Bei mir tickts ... im Ladegerät (PE2169/01)

  • Servus zusammen,
    servus @TomyN (der in diesem Punkt wohl die anerkannte "Kapazität" ist),


    wer genau hinsieht, wundert sich, dass ich Probleme mit einem Ladegerät habe, dass im T4 meines Profils (Karmann Colorado) gar nicht verbaut ist. Trotzdem ist es kaputt.


    Die Erklärung ist ganz einfach: Auf Grund glücklicher Umstände haben wir ein "Zweitwomo" eines unbedeutenden deutschen Herstellers (vorrne dran ist so ein dreizackiger Stern, keine Ahnung was der bedeutet), es hört auf den Namen Marco Polo und ist von Westfalia ausgebaut.
    Viele Teile entsprechen dem California, insbesondere ist die Ladeelektrik weitgehend identisch. Die Gemeinde der Marco Polo Schrauber ist zwar auch sehr hilfsbereit, aufgrund der minimalen Stückzahl der gebauten und noch im Umlauf befindlichen Fahrzeuge diese Modells aber seeehr dünn gesät, das Problem wird wohl oft einfach durch Neukauf eines Ladegerätes (oder neuen Womo´s - falls der Preis des Ersatzteil den Wert des Fahrzeuges überschreitet) gelöst. Da mein Exemplar aber bisher im Vergleich zu anderen den Angriffen der braunen Pest tapfer trotzt, aber meinen gesamten (finanzielle....) Einsatz fordert, scheidet der banale Austausch aus, eine Reparatur des Ladegerätes scheint die Lösung der Wahl zu sein. Das Problem: Ich hab nicht den Dunst einer Ahnung davon!


    Die Symptome:


    - Das Ladegerät lädt nicht! Das Ladesymbol in der Zentalelektronik wird bei Netzverbindung nicht angezeigt, sonst sind alle Funktionen in Ordnung (Kühlschrank läuft, Wohnraumbatterie wir von der Lima geladen...).


    - Dafür tickt es...


    - Im Takt von 4,5 Hz kommt ein leises, regelmäßiges Ticken von der linken Platinenseite (also der Seite gegenüber der Netzeinspeisung / Ausgangsstecker)


    - Das Ticken geht noch einige Sekunden weiter, wenn ich die Netzverbindung unterbreche, wird dabei etwas langsamer und leiser bis es endet.


    - Die Verbindungen am Stecker zu Batterie / Zentralelktronik /Sensor sind fahrzeugseitig i.O. (Messwerte lt. T4-Wiki, Battriespannung liegt an).


    - Im Ladegrät ist nicht ansatzweise ein Schaden sichtbar. Das Gerät (vermutlich Bj 2001) sieht innen und außen absolut neuwertig aus, nichts ist verkokelt, angeschmort etc. oder riecht streng.


    - Die Sicherungen im Gerät sind i.O..


    Sofern per "Ferndiagnose" eine klare Reparaturempfehlung möglich ist, wäre ich dankbar dafür (einen Lötkolben könnte ich bedienen). Ein Angebot für eine kostengünstige Reparatur würde ich natürlich auch annehmen.


    Fotos erspar ich Euch erstmal, außer jemand interessiert sich dafür, wie ein (optisch) neuwertiges Gerät aussieht.


    Viele spannungsfreie Grüße von


    Tourist

  • Servus transarena,


    ...ja, da bin ich mir sicher (außer Du möchtest andeuten, dass da bei mir an anderer Stelle etwas tickt - oder eben nicht ganz richtig... ;) ) : Das Ladegrät liegt offen vor mir und ich hör´s ganz deutlich. Welches Bauteil es nun ist, kann ich nicht genau bestimmen. Hab´s mit einem Mikrofon versucht, bekomm aber nur lauter Brumm- und Störgeräusche, je näher ich drangehe.


    Sicherungen: Im Ladegrät sind drei Schmelzsicherungen drin: 2 x 3,2 A , 1 x 15 A. Beide sind o.k..
    Shunt: Sieht völlig i.O. aus, auch die beiden Messleitungen daran. Die Messung am Stecker, der ins Ladegrät soll (sekundär), hat die exakte Batteriespannung ergeben, es sollten als keine Unterbrechungen vorliegen. Bei angestecktem Sekundärkabel kommt in der Batterie kein Ladestrom an, ohne liegen am Ausgang für die Batterieladung 0,0 V an.


    Hinweisen sollte ich noch darauf, dass das Teil vielleicht 100 - max. 200 Std. (!) seit 2001 in Betrieb war.


    Werde als weiter suchen...


    Dank und Gruß
    Tourist

  • Zwischenmeldung:


    Aufgrund eines Beitrags von @TomyN an anderer Stelle bin ich mit der Lupe auf einen evtl. (eigentlich sicher) defekten Widerstand gestoßen: Auf dem 10 Ohm Widerstand (soviel ergibt bei meinen Bemühungen die Decodierung der Ringe) unterhalb der beiden Transistoren am Kühlblech (links) erkennt man oben auf dem mittleren schwarzen Ring eine Abplatzung von knapp einem halben Millimeter Durchmesser. Ein Widerstand ist im eingebauten Zustand nicht messbar (auch nicht im Megaohmbereich).


