Heckscheibe ausbauen - Rost am Heckscheibenrahmen

  • Hallo zusammen!


    Nach längerer Zeit ohne Basteln am Bus, dachte ich mir, dass ich die letzten schönen Tage des Jahres mal noch nutze und meine Heckklappe saniere. Das Fahrzeug ist ein T4, Bj. 1998, Transporter/Fensterbus, hinten ist eine Scheibenheizung und ein Heckscheibenwischer verbaut, alle zulässigen Fenster wurden vom Vorbesitzer mittels Folie getönt.


    Der Rost befindet sich an den üblichen Stellen... unter dem Griff außen, am Kennzeichenfeld und an der Unterkante der Scheibe, außerdem innen unten im Falz. Am Scheibenwischer war ich vor langer Zeit schonmal dran und habe dort seitdem auch Ruhe. Nun habe ich erstmal alles von der Heckklappe abgebaut und angefangen. Meine Vorgehensweise:


    -Rost mechanisch entfernen (Schraubendreher, ggf. Vliesscheibe)
    -alles mit Owatrol Öl tränken
    -Brantho korrux nitrofest als Grundierung
    -Brantho korrux 3in1 als Decklack
    -in die Falze noch Mike Sanders


    Grundsätzlich alles kein Problem, nur bei der Heckscheibe bin ich zögerlich. Am unteren Rand kann ich fast über die ganze Breite mit einem Schraubendreher Rost unter der Dichtung hervorkratzen. Ich bezweifele, dass ich dort Ruhe reinkriege, ohne die Scheibe auszubauen. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass die äußere Lippe der Dichtung gerade mal 4-5mm um die Scheibe greift... das kann's doch nicht sein?


    Nun habe ich hier im Forum mal gesucht und herausgefunden, dass die Scheibe geklebt ist und die vermeintliche "Dichtung" nur eine Art "Zierdichtung" zu sein scheint. Ist das bei allen Baujahren/Ausführungen der Fall oder gab es da Ausnahmen?


    Wenn die Scheibe geklebt ist, kann ich ja die Dichtung erstmal so ausbauen, dass die Scheibe drinbleibt, richtig? Sollte man das bei senkrechter Heckklappe tun oder doch besser bei offener, hochgeklappter Heckklappe (mit Leiter). Beim "Rost hervorpopeln mit Schraubendreher" konnte ich sehen, dass sich die Scheibe in Folge der Krafteinwirkung bewegt... muss ich also davon ausgehen, dass die Verklebung sowieso nicht mehr rundherum intakt ist? In den Forenbeiträgen fand ich, dass man die innere Dichtlippe heraushebeln soll... aber da kommt man doch (von innen) gar nicht ran?


    Klebt man die Scheibe mit aufgesteckter Dichtung ein oder ohne? Geht das bei hochgeklappter Heckklappe und mit Leiter auch alleine oder braucht man da einen zweiten Mann?


    Viele Fragen, noch 2 Wochen Zeit... ;)


    Danke schonmal für Antworten im Voraus...
    Ciao
    Wolle

  • Hi Wolle
    Machs richtig du ärgerst dich später nur. Scheibe raus, sanieren und wieder einkleben.
    Den Gummi so wirste nicht rausbekommen, meistens ist der mit dem Kleber verbunden und drunter ist eh Rost, also ganz raus. Beim einkleben habe ich den Gummi vorher schon aufgesteckt. Geht gut bei geschlossener Klappe. Zum trocknen habe ich sie dann leicht geöffnet. Um Alleine zu schaffen brauchst du die Saugnäpfe, mit denen kannste die Scheibe eh genauer einsetzen.
    Gruß Holger

  • Hallo Holger,


    Machs richtig du ärgerst dich später nur. Scheibe raus, sanieren und wieder einkleben.


    Ja, da wirst du recht haben. Ich werde morgen mal versuchen, die Scheibe rauszukriegen....


    Den Gummi so wirste nicht rausbekommen, meistens ist der mit dem Kleber verbunden und drunter ist eh Rost, also ganz raus.


    Was denn, die Scheibe komplett mit Gummi rausdrücken? Da hab ich ein bisschen Angst, dass die Scheibe bricht... Ich dachte eigentlich, ich kann den Kleber gefahrlos zerschneiden, wenn der Gummi einmal raus ist.


    [quote='spoerli','http://vwbuswelt.de/index.php/Thread/?postID=2694810#post2694810']Um Alleine zu schaffen brauchst du die Saugnäpfe, mit denen kannste die Scheibe eh genauer einsetzen./quote]
    Na mal sehen, wo ich sowas herbekomme. Erstmal raus das Ding und sanieren und dann sehen wir weiter.


    Vielen Dank für deine Hilfe bis hierher.


    Ciao
    Wole

  • nein nein, der Gummi ist nur ein Zierelement und hat nichts mit dem Halt der Scheibe zu tun. Er schützt allerhöchstens´den Glasrand.


    Die Scheibe selbst ist ind er Tür eingeklebt.
    Der Kleber ist eine dicke Schicht die zerschnitten werden muss nachdem der Umrandungsgummi entfernt worden ist.


    Man muss an einer Scheibe, meist in einer Ecke mit einer spitzen Ahle durchgehen. In diese wird dann (meist innen) ein Schneidedraht eingeführt welcher mit zwei Leuten vorsichtig und langsam um die gesamte Scheibe geführt wird.
    Der Kleber wird also zerschnitten und bleibt zum Teil am Scheibenrahmen hängen und zum Teil an der Scheibe.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hallo zusammen!


