Zahnriemen kpl. am Sonnabend/ Frage zu ESP Fixierung

  • Hallo T-4 Freunde,


    morgen geht es an den Zahnriemen, komplettes Programm (ACV, 1998, mit Klima).
    Ein Bekannter (Meister bei VW) sagte, ich solle den Motor auf OT drehen, und dann an der ESP die Schraube zum Fixieren der Pumpe lösen, den Bügel entnehmen und wieder festziehen.
    Dann ist die Pumpe fixiert und kann nicht verstellt werden.


    Genügt diese Fixierung, oder MUß ich unbedingt (später) mit Messuhr arbeiten?
    Kann ich beim Festziehen der Schraube etwas in der ESP zerstören?


    Hab ein bisschen Bammel vor der ganzen Sache, im Moment wird mir von vielen Seiten mehr oder weniger abgeraten die Sache selbst zu machen. Aber mein innerer Schweinehund sagt,:" das kannst Du".



    Vielen Dank im voraus,
    Rüdiger

  • >Hallo T-4 Freunde,
    >morgen geht es an den Zahnriemen, komplettes Programm (ACV, 1998, mit Klima).
    >Ein Bekannter (Meister bei VW) sagte, ich solle den Motor auf OT drehen, und dann an der ESP die Schraube zum Fixieren der Pumpe lösen, den Bügel entnehmen und wieder festziehen.
    >Dann ist die Pumpe fixiert und kann nicht verstellt werden.
    >Genügt diese Fixierung, oder MUß ich unbedingt (später) mit Messuhr arbeiten?
    >Kann ich beim Festziehen der Schraube etwas in der ESP zerstören?
    >Hab ein bisschen Bammel vor der ganzen Sache, im Moment wird mir von vielen Seiten mehr oder weniger abgeraten die Sache selbst zu machen. Aber mein innerer Schweinehund sagt,:" das kannst Du".
    >
    >Vielen Dank im voraus,
    >Rüdiger


    Beim ACV darf die Pumpe nicht gelöst werden. Die Einstellung der Steuerzeiten geschieht ausschliesslich durch Verstellung der Spannrollen und durch die Riemenscheibe der Nockenwelle. Die Messuhr ist ein Relikt aus Zeiten der mechanisch geregelten Einspritzpumpen. Bei den TDI-Motoren kommen ausschliesslich elektronisch gesteuerte Pumpen zum Einsatz, bei denen der Einspritzzeitpunkt dynamisch - also bei laufendem Motor - mit Hilfe einer geeigneten Diagnosesoftware kontrolliert werden muss.
    Wenn der Einspritzzeitpunkt nicht 100%ig stimmt, kann es zu massiven Startschwierigkeiten oder anderen unangenehmen Effekten führen.

  • >Wenn der Einspritzzeitpunkt nicht 100%ig stimmt, kann es zu massiven Startschwierigkeiten oder anderen unangenehmen Effekten führen.


    Hallo Bernd,


    wenn der Motor auf OT steht (Pumpe natürlich auch), werde ich dann nach Auflegen des ESP Riemens Probleme haben, den Motor zu starten? Oder wird es, wenn man nichts verändert, kein Startproblem geben? Danach will ich den Wagen sowieso bei VW dynamisch einstellen lassen. Aber laufen muß er natürlich.


    Danke im voraus
    Rüdiger

  • >Hallo T-4 Freunde,
    >morgen geht es an den Zahnriemen, komplettes Programm (ACV, 1998, mit Klima).
    >Ein Bekannter (Meister bei VW) sagte, ich solle den Motor auf OT drehen, und dann an der ESP die Schraube zum Fixieren der Pumpe lösen, den Bügel entnehmen und wieder festziehen.
    >Dann ist die Pumpe fixiert und kann nicht verstellt werden.
    >Genügt diese Fixierung, oder MUß ich unbedingt (später) mit Messuhr arbeiten?
    >Kann ich beim Festziehen der Schraube etwas in der ESP zerstören?
    >Hab ein bisschen Bammel vor der ganzen Sache, im Moment wird mir von vielen Seiten mehr oder weniger abgeraten die Sache selbst zu machen. Aber mein innerer Schweinehund sagt,:" das kannst Du".
    >
    >Vielen Dank im voraus,
    >Rüdiger


