Standheizung nachrüsten. Unterflurwarmluft oder Zuheizer erweitern?

  • Wer kann hier aus eigener Erfahrung Tipps geben. Habe einen 97er MV Classic TDI.
    Welches System lässt mich im Winter nicht frösteln? Das System soll nicht ausschl. als Scheibenauftauer eingesetzt werden, sondern als wirkliche Heizung.

  • Hallo Ulli,


    mein Caravelle hat die Luftheizung. Damit ist bei den hiesigen (mittlerer Niederrhein) Wintertemperaturen der Innenraum in einer halben Stunde mollig warm, inkl. alle Scheiben abgetaut. Nachteil ist natürlich, daß der Motor absolut kalt bleibt.
    Im Voyager, den ich vorher hatte, war eine Wasserheizung eingebaut (nachgerüstet bei Weileder, ca. 2000,-). Damit war die Frontscheibe erst nach gut 1 Stunde abgetaut, und ich mußte daran denken, abends vorher die Lüftung auf "Defrost Scheibe" zu stellen, sonst hätte es noch viel länger gedauert.
    Der Innenraum war nur leicht angewärmt, dafür der Motor schön warm. Manchmal ist dann aber beim Losfahren die Scheibe wieder zugeeist, und das ist überhaupt nicht nett.


    Optimal ist natürlich beim TDI die Kombination von beidem, also Luftheizung ab Werk und Zuheizer aufrüsten. Werde ich wohl zum nächsten Winter hin machen.


    Gruß
    MiKo CA TDI++

  • Hi,
    bei meinem aufgerüsteten Zuheizer wird es bei -10°C schon nach 40 min richtig warm, die Scheiben sind voll abgetaut. Bei -20°C dauert es dann halt eine Stunde. Für 500,- DM plus Einbau, kann man selbst machen, ist das super.
    Gruß Sirkman

  • Hallo "B"ulli!


    Ich würde Dir eine Luftheizung empfehlen. Hier sollte die D1LCc (Ebersbächer) oder die Air Top 2000 (Webasto) sogar reichen. Ich habe die Air Top 2000 nachgerüstet und bin zufrieden.
    Diese heizen den Innenraum wunderbar auf, belasten die Batterie nicht so sehr, wie das Gebläse des Fahrzeuges bei den Motorheizungen.
    (Bedenke außerdem: Motor schön warm - da kann ich ja losrasen - aber das Getriebe????? immernoch -20°C - wer denkt denn daran? KEINER!)


    <i>Stefan</i>

  • >(Bedenke außerdem: Motor schön warm - da kann ich ja losrasen - aber das Getriebe????? immernoch -20°C - wer denkt denn daran? KEINER!)


    Kommt auf die Einstellung zur Mechanik an. Klar warmfahren muß sein. Nur schont man so extrem die Maschine und die fällt meißt zuerst aus. Der TDI kostet 10.000 Mark das Getriebe 6.000 Mark.
    Gruß Sirkman
    ><i>Stefan</i>

  • Hallo Sirkman!


    Das Problem beim sogenannten "Kaltstart" ist nicht das Starten des kalten Motors, sondern der Start eines Motors, der längere Zeit gestanden hat. (eine Nacht)
    Das Motoröl, beim Abstellen des Motors betriebswarm und dünnflüssig, fließt von den Schmierstellen ab in die Ölwanne. Natürlich befinden sich hier noch Kammern für den Notlauf...
    Jedesmal, wenn der Motor in diesem Zustand gestartet wird, entspricht das einem "Kaltstart". Hierbei ist der Verschleiß im Motor so hoch, als würde er etwa 24 h im Dauerbetrieb bei Betriebstemp. betrieben werden.
    Allerdings wissen auch die Hersteller der Motoren darüber bescheid und legen alle betreffenden Teile so aus, daß sie halten.
    Der eigentliche Kaltstart hat also nichts mit der Temp. zu tun.


