Suche nach Leistung beim 88 PS AJT; Turbolader defekt ???

  • Ich beschäftige mich gerade mit meinen sehr zuverlässigen roten T4 2.5 TDI 2001er Transporter mit den ursprünglichen 88 PS und 211 tkm; der über die Jahre immer kraftloser geworden ist.
    Letztes Jahr hatte ich schon mal einen Motor Umbau bzw. Austausch auf den mit 151 PS vor, habe es aber aus Zeitmangel abgehakt.


    Nach wie vor habe ich kummer, LKW´s zu überholen.
    Mir fehlt Power aus dem Drehzahlkeller, ich meine (als ich Ihn 2006 mit 115 tkm bekam, flog mir in den ersten 2 Gängen regelmäßig die Sachen aus dem Ablagen, das schafft der heute nicht mehr; mehr Schnüffelstücke drin habe ich aber nicht.


    Im August war ich dann schließlich bei VW Kornkoog in Niebüll, auch weil die Temp. Anzeige bei betriebswarmen Motor auf Kalt zurück ging. Ich hatte gehofft das es auch mit dem Leistungsmangel zusammen hing. Dazu hatte ich nach den Zahnriemenwechsel der Nockenwelle (wo Ich und ein befreundeter KFZ Meister in meiner Privat Werkstatt nur mit Markierungen gearbeitet haben, weil das "U" zum blockieren der Nockenwelle fehlte) an den Förderbeginn gespielt, da ich meinte, dass es was bringen könnte.


    Der besuch bei VW in Niebüll brachte mir gar nichts,- außer das ich mich in der Ausstellung fast 2 Stunden lang mit Keksen vollgefuttert hatte, weil ich nicht mit in die Werkstatt durfte...
    Mit der Kühleranzeige kamen Sie nicht weiter, vermutet wurde eine fehlerhafte Lötstelle im Armaturenbrett, Förderbiginn sollte OK sein; dazu sollte der Luftmassenmesser kaputt sein, weil der Motor zu wenig Luft bekäme.
    Also habe ich einen neuen Luftmassenmesser bei PV bestellt (den hatte Kornkoog nicht auf Lager) und voller vorfreude eingebaut; leider änderte der gar nichts...


    Daraufhin hatte ich mich erstmal mit den Geber der Wassertemp. beschäftigt; und siehe da, sobald der Motor warm war, war der Wiederstand unendlich hoch. Also neuen eingebaut, und dann war die Anzeige schon mal OK, Leistung änderte sich nicht.


    Weil die 2 Diagnosen von AH Kornkoog schonmal falsch waren, habe ich den Förderbeginn nochmal beim anderen VW Händler (Hans Carstens, Breklum) checken lassen und der Wert war tatsächlich bei 75 (VW fordert 45 - 60) also diesen korrigiert,- ging dort auch gleich los und ich durfte dabei sein, und den Werkstattmeister löchern...
    Mehr Leistung gab es dadurch auch nicht, allerdings ist das Anfahren insbesondere mit Anhänger besser geworden; der Motor stoddert weniger.


    Jetzt bin ich alleine weiter an suchen, und habe ein ausgeschlagenes Rohr an der Ansaugseite des Turbolader vorgefunden (sogar ohne das vorher bei T4 wiki zu lesen)... Daher wohl die Diagnose das der Motor zu wenig Luft bekommt;- ging ja die hälfte am LMM vorbei. Das hätten Sie bei Kornkoog erkennen müssen, das war offensichtlich....
    Dazu sahen die Schläuche zur Steuerung des Wastegate nicht mehr so gut aus. Alles bei Hans Carstens neu besorgt und eingebaut.
    Dazu habe ich die Drosselklappe gereinigt, die hatte dank des AGR Ventil im Schnitt eine 5 mm Ruß bzw. Teerschicht angesetzt. Der Einlass Krümmer ist auch verrußt aber nicht so heftig, den habe ich erstmal so gelassen....


    Danach wieder Testfahrt mit Stoppuhr, leider keine Verbesserung.
    Dann das Ladedruck Steuerventil "N75" und das Wastegate am Lader gecheckt, alles OK und beweglich. Der Turbo scheint noch so halb zu funktionieren, als ich die Schläuche ab hatte, lief der Motor deutlich Kraftloser, so wie ein 2.4er...
    Das N75 ist übrigens zu beiden Seiten offen, wenn man stromlos reinpustet. Ich wollte es deswegen erneuern; dass neue verhielt sich genau so; dass hatte ich daraufhin als Fehlerursache ausgeschlossen und gar nicht erst gekauft; soll inzwischen auch fast 100 € kosten...