    Servus,
    hast du dir schon die Anleitung auf Zaydos Homepage zu Gemüte geführt.?
    Da steht eigentlich alles drin.
    Ciao

  • Ja, habe ich. Danach will ich auch arbeiten.
    Habe, wie gesagt, nur das Problem mit der ESP.


    Viele Grüße
    Rüdiger

  • >Beim ACV darf die Pumpe nicht gelöst werden.
    ----
    Das will Rüdiger auch nicht machen - er spricht von der Fixierung der ESP durch eine "Klemmschraube". Beim AAB wird diese Funktion durch den Absteckdorn erreicht. Beim ACV durch eben diese Klemmschraube.
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    >Die Einstellung der Steuerzeiten geschieht ausschliesslich durch Verstellung der Spannrollen und durch die Riemenscheibe der Nockenwelle.
    ----
    Steuerzeiten werden durch Verdrehen der Zahnriemenscheibe des ESP-Seite beeinflusst. Das ist generell zu vermeiden, deshalb die Nutzung des Einstellineales.
    Förderbeginn wird durch die Umlenkrolle, nicht durch die Spannrolle der ESP-Seite dynamisch eingestellt.
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    >Die Messuhr ist ein Relikt aus Zeiten der mechanisch geregelten Einspritzpumpen.
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    Richtig – so ein Relikt ist auch im ACV ( was dessen Grobeinstellung betrifft ) verbaut.
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    >Bei den TDI-Motoren kommen ausschliesslich elektronisch gesteuerte Pumpen zum Einsatz, bei denen der Einspritzzeitpunkt dynamisch - also bei laufendem Motor - mit Hilfe einer geeigneten Diagnosesoftware kontrolliert werden muss.
    ----
    Dynamische Einstellung per Verdrehen der Umlenkrolle ist die Feineinstellung des Förderbeginnes. Wie der Begriff „Feineinstellung“ schon sagt, sind die Verstellbereiche eher begrenzt. Durch den Einsatz der Messuhr wird die Grobeinstellung so positioniert, dass der Feineinstellbereich ausreicht.
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    >Wenn der Einspritzzeitpunkt nicht 100%ig stimmt, kann es zu massiven Startschwierigkeiten oder anderen unangenehmen Effekten führen.
    ----
    Und wenn die Grobeinstellung der ESP nicht erfolgt, reicht der dynamische Einstellbereich oft nicht aus, Folge siehe oben.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • >Hallo T-4 Freunde,
    >morgen geht es an den Zahnriemen, komplettes Programm (ACV, 1998, mit Klima).
    >Ein Bekannter (Meister bei VW) sagte, ich solle den Motor auf OT drehen, und dann an der ESP die Schraube zum Fixieren der Pumpe lösen, den Bügel entnehmen und wieder festziehen.
    ----
    So ist es.
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    >Dann ist die Pumpe fixiert und kann nicht verstellt werden.
    >Genügt diese Fixierung, oder MUß ich unbedingt (später) mit Messuhr arbeiten?
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    Fixierung, damit die Pumpe sicher im OT stehen bleibt.
    Messuhr - jein, der ACV startet wohl, meist irgendwie.
    Grundeinstellung ( sozusagen mech. 0-Stellung ) wäre Messuhreinsatz ( 0,55 ) + Umlenkrolle mit Zeiger an Motorkontur. Dann startet er sicher und der Feineinstellbereich reicht i.d.R. aus, um die Feineinstellung sauber vorzunehmen.
    ---
    >Kann ich beim Festziehen der Schraube etwas in der ESP zerstören?
    ---
    Klemmen, nicht anknallen !
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    >Hab ein bisschen Bammel vor der ganzen Sache, im Moment wird mir von vielen Seiten mehr oder weniger abgeraten die Sache selbst zu machen. Aber mein innerer Schweinehund sagt,:" das kannst Du".
    >
    >Vielen Dank im voraus,
    >Rüdiger


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Moin,


    [...]
    >>Die Messuhr ist ein Relikt aus Zeiten der mechanisch geregelten Einspritzpumpen.
    >-----
    >Richtig – so ein Relikt ist auch im ACV ( was dessen Grobeinstellung betrifft ) verbaut.