    PS: Warmes Öl errreicht nicht unbedingt die Schmierstellen schneller als warmes!


    <i>Stefan</i>

  • >Das Problem beim sogenannten "Kaltstart" ist nicht das Starten des kalten Motors, sondern der Start eines Motors, der längere Zeit gestanden hat. (eine Nacht).
    >Das Motoröl, beim Abstellen des Motors betriebswarm und dünnflüssig, fließt von den Schmierstellen ab in die Ölwanne. Natürlich befinden sich hier noch Kammern für den Notlauf...
    >Jedesmal, wenn der Motor in diesem Zustand gestartet wird, entspricht das einem "Kaltstart". Hierbei ist der Verschleiß im Motor so hoch, als würde er etwa 24 h im Dauerbetrieb bei Betriebstemp. betrieben werden.


    Interessante These, Stefan, hast Du wirklich gut beschrieben, hat mich neugierig gemacht....


    >> ...fließt von den Schmierstellen ab in die Ölwanne. Natürlich befinden sich hier noch Kammern für den Notlauf... <<


    erklär doch bitte noch kurz, WO befinden sich diese Kammern und WAS bewirken die?
    Gruß + Dank,
    Speedy

  • Hi,
    sorry, aber was heißt hier These. Es sind Tatsachen die jeder Maschinenbaustudent nachvollziehen kann. Die Lager der Kurbelwelle, sowie einige Bauformen der Nochenwelle und erst recht die Turboladerwelle sind Gleitlager. Und die funktionieren nur im Betrieb. Steht die Welle liegt die Achse im Lager auf, also Metall auf Metall. Hier nimmt man als Lagerschalen meist Bronze, da diese noch sogenannte Notlaufeigenschaften besitzt. Erst durch die Drehung der Welle schiebt sich durch Oberflächenreibung verursacht, ein Ölfilm zwischen Lager und Achse. Jetzt gibt es praktisch keinen Kontakt mehr zwischen Welle und Lager und somit weitesgehend auch keinen Verschleiß. Im Klartext, Verschleiß tritt hauptsächlich beim Start und Abstellen des Motors auf. So gesehen, wenn man von anderen Verschleißfaktoren mal absieht, stimmt die Aussage von Stefan mit den 24 h Dauerlauf. Allerdings im unteren bis mittleren Drehzahlbereich, da die Lagerkräfte mit der Drehzahl extrem ansteigen, und ein Motor nicht nur Gleitlager hat.
    Ein Beispiel dazu sind Schiffsmotoren, die teilweise Jahrelang ohne Stop durchlaufen, zum Teil habe ich schon Frachter im Dock mit laufender Hauptmaschine gesehen. Oder LKW- Motoren laufen locker 600.000 km bis 2 Millionen km weil sie halt viel Langstrecke bei moderaten Drehzahlen fahren. Natürlich sind die Motoren auch auf diese Haltbarkeit ausgelegt.
    Gruß Sirkman

  • >Hallo "B"ulli!
    >Ich würde Dir eine Luftheizung empfehlen. Hier sollte die D1LCc (Ebersbächer) oder die Air Top 2000 (Webasto) sogar reichen. Ich habe die Air Top 2000 nachgerüstet und bin zufrieden.
    >Diese heizen den Innenraum wunderbar auf, belasten die Batterie nicht so sehr, wie das Gebläse des Fahrzeuges bei den Motorheizungen.
    >(Bedenke außerdem: Motor schön warm - da kann ich ja losrasen - aber das Getriebe????? immernoch -20°C - wer denkt denn daran? KEINER!)
    ><i>Stefan</i>