    Jetzt habe ich über ein Manometer den Ladedruck neben den el. Ladedruckgeber gemessen (dazu ein m6 Gewinde mit selbst angefertigen Messstutzen). Beim Durchbeschleunigen kommt er kurzzeitig knapp auf 1 Bar (Atmosph. Überdruck); laut T4 Wiki soll er zwischen 1,5 - 1,8 Bar haben, dann paar Zeilen weiter aber nur 1.09 Bar bein ACV, ist bischen wiederspüchlich?
    Bei VW wird es offenbar nur über den Diagnose Stecker gemessen, liegt es evt. an fehlerhaften Ladedruck Sensor ? Oder wird der Atmosph. Druck mit drauf gerechnet. Ich wohne rund 5 m über den Meeresspiegel.
    Die Vorglühleuchte blinkte bislang nie, auch kein Eintrag im Fehlerspeicher.


    Zum Schluss hatte ich den Flansch vor dem Kat gelöst, änderte auch nichts; der Luftfilter ist recht neu.


    Ich brauche was den Ladedruck angeht mal bischen Aufklärung.


    Wenn der Turbo verschlissen ist, was ist die beste Lösung? Überholen lassen und wenn bei Wem? oder gleich neu; von VAG für 802 € oder billig von Ebay für 250 € ???


    MFG
    Andre

  • Also, ob der Turbo defekt ist, kannst du fühlen. Löse den Ansaugschlauch und wackele an der Welle. Sie sollte höchstens leicht wackeln. hat sie evt. schon so viel Spiel das die Schaufeln schleifen? Ein defekter Turbo erhöht auch den Ölverbrauch, wie ist der? Taugt der Ladedruckgeber noch? Ist er stark verschmutzt? Sitzt der im Bereich vom "Rußteer"? Was für Werte bringt er? Der LMM war´s ja wohl nicht, wenn die Saugseite Spiel hatte. Das Rohr vom Turbo zur Ansaugbrücke, wie stark ölig ist das? Hast du alle diese dünnen Unterdruckschläuche gewechselt? Teilweise hilft da nicht weiter... Das Beste wäre, du besorgst dir im Internet so ein Kabel und das Programm WBH-Diag. Damit kannst du dann selbst den Fehlerspeicher auslesen. das bringt dich sicher viel weiter. Auch unsere Tipps werden dann präziser!!


    Gruß TobiasABL


    siehe mal : www.blafusel.de

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  • Beim Durchbeschleunigen kommt er kurzzeitig knapp auf 1 Bar (Atmosph. Überdruck); laut T4 Wiki soll er zwischen 1,5 - 1,8 Bar haben, dann paar Zeilen weiter aber nur 1.09 Bar bein ACV, ist bischen wiederspüchlich?


    1,5 - 1,8 Bar sind der absolute Druck, also 0,5 bis 0,8 Bar Überdruck. 1,09 meint, aus der Erinnerung, auch Überdruck, allerdings nur kurze Überschwinger bis das Motorsteuergert alles eingeregelt hat.


    Wenn der Turbo verschlissen ist, was ist die beste Lösung?


    Der Tausch. Allerdings würde ich an den als Letztes denken.
    Konkrete Aussagen sind erst möglich, wenn alles vernünftig per Eigendiagnose durchgemessen wird: standardisierte Messfahrt. Vorher tappt man eigentlich nur im Dunkeln und kann nur Zufallstreffer landen.
    Trotzdem ein Tipp: schwächelnder Luftmassenmesser, ggf. gepaart mit schlechten Förderbeginn. O.a. 45-60 stimmen zwar theoretisch. Praktisch aber ist ein Förderbeginn um 55 richtig; 45 sind viel zu spät.

  • Ich habe heute nochmal mit Firma Carstens gesprochen und bin auch mit dem Werkstattmeister zu dem Ergebnis gekommen das der Ladedruck mit 0,8 bar in Ordnung ist. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass der Bully damals wesentlich besser ging und meiner Meinung nach muss dann etwas defekt sein. Der Motor hat noch nie Öl gebraucht, auch die Welle des Laders war nicht so stark aufgeschlagen das ein Turbinenrad am Gehäuse geschrammt hätte.
    Was kostet so ein Diagnose set?
    Mfg Schaffert

  • Ich bin mit dem Thema bislang nicht wirklich weiter gekommen, jetzt soll der Bulli zum TÜV, und wenn der neue Stempel drauf ist, geht es wieder um die Leistungssteigerung.
    Ich habe eben erst mal eine Diagnose Software gekauft.


    Außerdem habe ich beim letzten Ölwechsel eine Motorspülung durchgeführt, sowie Systemreiniger im Tank gekippt, allerdings brachte das powermäßig nichts.


    Zum TÜV ist eigentlich gar keine Reparatur notwendig, aber wegen Rostspuren mache ich einfach mal die Bremsschläuche und alle Handbremsseile neu.
    Dazu fangen die Faltenbalge der Antriebswellen an undicht zu werden, die habe ich gleich mitbestellt.


    Bezüglich der schlechten Leistung habe ich die Ansaugbrücke unter Verdacht, die von innen ziemlich schwarz ist. Aber das Teil auszubauen scheint eine ziemliche fummelarbeit zu werden.
    Ich hatte mir gedacht, die ganze Maschine mit Vorderachse aus zu bauen, Werkstatt und Stapelwagen habe ich hier.
    Stelle ich mir das zu leicht vor, oder was meint ihr? In der Reparatur Anleitung sieht das nicht so schwierig aus.