    ;-))



    [...]
    >Dynamische Einstellung per Verdrehen der Umlenkrolle ist die Feineinstellung des Förderbeginnes. Wie der Begriff „Feineinstellung“ schon sagt, sind die Verstellbereiche eher begrenzt. Durch den Einsatz der Messuhr wird die Grobeinstellung so positioniert, dass der Feineinstellbereich ausreicht.


    Nur um zu sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe ( uwe:(


    Über die Messuhr wird die erste (mechanische) Grundeinstellung vorgenommen, mit der gewährleistet sein sollte, dass der Motor anspringt. Sie garantiert aber nicht, dass dem Motorsteuergerät der gesamte Einspritbeginnbereich zur Verfügung steht. Das muss aber der Fall sein, weil das MSG ja den Einspritzbeginn abhängig von ein paar Parametern verändert.
    Und damit dem MSG der gesamte Bereich zur Verfügung steht, muss die o.a. Grundeinstellung per dynamischer Einstellung über die Umlenkrolle 'feingetunt' werden; idealerweise Mittelwert.


    zaydo

  • >>Wenn der Einspritzzeitpunkt nicht 100%ig stimmt, kann es zu massiven Startschwierigkeiten oder anderen unangenehmen Effekten führen.
    >Hallo Bernd,
    >wenn der Motor auf OT steht (Pumpe natürlich auch), werde ich dann nach Auflegen des ESP Riemens Probleme haben, den Motor zu starten? Oder wird es, wenn man nichts verändert, kein Startproblem geben? Danach will ich den Wagen sowieso bei VW dynamisch einstellen lassen. Aber laufen muß er natürlich.
    >Danke im voraus
    >Rüdiger


    Meiner ist angesprungen als das Zündschloß nur den Zündschlüssel gesehen hat!!!
    Also keine Panik.

    Gruß Bullytreter (Sektion Kohlenpott) Verkaufe: T4 Lederteile; Handschuhfach, Handbremse, Fach über der ZE; 1 Stück 16" BBS Felge; komplettes ABS; Servo.

  • >>Dynamische Einstellung per Verdrehen der Umlenkrolle ist die Feineinstellung des Förderbeginnes. Wie der Begriff „Feineinstellung“ schon sagt, sind die Verstellbereiche eher begrenzt. Durch den Einsatz der Messuhr wird die Grobeinstellung so positioniert, dass der Feineinstellbereich ausreicht.
    >Nur um zu sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe ( uwe:(
    >Über die Messuhr wird die erste (mechanische) Grundeinstellung vorgenommen, mit der gewährleistet sein sollte, dass der Motor anspringt. Sie garantiert aber nicht, dass dem Motorsteuergerät der gesamte Einspritbeginnbereich zur Verfügung steht. Das muss aber der Fall sein, weil das MSG ja den Einspritzbeginn abhängig von ein paar Parametern verändert.
    >Und damit dem MSG der gesamte Bereich zur Verfügung steht, muss die o.a. Grundeinstellung per dynamischer Einstellung über die Umlenkrolle 'feingetunt' werden; idealerweise Mittelwert.
    >zaydo



    Hallo Zaydo,
    vielleicht mit einer Geschichte aus dem echten Leben, aber mit Erfahrungswert:


    ZR-Wechsel - ESP-Seite - ohne Messuhreinsatz - und beim Fixieren des Nockenwellenzahnrades der ESP-Seite die Nockenwelle minimal verdreht ( wohl genau in die falsche Richtung ).
    Ergebnis: Förderbeginn - Wert: 255
    Folge: Sehr schlechtes Startverhalten, sehr starke Rußentwicklung - Startverhalten wurde immer schlechter, Ruß subjektiv eher mehr als weniger.