  • >Hallo Sirkman!
    >Das Problem beim sogenannten "Kaltstart" ist nicht das Starten des kalten Motors, sondern der Start eines Motors, der längere Zeit gestanden hat. (eine Nacht)
    >Das Motoröl, beim Abstellen des Motors betriebswarm und dünnflüssig, fließt von den Schmierstellen ab in die Ölwanne. Natürlich befinden sich hier noch Kammern für den Notlauf...
    >Jedesmal, wenn der Motor in diesem Zustand gestartet wird, entspricht das einem "Kaltstart". Hierbei ist der Verschleiß im Motor so hoch, als würde er etwa 24 h im Dauerbetrieb bei Betriebstemp. betrieben werden.
    >Allerdings wissen auch die Hersteller der Motoren darüber bescheid und legen alle betreffenden Teile so aus, daß sie halten.
    >Der eigentliche Kaltstart hat also nichts mit der Temp. zu tun.
    >PS: Warmes Öl errreicht nicht unbedingt die Schmierstellen schneller als warmes!
    ><i>Stefan</i>
    Können Schmierzusätze wie z.B. QMI SX-6000 das Kaltstartschmierproblem lindern?

  • Hallo "B"ulli!


    Ja, denn der Einschalter - leider keine Uhr - steht bei mir fast immer auf "10 vor", dann habe ich im Wagen so etwa 26° - 28°C. Dann geht die Heizung aus und läuft noch gaaaanz langsam (nur der Motor), um dann wieder anzulaufen, wenn die Temp. abgesunken ist.
    Also sie heizt voll, nach dem Anschalten bis zum erreichen der gewünschten Temp.


    <i>Stefan</i>

  • Hallo Andreas!


    Das können sie, aber bitte!! mach Dir jetzt keine Sorgen beim starten!
    Alle, und wirklich alle, die Motoren bauen wissen davon und legen sämtliche Lager so aus, daß der Motor nicht an Lagern zugrundgeht, die durch vieles Anlassen kaputt gehen.
    Ein Restölfilm bleibt immer hängen und für den Notlauf sind Sicken oder Nuten in die Lager eingearbeitet.


    <i>Stefan</i>

  • Hallo Speedy!


    Bei den Kurbelwellenlagern, die ja reibungslos arbeiten wenn der Motor erst einmal läuft, also praktisch einen Ölfilm als Lager nutzen, befindet sich in den Halbschalen (aus zweien setzt sich ein Lager zusammen) eine Nut längs der Drehrichtung. Diese Halbschalen sind auf 1000'tel gearbeitet, liegen also sehr sehr dicht um die Kurbelwelle. Als Allererstes nach dem Start werden diese Lager mit Motorenöl versorgt. Der Öldruck (Druck breitet sich ja gleichmäßig aus) läßt jetzt das Pleul um die Kurbelwelle in Öl "schwimmen".
    Das Motorenöl setzt sich aus Partikeln zusammen, die, wenn sie neu sind, diesem Druck den jetzt das Pleul auf diesen Ölfilm ausübt, (wenn überm Kolben die Verbrennung stattfindet) standhalten. Mit älterem Motorenöl verringern sich auch diese Partikel (verschleiß vom Motorenöl). Deshalb ist termingenauer Ölwechsel sehr wichtig!
    Also - in den oben genannten Nuten bleibt das Öl hängen und kann so beim Kaltstart mitgerissen werden, denn hier ist das Öl zähflüssiger (diesmal wg. der Temp.).
    Das passiert in einem Bruchteil einer Sekunde, denn sofort kommt neues Motorenöl...
    Schreiben ist aber sehr schwer - vielleicht können wir ja beim nächsten Treffen darüber mal reden!


