. Auch bei mir bevorzugt einseitig in Kurven, bereits minimaler Lenkeinschlag stellte das Quietschen kurzzeitig ab -- zumindestens im Anfangsstadium.


    Nur die Bolzen mit Manschetten (nur im freien Handel) zu tauschen führt zu nix, die sind der härtere Gegenpart. Verschlissen ist dann mit Sicherheit die weichere Führungsbuchse des betreffenden festen Bolzens. Wenn man den Bolzen gängig macht (einer ging bei mir nur im Schraubstock raus), dann rausnimmt und richtig (!) reinigt, zeigt sich dann ein deutliches Spiel, wenn man den Bolzen trocken in die Führung setzt -- der Bolzen kann kippeln und das Problem wird offensichtlich.


    Also entweder die Führung von einem Spezialisten überholen lassen (keine Ahnung, wer sowas macht) oder einfach einen neuen Bremsträger verbauen. Den gibt's bspw. bei Wessels&Müller für ca. 60-80 Euro (?) neu mit Bolzen und Manschetten vormontiert (also auch gefettet) und mit Beilegeblechen (du dürftest noch keine drin haben, oder?) von TRW. Die haben Lucas aufgekauft, also ist das DAS Original... wer weiß, was [size=1]für einen Nachbau[/size] man dir bei VW für ca, 110 Euro andreht...


    Ciao
    Wolle


    P.S.: Habe den Beitrag nach Klaus' Antwort geschrieben, also vor deinen Antworten. Bremsbelagdicke an den Ecken würde ich trotzdem mal nachmessen, ob die schräg abgenutzt sind. Welches Baujahr hast du denn eigentlich? 11 Jahre... bin mir jetzt nicht sicher, aber dürfen bei dir denn Gleitbleche überhaupt rein? Die werden zu Belagsätzen immer dazugeliefert, ob man sie verbauen muss oder nicht hängt aber vom Bremsträger ab. Hast du die 0,4mm Spiel kontrolliert?

  • Hallo Knochis,


    hatten ich auch mal, links hat es immer etwas mehr geschliffen wie rechts.


    Dauaufhin habe ich die hinteren Sättel erneuert. Nach kurzer Zeit aber das selbe Problem.


    Habe dann beim Prüfen der Handbremsseile gemerkt, dass das linke schwergängiger zurückging als da das Rechte
    - manchmal sogar garkeinkein Spiel mehr hatte.


    Habe beide erneuert - waren ja auch 11 Jahre drinn. Seit dem ist alles o.k. 30 €


    Gruß Edgar


  • Das kenne ich, ist mir auch schon passiert.
    Häng mal beide Handbremsseile aus. Nur testweise.


    In meinem Fall war es Luft in der Bremsleitung, trotz manueller Entlüftung.
    Der Pedaldruck war damals ebenfalls i.O..
    Nach mehrmaligem Zerlegen der Bremse, ohne wirklichem Erfolg, wurde die Bremsflüssigkeit maschinell gewechselt und entlüftet.
    Und dann war die rätselhafte Fehlfunktion verschwunden.


    Vorsicht: Wenn man jetzt die Scheiben / Beläge wechselt, könnte es den kompletten (neuen) Satz bei der weiteren Fehlersuche kosten. :ohmy:

  • Bei meiner Bremse waren schon beim letzten wechsel die Bleche drin, also wurden sie von mir auch wieder verbaut.
    Es war die Manschette der Bremszange.


    Die Handbremsseile sind im Winter ersetzt worden.


    Vorhin habe ich mir nochmals den Deckel des Ausgleichsbehälters angesehen, der schließt anscheinend Luftdicht und hat innen so eine Art balg.
    Vielleicht wird ja da beim zudrehen etwas Druck erzeugt.
    Ich werde mal ein kleines Loch (0,irgendwas mm) reinmachen, vielleicht ist es ja dann besser.
    Zur Not muss ich einen neuen Deckel kaufen.


    Die Scheiben und Beläge tausche ich natürlich erst wenn ich mir sicher bin, dass alles in Ordnung ist

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.

  • Hallo!


    Vorhin habe ich mir nochmals den Deckel des Ausgleichsbehälters angesehen, der schließt anscheinend Luftdicht und hat innen so eine Art balg.
    Vielleicht wird ja da beim zudrehen etwas Druck erzeugt.
    Ich werde mal ein kleines Loch (0,irgendwas mm) reinmachen, vielleicht ist es ja dann besser.
    Zur Not muss ich einen neuen Deckel kaufen.


