Lekrad flattert unter Last - was könnte es sein?

  • Guten Abend zusammen!


    Ich habe nach dem letzten Anruf aus der Werkstatt verzweifelt das Netz durchsucht - und bin zwar etwas schlauer geworden, aber erhoffe mir hier die perfekte Lösung. :/
    Problem ist Folgendes: Das Lenkrad flattert vertikal (nicht zu den Seiten), Vorderwagen fühlt sich an, als würde er über Bodenwellen fahren, leichte Stöße im Gaspedal sind spürbar. Tritt auf unter Last ab ca. 90km/h im 5. Gang, wenn der Wagen etwa 10 Minuten gelaufen ist, bereits ab 70km/h. Bei Umschalten in den 4. Gang wird das Flattern schneller.Aufgetreten zuerst Ende August plötzlich auf der Autobahn.


    Wagen: VW T4 Multivan (7DZ) 2,5l TDI 150PS BJ 2000, 260.000 km HSN 0603 TSN 458


    1. Reparatur (Lenkgetriebe, 2 Spurstangen, 2 Spurstangenköpfe, 2 Lenkmanschetten - inkl. Montage ca. 1100 € brutto) und TÜV, fuhr er wieder sauber.
    2. Mal aufgetreten Ende Oktober plötzlich nach 50km Autobahn mit 130 km/h.


    Neue Diagnose: Differential Außenlager (Antriebswelle rechts) ist konisch abgerieben, man kann es an der Gelenkwelle hoch und runterschieben, dabei hat es so viel Spiel, dass Öl austritt.
    Vermutung: Hauptwelle kaputt, Spanbildung
    Vermutlicher Auslöser: Rückwärtsgang ist immer wieder von allein rausgesprungen
    Lösungsvorschlag von Firma, die auf Getriebe spezialisiert ist:Getriebe überholen (ca. 1800 € brutto), pauschal "sollte man bei so einem Eingriff und dieser Kilometerleistung die Kupplung erneuern" (Material ca. 1000 €, Einbau umsonst, weil nur 6 Schrauben)


    Das spricht dagegen:
    - Keine Mahlgeräusche hörbar
    - bis 70 km/h fährt er sehr gut, lässt sich gut schalten, zieht gut an, keine ungewöhnlichen Bewegungen in Lenkrad, Pedalen oder Schalthebel
    - Der Diagnosensteller ist zwar eigentlich der Hinterhof-Autoschrauber unseres Vertrauens (macht auch englische Sportwagen, Ferrari und Oldtimer), will aber das Getriebe nicht selber machen und hat den Schaden beim ersten Mal nicht erkannt (obwohl ganz offenbar ein Zusammenhang mit der Drehzahl besteht, ist es auf die äußere Gelenkwelle geschoben worden)
    - Der Fachbetrieb hat mit dem Schrauber telefoniert, den Wagen aber gar nicht gesehen und möchte pauschal die Kupplung mit machen.
    - Einige Leute (Fachleute und Laien) haben gesagt, man solle ein Getriebe nicht überholen ("nicht im System rumpfuschen"), sondern gegen ein funktionierendes gebrauchtes tauschen.
    - Kann die Geschichte mit dem Rückwärtsgang (ich vermute es handelt sich nur um ein Problem mit Kugel und/oder Halterung der Schaltmechanik) wirklich der Auslöser für einen solchen diagnostizierten Getriebeschaden sein? Wenn man den Schalthebel festhält bleibt der Gang drin und viel gesägt hat es auch nicht.

    Weitere mögliche Fehlerquellen (nach einem Such-Abend mit Google und diversen Foren):
    - ein abgenutztes Lager der Antriebswelle mit Kerbungen
    - Verzahnungs- oder Lagerschaden der Getriebeabtriebswelle hin zur Antriebswelle des Vorderrades (Welle mit Halter und Kugellager als Einheit ohne Getriebeausbau möglich)
    - Kupplung: Blattfedern in der Anpressplatte gebrochen oder Unwucht in Mitnehmerscheibe

    Als Ursache ausgeschlossen (alles, was mit den Rädern zu tun hat, da das Flattern bei höherer Drehzahl schneller wird):
    - Zweimassenschwungrad kaputt (Test: im Stand den Wagen eine halbe Stunde im Leerlauf lassen, wenn es rasselt, Kupplung treten, wenn das Rasseln dann weg ist, ist sie kaputt - bei mir rasselt es erst gar nicht)
    - Radschrauben locker
    - Unwucht
    - Sägezahnbildung auf den Reifen
    - Zentrierringe an den Felgen (habe ich sowas überhaupt?)
    - Bremsscheibe defekt
    - Vorderrad hat axial ein wenig Spiel an der Befestigung des Gummilagers am Dom (was auch immer das ist)
    - Spurstangen / -köpfe verschlissen/ausgeschlagen (ist ja gerade gemacht worden)

    Warum schreibe ich? So gerne ich mein Auto mag, habe ich nicht das Geld über, auf gut Glück der Reihe nach alles neu zu machen (machen zu lassen) - kann mir jemand per Ferndiagnose helfen (weiter ausschließen), oder kennt einen echten Bulli/Getriebe-Fachmann in der Nähe von Hannover?
    Außerdem dachte ich, wenn ich schon so ausführlich recherchiert habe, kann ich die obige Liste einmal online stellen, falls das Symptom bei jemand anderem auftaucht.