    Stelle mir das so vor, wie bei einen alten Porsche 911, 2 Stunden Kraftakt, und man kommt überall ran...


    Mfg Andre

  • Ich denke jetzt auch wieder darüber nach, statt jetzt mit irgendwelchen Chip Tunern zu experimentieren, meinen AJT Motor sauber nach Werksvorgabe zum AXG/AHY mit 151 PS um zu bauen. Bislang habe ich Niemanden gefunden, der den AJT Motor chippen will, -wegen der Laufleistung wurde immer mal wieder davon abgeraten.
    Vorteilhaft wäre es natürlich, erstmal eine neue HU zu machen. Fällt so ein Umbau bei der ASU sofort auf ?


    Ist halt die Frage ob das machbar ist, grundsätzlich sollen ja alle Blöcke und Köpfe gleich sein. Also neue Kolben und Pleuellager, Ladeluftkühler und Turbolader und passendes Steuergerät (steht im T4 Wiki), sowie Umbau der Einspritz Anlage (Pumpe und Düsen).


    Bei meinen 911 SC habe ich das schon mal gemacht, der hat höhere Kolben mit Nikasil Zylindern bekommen, Verdichtung liegt jetzt bei 9,8/1 statt vorher 8,6/1 und damit 204 PS statt 188 PS. Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht und verbrauchen tut er jetzt auch noch weniger....


    Das soll beim Bulli so unauffällig wie möglich sein, dass Niemand über den Umbau stolpert, geht bei VW ja sonst auch...
    Allerdings bin ich so ein Spießer, der immer alles Eintragen lassen muss. Ich habe ein TÜV Prüfer an der Hand, der solche Umbauten ziemlich Locker sieht und die befähigung hat, solche genehmigungen ab zu nehmen. Der Prüfer hat u.a. einen 1300er Käfer mit einem leistungsgesteigerten Porsche 911 Turbo Motor mit min. 330 PS abgenommen, incl. Brembo Bremsanlage vom 993 Turbo...


    Muss ich für den 151 PS Motor zwangsläufig die Lange Front haben, wo liegen die Unterschiede?
    Was ist mit den Bremsen, Reifen und Fahrwerk, kann ich die so lassen ?


    Klar kostet das mal bisschen Geld, aber im Grunde genommen ist der Motor (wie er jetzt läuft) aus meiner Sicht eh nicht mehr viel Wert, auch wenn es Leute gibt, die behaupten, ein TDI Motor ist nach 219 tkm gerade erst eingefahren.


    Ist halt ein Rechen exempel, ob es nun günstiger ist, die Teile einzeln zusammen zu kaufen oder sich einen kompletten 151 PS Multivan/Carawelle zu holen und einfach die Teile zu tauschen, und den Fensterbus wieder zu verkaufen, denn nicht jeder legt wert auf Leistung. Denn habe ich auch gleich das bessere Getriebe....
    Allerdings steht der nächste 151 PS TDI mit unter 250 tkm und unter 8.000 € über 500 km entfernt


    An den Kastenwagen ohne Fenster will ich definitiv festhalten.


    Ich hätte keine Last den Motor selber um zu bauen, aber wenn Ihr hier Jemand in Norddeuschland empfehlen könnt, auf den Verlass ist, kann die Aktion auf Rechnung gehen, läuft ja über meine Firma als Reparatur,- MwSt. gibt es wieder, rest wird sofort abgeschieben.


    Der Bulli ist schon mindestens 3 Jahre auf 1 € Buchwert abschrieben, aber eine Nauanschaffung kommt nicht in Frage.
    Warum ?
    Teurer in der Anschaffung und im Unterhalt, schlechter in der Verarbeitung, muss zur Vertragswerkstatt und hat noch weniger Hubraum, also geht wahrscheinlich auch schneller Kaputt...


    Reparaturen kann ich sofort abschreiben, ein andrese Fahrzeug läuft 5 Jahre...


    Viele Fragen.
    MFG
    Andre´Schaffert

  • Moin,


    bevor du an die Überlegung "Umbau auf ACV- odr AHy-Niveau" gehst, solltest du bitte berücksichtigen, daß beim AJT noch die "Restbestände" der 02B-Getriebe verbaut wurden.
    Das auf höhere Drehmomente ausgelegte 02G wude für den ACV erfunden, weil sie dem Baukasten-Getriebe die gut 250 Nm nicht auf Dauer zumuten wollten. Der AHY hat dann nochmal 50Nm mehr - da wird das 02B sicher nach ein paar Tausend Kilometern explodieren ...

    Gruß
    MiKo
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    Caravelle 11/98 AHY+, 550940 km;
    (17.06.1999 bis 01.03.2018 - 6833 Tage)

    mittlerweile 73 Monate "auf Entzug" - der Caddy ist seit 181Tkm eine brauchbare "Ersatzdroge"