    Also zunächst mal die gute Nachricht: Es ging bis dato alles gut.


    Ich habe den Gummi ringsum mit einem Schraubendreher angehoben, um sicherzustellen, dass er nirgends "anklebt". Dann von außen nach außen rausgezogen, dabei an einer unteren Ecke angefangen. Alles paletti. Dann habe ich bei aufgestellter Heckklappe zwei "Zugänge" (etwa mittig, oben und unten) mit einem Cuttermesser gepopelt, anschließend mit Einzeladern eines alten Fahrradbowdenzuges den Scheibenkleber geschnitten (Heckklappe offen, Leiter). Mir wurde prophezeit, dass das nix werden würde - wurde aber doch. Ich habe zwar 4 Einzeladern gebraucht und eine Menge Geduld. Aber für's erste Mal und ohne "mal eben das passende Werkzeug" find ich das gar nicht schlecht.


    Dann habe ich ringsum entrostet, leider musste ich dann fast mittig (etwa dort, wo sich Wischerarm und Scheibenrahmen in Ruhestellung überschneiden) ein Blech einsetzen. Habe dann alles mit Owatrol geflutet und mit Brantho korrux nitrofest grundiert. Heute lackiere ich mit Brantho korrux 3in1 drüber.




    So, nun das Problem: Wie geht es dann weiter? Ich habe irgendwo (hier im Forum?) den Hinweis auf eine originale VW-Anleitung (allerdings auf Englisch) gefunden, in der steht, man solle den alten Kleber dranlassen, er diene quasi als Haftbrücke. Naja, das geht ja sowieso nicht rinsum (mindestens dort, wo Neulack ist), also was mache ich? Den alten Scheibenkleber komplett runter? Von Scheibe UND Scheibenrahmen?


    Welchen Scheibenkleber kann ich nehmen? Ich finde auf die Schnelle bei Google Scheibenkleber der Firma PETEC.... ich glaube, Wessels&Müller führen das, also käme ich da recht schnell und unproblematisch ran. Ich denke, ich sollte ein Set mit Reiniger, Aktivator und Co. kaufen, richtig? Wieviel braucht man ungefähr von dem Zeug? Es gibt Kartuschen 310ml und Beutel 400ml...


    Ist es zu empfehlen, die "Fake-Dichtung" glecih wegzulassen und stattdessen dort mit Scheibenkleber zu "verfugen", damit sich unter der Dichtung aka Kederleiste kein Scheuerdreck ansammelt? Gibt es Nachteile dieser Variante?


    Wie lange muss so ein Kleber trocknen? Hat es einen Einfluss, dass der Lack auf Lösemittelbasis ist? Bei der Verklebung von Armaflex-Dämmung mit Kontaktkleber hatte ich bei Branth-Chemie nachgefragt und die meinten, das sei gar kein Problem - eher im Gegenteil, die Verbindung würde dadurch (zumindestens theoretisch) sogar besser werden. Allerdings könnten sich Trocknungszeiten verlängern. Nun... was ist "Scheibenkleber" überhaupt? Silikon wird's ja wohl nicht sein...


    Ciao
    Wolle

  • alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hallo Fridi,



    Okay. Durch das Rausschneiden mit dem Draht ergab sich ohnehin eine relativ glatte Schnittfläche. Die noch am Scheibenrahmen verbleibende Schichtdicke schätze ich auf 1-2mm. Ich denke mal, ich ziehe ab, was sich leicht abziehen lässt (also ohne Schraubendreher etc.) und der Rest bleibt dran. Der neue Scheibenkleber soll also eine Verbindung mit dem alten eingehen, meinst du?



    Alles klar, also heute kaufen, morgen kleben und am Donnerstag/Freitag wieder fahren sollte unkritisch sein.



    PUR anscheinend, also Polyurethan. Das sollte unkritisch sein, wenn man also die "Ausdünstungszeit" bzw. wohl eher "Ausreaktionszeit" beachtet - wie du ja schon geschrieben hast.


    Pio sagt übrigens, dass man mindestens 600g also eineinhalb Tuben für die Frontscheibe braucht.
    Du kannst ja die Länge messen uind dann ausrechnen ob eine Tube langt B) .


    Naja, so viel Unterschied wird's da von der Länge her nicht geben. Die Querkanten sind annähernd gleich, die senkrechten Kanten etwas kleiner. Lieber 2 Kartuschen und eine zurückgeben oder eben nur zur Hälfte brauchen, als mit 1 Kartusche nicht hinkommen. Danke für diese Information!


    Ciao
    Wolle

    Immer was zu tun...

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  • Hallo Fridi,



    Okay. Durch das Rausschneiden mit dem Draht ergab sich ohnehin eine relativ glatte Schnittfläche. Die noch am Scheibenrahmen verbleibende Schichtdicke schätze ich auf 1-2mm. Ich denke mal, ich ziehe ab, was sich leicht abziehen lässt (also ohne Schraubendreher etc.) und der Rest bleibt dran. Der neue Scheibenkleber soll also eine Verbindung mit dem alten eingehen, meinst du?


    Ja. ( loses Zeug, dass keine verbindung zum Untergrund hat oder in Fransen oder ähnlich rumhängt muss natürlich weg, das wäre eben gerade keine glatte Fläche)

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)