    Vielen Dank schonmal und schöne Grüße, Phillip


    PS: zu allem Überfluss hat nun auch noch die Multifunktionsanzeige die Ohren angelegt (im Wechsel ist sie entweder ganz aus, ganz rot, oder sie ist klar, aber lässt sich nicht umschalten...). Was kann ich da machen?

  • mal ne Kurzantwort zu zwei Punkten.


    Ich muss bei meiner Dicken immer den Rückwärtsgang festhaltren, sonst rutscht er raus und meist nicht ganz und dann kommt es zu fiesen Geräuschen.


    Das habe ich jetzt schon seit über vier Jahren.


    Dieses seltsame Verhalten des Lenkrades hatte ich mal als an einem der Hinterräder sich die Lauffläche von der KArkasse zu lösen begann.
    Genau was du beschreibst: Bei ca. 90 km/h, wenn der Reifen warm wurde nach einiger Fahrtzeit dieses Schlagen im Lenkrad. Von alleine wäre ich nicht auf ne Ursache an der Hinterachse gekommen.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Ähnliche Fehlerpunkte hatte ich auch , Lenkrad flattern und eigenwillige Spursuche , alles bei Geschwindigkeiten wo man eine normale Unwucht der Reifen ausschließt.
    Nach vielen tausend Kilometer dieses Jahr gab es letzte Woche beim beschleunigen 2-3 harte Schläge im Schaltknauf und am Gaspedal, danach wurden die Abstände des knallen kürzer und leiser bis er
    nach ca. 400 Metern stand mit einer ausgedrehten Gelenkwelle......nix mehr mit Steckwellenverzahnung.
    Der fehler war ein defektes Zwischenlager auf der Welle, das heißt die ganze Gelenkwelle ist über Monate und Kilometern fleißig gewandert.
    Du solltest bei der rechten besonders aufpassen , wenn da was an der Aufnahme defekt ist muss das Getriebe auseinander , und die Kupplung macht man natürlich mit bei 260 tsd. wenn es raus ist.
    Gruß Michel

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Hallo,
    in etwa hatte ich das gleiche Problem. Bei mir waren es die etwas abgefahrenen Sommerreifen. Vorn waren diese innen abgelaufen. Nachdem ich jetzt neue Winterreifen drauf habe und die Spur habe einstellen lassen "flattert" auch nicht mehr die Lenkung. Das Flattern war genauso wie bei den von dir beschriebenen Geschwindigkeiten.
    Gruß Achim

  • Finde das auch schwierig zu vermuten.


    Mal ein paar Ideen, auch wenn du es nicht so exakt beschrieben hast.
    Im Stadtverkehr bei geringerem Tempo ist es wohl nicht?
    Mit Einlenken/Kreisfahren unter Gas auf dem Parkplatz wird es nicht schlimmer oder besser?
    Es braucht einige Zeit bis da irgendwas (Fett?) warm geworden ist und ein Teil schlägt?
    Mal das Auto richtig richtig voll packen und dann schauen, ob es mit dem Gewicht noch schlimmer wird unter Last? (würde ja alles mit Reifen ausschließen und mehr Richtung Antrieb/Getriebe gehen)
    Ist auch akustisch etwa zu hören (Schlagen, Klackern) oder rüttelt es einfach?


    Probleme an der Flansch-/Steckwelle am Getriebe kann ein guter Schrauber sehen. Dazu auf der Bühne mal am Rad vor und zurück drehen. Oft klackt es dann schon an der ausgeschlagenen Verbindung von Flansch-/Steck-.


    Ich hatte hier in einem Thread auch mal ein hässliches Problem. Die Gelenke innen und außen rechts waren neu. Links war die komplette Gelenkwelle neu (Welle mit Gelenken). Immer unter Last, auf der Urlaubsfahrt, und erst nach 500-700km kam es zu dem Rütteln und ein metallisches Klackern. Das blieb dann bei jedem Tempo. Sehen konnte man auf der Bühne nichts. Durch das Anheben auf die Bühne war es sogar wieder weg, bis zur nächsten schwer beladenen Langstrecke. Letztlich habe ich nochmal die komplette rechte Antriebswelle erneuert. Seit dem ist in jeder Fahrsituation Ruhe. An den ausgebauten neuen Gelenken und der Welle konnte man nichts sehen. Da hatte wohl die Welle minimal Spiel, sich verschoben und fing an zu Schlagen.


    Wenn es die Spur und der Reifen sein sollte, müsste man am Reifenbild etwas sehen. Auch gehört dazu, dass irgenwas die Spur verstellt haben muss. Unnachsichtige Arbeiten an Traggelenken, Gelenkwellen, Spurstangen etwa.

  • Vielen Dank schonmal für die prompten Antworten. Wie gesagt würde ich sämtliche Geschichten, die Reifen und Lenkung angehen bei mir ausklammern, da das Flattern ja bei gleicher Geschwindigkeit mit höherer Drehzahl (durch Gangwechsel) schneller wird - oder habe ich da einen Denkfehler drin?


    @ Fridi: heißt das, dass das Problem mit dem Rückwärtsgang zwar nervig ist, aber keinen größeren Schaden auslösen kann?


    @ Ralph: Im Stadtverkehr ist weder etwas zu merken, noch zu hören. Kurven auf dem Parkplatz sind ebenfalls unauffällig. Auch wenn man im 2. oder 3. Gang schnell beschleunigt und die Drehzahl hoch geht, greift brav der Turbolader, das Auto zieht gut - kein Wackeln. Ausschließlich beim Gasgeben zwischen 70 und 90. Fuß vom Gas - Flattern weg... Bei der Geschwindigkeit höre ich zumindest kein Klackern oder Schlagen.