    Das ist dann wohl doch eher nicht im Sinne des Erfinders... es muss auch ohne so ein Loch funktionieren und das tut es ja auch bei zig anderen Bussen. Das bisschen Luft im Behälter lässt sich auch super komprimieren -- im Gegensatz zur Bremsflüssigkeit -- da sollte sich die Bremse eigentlich nicht drum kümmern.


    Außerdem ist das Bremssystem dann ja eigentlich nicht mehr dicht, oder? Es gibt doch kein "Rückschlagventil" im Hauptbremszylinder, oder? Würde die Suppe beim Bremsen sich dann nicht diesen, den leichteren Weg nach draußen suchen, als am Bremssattel den Kolben zu schieben? Wenn ja handelst du dir (abgesehen von Bremswirkung, die ggf. "unter deinen Erwartungen zurückbleibt") vielleicht auch schöne Rostnester wegen ausgelaufener Bremsflüssigkeit im Motorraum ein. Außerdem zieht die Bremsflüssigkeit mit Loch ggf. Feuchtigkeit aus der Luft... eigentlich unerwünscht, oder?


    EDIT: Wikipedia sagt, dass die Behälterdeckel doch ein Entlüftungsloch haben! Was ist an meinen o.g. Argumenten dann falsch? :blink: Okay, das Rückschlagventil wird funktionell nicht benötigt, wenn die Manschetten des Hauptbremszylinders in Ordnung sind. Das mit der Feuchtigkeit ist dann ja aber trotzdem ein (systematisches!) Problem. Ist das denn überall so oder gibt's da eine grundsätzlich bessere Lösung?


    Unabhängig ob Blech oder nicht Blech: Hast du die 0,4mm Spiel kontrolliert? Wenn du neue Sättel verbaut hast, müsste man den Handbremsmechanismus im Sattel ja eigentlich ausschließen können -- Handbremsseile aushängen wäre noch ne Option. Hast du vielleicht nen Grat an der Scheibe (außen: Flex, innen: ?)? Schleift vielleicht irgendwas anderes an der Scheibe, z.B. Pfefferkuchenreste des evtl. verrotteten Spritzschutzbleches? Werden vielleicht die Radlager heiß und die erwärmen dann die Bremsen? Wäre das so extrem, müsste man das eigentlich ja schon hören...


    Von der Idee mit dem Loch würde ich jedenfalls Abstand nehmen...


    Ciao
    Wolle

  • Das Loch wird nur in den Deckel gemacht ohne die innere Membrane des Deckels zu beschädigen. Somit kann eventuell aufgebauter druch ausgelichen werden ohne dass die Bremsflüssigkeit mit der normalen Luft ausserhalb des Behälters in Kontakt kommt.
    Der Ausgleichsbehälter ist grundsätzlich drucklos und hat mit dem Druck, den der HBZ erzeugt nur als Nachschublieferant in Sachen Bremsflüssigkeit zu tun.


    Das Hanbremsseil habe ich nochmals kontrolliert.
    Am Hacken in welchen die Kugel des Seiles eingehängt wird habe ich ausreichend Luft, das Seil kann ich dort mit den Fingern noch ein stückchen herausziehen.


    Ich werde jetzt erst einmal, sofern geliefert, die Bremsschläuche ersetzen, um diese als Fehlerquelle ausshließen zu können.


    Wenn die Radlager mal so heiß werden, dass es sich auf die Bremse übertragt, kannst du davon ausgehen, dass du bald die Feuerwehr im Rücken hast.

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.


  • So langsam wird es ein Deja Vu.
    Am Deckel / der Membran habe ich damals ebenfalls gesucht und die gleiche Überlegung angestellt.
    Hat der Deckel nicht einen kleinen Schlitz zur Entlüftung ?
    Meine Vermutung war, die Membran verschließt den Entlüftungsschlitz.

  • So, jetzt habe ich noch ein wenig herumprobiert.
    Ich habe jetzt festgestellt, dass wenn ich den Entlüfternippel an der Bremszange öffne kurz ein schuck flüssigkeit kommt.
    Dann dreht sich das Rad noch leichter.
    Da liegt der Verdacht nahe, dass doch die Bremschläuche die Ursache sein könnten.
    Hoffentlich bekomm´ ich die Schläuche morgen geliefert, dann werden wir es ja wissen.


    Heute habe ich noch die 11Jahre alten Unter- und Überdruckschläuche getauscht. Da hat der eine oder ander auch schon bessere Zeiten erlebt.

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.

  • Heute habe ich die 4 Bremschläuche der Hinterachse gewechselt und auch maschinell entlüftet.
    ......und siehe da immer noch wird die linke Seite warm. Immer noch der selbe schei...
    So langsam wird die Sache wirklich blöd.


    Jetzt ist guter Rat teuer.