    - Kann das der Übeltäter sein?


    - Was passiert, wenn ich den testhalber mal mit einem 10 Ohm Widerstand "überbrücke"?


    Grüße
    Tourist

  • Hi,


    also das Ticken (jetzt weiss ich endlich die Frequenz, ich hätte so auf 2 Hz geschätzt :) kommt daher, dass das Netzgerät anlaufen will, aber es aus irgend einem Grund nicht schaft.
    Von daher ist der defekte Widerstand (10 Ohm klingt gut) plausibel. Allerdings geht der Widerstand eingentlich nie von selbst kaputt, d.h. es ist (zumindest) der Schalttransistor auch defekt.
    Also der erste Schritt wäre Transistor + Widerstand tauschen.


    Wenn du den Widerstand mit einem 10R Widerstand überbrückst, ist so ziemlich alles Möglich (von es ändert sich garnix bis zu es gibt ein kurzes Knacksen, der Widerstand und die Sicherungen glühen kurz auf, und dann ist Ruhe....), allerdings ist der gewünschte Zustand sehr unwahrscheinlich.


    Tomy

  • Servus TomyN,


    danke für den Tipp :ok: ! Unter der Halteklammer am Kühlblech hat sich der Bösewicht versteckt: Das rechte der beiden Bauteile (MOSFET?) ist im Bereich der beiden rechten "Beine" (ich sag doch: aboluter Elektronik-Banause) deutlich angekokelt.


    Meine Frage daher aktualisiert:


    - Welche exakte Typbezeichnung hat der (passt der hier, gibt´s Qualitätsunterschiede)?
    - Welche Leistung hat der Widerstand?
    - Wie bekomme ich die Bauteile von der Silikonfolie, ohne sie zu zerstören (an den beiden Transistoren und den Dioden an der Rückwand - muss ja an die Unterseite der Platine ran)? ---Edit--- Alkohol ist für viele Probleme eine Lösung! Hier hat er geholfen: Ein Tropfen Spiritus daruntergespritzt, Platine komplett ausgebaut, MOSFET + Sensor "frei"...


    Danke also noch mal,
    Tourist


    P.S.: Als musisch veranlagter Mensch schaff ich´s locker, in einer Sekunde bis vier oder fünf zu zählen...

  • Hi,


    der schaut gut aus, Vishey ist okay (da arbeitet mein Bruder :)
    Beim Widerstand reicht 0.5W dicke aus.
    Wenn du die Platine draußen hast, dann tausche auch gleich die beiden 'bösen' Kondensatoren (den 100nF beim Gleichrichter und den 0,68uF direkt beim Netzeingang).


    Grüße


    Tomy
    P.S: Woran erkennt man, das ein Drummer vor der Tür steht.... er wird beim anklopfen schneller :)

  • Servus TomyN,


    ...danke, werde mal sehen, wo ich morgen in München die Teile auf die Schnelle auftreiben kann.


    Die "fragwürdigen Kondensatoren" haben bei meiner Platine eine andere Bauform: Rechteckig / quaderförmig im blauen Kunststoffgehäuse. Sind die evtl. besser / haltbarer und könnte ich mir damit den Austausch sparen (hoffentlich hast Du grad die Glaskugel eingeschaltet... ;) )?


    Grüße
    Tourist

  • Servus @TomyN,
    hallo zusammen,


    ...mal schnell die Teile kaufen war wohl nix: In München (ja auch kein ganz kleines Kaff) hatte keiner der üblichen Verdächtigen den Transistor (der Widerstand war für 18 Ct. recht günstig und auch vorrätig...), Bestellung wäre möglich gewesen (..." wieviel tausend Stück bräuchten Sie denn...") - also blieb das weltweite Netz, sich zwei Stück davon für ja 3,50 € zu bestellen. Problem dabei: Die Post - sie streikt! Daher hat´s nun über zwei Wochen gedauert, bis die Teilchen geliefert wurden.
    Das Positive daran: Reingelötet, zusammengebaut - und das Ladegerät funktioniert wieder!!!


    Offenbar gibt´s also auch Defekte, die nicht ganz so "typisch" sind, wie durchgebrannte Kondensatoren.


    Vielen Dank an alle, v.a. TomyN, für die Unterstützung!


    Beste Grüße
    Tourist


    P.S.: Da ich schon verzweifelt war, hab´ich noch eine zweite Bestellung am Laufen (wird wohl auch irgendwann geliefert). Wenn jemand also Ersatz für den o.g. defekten Transitor sucht: Ich kann helfen (... wenn die Post mal wieder regulär arbeitet - die Forenpost wäre eine Alternative, wenn´s eilt...)