    Eine dynamische Einstellung durch die Umlenkrolle klappt in diesem Fall nicht, da der Einstellweg bei Weitem nicht ausreicht. ( Bei MSA 15 sollte der optimale Wert ca. 52 sein ).


    Nacharbeit:
    Kurbelwelle OT, ESP OT ( so gut wie möglich ).
    ESP-seitiges Nockenwellenzahnrad demontieren, mit Einstellineal Nockenwellenstellung prüfen und nachbessern.
    ESP mit Messuhr einstellen ( 0,55 ).
    Umlenkrolle Zeiger auf Kontur stellen.
    ZR und Zahnriemenrad einbauen, Spannrolle spannen.
    Ergebnis: Förderbeginn - Wert: 90
    Folge: Startverhalten besser, aber noch nicht optimal ( wohl auch wegen verruster Glühkerzen o.ä. ;) )


    Eine dynamische Einstellung ist jetzt möglich. Umlenkrollenzeiger in Richtung Kühler verdrehen, ca. 1,5 - 2 cm ( Zeigefinger passt zwischen Motorblock und Zeiger ) brachte die 40 Einheiten, so das der Förderbeginn von 90 auf 52 erreicht wurde.


    ESP-Messuhr - Anhaltswert:
    Wenn die ESP im OT steht und die Messuhr montiert wird, sollte man den Nullpunkt durch leichtes Hin- und Herdrehen der ESP-Zahnradscheibe suchen. I.d.R. ist man durch die OT-Stellung schon nahe dran. Der 0,55mm Weg wird durch eine Drehung der ESP-Scheibe nach unten erreicht. Optisch wird die OT-Markierung der Scheibe um ca. 0,5mm nach unten von der OT-Markierung des ESP-Halters weggedreht.
    Ist also eine Messuhr nicht zu Hand, könnte man behelfsmässig einfach die ESP etwas nach unten verdrehen um näher an den Förderbeginneinstellbereich der Umlenkrolle ranzukommen. ( Immer unter der Prämisse: Kurbelwelle OT + Nockenwelleneinstellineal o.k. )


    So, mit aktivem Beispiel vielleicht verständlicher ;)


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Moin,


    [...]
    >So, mit aktivem Beispiel vielleicht verständlicher ;)


    Jein, weil das eigentlich klar war ;)


    Mir ging es (u.a. wg. eines Hinweises von Uwe) mehr darum, dass über die Uhr und die Umlenkrolle letztlich kein exakter, dann für immer festgelegter Förderbeginn eingestellt wird. Vielmehr wird durch beide die ESP so eingestellt, dass dem Motorsteuergerät der volle Regelbereich für den Förderbeginn zur Verfügung steht. Mag vielleicht ein wenig Haarspalterei sein, ist aber IMO für das Verständnis der Einspritzregelung beim TDI nicht unwichtig.


    Liegt die Grund-/Feineinstellung nicht so, dass das MSG den vollen Regelbereich hat, gibt es halt Probleme, wenn der Förderbeginn z.B. wegen niedriger Temperaturen an die Grenze des einprogrammierten Regelbereiches gefahren werden muss. Die erforderlichen Werte werden nicht erreicht und der Motor springt z.B. bei niedrigen Temperaturen nicht mehr vernünftig an.




    >Grüße
    >Klaus-TDI


    zaydo

  • Hallo Zaydo,
    richtig, der Förderbeginn verändert sich, bedingt durch verschiedene Parameter.


    Kann man gut sehen, sobald sich die Leerlaufdrehzahl auf Lastdrehzahl erhöht, ändert sich auch der Förderbeginn nach oben.


    Jetzt alles klar... ;)


    Grüße aus dem verregneten Süden
    Klaus-TDI