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.

  • Heute habe ich die 4 Bremschläuche der Hinterachse gewechselt und auch maschinell entlüftet.
    ......und siehe da immer noch wird die linke Seite warm. Immer noch der selbe schei...
    So langsam wird die Sache wirklich blöd.


    Jetzt ist guter Rat teuer.


    Baut sich immer noch Druck in der Bremsleitung auf ?
    Mechanisches Verklemmen kannst Du ausschließen ?


    Fahr mal, bis die Bremse wieder leicht warm ist, dann Aufbocken und Freigängigkeit prüfen.
    Falls die Bremse leicht schwergängig ist, dann mal mit dem Gummihammer leicht gegen die Mechanik klopfen.
    Löst sich dann die Schwergängigkeit oder tritt keine Veränderung ein ?

  • Hallo;


    Gestern beim Schläuche wechseln habe ich nochmals die Führungsbolzen herausgemacht. Mit Bremsenreiniger habe ich die Bolzen gereinigt, die Führungen ausgespült und und danach die Bolzen dünn mit Kupferpaste bestrichen.
    Die Bolzen laufen super leicht in der Führung, die Beläge selbst laufen auch sehr leicht (sie rutsche allein aus der Trägerplatte).
    Das Handbremsseil hat auch spiel.
    Als ich Abends noch unterwegs war wurde wieder die linke Seite warm.
    Später fahr ich meinen Sohn abholen, da werde ich jetzt dann einfach mal den Ragierwagenheber einpacken und unterwegs mal anhalten um die Freigängigkeit zu prüfen.
    Woher kann Druck im System herkommen?? Der Sattel ist neu.
    Kann der HBZ einen ab haben?? oder gar das ABS??


    Bekommt man den Bremssattelträger nur beim Freundlichen?? oder hat jemand eine Adresse im Zubehör.


    Fragen über fragen

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.

  • Hallo, Mahlzeit;


    vorhin beim Fahren wurde die Bremse wie selbstverständlich wieder warm.
    Also auf einen Pakplatz, Wagenheber raus rad gedreht. Geht etwas schwerer als rechts, eigentlich nicht unbedingt schwer.
    Nach einem zornigen Schlag:S mit dem Hammer auf den Sattel drehte sich das Rad doch leichter.
    Zu Hause angekommen war das Rad wieder warm. Selbes Spiel wie auf dem Parkplatz.
    Sollte etwa der neue Sattel einen ab haben???


    Die Leute schauen übrigens doch schon etwas merkwürdig wenn man das Auto hochbockt und mit dem Hammer ``repariert``:oops:

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.


  • Kommt mir - wie schon gesagt - bekannt vor.
    Schon kurz vor der technischen Verzweiflung ?
    Meine Idee, neben dem Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters, war damals der Wechsel des HBZ.
    Der HBZ liegt immer noch hier, wurde letztendlich nicht eingebaut.
    Wir haben vor dem HBZ-Einbau maschinell die Bremsflüssigkeit großzügig (2-3l) gewechselt, praktisch die gesamte Bremsanlage gut gespült. Dann war die Problematik plötzlich verschwunden.
    War ebenfalls das linke Hinterrad. Und ebenfalls nur minmal schwergängiger als rechts.
    Hatte ebenfalls zuerst manuell entlüftet - und das war wohl mein Fehler.
    Durch die heftige Nutzung des HBZ-Zylinders beim Entlüften könnte plötzlich etwas mehr Dichtungsabrieb im HBZ-Bereich entstanden sein.


    Vermutlich war (bei meinem ACV) eine der Bohrungen des HBZs verschmutzt und die Bremsflüssigkeit konnte beim Loslassen des Pedales nicht mehr komplett zurückfließen, den Druck in den Leitungen sauber abbauen. So lag wohl immer "etwas" Druck auf der Leitung.
    Die massive Zwangsspülung hat letztendlich den Erfolg gebracht. Darüberhinaus wurde der Bremsflüssigkeitsstand deutlich unter max. eingestellt.

  • Das hört sich ja eigentlich gut an.
    Ich hoffe nur, dass es bei mir der selbe Fehler ist.
    Nächste Woche habe ich zwei Tage frei, da werde ich noch mal die Werkstatt meines vertrauens (sprich, die mit dem Entlüftungsgerät) besuchen und die Bremsanlage ordentlich Spülen.


    Was anderes kann ich mir eigentlich auch nicht mehr wirklich vorstellen.

    Gruß Udo ACV-Syncro; Multivan; Bj. 12/99; Modell 2000 mit Frau, Kind und meiner Diebstahlsicherung, einem zierlichen Cane Corso.