Radlager(?)

>Hallo,
>seit fast schon 1000 km produziert mein Bus (Bj. 1993, Benziner) Geräusche "wie eine Straßenbahn". Aus Erfahrungen mit AUDI PKWs tippe ich auf Radlager vorn, kann aber beim besten Willen nicht einordnen, ob rechts oder links. Selbst auf der Bühne haben wir mit dem Stethoskop keine Entscheidung treffen können. Da der Austausch ca. 250 € pro Rad kosten soll, würde ich doch vorher gerne das kaputte Lager identifizieren. Hat da jemand Erfahrung und kann Tipps geben? Ist die Kostenschätzung realistisch? Danke für Antworten!
>Alarich aus GÖ.

Üblicherweise zeigen sich Lagerschäden hauptsächlich beim kurvenfahren. Dabei ist das Lager dass gerade mehr beansprucht wird stärker zu höhren. In der Linkskurve also das rechte Lager und umgekehrt. Ic würde von einem ausgebildeten Mechaniker aber schon erwarten dass der ien defektes Lager identifizieren kann. 250,- EUR kommen mir auch etwas sehr teuer für ein Lagerwechsel vor, allerdings weiss ich nicht was die Teile original beim freundlichen kosten. Im Auktionshaus kosten die teureren < 30,- EUR/Stück

Grüße

Andreas

>Üblicherweise zeigen sich Lagerschäden hauptsächlich beim kurvenfahren. Dabei ist das Lager dass gerade mehr beansprucht wird stärker zu höhren. In der Linkskurve also das rechte Lager und umgekehrt.

Normal ja. Beim T4 kommt es gern zu Fehldiagnosen durch Lauf-
geräusche der Gelenke. Leider selbst mehrmals erlebt. Die
Radlager am T4 sind normalerweise sehr robust. Kein Vergleich
zum in diesem Bereich recht anfälligen T3.

>Ic würde von einem ausgebildeten Mechaniker aber schon erwarten dass der ien defektes Lager identifizieren kann.

Zumindest sollte ein Werkstatt-Team sich da heutzutage einig
werden. Viele Ohren und Augen... Zu Anfang des T4, als
man die anfälligeren Lager des T3 gewohnt war, wurde gern ge-
tauscht. Obwohl die Ursache der Geräusche nicht die Lager
waren. Selbst falsche Radeinstellung bringt beim T4 ungewohnte
Geräusche, die schon manchen auf Radlager tippen liessen.

>250,- EUR kommen mir auch etwas sehr teuer für ein Lagerwechsel vor, allerdings weiss ich nicht was die Teile original beim freundlichen kosten. Im Auktionshaus kosten die teureren < 30,- EUR/Stück

Hier spielen nicht die Teilekosten die Hauptrolle. Es muss der
Achsschenkel ausgebaut werden. Die Lager sitzen ja nicht mehr
wie beim T3 in den Bremsscheiben, wo sie ohne grossen Aufwand
demontiert werden konnten. Beim T4 muss das Radlagergehäuse
(also der Achsschenkel) auf die Presse. Die Lager werden aus-
und Neue eingepresst. Danach wird der Achsschenkel wieder
montiert. Das Ganze kostet deutlich mehr Zeit! Haltbarkeit
hat hier den Nachteil des aufwändigeren Austausches.
Schliesslich sollte man, bei gewissenhaftem Vorgehen, zumin-
dest den Sturz prüfen. Es kann bei De- und Wiedermontage gern
passieren, dass der Exzenter etwas verstellt wird. Ich habe
zwar keinen Überblick mehr über aktuelle EURO-Preise, dazu bin
ich zulange aus dem Metier raus, aber 250.- inkl. allem Ge-
nannten ist möglich. Aber sicher im oberen Bereich. Nur: dies
muss IMHO nicht bei VW gemacht werden, wenn keine Gewähr-
leistung/Garantie mehr existieren würde. Wenn eine freie Werk-
statt Presse und Zugang zum Achsmessstand hat, sollte dies
dort auch klappen. Nun, ja, selbst eine ATU-Filiale muss das
können (Zufrieden, BobbyCarRocker? ). Wobei ich bei ATU
und Achsvermessung schon ganz dolle Dinger erlebt habe. Ok.,
bin ja schon still.

CK.

..sind es wohl eher die Reifen!
shad

>Ich habe bei VW mal beim Radlagerwechsel zugeschaut, während ich auf meinen T4 gewartet habe: das Radlager wurde bei eingebautem Radlagergehäuse gewechselt. Das war aber immer noch viel Arbeit, weil immer noch ziemlich viel abgebaut/gelöst werden musste.

Hat den Vorteil, dass man den Exzenter nicht anrührt.
Also kein Risiko, etwas am Sturz zu verstellen. Dafür ist
die Chance, den Lagersitz aufzuweiten/zu beschädigen
deutlich grösser. Die Presse ist da schonender und kaum
langsamer. Kurzer Blick auf den Sturz per Achsvermessung
schadet bei den Laufleistungen, die für def. Lager sorgen,
meistens nicht. Und wenn ich mich recht erinnere gab es
die passenden Ausdrücker für die Lager nicht sofort. Eine
freie Werkstatt hat die Teile sicher nicht. Lohnt nicht,
für die paar T4.

CK.

>Meine Bremsbeläge waren in den Führungen festgegammelt. Nicht richtig fest, nur so ein wenig! Das leichte Schleifen an der Scheibe hat ein fieses Geräusch gegeben. Warm wurde die Felge übrigens nicht.

Ein fieses Geräusch ja, aber doch nicht das typische Klopfen/Rumpeln, das man bei
defekten Radlagern oder bei Problemen mit dem Achsgelenk hört. Das sollte eine
sogar eine *normale* VW-Werkstatt sofort erkennen. Ausserdem erkennt man so ein
Schleifbild eigentlich sofort. Ausserdem: wenn durch die schleifende Bremse selbst
die Felge erhitzt werden würde, würdest du das Problem durch schlechten Gerade-
auslauf und gefühlten Leistungsmangel bemerken. Die Bremsbeläge müssten dann so
fest an der Scheibe anliegen, dass eine erhebliche Bremswirkung spürbar ist. An-
sonsten wird die entstehende Wärme durch den Fahrwird auf der Scheibe direkt
*entsorgt*. Bis diese über die Radnabe auf die Felge geht oder die Felge gar
direkt durch Wärmeabstrahlung erhitzt wird, muss bei normaler Fahrt schon ordent-
licher Druck auf die Bremsscheibe kommen. Stichwort Passabfahrt!

>Ansonsten erstmal Radschrauben prüfen(-:

Das der Griff zum Drehmomentschlüssel der erste Arbeitsschritt war, davon gehe
ich aus. Einem versierten Mechnaniker gehen solche Vorgänge automatisch von der
Hand. Zumindest war dies bei uns bzw. meinen ehemaligen Kollegen so. Und wir
waren kein NFZ! Falls das NICHT gemacht wurde, wäre das ein Grund, dieser Werk-
statt massiv zu misstrauen. Warten wir das Ergebniss einfach ab. Vielleicht sind
es sogar wirklich die Radlager? Ich mag Ferndiagnosen. Fast wie Weihnachten.

CK.

...durch "Klacker-/Rattergeräusche" im Schubbetrieb.