    <i>Stefan</i>

  • >Hallo Andreas!
    >Das können sie, aber bitte!! mach Dir jetzt keine Sorgen beim starten!
    >Alle, und wirklich alle, die Motoren bauen wissen davon und legen sämtliche Lager so aus, daß der Motor nicht an Lagern zugrundgeht, die durch vieles Anlassen kaputt gehen.
    >Ein Restölfilm bleibt immer hängen und für den Notlauf sind Sicken oder Nuten in die Lager eingearbeitet.
    ><i>Stefan</i>
    Hallo Stefan,
    würdest Du jetzt unter diesem Gesichtspunkt zu solchen Zusätzen raten?
    Von VW sind sie wohl nicht zugelassen, oder doch? Wie siehts dann mit der (Mobilitäts-)Garantie aus?
    Gruß Andreas

  • >würdest Du jetzt unter diesem Gesichtspunkt zu solchen Zusätzen raten?
    >Von VW sind sie wohl nicht zugelassen, oder doch? Wie siehts dann mit der (Mobilitäts-)Garantie aus?


    Hallo Andreas!


    Ich bin der Meinung, daß diese Zusätze nur dem eigenem gutem Gefühl dienen. Plötzlich hört man, daß der Motor leiser wird, mehr Leistung hat u.s.w.
    Sicherlich kann man auch nachweisen (und am Besten können es natürlich die Hersteller selber), daß es wirklich gut ist für den Motor.
    Heute allerdings sind die Motorenöle von einer so hohen Qualität, daß es auf diese Zusätze nicht ankommt.


    Ich repariere LKW's, also auch Motoren, die laufen müssen um Geld zu verdienen.
    Deshalb denke ich, wenn jemand ein Mittel erfinden würde, welches den Motor weniger verbrauchen läßt, weil er besser geschmiert wird, oder einen Abrieb verhindern würde, hätten es die Speditionen längst in Massen produzieren lassen und würden die LKW's damit ausstatten.
    Speditionen mit z.B. 20 LKW's, die durch diese Zusätze "nur" 1% Treibstoff sparen könnten pro Fahrzeug, oder einen Motor länger fahren könnten, da der Verschleiß weniger werden würde - glaub mir - die hätten ALLE Zusätze aufgefüllt...
    In der Praxis konnte sich nicht einmal der "Lubber"-Filter durchsetzen...
    (hier wird dem Motor mehr Motoröl (beim LKW etwa 10ltr.) zur Verfügung gestellt, um die Wechselintervalle zu verlängern)
    Übrigens - die Hauptabnutzung im Motor ist an den Laufbuchsen. Jedesmal, wenn die Verbrennung stattfindet, befindet sich der Kolben an der gleichen Stelle der Laufbuchse und stützt sich, weil er nach unten gedrückt wird durch die Schrägstellung des Pleul's immerwieder an der gleichen Seitenwand der Laufbuchse ab. Diese wird dann oval und die Kompression läßt nach, da die Kolbenringe irgentwann nicht mehr so flexibel sind, die ovalität auszugleichen.
    Dann ist aber meist eine Generalüberholung nötig, denn, wie gesagt - die Ingeneure wissen all diese Sachen auch und legen das Material dementsprechend aus.
    Mobilitätsgarantie heißt, wenn ich es richtig verstanden habe, daß VW Dir bei einem Schaden ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung stellt, damit Du MOBIL bleibst.


    <i>Stefan</i>

  • Hi,
    um es mal sinngemäß mit den Worten meines Professors für Verbrennungsmotoren wiederzugeben. Ein modernes Öl besteht aus einer Kombination von Einzelfaktoren, wie Reinigungswirkung, Schmierung, Stabilisatoren und noch einige weitere. Die Ölhersteller haben in Umfangreiche Prüfstandversuchen das ideale Mischungsverhältnis zwischen den Faktoren ermittelt. Durch Zugabe eines Faktors, wie der Schmierfähigkeit, kann das Gleichgewicht gestört werden. Das Öl schmiert jetzt besser aber die Reinigung könnte gestört sein, und nach kurzer Zeit lagern sich Rückstände ab und genau das Gegenteil des Eigentlich beabsichtigten, dem Motor etwas gutes zu tun, trit ein.
    Also kaufe ein gutes Markenöl am Besten Syntetisch, damit schonst Deinen Geldbeutel und Dein Motor stirbt nicht den frühen Tot.
    Gruß Sirkman